Kernkraftwerk Grafenrheinfeld

stillgelegtes Kernkraftwerk in Bayern
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Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (Abkürzung: KKG – nicht zu verwechseln mit dem ebenso abgekürzten Kernkraftwerk Gösgen in der Schweiz) liegt südlich von Schweinfurt beim unterfränkischen Grafenrheinfeld am linken Mainufer. Baubeginn war 1974 durch die Bayernwerk AG, die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes erfolgte am 9. Dezember 1981. Es handelt sich um einen Druckwasserreaktor der dritten Generation (so genannte Vor-Konvoi-Anlage) mit einer elektrischen Bruttoleistung von 1345 Megawatt. Die jährliche Stromproduktion beläuft sich durchschnittlich auf über zehn Milliarden Kilowattstunden. Betreiber ist die E.ON Kernkraft GmbH mit Sitz in Hannover. Das Kernkraftwerk hat zwei Kühltürme mit einer Höhe von 143 Metern, die weithin sichtbar sind. Am Kernkraftwerk befindet sich ein Informationszentrum. Ein am Standort neu erbautes Zwischenlager für abgebrannte Kernbrennelemente ging am 1. März 2006 in Betrieb.

Kernkraftwerk Grafenrheinfeld
Lage
Daten
Eigentümer E.ON
Betreiber E.ON
Projektbeginn 1. Jan. 1975
Kommerzieller Betrieb 17. Juni 1982

Aktive Reaktoren (Brutto)

1  (1345 MW)
Eingespeiste Energie im Jahr 2006 9.425 GWh
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme 235.027 GWh
Website Seite bei E.ON
Stand 22. Juli 2007
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.

Standort

 
Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (Deutschland)
keine Koordinaten
Kernkraftwerk Grafenrheinfeld

Das Kernkraftwerk liegt etwa 7,5 Kilometer südlich von Schweinfurt und 25 Kilometer nordöstlich von Würzburg auf etwa 210 Meter über Normalnull im Schweinfurter Becken. Der Standort ist von Mittelgebirgen, wie dem Steigerwald und dem Gramschatzer Wald in jeweils 20 Kilometer Entfernung und dem Spessart in 30 bis 40 Kilometer Entfernung umgeben. Der Main befindet sich westlich in etwa 500 Meter Entfernung und verläuft von Nord nach Süd. Im Umkreis von zehn Kilometern leben etwa 126.000 Menschen, davon etwa 55.000 in Schweinfurt.[1] Das Areal des Kernkraftwerks wird von überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzten Bereichen, sowie mehreren kleineren Landschafts- und Naturschutzgebieten umgeben. Im Umkreis bis zu zehn Kilometern befinden sich vier Anlagen der Stadt Schweinfurt zur Trinkwasserversorgung, drei Anlagen der Fernwasserversorgung und drei Einzelversorgungsanlagen.[1]

Der Standort des Kernkraftwerkes bei Grafenrheinfeld bietet topografisch und meteorologisch günstige Voraussetzungen. Die Region um das Kernkraftwerk gilt als erdbebensicher und durch Hochwasserschutzdämme vor Überflutungen geschützt.[2] Die Bereitstellung großer Mengen Wasser für die Kühltürme ist durch die Lage am Main gewährleistet. Das gut ausgebaute Verkehrsnetz der Umgebung ist für einen reibungslosen Transport der vom Kernkraftwerk benötigten Güter von Vorteil. Der vom Kraftwerk erzeugte Strom wird über das Schaltwerk in das bayerische Hochspannungsnetz, beziehungsweise in das europäische Verbundnetz eingespeist, wobei der Netzbetrieb durch einen Lastverteiler in Karlsfeld bei München zentral gesteuert wird.[2]

Anlage

Kernreaktor

 
Aufbau eines Druckwasserreaktors

Bei dem Kernreaktor handelt es sich um einen Druckwasserreaktor der dritten Generation, der sogenannten vor-Konvoi-Anlagen. Das Basisdesign dieses Reaktortyps stammt aus den 1970er-Jahren. Der Reaktor hat eine elektrische Bruttoleistung (Nennleistung) des Generators von 1345 Megawatt (MW). Die Nettoleistung liegt bei 1275 Megawatt.[3] Dieser Wert gibt die maximale Leistung an, die ins Netz eingespeist werden kann. Er entspricht dem Bruttowert abzüglich des Kraftwerkseigenverbrauchs von Neben- und Hilfsanlagen. Die thermische Reaktorleistung liegt bei 3765 Megawatt.[3]

Zum Reaktorbereich gehört der Reaktordruckbehälter, der einen Innendurchmesser von fünf Metern hat, bei einer Gesamthöhe einschließlich Steuerstabantriebsstutzen von 12,8 Metern. Das Gesamtgewicht des Reaktordruckbehälters beträgt etwa 530 Tonnen und hat eine Wandstärke von 25 Zentimetern. Der Reaktorkern fasst 193 Brennelemente mit einer Brennstablänge von 3,9 Metern und einem Brennstoffgewicht von 103 Tonnen. Die vier Dampferzeuger haben ein Gesamtgewicht von 335 Tonnen, bei einem größten Durchmesser von 4,9 Metern und einer Gesamthöhe von 21,3 Metern.[3]

Stromerzeugung

 
Umspannanlage

Zur Stromerzeugung dienen die maschinentechnischen Anlagen, wie die Turbine, die durch Dampf angetrieben wird und der Generator. Die Turbine besteht aus einem Hochdruck- und zwei Niederdruckteilen, die direkt mit dem Drehstrom-Generator gekoppelt sind. In das Hochdruckteil strömt der Dampf mit 65 bar und leistet in zwölf Stufen Arbeit. In neun Stufen entspannt sich der Dampf in den zwei nachfolgenden Niederdruckteilen auf einen Druck von 0,088 bar, wobei er wieder zu Wasser wird. Der Außendurchmesser des letzten Schaufelrades beträgt 5,6 Meter, die Nenndrehzahl liegt bei 1500 Umdrehungen pro Minute.[3] Der Generator, der ein Gesamtgewicht von 675 Tonnen hat, wird von der Turbine angetrieben, erzeugt den elektrischen Strom mit einer Leistung von 1345 Megawatt.[3] Mit Drehstromtransformatoren wird die Spannung hochtransformiert und in das 380-Kilovolt-Höchstspannungsnetz eingespeist.

Im Kernkraftwerk ist eine permanente Stromerzeugung gewährleistet. Aus ihr wird der Eigenbedarf an Strom bezogen, den das Kraftwerk zur Aufrechterhaltung seiner Betriebsfähigkeit benötigt. Der Generator wird bei einem Ausfall der Stromerzeugung durch einen Leistungsschalter vom Maschinentrafo getrennt. Der Eigenbedarf wird in einem solchen Fall aus dem Netz über die Maschinentransformatoren entnommen. Über mehrfach vorhandene Notstromdieselaggregate wird der Strom, der beim Abschalten des Kernkraftwerkes benötigt wird, bezogen, wenn Stromproduktion und Höchstspannungsnetz gleichzeitig ausfallen. Im Notfall sollen Batterieanlagen und weitere Notstromdieselaggregate die Stromversorgung sicher stellen.[4]

Kühltürme

 
Funktionsweise eines Nasszugkühlturms

Zur Kühlung dienen zwei Naturzugkühltürme, die beide eine Höhe von 143 Metern haben. Der Durchmesser der Kühltürme an der Basis beträgt 104 Meter und der Austrittsdurchmesser oben 64 Meter.[3] Pro Stunde werden 160.000 Kubikmeter dem Main entnommenes Wasser im Kreislaufbetrieb umgewälzt. [5] Das Wasser passiert den Turbinenkondensator und wird anschließend im Kühlturm auf zehn Meter Höhe gepumpt. Dort wird es gleichmäßig verteilt und rieselt in die Kühlturmtasse, den Sammelbereich des herabrieselnden Wassers, der die komplette Basis des Kühlturmes einnimmt. Dadurch gibt es die Wärme an die Luft ab, die von unten in den Kühlturm einströmt. Das Wasser kühlt sich dabei um etwa 13 Grad Celsius ab. [5] Bei diesem Vorgang entsteht nur ein geringer Wasserverlust durch Verdunstung. Von der Kühlturmtasse gelangt es in den Turbinenkondensator zurück.

