Air France ist eine französische Fluggesellschaft mit Sitz in Paris. Sie bildet zusammen mit der niederländischen KLM die Gesellschaft Air France-KLM. Die entstandene Gruppe ist, gemessen am Umsatz, die größte Fluggesellschaft der Welt. Air France ist Gründungsmitglied der Luftfahrtallianz SkyTeam.
Air France | |
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IATA-Code: | AF |
ICAO-Code: | AFR |
Rufzeichen: | Air France |
Gründung: | 1933 |
Sitz: | Paris |
Drehkreuz: | Flughafen Paris-Charles de Gaulle |
Heimatflughafen: | Flughafen Paris-Charles de Gaulle |
Allianz: | SkyTeam |
Flottenstärke: | 397 (+29 Bestellungen) |
Geschichte
Air France ist durch eine Fusion entstanden und hat wiederum verschiedene andere Gesellschaften übernommen:
1909 wurde die Compagnie Générale Transaérienne gegründet, die mit Flugbooten den Flugverkehr in Paris aufnahm. Postflüge führte ab 1918 die Lignes Latécoère durch. Ebenfalls in diesem Jahr entstanden mit Aéronavale, Messageries Aèriennes, Grands Express Aériens, Lignes Farman und Messagieres Transaériennes neue Passagierfluggesellschaften. 1920 wurde die Compagnie de Navigation Franco-Roumaine gegründet. 1921 kam es zu der ersten Fusion, die Compagnie Générale Transaérienne wurde von Messageries Aériennes übernommen; weitere folgten 1923, als die Messageries Aériennes und Grands Express Aériens zur Air Union wurden. Dieser Trend setzt sich fort, 1926 übernimmt die Air Union L'Aéronavale, die Aéropostale wird Nachfolgerin der Lignes Latécorère
1933 vereinigten sich Air Orient, Air Union, Société Générale de Transport Aérien (vormals Lignes Farman) und die CIDNA Société Centrale pour l'Exploitation de Lignes Aériennes (SCELA). Nach der Übernahme der bankrotten Aéropostale im August 1933 wurde die Gesellschaft in Air France umbenannt, die am 7. Oktober 1933 am Pariser Flughafen in Le Bourget offiziell eingeweiht wird. Sie übernahm von Air Orient das Symbol der Fluggesellschaft, ein geflügeltes Seepferdchen, und die Geschäftsräume in der Pariser Rue Marbeuf. Bis zum Zweiten Weltkrieg existierten neben Air France und der Tochter Air France Transatlantique mit Aéromaritime und Air Afrique, die beide Afrika bedienten, sowie der Luftpostgesellschaft Air Bleu drei weitere französische Fluggesellschaften.
Während des Krieges übergab das Vichy-Regime die Flugzeuge der Air France an die deutsche Lufthansa. Unter Charles de Gaulle entstanden währenddessen in Damaskus die Lignes Aériennes Militaires (LAM), um die unbesetzten Gebiete Frankreichs zu verbinden, aus denen 1945 das Réseau des Lignes Aériennes Françaises (RLAF) hervorging. Am 26. Juni 1945 wurde die vorher private Air France verstaatlicht und für den gesamten französischen Flugverkehr zuständig; am 29. Dezember beendete das RLAF seine Tätigkeit. Air France wurde Mitglied der IATA.
Die französische Regierung erlaubte die Gründung der privaten Gesellschaften TAI (Transports Aériens Intercontinentaux) 1946 und der SATI 1948. SATI firmierte 1949 in die Union Aéromaritime de Transport (UAT) um. Am 12. November 1954 wurde Air Inter, die Fluglinie für Inlandsverbindungen, gegründet. Zu den Aktionären zählten unter anderem die Air France und die staatliche Eisenbahn SNCF. UTA entstand durch die Fusion von TAI und UAT, die neue Gesellschaft konnte nach einer Neuverteilung der Konzessionen durch die französische Regierung verschiedene lukrative Strecken von Air France übernehmen.
1988 gründete Air France auf Bestreben der Lufthansa die Gesellschaft EuroBerlin France, an der Lufthansa beteiligt war, um Zugang nach West-Berlin zu erhalten. Nach der deutschen Wiedervereinigung stellte die Firma ihre Dienste 1992 wieder ein. In der Luftfahrtkrise Anfang der neunziger Jahre beginnt die Konsolidierung auf dem französischen Markt. Am 12. Januar 1990 beteiligt sich Air France an der UTA, zusammen mit Air Inter bilden sie die Groupe Air France. 1992 wurde UTA von Air France vollständig übernommen, die neue Gesellschaft besaß dadurch auch die Mehrheit der Air Inter Aktien. Air Inter ging nach Restrukturierungsmaßnahmen am 1. April 1997 in der Air France auf. British Airways und später Swissair versuchten mit den Gesellschaften TAT, AOM und Air Liberté der Air France in Frankreich Konkurrenz zu machen, scheiterten jedoch und zogen sich wieder zurück.
