Die Frauenbefreiungsbewegung, kurz FFB genannt, entstand in der Schweiz der späten 1960er Jahre aus der Frauenbewegung einerseits und aus den Studentenrevolten andererseits. Die FFB trat 1969 zum ersten Mal an einer Demonstration in Zürich öffentlich in Erscheinung, bald entstanden ähnliche Gruppierungen in den anderen Landesteilen (Mouvement pour la Libération de la femme MLF und Movimento Femminista Ticinese MFT). Heute berühmtes Gründungsmitglied und Mitstreiterin war die Gewerkschafterin Christiane Brunner. Die FFB war der Anfang des organisierten Feminismus in der Schweiz.
Die Frauen der FFB wollten sich aus den "Zwängen der Kleinfamilie" befreien, forderten die vollen politischen Rechte für die Frauen der Schweiz (siehe Frauenstimmrecht), kritisierten die Stellung der Frau in der Schweiz und die herrschende Sexualmoral. Sie forderten externe Kinderbetreuung, freien Zugang zu Verhütungsmitteln und machten sich für die Straflosigkeit der Abtreibung stark. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, inszenierten sie medienwirksame Protestaktionen im ganzen Land.