97 Prozent der Abwärme des Kernkraftwerks werden über die Kühltürme in Form von Wasserdampf an die Luft abgegeben; etwa drei Prozent werden über den Main direkt abgeleitet. Durch den Kühlkreislauf hat sich das in den Main zurückgeführte Wasser unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben je nach Wasserstand des Mains um etwa 0,5 bis ein Grad Celsius erwärmt.[5] Dadurch bleibt die Wärmebelastung das Mains auf ein Minimum beschränkt. Bei der Entnahme des Mainwassers zur Kühlung wird dieses auch von Verschmutzungen (Äste, Laub und Schlamm, aber auch Müll und sonstiges Treibgut) gereinigt. Nach dem Kühlvorgang wird das gereinigte Wasser dem Main wieder zugeführt, pro Sekunde etwa fünf Kubikmeter. Pro Jahr fallen etwa 4000 Kubikmeter gepresster Filterkuchen und 300 Kubikmeter Rechengut aus dem Treibgutrechen an.[6]

KFÜ-Mast Grafenrheinfeld

 
KFÜ-Mast Grafenrheinfeld

Der Kernreaktor-Fernüberwachungsmast (KFÜ-Mast) Grafenrheinfeld ist ein weithin sichtbarer abgespannter Stahlfachwerkmast für die Messung meteorologischer Parameter und der Umweltradioaktivität. Er befindet sich außerhalb des Werksgeländes etwa 750 Meter südlich des Kernkraftwerks. Der KFÜ-Mast ist 164 Meter hoch und wurde 1977/78 errichtet. Der Mast gehört zum Verbund des automatischen Messnetzes der kerntechnischen Anlagen in Bayern, der dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) untersteht. Der Mast misst kontinuierlich wichtige Daten, wie die Radioaktivität, die vom Kernkraftwerk ausgehen könnte. Die Messdaten werden an die Messzentrale nach Augsburg per Datenfernübertragung gesendet. Außerdem werden Daten zu den meteorologischen Verhältnissen und zur Gamma-Dosisleistung in der näheren und weiteren Umgebung des Kernkraftwerks gemessen und ausgewertet. Sämtliche Messdaten werden ohne Beteiligung des Betreibers der Anlage übertragen. Zusätzlich zu diesen Messdaten werden auch Ergebnisse von LfU-eigenen Messgeräten nach Augsburg gesendet.[7]

Informationszentrum

Das Informationszentrum steht 300 Meter außerhalb des zentralen Kernkraftbereichs, innerhalb des Areals und wurde bereits sechs Jahre vor Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes eröffnet. Bis zum Betriebsbeginn des Kernkraftwerkes im Dezember 1981 besuchten schon mehr als 100.000 Interessierte das Infozentrum. Diese Einrichtung besteht aus einem Flachbau, in dem sich moderne audiovisuelle Informationssysteme, Exponate und Ausstellungsräume befinden. Das Infozentrum wurde 1983 erstmals umgestaltet und 1996 folgte ein weiterer größerer Umbau.[8] Seit der Eröffnung im Juni 1975 bis Ende Mai 2007 zählte das Informationszentrum 434.000 Besucher.[8] Die Mitarbeiter des Infozentrums führen im Jahr etwa 8000 Personen durch die Anlage des Kernkraftwerks. Davon dürfen allerdings nur wenige den Kernbereich betreten. Insgesamt wurden bereits über 12.000 Besuchergruppen geführt.[8]

Zwischenlager

 
Zwischenlager (BELLA)

Der Bundesgesetzgeber ordnete im Jahr 2000 mit dem novellierten Atomgesetz an, dass auf dem Gelände der Kernkraftwerke Zwischenlager zu errichten sind, um die Zahl der Transporte radioaktiven Materials zu reduzieren. Damit entfallen die Atommülltransporte in die Wiederaufbereitungsanlagen von La Hague in Frankreich oder Sellafield in Großbritannien sowie in die norddeutschen Zwischenlager Gorleben und Ahaus. Da das Kernkraftwerk keinen eigenen Gleisanschluss hat, wurden bisher die Castor-Behälter per Tieflader nach Gochsheim transportiert, um dort am Bahnhof in der Ortsmitte vom Tieflader auf den Zug verladen zu werden. Während des Verladezeitraums wurde der Bereich von der Polizei abgeriegelt. Bei diesen Verladungen fanden auch regelmäßig Demonstrationen statt, die aber immer friedlich abliefen.[9] Mit dem Zwischenlager entfallen daher – bis zur Fertigstellung eines Endlagers in Deutschland – die Transporte radioaktiven Materials.

Im baurechtlichen Genehmigungsverfahren durch das Landratsamt Schweinfurt wurde eine förmliche, grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. Dabei erhielten die österreichische Regierung, die Regierungen der Bundesländer Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich sowie Privatpersonen aus dem Nachbarland Gelegenheit zur Anhörung. Nach der Bekanntgabe des Vorhabens am 7. April 2001, während der öffentlichen Auslegung der Unterlagen vom 24. April bis 25. Juni 2001 und bei der mündlichen Erörterung vom 20. bis 22. September 2001 in Gerolzhofen hatten etwa 44.500 Personen Einwendungen erhoben. Diese wurden mit den Antragsunterlagen geprüft und im Genehmigungsbescheid behandelt. Dieser wurde am 3. August 2002 erteilt.[10]

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) genehmigte am 12. März 2003 der Betreiberin des Atomkraftwerkes Grafenrheinfeld, der E.ON Kernkraft GmbH, den Betrieb des Zwischenlagers unter der Auflage, den sicheren Einschluss des radioaktiven Materials dadurch zu gewährleisten, dass jeder Behälter mit einem Doppeldeckel-System ausgerüstet ist.[11]

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wies die Klagen der Stadt Schweinfurt und einiger Privatleute gegen die atomrechtliche Genehmigung durch das BfS kostenpflichtig ab[12].

Das Zwischenlager, ein Brennelementbehälterlager (BELLA), wurde ab 2003 errichtet und am 26. Februar 2006 mit dem ersten Castor-Behälter bestückt.[13][14] Der Castor-Behälter war durch Mitarbeiter des Kernkraftwerks eine Woche vorher aus dem Nasslager genommen worden. Dort lagern die Brennelemente in den letzten fünf Jahren zum Abklingen, nachdem sie bei einer Revision ausgetauscht worden waren. Das Zwischenlager dient ausschließlich zur Aufbewahrung bestrahlter Brennelemente aus dem Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Auch leere, aber bereits benutzte Behälter, die mit radioaktiven Stoffen kontaminiert sein können, können darin gelagert werden.[1] Im Kernkraftwerk sind seit der Inbetriebnahme etwa 522 Tonnen radioaktive und kontaminierte Materialien angefallen, die vorher überwiegend mit Castor-Transporten in Wiederaufbereitungsanlagen im Ausland transportiert wurden.[15]