Am 3. Juni 1998 verlor Air France die Bezeichnung "Nationale Gesellschaft" und wird seit dem 22. Februar 1999 an der Börse gehandelt. 72% der Mitarbeiter halten Aktien an ihrem Unternehmen. Im Juni 1999 beschlossen Air France und die amerikanische Delta Air Lines eine langfristige Partnerschaft und gründeten am 22. Juni zusammen mit Korean Air und Aeromexico die Allianz "SkyTeam", in die später weitere Fluggesellschaften aufgenommen wurden.
Im Mai 2004 übernahm Air France die niederländische Fluggesellschaft KLM im Rahmen eines Aktientausches, aus rechtlichen Gründen werden beide Linien bis auf weiteres als eigene Firmen geführt. [1] Das fusionierte Unternehmen ist das umsatzstärkste und gewinnträchtigeste Luftfahrtunternehmen der Welt. [2] KLM und Air France behalten zunächst ihre eigenständigen Marken und kooperieren vor allem im Rahmen des SkyTeams.
Ziele
Air France hat ihren Sitz am Flughafen Charles de Gaulle und wickelt dort auch die meisten internationalen Flüge ab. Das Terminal 2 wurde 1982 speziell für Air France eröffnet und wird laufend erweitert, allerdings wurden die Gebäude erst ab 1993 für Le Hub (das Drehkreuz) optimiert, als man die Transitwege vereinfachte und die Flugzeiten abstimmte.
Viele französische Inlandsflüge werden weiterhin unter dem Label La Navette zum Flughafen Paris-Orly durchgeführt, da Reisende nach Paris den Terminal Orly-Ouest bevorzugen, zum Umsteigen ist Orly dagegen weniger geeignet und stellt eher eine große Endstation dar als ein Drehkreuz. Dies führt dazu, dass bei einer Umsteigeverbindung International–Frankreich oder umgekehrt ein zeitaufwändiger Flughafenwechsel in Paris nötig wird. Außerdem starten ab Paris-Orly Flüge in die französischen Überseedepartements, beispielsweise nach Réunion, Guadeloupe und Martinique.
Der Amsterdam Airport Schiphol wird auch nach der Fusion zu Air France KLM weiterhin als Drehkreuz der bisherigen KLM-Flüge dienen.
Service
In allen Flugzeugen der Air France beträgt der Sitzabstand in der Economy Class über 80cm. [3]
Flotte
(Stand: August 2007)[4] Insgesamt besteht die Flotte der Air France aus 397 Maschinen, von denen 138 von den regionalen Tochterunternehmen betrieben werden.
Air France
- Airbus
- Airbus A300-600R (Cargo) 1
- 18 Airbus A318
- 40 Airbus A319
- A319CJ 6 Airbus
- 68 Airbus A320
- 15 Airbus A321
- 16 Airbus A330-200
- 19 Airbus A340-300
- Boeing
- 747-200F (erste Auslieferung am 4. Oktober) 7 Boeing
- 15 Boeing 747-400 (erste Auslieferung am 28. Februar 1991)
- 747-400 ERF (erste Auslieferung am 31. Oktober 2002) 7 Boeing
- 25 Boeing 777-200ER (erste Auslieferung am 27. März 1998)
- 22 Boeing 777-300ER (erste Auslieferung am 1. Juni 2004)
- 12 Airbus A380
- 12 Boeing 777-300ER
- Boeing 777F 5
Tochtergesellschaften
- Brit Air[7]
- City Jet[8]
- 23 BAe ARJ85
- 15 BAe 146-200
- BAe 146-300 2
- Régional[9]
- Embraer EMB 190-100 3
- Embraer ERJ 135 9
- 28 Embraer ERJ 145
- Fokker 100 9
- Fokker 70 5
Stillgelegt
- Aérospatiale-British Aerospace
- 7 Concorde
Bis zum Sommer 2003 betrieb die Air France fünf Concorde-Maschinen, deren Flugverbindungen aufgrund der zuletzt mangelnden Nachfrage und der hohen Wartungskosten eingestellt wurden.
- Boeing
Air France führte am 11.06.07 ihren letzten Boeing 737-Linienflug durch. Dieser führte von Turin nach Paris (CDG) und trug die Flugnummer AF1703. Durchgeführt wurde dieser Flug von der 737-500 F-GJND, welche im Dezember 1991 an Air France ausgeliefert wurde und bei Air France über 34300 Flugstunden absolviert hat. Im Cockpit saß der Air France-737-Flottenchef.
