Das Helene-Lange-Gymnasium Hamburg (kurz: HLG) ist ein staatliches Gymnasium in Hamburg-Harvestehude. Es wurde 1910 als staatliche höhere Mädchenschule gegründet und ist seit 1969 auch für Jungen zugänglich. Seit 1954 ist das Gymnasium Mitglied im Netzwerk der UNESCO-Projektschulen. Damit ist die Schule die älteste UNESCO-Projektschule Deutschlands [1]. Auf Grund dieses Status gibt es Partnerschulen in Havanna, Chicago und London. In allen Klassen wird ab dem siebten Jahrgang ein Teil der Unterrichtsfächer auf Englisch unterrichtet. Außerdem ist es für jährlich ca. 20 Schüler möglich das International Baccalaureate (IB) zu machen. Mit diesem auf Englisch absolvierten Abschluss ist es möglich auf vielen internationalen Universitäten weltweit zu studieren. Am Helene-Lange-Gymnasium gibt es insgesamt 26 Klassen (sowie weitere Oberstufen Kurse) in 6 Jahrgangsstufen. Seit 2003 ist die Schule eine Ganztagsschule. [2]
Helene-Lange-Gymnasium Hamburg | |
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Schulform | Bilinguales (Englisch) Gymnasium |
Gründung | 1927 |
Adresse | Bogenstr. 32 |
Ort | Hamburg |
Bundesland | Hamburg |
Lehrkräfte | 75 |
Website | www.hlg-hamburg.de |
Lage
Die Schule liegt im Südwesten des Hamburger Stadtteil Harvestehude, an der Grenze zu Eimsbüttel. Harvestehude ist ein Stadtteil im Hamburger Bezirk Eimsbüttel Nahe liegende Schulen sind das Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium, Ida-Ehre-Gesamtschule, Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer und die Handelsschule Schlankreye mit angeschlossenem Wirtschaftsgymnasium, sowie das Oberstufengebäude (ehemaliges Bismarckgymnasium) Nahe gelegen ist die U-3 Station Hoheluftbrücke, sowie die Metrobusstationen Schlankreye (Linie 4) und Bezirksamt Eimsbüttel (Linie 5).
Allgemein
Das Helene-Lange-Gymnasium hat ein eigenes Gebäude zur Verfügung. Es ist nach wie vor das von Albert Erbe entworfene und von 1908 bis 1910 errichtete Gebäude. Die Oberstufe wird im benachbartem Oberstufenhaus, dem ehemaligem Bismarkgymnasium, welches 1906 gegründet wurde, unterrichtet.
Geschichte
Vorgeschichte
Es gibt in Hamburg seit 1872 die Klosterschule St. Johannis und seit 1897 das Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium, welche private höhere Mädchenschulen waren. Beide Schulen sind durch private Stiftungen ermöglicht worden. Auf Grund des Erfolges, wurde am 22. Juni 1904 ein bürgerschaftliches Ersuchens an den Hamburger Senat formuliert, indem um die Errichtung staatlich höheren Mädchenschulen gebeten wurde. So wurde daraufhin 1910 das Lyzeeum Lerchenfeld (heute Gymnasium Lerchenfeld) und ebenso das heutige Helene-Lange-Gymnasium errichtet. [3]
Anfänge
Am 1. April 1910 eröffnete der Senat die Schule unter dem Namen "Staatliche höhere Mädchenschule auf dem rechtem Alsterufer". 1913 beschloss die Hamburger Bürgerschaft die Schule zu einem Lyzeum umzufungieren. Daraufhin hieß die Schule "Lyzeum mit Studienanstalt an der Hansastraße". Es gab von nun an drei Parallelklassen für die unteren drei Jahrgangsstufen und für oberen beiden Jahrgangsstufen jeweils zwei Klassen. 13 Jahre später wurde die Schule in "Mädchen-Oberrealschule an der Hansastraße" umbenannt. Diese Umbenennung von dem Lyzeum zur Oberrelaschule ermöglichte dem Lehrerkollegium eine weitere Umbenennung der Schule. So wurde noch im selben Jahr die Umbenennung zur "Helene-Lange-Oberrealschule" vom Senat bestätigt. Ein großer Nachteil des alten Namens war der, dass die Schule nicht einmal zu einem Zehntel in der Hansastraße (heute Helene-Lange-Straße) liegt und kein Eingang an der Seite zu finden ist.