Das Zwischenlager befindet sich auf dem Gelände des Kernkraftwerks, etwa 70 Meter östlich des Reaktorgebäudes, und wird durch die äußere Umschließung in das Kraftwerksgelände eingebunden. Dieses ist durch eine Zaunanlage gesichert. Durch die Lage innerhalb des Kraftwerksgeländes sind die Transportwege sehr kurz, wobei keine öffentlichen Verkehrswege berührt werden. Das Zwischenlager wird unabhängig vom Kernkraftwerk betrieben. Infrastrukturelle Einrichtungen des Kernkraftwerkes, wie der Eingangsbereich sowie das Straßen- und Wegenetz werden allerdings mitbenutzt. Das Lagergebäude ist besonders widerstandsfähig gebaut und dient der Abschirmung sowie der Wärmeabfuhr. Durch diese Sicherheitsmaßnahmen ist die vom Gesetzgeber geforderte Schadensvorsorge durch die Kombination von Lagerhalle und Brennelementebehälter gewährleistet.[1]

Das Zwischenlager besteht aus einem Lagergebäude mit 85 Zentimeter dicken Stahlbeton-Außenwänden und umfasst zwei Lagerbereiche mit 62 Meter Länge, 38 Meter Breite und 18 Meter Höhe. Das Dach ist 55 Zentimeter stark. Der Verladebereich an der Südseite des Lagergebäudes ist durch starke, bis zu 8,8 Meter hohe und 80 Zentimeter dicke Abschirmwände von den beiden Lagerbereichen abgegrenzt, die von dem Verladebereich aus zugänglich sind. Im Verladebereich befinden sich verschiedene Funktionsräume und die Behälterwartungsstation. Die Lagerbereiche sind durch eine 50 Zentimeter dicke Betonwand vollständig voneinander getrennt. Die Bodenplatten sind 40 Zentimeter dick und bestehen aus einer Stahlbetonschicht auf einem festen Unterbau. In den Lagerabteilungen befindet sich jeweils ein Brückenkran, mit dem die Behälter transportiert werden.[1]

Das Zwischenlager hat eine maximale Kapazität von 88 Castor-Behältern. Der Lagerbereich eins hat auf einer Fläche von 670 Quadratmetern 40 Stellplätze, die in fünf Doppelreihen zu jeweils acht angeordnet sind. Der zweite Lagerbereich ist 760 Quadratmeter groß und fasst 48 Castor-Behälter auf jeweils acht Stellplätzen in sechs Doppelreihen. Die Brennelemente werden maximal 40 Jahre im Zwischenlager gelagert und kommen anschließend in ein Endlager, voraussichtlich in den Salzstock von Gorleben. Die Betriebsgenehmigung für das Zwischenlager ist auf 40 Jahre begrenzt, bis dahin sollen alle Brennelemente in das Endlager gebracht worden sein.[1]

Im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld werden ausschließlich Castor-Behälter des Typs V/19 genutzt, wobei die römische V für die fünf Jahre des Abklingens der Brennelemente im Nasslager und die 19 für die maximale Zahl von Brennelementen, die der Castor aufnehmen kann, stehen. Ein Behälter dieser Bauart wiegt unbeladen etwa 126 Tonnen und besteht aus etwa 40 Zentimeter dickem Gusseisen.[16] Die Dichtheit jedes Behälters im Zwischenlager wird kontinuierlich überwacht und protokolliert. Die bei jeder jährlichen Revision anfallenden, bestrahlten Brennelemente werden nach der fünfjährigen Abklingzeit in Castor-Behälter verladen und vom Reaktorgebäude in das Zwischenlager transportiert werden.[16]

Geschichte

Planung

Die Planungen zum Kernkraftwerk Grafenrheinfeld reichen bis in das Jahr 1969 zurück. Im August 1969 stimmte der Gemeinderat von Grafenrheinfeld mit Bürgermeister Volk dem Bau eines Kernkraftwerkes durch die Bayernwerk AG in den Flurabteilungen Schollenwehr und Dörnig zu. Hierzu verkaufte die Gemeinde 9,7 Hektar eigenes Gelände. Weitere 35 Hektar kamen aus Privatbesitz hinzu.[17]

 
Kühlturm im KKW Grafenrheinfeld

Von Beginn an gab es Gegner des geplanten Kernkraftwerkes. Eine Bürgeraktion gründete sich 1972, die während und nach der Bauzeit gegen die Anlage kämpfte. Im Rahmen des Raumordnungsverfahrens lehnten die Stadt Schweinfurt und einige Nachbargemeinden von Grafenrheinfeld den Bau des Kernkraftwerkes ab. Die Stadt argumentierte unter anderem damit, dass das Kernkraftwerk das Zusammenwachsen der expandierenden Stadt mit den Gemeinden Bergrheinfeld und Grafenrheinfeld behindern würde. Außerdem wurde befürchtet, dass zwei benachbarte Naturschutzgebiete entwertet werden könnten.

Der damalige Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, Klaus von Dohnanyi, stellte auf einer Podiumsdiskussion in Schweinfurt unmissverständlich fest, dass es „angesichts des ständig steigenden Energiebedarfs keine Alternative zur Kernenergie gibt“.[17] Der Standort Grafenrheinfeld wurde auch vom seinerzeitigen bayerischen Umweltminister Max Streibl verteidigt. Im Dezember 1972 stimmte der Kreistag für den Bau des Kernkraftwerks.

Die Bayernwerk AG stellte im November 1973 den offiziellen Antrag zur Errichtung eines Kernkraftwerkes bei Grafenrheinfeld. Das Raumordnungsverfahren sah zwei Reaktorblöcke mit vier Kühltürmen vor. Zunächst sollten allerdings nur ein Reaktor und zwei Kühltürme gebaut werden. Die Regierung von Unterfranken gab kurz darauf ihre Zustimmung, allerdings mit 21 Sicherheits- und Umweltauflagen. Nach zwei Jahren hatte das Vorhaben das Raumordnungsverfahren passiert. Die atomrechtliche Genehmigung wurde am 21. Juni 1974 erteilt.[18] Daraufhin klagte die Stadt Schweinfurt gegen den Beschluss und die Arbeiten auf der Baustelle mussten vorübergehend eingestellt werden.

Bau

 
Kühlturm

Mit der zweiten Teilbaugenehmigung durch Landrat Georg Burghardt konnte der Bau der Kühltürme beginnen. Die bayerische Staatsregierung bekräftigte im Frühjahr 1975 die Rechtsmäßigkeit der Genehmigung, nachdem es am Bauzaun zu den ersten Demonstrationen gekommen war, die allerdings, wie auch später, friedlich verliefen. Die Anzahl der Beschäftigten auf der Großbaustelle stieg im Juni 1975 auf etwa 340 Personen von über 50 Firmen aus dem unterfränkischen Raum. Zu diesem Zeitpunkt war die Dichtwand, die eine Absenkung des Grundwassers verhindern sollte, fertig gestellt. Das Maschinenhaus war bereits fundamentiert; elf Hochkräne waren im Einsatz. Auch bei den Kühltürmen waren die Fundamentabsätze fertig betoniert und am Reaktorgebäude wuchs die äußere Ringwand.

Das Interesse der Bevölkerung war schon in diesem frühen Stadium der Bauarbeiten groß. Deshalb richtete die Bayernwerk AG bis zu vier Busfahrten täglich zur Baustelle ein. Im Herbst 1975 registrierte das Informationszentrum an der Baustelle schon 10.000 Besucher. Ende 1975 standen die 36 V-förmigen Stützen für die Kühltürme sowie der untere Teil der Stahlkugel, in der später der Reaktordruckbehälter eingebaut wurde. Einer der beiden Kühltürme war im Oktober 1976 in Kletterbauweise auf seine endgültige Höhe von 143 Metern hochgezogen worden. Mit der Fertigstellung des ersten Kühlturms sprach Oberbauleiter Eberhard Wild von der Halbzeit der Bauarbeiten. Inzwischen waren schon 850 Personen auf der Baustelle beschäftigt.

