Die Leipziger Straße im Berliner Bezirk Mitte beginnt am Potsdamer Platz, quert dann den Leipziger Platz und endet am Spittelmarkt. Sie ist rund 1,7 km lang.
Die Leipziger Straße kreuzt unter anderem die Wilhelmstraße und die Friedrichstraße. Sie bildet seit der Maueröffnung eine wichtige Ost-West-Verbindung. Auffällig ist die wechselnde Straßenbreite zwischen dem östlichen Teil vom Spittelmarkt bis zur Charlottenstraße (achtspurig) und dem westlichen Teil von dort bis zum Leipziger Platz (vierspurig). Über den Leipziger Platz hinweg verläuft sie sechsspurig.
Geschichte
Im Zuge der Stadterweiterung Berlins und der Entstehung der Friedrichstadt wurde die heutige Leipziger Straße im Jahr 1688 angelegt. Der Name stammt von der früher an dieser Stelle verlaufenden Heerstraße nach Leipzig.
In den 1860er Jahren entstand in der Leipziger Straße 48 (an der Ecke zum damaligen Dönhoffplatz) ein neues Concerthaus, das ab 1867 den ersten Aufführungsort des Vorgängerorchesters der Berliner Philharmoniker, des Bilse-Orchesters, gebildt hat.
Am Leipziger Platz befand sich bis zum Ende des Zweites Weltkrieges das als „schönster Konsumtempel Deutschlands“ gerühmte Kaufhaus Wertheim. Der östliche Teil der Straße war bis zum Zweiten Weltkrieg Standort von Warenhäusern und Geschäften. Heute befinden sich dort hauptsächlich Hochhäuser mit Wohnungen und Büros. Zwischen Wilhelmstraße und Leipziger Platz wurden dagegen Regierungsgebäude angesiedelt.
Die Berliner Senatsbauverwaltung plant, auf der Straße wieder eine Straßenbahn verkehren zu lassen. Auf dem Teilstück zwischen Wilhelmstraße und Potsdamer Platz sind dafür bereits Gleise verlegt worden. Langfristig ist der Bau einer U-Bahn (Planungsname U10) unter der Straße geplant.
Bebauung
Von West nach Ost findet man unter anderem die folgenden wichtigen Gebäude und Sehenswürdigkeiten in der Leipziger Straße:
- Bundesrat, früher Preußisches Herrenhaus (erbaut 1904)
- Bundesministeriums der Finanzen im Detlev-Rohwedder-Haus, früher Reichsluftfahrtministerium (erbaut 1935/1936)
- ehemaliger „Erweiterungsbau des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten“ von 1894 (Leipziger Straße 125), Architekt: Paul Kieschke, auf den Brüstungen der Fenster des dritten Obergeschosses befinden sich die Wappen der zwölf Provinzen Preußens, das Gebäude steht unter Denkmalschutz
- Museum für Kommunikation, früher Reichspostministerium
- WMF-Haus (Leipziger Straße 112)
- Kaufhaus Moritz Mädler (Leipziger Straße 29), Architekt: Robert Leibnitz
- Bulgarische Botschaft
- Komplex Leipziger Straße
- Spittelkolonnaden
Die Leipziger Straße im Laufe der Zeit
Stadtplan von 1789 | |
Stadtplan von 1846 | |
Stadtplan von 1884 |
Literatur
- Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berlin Mitte: Das Lexikon. Stapp Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-87776-111-9