Marwan Barghuthi

palästinensischer Politiker
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Marwan Barghuti (arabisch مروان البرغوثي Marwān al-Barghūthī, palästinensisch-arabisch: Marwān il-Barghūthi; * 6. Juni 1958 in Ramallah) ist ein palästinensischer Politiker. Derzeit verbüßt er eine fünffache lebenslängliche Freiheitsstrafe für Terrorismusin Israel.

Marwan Barghuti, ca. 2000

Barghuti war der Chef der Fatah-Tanzim im Westjordanland. Er zählte zu den Anführern der Zweiten Intifada. Er forderte ein Ende der Besetzung des Westjordanlandes und des Gazastreifens durch Israel und unterstützte schließlich zu diesem Zweck Selbstmordanschläge islamistischer Brigaden wie die „al-Aqsa-Märtyrer“. Nach seiner Verhaftung im April 2004 wurde er am 6. Juni 2004 zu fünfmal lebenslänglich und 40 Jahren Gefängnis verurteilt. Er bestritt sowohl die Anklage als auch die Rechtmäßigkeit des Verfahrens und weigerte sich, den Gerichtshof als solchen anzuerkennen.

Barghuti überlegte, Nachfolger von Jassir Arafat zu werden und für die Präsidentschaft zu kandidieren. Ihm wurden gute Chancen eingeräumt, die Wahl zu gewinnen, denn sowohl die breite Bevölkerung als auch radikal-islamistische Palästinenser hätten Barghuti nach Einschätzung von Experten unterstützt. Der als charismatisch angesehene Barghuti hatte in der Bevölkerung einen starken Rückhalt, besonders bei jungen Menschen war er beliebt. Auf Druck seiner Fatah-Bewegung verzichtete er aber auf die Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl. Die Fatah hatte bereits den als gemäßigt geltenden früheren Ministerpräsidenten Mahmud Abbas als Kandidaten gekürt, der Arafat als Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) gefolgt ist und von den USA gestützt wird. Barghuti unterstütze nun Abbas, hieß es in Presseberichten.

  • Über das Gerichtsverfahren [1]
  • Die israelische Regierung über B.[2]