 
Kernkraftwerk Grafenrheinfeld

Möglichst viele Gebäude wurden winterfest gemacht, damit in der kalten Jahreszeit im Inneren zügig weitergearbeitet werden konnte. Im Januar 1977 war das Maschinenhaus hochgezogen und erhielt ein Dach. Im Reaktorgebäude wurde zu diesem Zeitpunkt in zwei Zwölf-Stunden-Schichten rund um die Uhr gearbeitet. Dies war nötig, da zusätzliche Sicherheitsauflagen sonst den Terminplan durcheinandergebracht hätten. Geplant war, das Kernkraftwerk im Winter 1979/80 ans Netz anzuschließen.

Mit Schiffen wurden im Frühjahr 1977 die ersten schweren Maschinen, wie der Turbinenkondensator angeliefert und im kraftwerkseigenen Hafen entladen. Vor dem Verwaltungsgericht Würzburg fand ein Prozess wegen des Kernkraftwerkes statt, als schon etwa 500 Millionen Deutsche Mark verbaut waren.[19] Die Klagen dreier Privatpersonen, der Stadt Schweinfurt und der Gemeinde Bergrheinfeld wurden allerdings abgewiesen.

In den darauffolgenden Monaten wurde unter Zeitdruck weitergearbeitet. Im August 1977 waren die Rohbauarbeiten an den Gebäuden weitgehend abgeschlossen. Der Sicherheitsbehälter aus 30 Millimeter dickem Stahlblech wurde zusammengeschweißt und die obere Polkappe des Behälters mit einem Kran in ihre Position gehievt. Die Stahlkugel weist einen Durchmesser von 56 Metern auf, hat ein Gewicht von 2000 Tonnen und umschließt den Reaktor luftdicht. Zu diesem Zeitpunkt war der zweite Kühlturm fast fertig und das Fundament für den schmalen, 160 Meter hohen Abluftkamin entstand.

 
Anlage mit Sicherheitswall

An der Baustelle waren etwa 1200 Personen beschäftigt. Damit war es die größte Baustelle Süddeutschlands. Die Bauarbeiter wurden nach und nach durch Monteure ersetzt. Äußerlich war das Kernkraftwerk bis zum Ende des Jahres fertiggestellt. Für die reinen Betonierarbeiten wurden 180.000 Kubikmeter Beton und 19.000 Tonnen Armierungseisen verarbeitet. Hierzu waren zwei Betonmischanlagen innerhalb der Anlage in Betrieb. Hinzu kamen noch die beiden Kühltürme mit 22.000 Kubikmeter Beton und 4.000 Tonnen Bewehrungsstahl.[19] Der Termin für die erste Stromproduktion wurde durch Oberbauleiter Wild wegen nachträglicher Auslegungs- und Fertigungsänderungen sowie notwendiger Prüfungen auf Mitte 1980 verschoben.

Im Oktober 1978 traf der 520 Tonnen schwere und 12,8 Meter lange Reaktorbehälter in Grafenrheinfeld ein. Die nahtlosen Schmiederinge hierzu waren in Japan hergestellt und auf dem Seeweg nach Schweden transportiert worden. In Schweden wurden diese in mehrjähriger Arbeit zusammengeschweißt. Die Sicherheitsprüfungen beanspruchten allein 40 Prozent der Arbeitszeit. Während der gesamten Herstellung war der TÜV Bayern mit eingebunden. Allein der Deckel des Reaktorbehälters hat ein Gewicht von 120 Tonnen. Der Reaktorbehälter ist das zentrale Bauteil im Primärkreislauf der Kernkraftanlage. Die Kernspaltung findet darin in 193 Brennelementen statt. Dieser Behälter steht mit 158 Bar unter hohem Druck, damit das Wasser – pro Stunde 68.000 Tonnen – das ihn mit einer Temperatur von über 300 Grad Celsius durchströmt, nicht verdampft.

Der Reaktorbehälter wurde im November 1978 in das Gebäude eingepasst. Ebenfalls eingebaut waren bereits die vier, je 360 Tonnen schweren Dampferzeuger. Auch in der Warte, der Steuerzentrale des Kernkraftwerkes, gingen die Arbeiten an den Steuer- und Kontrollinstrumenten voran. Das künftige Betriebspersonal trainierte den Betrieb bereits an einem Kraftwerk-Simulator in Essen.

 
Kernkraftwerk Grafenrheinfeld von der anderen Mainseite aus

Der Primärkreislauf, also der später nuklear beheizte Wasserkreislauf, wurde im August 1979 erfolgreich mit Überdruck geprüft. In diesem Monat wurde südlich des Kernkraftwerkes ein Ausweichbiotop, das durch die Bayernwerk AG mit 400.000 Mark finanziert worden war, von Vertretern der Naturschutzbehörde abgenommen und der Obhut der Gemeinde Grafenrheinfeld übergeben. Das Gebiet, das zuvor aus mehreren Kiesgruben bestanden hatte, wurde Rückzugsort für viele Tier- und Pflanzenarten. 1979 wurden die ersten Probeläufe des Notstromdieselaggregats durchgeführt.

Anfang 1980 war die Steuerzentrale des Kernkraftwerks weitgehend aufgebaut. Die Reaktorgrube und das Brennelementebecken wurden auf Dichtigkeit geprüft. An der Lademaschine probte die Mannschaft das Hantieren mit den Brennelementen. Das TÜV-Gutachten war ebenfalls fertig. Das Informationszentrum wurde bis zu diesem Zeitpunkt von 100.000 Menschen besucht und war für Besuchergruppen bis Mitte Mai 1980 ausgebucht. Im April 1980 stiegen aus den Kühltürmen die ersten Dampfschwaden auf. Das Kernkraftwerk war allerdings noch nicht in Betrieb, es wurde lediglich der Wasserkreislauf der Kühltürme getestet. Ein halbes Jahr später lief der sogenannte Warmprobebetrieb I, noch ohne Brennelemente, an. Hierbei wurden acht Wochen lang neben dem Primärkreislauf 50 verfahrenstechnische Systeme der Anlage auf ordnungsgemäße Funktion überprüft. Dies geschah zunächst einzeln, dann gemeinsam und immer im Beisein eines Gutachters. Die Tests verliefen erfolgreich. Der Primärkreislauf erreichte dabei erstmals seine Betriebstemperatur von 300 Grad Celsius mit Hilfe der Umwälzung des Wassers durch die Hauptkühlmittelpumpen. Im selben Jahr trafen die ersten Brennelemente ein.

Bundespräsident Karl Carstens besuchte am 3. Februar 1981 das Kernkraftwerk und bekundete, dass er die bundesdeutschen Kernkraftwerke für die sichersten in ganz Europa hielte und kein Weg an der Kernenergie vorbeiführe.[20] Der Reaktordruckbehälter wurde im Juni 1981 mit den 193 Brennelementen beladen und es folgte der Wärmeprobebetrieb II, der immer noch ohne nukleare Kettenreaktion durchgeführt wurde. Bei diesem Probebetrieb wurde unter anderem die Turbine im Maschinenhaus auf die Betriebsdrehzahl von 1500 Umdrehungen pro Minute hochgefahren. Die Betriebserlaubnis für die Anlage wurde am 10. November 1981 durch das Bayerische Umweltministerium erteilt.