Ende Juni 2005 musterte Air France die letzten Boeing 747-200 aus. Die letzte Maschine bediente lediglich die Strecke zwischen Paris Orly und St. Denis auf La Réunion. Die letzten vier Boeing 747-300 wurden im Spätsommer 2006 ausgemustert. Zuletzt flogen diese nur noch zwischen Paris-Orly und Guadeloupe sowie Martinique.
Tochterunternehmen
In den 90er Jahren erließ die französische Regierung Gesetze zum Schutz kleinerer Regionalfluggesellschaften, wodurch Air France keine Flugzeuge mit weniger als 100 Sitzplätzen betreiben darf. Diese werden von Partnerunternehmen durchgeführt, die inzwischen von Air France aufgekauft wurden und deren Flugzeuge in der Regel die Bemalung der Air France tragen. Die irische CityJet und die in der Bretagne beheimatete Brit Air gehören zu 100 % der Air France, ebenso die Gesellschaft Régional, die 2001 aus der Fusion von Flandre Air, Proteus Airlines und Regional Airlines entstand.
Beteiligungen
Die Groupe Air France ist Eigentümerin der Beraterfirma Air France Consulting, des Kundenkartenanbieters Frequence Plus und der Beteiligungsgesellschaft Air France Finance sowie den Reparatur- und Wartungsfirmen Air France Industries und Société de Construction et de Réparation de Matériel Aéronautique C.R.M.A. Die Firma Servair (nicht zu verwechseln mit dem Konkurrenten Servisair) bietet hauptsächlich Flugzeugmenüs, Passagierabfertigung und Flugzeugreinigungen an, Air France ist mit 88,03% daran beteiligt. Der französische Ableger des Buchungssystems Amadeus gehört zu 66% der Air France, Sodexi, zu 60% in Air-France-Besitz, ist auf Expressfracht spezialisiert.
Zwischenfälle
- Am 26. Juni 1988 stürzte ein Airbus A320-100 auf dem Flughafen Mulhouse-Habsheim ab. Von den 136 Menschen an Bord starben drei. Dieser Absturz wurde zunächst auf einen Computerfehler zurückgeführt, was zu Kritik an dem Fly-by-Wire-System führte. Später stellte sich jedoch heraus, dass der Unfall auf einer Reihe von Pilotenfehlern beruhte. Die Piloten hatten das automatische Flugkontrollsystem während des Fluges abgeschaltet. Es sollen Warnungen wegen einer zu geringen Flughöhe ignoriert worden sein und die Geschwindigkeit wäre zu gering gewesen. Bemerkenswert ist dieser Absturz, da dieser sich bei einem Schauflug vor laufenden Fernsehkameras ereignete. (siehe: Air-France Flug 296)
- Am 25. Juli 2000 stürzt eine Concorde kurz nach dem Start auf ein Hotel. Bei dem Flugunfall sterben alle 113 Insassen der Maschine, sowie vier Menschen in dem Gebäude. Grund war ein Metallteil aus Triebwerk 2 einer zuvor gestarteten DC-10. Das Teil riss einen Reifen auf der den Tank und ein Kabel im Radschacht aufschlug bzw. kappte. Die Funken die beim Kabel entstanden, entzündeten das Kerosin. (siehe: Air-France-Flug 4590)
- Am 2. August 2005 kommt beim Landeanflug auf Toronto bei schlechtem Wetter und starkem Regen ein Airbus A340 der Air France von der Landebahn ab. Alle 309 Insassen (297 Passagiere, 12 Besatzungsmitglieder) können das Flugzeug rechtzeitig über die Notrutschen verlassen, bevor es in Flammen aufgeht und ausbrennt. Das Unglück wurde in den Medien auch als "Wunder von Toronto" bezeichnet. (siehe: Air-France-Flug 358)
Einzelnachweise
- ↑ www.aerosecure.de: Sicherheitsprofil von Air France(Stand: August 2007)
- ↑ www.aerosecure.de: Top 10: Die zehn größten Airlines nach Gewinn (Stand: August 2007)
- ↑ Aerosecure Sitzplatz Vergleich
- ↑ ch-aviation.ch: Air France Flotte 3. August 2007
- ↑ Airbus: Air France Bestellungen 31. Juli 2007
- ↑ Boeing: Air France Bestellungen 15. August 2007
- ↑ ch-aviation.ch: Brit Air Flotte 3. August 2007
- ↑ ch-aviation.ch: City Jet Flotte 3. August 2007
- ↑ ch-aviation.ch: Régional Flotte 3. August 2007
Siehe auch
Weblinks
- Webpräsenz der Air France
- Air France KLM Finance (französisch/englisch)
- Air France mobile site (WAP/i mode) (französisch/englisch)