Eine Schule bekommt den Namen Helene Lange
Am 2. Februar 1927 war die Zeremonie der Umbenennung. Die 78 Jahre alte Namenspatin nahm an der Feier teil und trug eine Rede vor, in der sie den Schülerinnen deutlich machte, wie sehr sich deren Situation gegenüber vorigen Generationen verändert hat:
"... eines haben Sie vor früheren Frauengeschlechtern voraus: die Möglichkeit gründlicher geistiger Arbeit und damit die Möglichkeit einer selbstständigen Gestaltung des inneren und äußeren Lebens. Das ist jetzt ganz von Ihnen genommen, dies ganz passive Abwartenmüssen, wohin das Schicksal Sie schiebt."
Namenspatin Helene Lange
- siehe: Helene Lange
Helene Lange (* 9. April 1848 in Oldenburg, † 13. Mai 1930 in Berlin) war Pädagogin und Frauenrechtlerin. Bereits 1872 nahm sie ihre Tätigkeiten als Lehrerin auf. Sie gründete 1889 erstmals Realkurse für Frauen, die über die Ausbildung der höheren Mädchenausbildungen hinausführte. Sie war Gründerin des "Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein", dessen Vorsitz sie 31 Jahre war. Dieser Verein stellte unter anderem die Forderungen, dass Mädchen zu allen Bildungseinrichtungen Zugang erhalten und von wissenschaftlich vorgebildeten Lehrerinnen unterrichtet werden sollten. 1893 brachte sie zusammen mit Gertrud Bäumer die Zeitschrift "die Frau" heraus, die eine bedeutende Rolle in der Frauenbewegung spielte. Mit Bäumer schrieb sie 1901/1902 das "Handbuch der Frauenbewegung". Sie war ebenfalls eine der ersten 17 Frauen die 1919 erstmals in die Hamburger Bürgerschaft einzogen. Vorher war Frauen das kandidieren verboten. Als Alterspräsidentin eröffnete sie die konstituierende Sitzung. In ihrer Laufbahn gründete sie mehrere Mädchenschulen und ist Namenspatin mehrerer Schulen.
Geschichte unter dem Nazi-Regime
Die Schulleiterin Emmy Beckmann wurde, 1933 von dem Nationalsozialistischem Regime, des Amtes enthoben. Der Nachfolger forderte eine erneute Umbenennung der Schule. Als Grund dafür wurde das Schulprogramm genannt. Es sei zu Volks versöhnend, welches das "deutsche Volkstum" beeinträchtige. Außerdem sei das jüdische Glied bevorzugt. Als Beispiel führte er die Tatsache an, dass die beiden einzigen Frauen, des Lehrerkollegiums mit einem Professortitel jüdisch waren. So wurde die Schule während der Feier zum 25-jährigem (1935) Bestehen in "Hansa-Oberrealschule" umbenannt. Während der Feier lobte der Schulleiter, das die Schule vom neuen Geist inspiriert zu werden. So lobte er auch, dass bereits ein Fünftel der Mädchen Mitglied im Bund Deutscher Mädel, seien. Später wurde es als notwendig betrachtet, die Schule erneut umzubenennen. So bekam die Schule 1938 den Namen "Hansa-Schule, Oberschule für Mädchen (sprachliche Form)".
Entwicklung der jüdischen Schülerinnen
Der Anteil der jüdischen Schülerinnen war in den 1910ern ungefähr 15 Prozent. Dieser Anteil sank nach 1935 unter 0,5 Prozent. In den Jahren 1937 und 1938 gab es an der Schule keine jüdische Schülerin mehr. Zwischen 1933 und 1943 verließen 65 jüdische, "nicht-arische" oder "mischblutige" Mädchen die Schule. Der Großteil davon freiwillig. So gut wie alle, konnte auswandern, bzw. den Holocaust überleben. Marion Werner war Protestant lutherisch, wurde aber von den Behörden als "nicht-arisch" eingestuft und musste deshalb im Herbst 1938, kurz nach dem behördlichen Beschluss alle "jüdischen" Kinder von den Schulen auszuschließen die Schule verlassen. Sie wurde mit ihren Eltern am 25. Oktober 1941 nach Lodz gebracht. Seitdem hat man von der Familie nichts mehr gehört. Heute hängt eine Gedenktafel in der Schule, dass an das Schicksal Marion Werners erinnern soll. Trotz des offiziellen Verbotes verweilten zwei "nicht-arische" Schülerinnen bis zum Herbst 1940 auf der Schule. Es blieben ebenfalls sieben "Mischblutige" bis 1943 auf der Schule.