Betrieb

Datei:KKW Grafenrheinfeld.jpg
Kernkraftwerk Grafenrheinfeld

Die erste sich selbst erhaltende Kettenreaktion, die sogenannte erste Kritikalität, fand am 9. Dezember 1981 um 21.11 Uhr im Reaktor des Kernkraftwerkes statt.[21] Es wurde allerdings noch kein Strom in das Netz eingespeist. Dies geschah erstmals am 30. Dezember 1981, allerdings nur mit 30 Prozent der Nennleistung. Das Kernkraftwerk ging 43 Monate später als ursprünglich geplant und als elftes kommerzielles Kernkraftwerk in Deutschland in Betrieb. Vor allem die neuen schärferen Sicherheitsbestimmungen führten zu dieser Verzögerung. Die Gesamtkosten des Kernkraftwerkes beliefen sich auf etwa 2,5 Milliarden Mark, wobei man ursprünglich nur von 1,1 Milliarden Mark ausgegangen war.[22]

Die Leistung des Reaktors wurde stufenweise hochgefahren und lief am 20. April 1982 erstmals unter Volllast.[23] An den Bauarbeiten waren etwa 14.000 Menschen beteiligt, im Durchschnitt waren 1.200 Personen auf der Baustelle beschäftigt, in Spitzenzeiten 1.500. Der Generalunternehmer Kraftwerk Union, der für den Bau der Anlage zuständig war, übergab am 17. Juni 1982 das Kernkraftwerk nach siebenjähriger Bauzeit an die Bayernwerk AG.[23] Zur Übergabefeier am 23. Juli 1982 kamen etwa 1.000 Gäste nach Grafenrheinfeld und einen Tag später weitere 5.000 aus der Nachbarschaft.

Der Leiter des Kraftwerks, der 49-jährige Eberhard Wild, wechselte im Juli 1986 vom Kernkraftwerk Grafenrheinfeld, das er elf Jahre geleitet hatte, in die Hauptabteilung Nukleare Kraftwerke der Bayernwerk AG in München. Er hatte den Bau des Kernkraftwerks von Anfang an begleitet. Peter Michael Schabert wurde sein Nachfolger. Schabert wurde Ende 1991 von Erich K. Steiner abgelöst, der auch zu denjenigen gehörte, die von Anfang an dabei waren. 1992 wurde die hundertmilliardste Kilowattstunde Strom seit der Inbetriebnahme produziert.

In den 1990er-Jahren wurde viel Geld in das Kernkraftwerk investiert. Die Generatorleistung der Anlage wurde 1993 durch den Austausch der Hoch- und Niederdruckturbinen um 46 Megawatt erhöht.[21] Es entstanden für fünf Millionen Mark neue Büro- und Schulungsräume. Der Betreiber des Kernkraftwerkes investierte 40 Millionen Mark in ein Entsorgungsgebäude für konventionelle und nukleare Abfälle, das im Frühjahr 1994 fertiggestellt wurde. Zum gleichen Zeitraum wurde der Einbau eines Druckentlastungssystems, das sogenannte Wallmann-Ventil, durchgeführt. Für 80 Millionen Mark wurde mit DARIUS ein zusätzliches Sicherheitssystem für den Primärkreislauf installiert. Am 13. Juli 1996 kamen anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Bayernwerk AG über 25.000 Personen zu einem Tag der offenen Tür nach Grafenrheinfeld. 1997 wurde das neue Zentralgebäudes errichtet. Die technische Leitung des Kernkraftwerks übernahm im Januar 1998 Reinhold Scheuring.

 
Erzeugte Strommenge bis zum 24. Juni 2007

Die Bayernwerk AG reichte am 23. Februar 2000 nach einem entsprechenden Beschluss der rot-grünen Bundesregierung den Antrag für ein Zwischenlager auf dem Gelände des Kernkraftwerkes ein. Der Betreiber, die Bayernwerk AG, fusionierte im Sommer 2000 mit der PreussenElektra zur E.ON Energie mit Sitz in München, einer hundertprozentigen Tochter der E.ON AG, die jetzt der Betreiber des Kernkraftwerkes ist. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) genehmigte drei Jahre später, am 4. August 2003, das atomare Zwischenlager. Im Februar 2006 kam der erste Castor-Behälter mit 19 abgebrannten Brennelementen in das neu errichtete Zwischenlager. Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld hatte am 20. Februar 2007 seit der Inbetriebnahme 250 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.

Am 22. Juni 2007 fand ein Festakt anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld statt, an dem Wirtschaftsminister Michael Glos und der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf teilnahmen. Mehrere tausend Besucher waren bei einem Fest auf dem Betriebsgelände am Sonntag, den 24. Juni 2007 anwesend.

Geplante Stilllegung

Am 26. April 2002 setzte die rot-grüne Bundesregierung den langfristigen Ausstieg aus der Atomenergienutzung durch. Der Gesetzgeber änderte am 15. Juni 2000 das Atomgesetz entsprechend. Danach dürfen keine neuen Kernkraftwerke mehr gebaut werden und bei allen bestehenden wurden die Regellaufzeiten theoretisch auf 32 Jahre begrenzt.[24] Demnach wäre am 16. Juni 2014 das Ende der Stromproduktion in Grafenrheinfeld. Das neue Atomgesetz legt aber auch fest, dass ab dem 1. Januar 2000 in den deutschen Kernkraftwerken nur noch 2,623 Millionen Gigawattstunden Strom erzeugt werden dürfen. Dieser Wert ergibt sich durch die Addition der Reststrommengen, die den einzelnen Anlagen je nach ihrem Alter zugeteilt wurden.[24]

Dem Kernkraftwerk Grafenrheinfeld wurde eine Reststrommenge von 150,03 Milliarden Kilowattstunden zugesprochen.[25][26] Die Reststrommengen dürfen allerdings flexibel gehandhabt werden, das heißt, es dürfen Strommengen einer Kernanlage an eine andere übertragen werden. Der Betreiber des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld, E.ON, hat beispielsweise das Kernkraftwerk Stade vor dem Erreichen der Reststrommenge abgeschaltet. Dieses Kontingent der Anlage steht jetzt als Guthaben der E.ON zur Verfügung und kann für ein anderes Kernkraftwerk in Anspruch genommen werden. Bei einer Überschreibung von Strommengen auf das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld würde sich die Betriebszeit der Anlage über den Juni 2014 hinaus verlängern.[27]

Betriebsergebnis

Jährliche Nettostromerzeugung[23]
Jahr Milliarden
Kilowatt-
stunden
Jahr Milliarden
Kilowatt-
stunden
1982 8.139,1 1995 9.946,0
1983 9.412,0 1996 9.528,6
1984 9.590,0 1997 10.131,0
1985 9.741,6 1998 9.147,0
1986 8.718,2 1999 8.336,7
1987 8.360,6 2000 9.600,9
1988 8.799,9 2001 10.573,9
1989 9.401,7 2002 9.889,9
1990 7.910,3 2003 10.270,2
1991 9.753,5 2004 10.129,4
1992 9.657,2 2005 10.106,0
1993 8.845,9 2006 9.424,9
1994 9.674,5

Die produzierte Strommenge des Kernkraftwerkes hängt hauptsächlich davon ab, an wie vielen Tagen es im Normalbetrieb am Netz ist. Im Normalbetrieb läuft es immer unter Volllast und könnte theoretisch im Jahr 11,78 Milliarden Kilowattstunden Strom produzieren. Diese maximal mögliche Stromproduktion wird allerdings durch die jährlich durchzuführende Revision, die zwischen zwei und sechs Wochen dauern kann, nicht erreicht. Hinzu kommen noch gelegentliche Abschaltungen wegen Unregelmäßigkeiten in der Anlage und unvorhergesehener Reparaturen.

Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld wurde gleich im ersten vollständigen Betriebsjahr Kraftwerksweltmeister. Im Jahr 1983 produzierte es 9,96 Milliarden Kilowattstunden und damit mehr als jede andere Anlage weltweit.[28] Im nächsten Jahr, 1984, war das Kernkraftwerk erneut das leistungsfähigste weltweit und erhielt wieder den Titel Kraftwerksweltmeister. Zudem stellte das Kernkraftwerk einen neuen Weltrekord für Kernkraftwerke auf. Mit produzierten 10,15 Milliarden Kilowattstunden wurde zum ersten Mal weltweit von einem Kernkraftwerk die Grenze von zehn Milliarden Kilowattstunden überschritten.[28]

Auch in den darauffolgenden Jahren zählte das Kernkraftwerk zu den leistungsstärksten weltweit und platzierte sich insgesamt 15 mal unter die internationale Top-Ten-Liste.[29] Im Jahr 2001 produzierte das Kernkraftwerk in seiner Betriebsgeschichte am meisten Strom. Mit 11,15 Milliarden Kilowattstunden kam das Kernkraftwerk mit Platz sieben letztmalig in die internationale Top-Ten-Liste.[30] Erst in den letzten Jahren befindet sich das Kernkraftwerk nicht mehr unter den zehn leistungsstärksten, obwohl die produzierte Strommenge gesteigert wurde.

Am 20. Februar 2007 konnte Grafenrheinfeld sein Energie-Jubiläum feiern. An diesem Tag erreichte das Kernkraftwerk die Menge von 250 Milliarden Kilowattstunden seit der Inbetriebnahme im Dezember 1981.[21] Dies gelang Grafenrheinfeld als drittes Kernkraftwerk in der Welt nach Unterweser und Grohnde. Diese Strommenge würde ausreichen, um Deutschland etwa neun Monate lang mit Strom zu versorgen.[6] Das Kernkraftwerk produziert seit der Leistungssteigerung 1993 durchschnittlich etwa 10,5 Milliarden Kilowattstunden jährlich, was etwa dem jährlichen Strombedarf von 3,8 Millionen Haushalten oder etwa einem Fünftel des Bedarfs von Bayern entspricht.[6]

Verfügbarkeit

Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld zählt weltweit zu den Kernkraftwerken mit der höchsten Verfügbarkeitsrate. Seit der Inbetriebnahme 1982 hat das Kernkraftwerk bis Ende 2006 eine durchschnittliche Betriebszeit von 88,77 Prozent.[23] Die maximale Verfügbarkeitszeit wird gemindert durch die jährliche Revision sowie unvorhergesehene Abschaltungen wegen Unregelmäßigkeiten in der Anlage und unvorhergesehener Reparaturen. Das Kernkraftwerk hatte im Jahre 2001 die höchste Verfügbarkeit mit 8392 Betriebsstunden von 8760 Jahresstunden. Dies entsprach einer Verfügbarkeit von 95,8 Prozent.[23] Die geringste Verfügbarkeit lag im Jahre 1990 mit 6743 Betriebsstunden und 76,97 Prozent.[23] Die durchschnittliche Zeit, in der Strom in das Netz eingespeist wurde, der so genannte Nettobetrag, lag von 1982 bis Ende 2006 bei 85,88 Prozent, .[23]

Sicherheit

 
Die äußere Umschließung des kerntechnischen Bereichs

Die Planung, der Bau und der Betrieb des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld unterlagen und unterliegen wie alle kerntechnischen Anlagen in Deutschland strengsten Vorschriften, die weltweit zu den höchsten Sicherheitsstandards zählen. Die Reaktorsicherheitskommission (RSK) fasst alle sicherheitstechnischen Anforderungen, die bei der Auslegung, dem Bau und dem Betrieb eines Kernkraftwerks mit Druckwasserreaktor erfüllt werden sollen, in Leitlinien zusammen. Deren dritte Ausgabe vom 14. Oktober 1981 wurde zuletzt am 15. November 1996 berichtigt und ergänzt.[31]

Das nach westlichem Standard gebaute Kernkraftwerk ist mit mehreren aktiven und passiven Barrieren ausgestattet, die das Austreten von Radioaktivität auch bei schwersten Betriebsstörungen verhindern sollen. Zu einem Zwischenfall wie in Tschernobyl, das mit einem anderen Reaktortyp arbeitete, kann es nicht kommen.[32] Der kerntechnische Bereich und das Zwischenlager sind mit einer äußeren Umschließung, einem Sicherheitswall umgeben. Das gesamte Kraftwerksareal wird zusätzlich von einer Sicherungszaunanlage umschlossen.

Passives Sicherheitssystem

Die passiven Barrieren wirken durch ihre Konstruktion. Bei der ersten Barriere, im Reaktorkern gelegen, umschließen gasdichte Hüllrohre aus Metall den eigentlichen Kernbrennstoff, das Kristallgitter des Uranoxids. Als zweite Barriere dient der Reaktordruckbehälter, in dem sich die Brennelementen befinden und dessen Stahlwände eine Stärke von 25 Zentimetern haben. Dieser Behälter ist von der dritten Barriere, einer zwei Meter starken Betonkammer, umgeben, die Neutronen- und Gammastrahlung abschirmt. Die vierte Barriere besteht aus einem kugelförmigen Sicherheitsbehälter, der den gesamten nuklearen Teil des Kernkraftwerks umschließt. Dieser Behälter ist aus drei Zentimeter dicken Stahlplatten zusammengeschweißt. Das Volumen dieses Behälters ist so bemessen, dass er bei einem Störfall das radioaktive Kühlmittel in Dampfform aufnehmen kann. Die letzte Barriere, die einzige, die von außen sichtbar ist, ist die zwei Meter dicke Stahlbetonhülle, die den Zweck hat, das Kraftwerk vor äußeren Einflüssen zu schützen.[32]

 
Stahlbetonhülle des Reaktors und die beiden Kühltürme

Die letzte Barriere des passiven Sicherheitssystems, die äußerlich sichtbare Stahlbetonhülle, ist für den Fall eines Flugzeugabsturzes ausgerichtet. Die deutschen Kernkraftwerke weisen in diesem Punkt unterschiedliche Standards auf. Das Kraftwerk Grafenrheinfeld weist eine Wandstärke von mehr als 100 Zentimetern auf, die einer Phantom standhalten können.[33] 1981 trat eine Leitlinie der RSK für den Fall eines Absturzes eines Militärflugzeugs in Kraft, die bei der Planung des Kernkraftwerks bereits vorher verwendet wurde.[33] Das Flugzeug entspricht einer Aufprallmasse von 26 Tonnen und hat eine im Tiefflug erreichbare Geschwindigkeit von ca. 800 Kilometern pro Stunde. Auch größere Flugzeuge durchbrechen nicht zwangsläufig den Mantel[34], da die kinetischen Parameter dieses Militärflugzeugs bereits die höchste Stoßbelastung bei einem Aufprall darstellen. Größere Nebenwirkungen wie Brände und Splitterwirkungen können aber auch außerhalb des Reaktorgebäudes zu großen Schäden an umgebenden Kraftwerksaufbauten führen.

