Die Flußpiraten des Mississippi ist ein Roman des deutschen Schriftstellers Friedrich Gerstäcker (1816-1872). Der Roman wurde erstmals 1848 veröffentlicht.
Erzählt wird die Geschichte einer Bande von Piraten, die auf einer Insel auf dem Mississippi in der Nähe der Kleinstadt Helena ihren geheimen Stützpunkt haben. Von ihrem Versteck aus lauern sie vorbeifahrenden Raddampfern und Flößen auf und überfallen sie, um die Passagiere und die Mannschaft auszurauben und zu ermorden.
Anführer der Piraten ist der charismatische Kapitän Kelly, der auf der Insel zusammen mit seiner Frau Georgine lebt. Kelly führt ein Doppelleben, nachts ist er Pirat, tagsüber der von den Bürgern Helenas geachtete Friedensrichter Dayton. In Helena lebt auch die geschwätzige Witwe Breidelford, die in ihrem Haus das Diebesgut der Piraten aufbewahrt und flüchtigen Verbrechern Unterschlupf gewährt. Andere Bandenmitgliedern führen in anderen Orten am Ufer des Mississippi ebenfalls ein Doppelleben als Richter oder Staatsanwalt, so dass die Bande lange ungestört ihr Unwesen treiben kann.
Die Schilderung der Verbrechen und der Intrigen der Piraten nimmt breiten Raum ein. Die Flußpiraten werden nicht ohne Sympathie dargestellt, während ihre Gegenspieler wie der junge Trapper Tom Barnwell oder der alte Edgeworth eher naiv dargestellt werden. Sie merken lange nichts von den Verbrechen, die vor ihren Augen begangen werden und werden eher durch Zufall auf die Flußpiraten aufmerksam.
Erst im vorletzten Kapitel wird Richter Dayton als Kapitän Kelly entlarvt. Es kommt zum offenen Kampf zwischen den Bürgern Helenas und den Piraten. Kapitän Kelly fällt im Kampf, die Verbrecher erhalten, wie im Trivialroman üblich, ihre gerechte Strafe.
Die Flußpiraten des Mississippiwurde in den 1960er Jahren mit Hansjörg Felmy als Sheriff und Horst Frank als Kapitän Kelly verfilmt.