Sollte die äußere Hülle durchbrochen werden, so sind schwere Schäden im Inneren die Wahrscheinliche Folge. Es ist davon auszugehen, dass der Kühlkreislauf des Reaktors beschädigt wird und auch andere Sicherheitssysteme schwere Schäden erleiden. Bei großen Zerstörungen an den Rohrleitungen, am Reaktordruckbehälter oder im Kühlkreislauf könnten die Notkühlsysteme, selbst wenn sie noch funktionieren, nicht genügend Wasser einspeisen. Innerhalb von etwa einer Stunde würde bei diesem Katastrophenfall der Reaktorkern schmelzen und einen Störfall der INES-Stufe 7 verursachen. Bei diesem schlimmsten Szenario würden große Mengen radioaktiver Stoffe in die Umwelt freigesetzt.[33]

Aktives Sicherheitssystem

Hierzu zählen Sicherheitssysteme, die bei einem Störfall aktiv werden, den Reaktor abschalten und eine zuverlässige Kühlung durch Not- und Nachkühlsysteme und Notstromanlagen gewährleisten sollen. Diese sicherheitstechnischen Anlagen entsprechen allen Auflagen, die vom Kerntechnischen Ausschuss (KTA) erteilt wurden. Für die Notkühlung sind mehrere unterschiedliche, voneinander unabhängige Systeme zuständig, durch die die Wärme in jedem Betriebszustand abgeführt werden soll. Durch diese Diversität ist weitgehend sichergestellt, dass beim Versagen eines oder mehrerer Sicherheitssysteme die anderen Systeme wirksam bleiben. Die kraftwerksinterne Stromversorgung wird mit einem eigenen Generator, dem doppelten Anschluss an das Verbundnetz sowie mehreren Stromaggregaten und großen Batterieanlagen gesichert.[32][35]

Alle aktiven Sicherheitsvorkehrungen werden durch das Reaktorschutzsystem, das auf die Komponenten des Sicherheitssystems, wie beispielsweise die Nachkühlpumpen, zugreift, geschaltet. Das Reaktorschutzsystem arbeitet unabhängig vom Betriebssystem. Dadurch soll bei einem störungsauslösenden Ereignis im Betriebssystem, die Funktion des Reaktorschutzsystems immer gewährleistet sein. [32] Es überwacht und vergleicht ständig alle wichtigen Betriebskenngrößen der Anlage, wie Temperatur und Druck. Erreicht ein System einen zuvor festgelegten Grenzwert, soll das Sicherheitssystem unabhängig vom Bedienungspersonal automatisch Schutzmaßnahmen (Reaktor-Schnellabschaltung und Nachkühlung des Reaktors) auslösen. Der Grenzwert ist so gewählt, dass noch genügend Zeit vorhanden ist, den Reaktor abzuschalten, bevor es zu größeren Problemen, wie einer Kernschmelze, kommen kann.[35] Kommt es zu einer Reaktorabschaltung durch das Reaktorschutzssystem, soll die Nachzerfallswärme, die durch den langsam abklingenden radioaktiven Zerfall der Spaltprodukte weiterhin erzeugt wird, abgeführt werden, damit es nicht zu einer Überhitzung der Brennstäbe kommt. Diese Aufgabe soll das Nachwärmeabfuhr- und Notkühlsystem beispielsweise bei einem Störfall im Primärkreislauf durch Kühlmittelverlust übernehmen. Damit soll immer eine ausreichende Kühlung des Reaktorkerns gewährleistet sein. Die Nachwärmeabfuhr- und Notkühlsysteme sind viermal vorhanden und bestehen jeweils aus Pumpe, Wasserspeicher, Wärmetauscher und gesicherter Stromversorgung.[36]

Störfälle

Seit der Inbetriebnahme der Anlage im Jahr 1982 kam es nur vereinzelt zu Störfällen, die zu einer Abschaltung der Anlage führten oder die jährliche Revision über den Zeitplan hinaus verlängerten. Größere Störfälle in Kernkraftwerken werden in der siebenstufigen International Nuclear Event Scale (INES), die unter der Kontrolle der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) steht, eingestuft. Die Stufen eins bis drei beziehen sich auf Betriebsstörungen. Von der Stufe vier an handelt es sich um Unfälle. Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld hat wie jede kerntechnische Anlage einen Sicherheitsbeauftragten, der für die gesetzlich vorgeschriebenen Überwachungen und die Meldung von Ereignissen, die vom normalen Betriebszustand abweichen, an die zuständigen Behörden verantwortlich ist. Diese Meldungen müssen unmittelbar beim Eintritt des Ereignisses durchgeführt werden. In Grafenrheinfeld kam es in den letzten Jahren zu mehreren kleineren Zwischenfällen, die als meldepflichtige Ereignisse nach der Strahlenschutzverordnung galten, aber alle unterhalb der niedrigsten Stufe der INES lagen.

Am 26. Juni 2000 kam es im Kernkraftwerk zu einem Zwischenfall, der in Stufe eins der INES eingeordnet wurde. Bei der jährlichen Revision wurde festgestellt, dass fünf von acht Steuerventilen, die ein Jahr zuvor eingebaut worden waren, Mängel aufwiesen. Bei der Herstellung der Buchsen war es zu Verunreinigungen und durch Einwirkung der Luftfeuchtigkeit bei einem längeren Anlagenstillstand zur Korrosion an den Buchsen gekommen. Dies beeinträchtigte die Leichtgängigkeit der Ventilspindeln. Dieser Mangel wurde deshalb in die INES-Stufe 1 eingeordnet, weil mehrere Komponenten in gleichartigen Einrichtungen mit gleichen Sicherheitsfunktionen davon betroffen waren.[37] Im selben Jahr, am 5. Juli 2000 kam es zu einem Brand im Kernkraftwerk, der den Motor einer Hauptkühlmittelpumpe, die in unmittelbarer Nähe des Reaktordruckgefäßes saß, beschädigte.[38][39]

Revision

 
Kühltürme

Einmal im Jahr, meistens im April/Mai, findet im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld die Revision statt. Das Kernkraftwerk wird dabei vollständig überprüft und gewartet. Bei der Revision kommen zu den etwa 300 Beschäftigten noch mehr als 1000 Spezialisten aus 200 Firmen, wie Elektriker, Physiker, Chemiker, Schlosser, Ingenieure, Strahlenschützer, Sicherheitsfachleute des TÜV und andere.[40] Für die jährliche Revision gibt E.ON jeweils etwa 15 Millionen Euro aus.[40] Jeder Tag, an dem das Kernkraftwerk keinen Strom produziert, kostet mehrere hunderttausend Euro. Die Revision kann, wenn größere Arbeiten anfallen, vier bis sechs Wochen dauern. Die bisher kürzeste Revision dauerte 15 Tage.[40]

Die jährliche Revision bedeutet für den Raum Schweinfurt einen zusätzlichen Wirtschaftsfaktor. Für die Dauer der Revision müssen über 1000 Personen verpflegt werden. Sie übernachten teilweise in den umliegenden Ortschaften. Für das zusätzliche Personal werden Container auf dem Betriebsgelände aufgestellt und die Werkskantine wird mit einem Zelt erweitert. Für die Küche wird zusätzliches Personal eingestellt, das auch Nachtdienst leistet, da das Revisionspersonal zum Teil im Schichtbetrieb arbeitet. Zudem wird der Sicherheitsdienst verstärkt.

Bei jeder Revision werden etwa 40 der 193 Brennelemente durch neue ersetzt.[40] Zum Schutz vor der Strahlung findet dieser Wechselvorgang komplett unter Wasser statt. Der Reaktordruckbehälter wird dazu oben geöffnet, der Bereich darüber geflutet und die Brennelemente werden entnommen. Dies geschieht mit einer Lademaschine, die die senkrecht stehenden und knapp fünf Meter langen Brennelemente, die zuvor aus der Verankerung gelöst wurden, herausheben. Sie werden unter Wasser durch eine Schleuse zum benachbarten Abklingbecken befördert. Die ausgetauschten Brennelemente verbleiben dort noch mehrere Jahre, damit Radioaktivität und Wärmeentwicklung erheblich zurückgehen. Bei manchen Revisionen, wie zuletzt 2006, werden alle 193 Brennelemente herausgenommen, um die Wände und Nähte des Reaktorbehälters gründlich zu überprüfen. Diese Aufgabe wird von einem mit einer Kamera ausgestatteten ferngesteuerten Mini-U-Boot übernommen.[40]

Die Revision erstreckt sich auch auf den nichtnuklearen Teil der Anlage. Bei der Revision 2006 wurde im Maschinenhaus der Generatorläufer, eine 204 Tonnen schwere Welle, ausgetauscht. Diese Arbeiten übernehmen Spezialisten, die auch in Kohle- und Gaswerken im Einsatz sind, da es bei den Bauteilen, die den Strom erzeugen, wie dem Generator, kaum Unterschiede gibt.[40]

Nach Abschluss aller Arbeiten wird der Reaktor wieder hochgefahren. Dieser komplexe Vorgang wird von der Warte aus gesteuert und dauert etwa 60 Stunden. Beim Hochfahren wird unter anderem die Stellung der Steuerstäbe zwischen den Brennelementen geregelt und damit die Stärke der nuklearen Kettenreaktion und die Reaktorleistung beeinflusst. Diese wird von null auf einhundert Prozent hochgefahren und zwischendurch immer wieder kontrolliert. Der Reaktor wird zunächst auf 30 Prozent Leistung hochgefahren und die Anlage mit dem Netz synchronisiert, sobald der Generatorläufer 1500 Umdrehungen pro Minute erreicht hat. Der Vorgang des Hochfahrens wird vom TÜV überwacht.[40]

Die Wolke und Demos

Im vieldiskutierten Anti-Atomkraftroman Die Wolke von Gudrun Pausewang von 1987 ist ein fiktiver GAU im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld, bei dem eine radioaktive Wolke freigesetzt wird, der Auslöser der Handlung.[41] Die daraus resultierende Panik der Bevölkerung wird dramatisch anhand des Schicksals der 14-jährigen Janna-Berta geschildert. Im gleichnamigen Film, der 2006 unter der Regie von Gregor Schnitzler im Stile eines Katastrophenfilms entstand, wird dagegen ein fiktives Kernkraftwerk genannt.[42]

Immer wieder finden Demonstrationen gegen das AKW Grafenrheinfeld statt. Mögliche Störfälle, der umstrittene Strahlenschutz[43] und die immer noch nicht geklärte Endlagerung des Atommülls sind Themen von besorgten und engagierten Bürgern.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Kurzbeschreibung für das Brennelementbehälterlager Grafenrheinfeld – KKG BELLA (pdf-Datei: 5,7 – MB) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „KKG Bella“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. a b Bayernwerk AG (Hrsg.): Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Seite 3. Siehe auch: Literatur.
  3. a b c d e f EO.N Kernkraft GmbH (Hrsg.): Grafenrheinfeld – Informationen zum Kernkraftwerk. Seite 15. Siehe auch: Literatur.
  4. EO.N Kernkraft GmbH (Hrsg.): Grafenrheinfeld – Informationen zum Kernkraftwerk. Seite 13. Siehe auch: Literatur.
  5. a b c EO.N Kernkraft GmbH (Hrsg.): Grafenrheinfeld – Informationen zum Kernkraftwerk. Seite 14. Siehe auch: Literatur.
  6. a b c E.ON Kernkraft GmbH (Hrsg.): 25 Jahre Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Seite 15. Siehe auch: Literatur.
  7. Das bayerische Kernreaktor-Fernüberwachungssystem (KFÜ)
  8. a b c E.ON Kernkraft GmbH (Hrsg.): 25 Jahre Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Seite 23. Siehe auch: Literatur.
  9. Pressebericht vom 19. Februar 2002
  10. Anti-Atom-Lexikon – Aktuelle Nachrichten vom August 2003
  11. Genehmigung zur Aufbewahrung von Kernbrennstoffen im Standort-Zwischenlager in Grafenrheinfeld der E.ON Kernkraft GmbH (pdf-Datei – 0,7 MB)
  12. Aktenzeichen: 22 A 03.40020
  13. E.ON Kernkraft GmbH (Hrsg.): 25 Jahre Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Seite 20. Siehe auch: Literatur.
  14. Standort Grafenrheinfeld (Bayern) beim Bundesamt für Strahlenschutz (BSF)
  15. Atomkraftwerke in Deutschland bei der Greenpace
  16. a b EO.N Kernkraft GmbH (Hrsg.): Grafenrheinfeld – Informationen zum Kernkraftwerk. Seite 16. Siehe auch: Literatur.
  17. a b E.ON Kernkraft GmbH (Hrsg.): 25 Jahre Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Seite 4. Siehe auch: Literatur.
  18. E.ON Kernkraft GmbH (Hrsg.): 25 Jahre Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Seite 5. Siehe auch: Literatur.
  19. a b E.ON Kernkraft GmbH (Hrsg.): 25 Jahre Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Seite 6. Siehe auch: Literatur.
  20. E.ON Kernkraft GmbH (Hrsg.): 25 Jahre Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Seite 8. Siehe auch: Literatur.
  21. a b c E.ON Kernkraft GmbH (Hrsg.): 25 Jahre Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Seite 9. Siehe auch: Literatur.
  22. E.ON Kernkraft GmbH (Hrsg.): 25 Jahre Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Seite 8–9. Siehe auch: Literatur.
  23. a b c d e f g Grafenrheinfeld bei der IAEO
  24. a b Atomaustieg bei Agenda 21
  25. Reststrommengen bei Agenda 21
  26. Übersicht über die Restlaufzeiten
  27. E.ON Kernkraft GmbH (Hrsg.): 25 Jahre Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Seite 19. Siehe auch: Literatur.
  28. a b Pressemeldung vom 14. Februar 2001 bei kernenergie.de
  29. Top-Ten-Liste bei kernenergie.de
  30. Pressemeldung vom 25. Februar 2002 bei kernenergie.de
  31. RSK-Leitlinien für Druckwasserreaktoren (pdf-Datei – 0,3 MB)
  32. a b c d Bayernwerk AG (Hrsg.): Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Seite 16–17. Siehe auch: Literatur.
  33. a b c Gefährdung deutscher Atomkraftwerke durch den Absturz von Verkehrsflugzeugen (pdf-Datei – 0,1 MB)
  34. http://www.zeit.de/2004/11/Atomterror1?page=all
  35. a b Reaktorschutzsystem und Überwachungseinrichtungen des Sicherheitssystems (pdf-Datei – 0,8 MB)
  36. Das Mehrstufenkonzept zur Sicherheitsvorsorge
  37. AKW Grafenrheinfeld beim Anti-Atom-Lexikon
  38. Störfälle in Deutsche Kernkraftwerken – Stand: Juni 2006 (pdf-Datei – 0,9 MB)
  39. Meldepflichtige Ereignisse in Anlagen zur Spaltung von Kernbrennstoffen in der Bundesrepublik Deutschland – Jahresbericht 2000 (pdf-Datei – 0,5 MB)
  40. a b c d e f g E.ON Kernkraft GmbH (Hrsg.): 25 Jahre Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Seite 16–17. Siehe auch: Literatur.
  41. Rezension zu dem Buch Die Wolke
  42. Der Film Die Wolke bei Filmstarts.de
  43. http://www.ssk.de/werke/volltext/2003/ssk0312.pdf

Literatur

  • E.ON Kernkraft GmbH (Hrsg.): 25 Jahre Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Mediengruppe Main-Post, Würzburg 2007.
  • EO.N Kernkraft GmbH (Hrsg.): Grafenrheinfeld – Informationen zum Kernkraftwerk. Druckerei Schmerbeck GmbH, Tiefenbach 2005.
  • Bayernwerk AG (Hrsg.): Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. München 1995.

Siehe auch

Commons: Kernkraftwerk Grafenrheinfeld – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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