Nachkriegsgeschichte
Nach Kriegsende wurden alle Schulen kurz nach Wiederaufnahme des Unterrichtes von der Britischen Militärregierung kontrolliert. Nach der Kontrolle wurde am 7. November 1945 die Schule in "Helene-Lange-Schule" rückbenannt. Seit 1954 ist das Helene-Lange-Gymnasium, die erste deutsche anerkannte UNESCO-Projektschule. Grund dafür ist zu einem, dass in Hamburg das UNESCO-Institut für Pädagogik lag und der Name Helene Lange ideal mit den Themen der UNESCO verbunden werden kann [1] 1957 wurde die Schule das vorerst letzte mal umbenannt. Seitdem heißt sie "Helene-Lange-Gymnasium". 1969 wurde die Koedukation eingeführt.[4] Im darauffolgendem Jahr gab es erstmals bilingualen Unterricht und seit 2003 können einige Schülerinnen und Schüler an der Schule das International Baccalaureate (kurz: IB) machen, ein international anerkannter Schulabschluss.
Innerschulisches
Das Helene-Lange-Gymnasium unterrichtet ungefähr 930 Schülerinnen und Schüler von der 5. Klasse zum Abitur, dementsprechend bis zur 13. Klasse, ab 2010 dann nur noch bis zur 12. Klasse. Für den Unterricht stehen ungefähr 75 Lehrkräfte zur Verfügung. Insgesammt gibt es 25 Klassen in der Unter- und Mittelstufe und weitere X Kurse in der Oberstufe.
Bilingualer Unterricht
Seit 1970 wird am Helene-Lange-Gymnasium Unterricht in einigen Fächern auf Englisch angeboten. Von 1996 an ist der bilingualer Unterricht für alle Schüler verpflichtend. Deshalb werden bis zur 10. Klasse (Ausnahme Klasse 7) 2 Schulstunden mehr Englisch pro Woche unterrichtet. Ab Klasse 7 wird dann Geschichte überwiegend auf Englisch und teils in Deutsch unterrichtet. In den Klassen 8 und 9 kommen weitere Fächer hinzu. Bekommen Schüler ein neues Fach auf Englisch unterrichtet, geschieht dies im ersten Jahr mit einer Wochenstunde mehr als normal. Der Stundenausgleich findet durch Kürzungen der zweistündigen Schulfächer (Bio, Geschichte, Physik, Musik, Kunst, Erdkunde, PolitikGesellschaftWirtschaft) statt. In der 11. Klasse ist möglich die Fächer Erdkunde, Geschichte und Darstellendes Spiel weiterhin auf Englisch unterrichtet zu bekommen, aber nicht mehr verpflichtend. Im Unterricht wird der selbe Lehrplan erfüllt, wie an einsprachigen Gymnasien. Fehler in der Sprache gehen nicht in die Benotung ein, Ausnahme sind Vokabelabfragen.
Klasse | Englisch Unterricht | Pflichtfächer auf Englisch | Stunden | Anmerkung | Wahlpflichtfächer |
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5. | 7 Stunden (+2) | / | / | / | / |
6. | 6 Stunden (+2) | ggf. Sport | 2 | Meist unzureichend Personal | / |
7. | 5 Stunden | Geschichte | 3 (+1) | / | / |
8. | 5 Stunden (+2) | Geschichte Erdkunde |
2 3 (+1) |
/ | / |
9. | 4 Stunden (+1) | Geschichte Erdkunde Chemie/Biologie/Physik |
2 2 3 (+1) |
Eines der 3 Fächer (nicht wählbar), ein anderes auf Deutsch | Darstellendes Spiel |
10. | 5 Stunden (+2) | Geschichte Chemie/Biologie/Physik |
2 2 |
Eines der 3 Fächer (nicht wählbar), andere auf Deutsch | Darstellendes Spiel Musik |
11. | wählbar (ohne Zusatzstunden) | / | / | / | Geschichte Erdkunde Darstellendes Spiel |
Eimsbüttler Modell
Das Eimsbütteler Modell ist seit 1970 eine gemeinsame Oberstufe des Helene-Lange-Gymnasiums mit dem Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer. Fast der gesamte Unterricht der Oberstufe findet im Oberstufenhaus (ehem. Bismarck-Gymnasium) statt. Ausnahmen stellen nur Fachunterrichte wie einige Naturwissenschaften und künstlerischen Fächern. Mit über 600 Schülern ist das Eimsbüttler Modell, an dem auch einige Lehrer und Schüler des Emilie-Wüstenfeld-Gymnasiums teilhaben, die größte Oberstufe Hamburgs. Dies hat den Vorteil, dass durch mehr Lehrer und Schüler, die am System teilhaben, das Kursangebot weitaus größer sein kann als in kleineren Systemen. Die Schülerinnen und Schüler können aus einem reichhaltigen Angebot wählen, so kommen hier z. B. auch in folgenden Fächern oft Leistungskurse zustande:
- Französisch
- Spanisch
- Geschichte
- Physik
- Chemie
Besonderheiten sind auch folgende Fächer als Grundkurse:
- Wirtschaft
- Darstellendes Spiel auf Englisch
- Geschichte auf Englisch
- Japanisch
- Tennis
- Selbstverteidigung
- Fitness und Squash
International Baccalaureate
- Hauptartikel: International Baccalaureate
Im Rahmen des Eimsbüttler Modells ist es den Schülern der Oberstufe möglich das sogenannte International Baccalaureate (kurz: IB) zu absolvieren. Das Helene Lange Gymnasium ist die erste Schule Hamburgs und die zweite Bundesweit, und nach wie vor das einzig staatliche Gymnasium in Hamburg, welches dieses spezielle und international anerkannte Abitur anbietet.[5] Es wird keine Fächerwahl angeboten. Die Hauptfächer sind Biologie, Englisch und Deutsch. Da nicht alle deutschen Universitäten das IB anerkennen machen alle Schüler auch noch das deutsche normale Abi in den Hauptfächern Deutsch und Englisch. Für die kooperierenden Schulen besteht das Angebot nicht. Die Kosten belaufen sich jährlich auf 17.000 Euro, wovon die Behörde die Hälfte der Kosten übernimmt. Die Schüler müssen aber lediglich die Prüfungsgebühren bezahlen. Um aber auch ärmeren Schülern die Chance auf das IB zu bewahren, wurde ein Förderverein eingerichtet, der gegebenenfalls die Kosten übernimmt. [6]
- siehe auch: Video über das IB am HLG (Hamburg-Journal 2005)
Meditation
- Hauptartikel: Mediation
Mediation wird im Helene-Lange-Gymnasium als Fach, verbunden mit dem Fach Ethik angeboten in der 9. und 10. Klasse angeboten. In der Zukunft nur im freien Wahlpflichtbereich. Das Ziel dieses Fachs ist, Mediatoren zu gewinnen, welche nach einer Ausbildung zum Mediator kleinere Konflikte zwischen Schülern in einem Vermittlungsgespräch zu beheben. Es gibt jeden Tag in den Pausen die Möglichkeit für die Schüler dieses Angebot anzunehmen. Die Voraussetzung ist jedoch, dass dieses Gespräch auf einer freiwilligen Basis stattfindet.
Berufsorientierung
Um die Schüler bestmöglich auf ihr späteres Berufsleben vorzubereiten bietet die Schule verschiedene Möglichkeiten zur Berufsorientierung an. So wird zum einem im PolitikGesellschaftWirtschaft Unterricht mind. ein Monat das Thema "Arbeitsleben" besprochen und dazu werden Tests mit den Schülern gemacht um deren Stärken herauszufinden. Außerdem absolvieren die Schülern in der 9. Klasse ein dreiwöchiges Praktikum.
Außerschulisches
Chor
Eines der wichtigen Ziele in den musischen Fächern ist es, das Talent der Schüler zu erkennen und zu fördern. Und ein besonderes Ziel des HLG als moderne Sprachenschule ist zudem die Sprach-und Stimmförderung. Dafür wurde am Helene-Lange-Gymnasium ein strukturiertes Chor-Programm eingeführt. Von der 5. Klasse an bis zum Abitur haben die Schüler die Möglichkeit in einem der vier Stufenchöre (Chor5, Chor6, Mittelstufenchor, Oberstufenchor) zu singen. Diese Chorschule wurde 1997 eingeführt. Die Musikstile reichen von Gregorianik bis Gospel und zu experimenteller Musik, von unbegleiteten a-cappella Werken bis zu abendfüllenden Werken mit Orchester/Band-Begleitung. Pro Woche singen mehr als 200 Schüler in den verschiedenen Chören des Helene-Lange-Gymnasiums. Für besonders talentierte SchülerInnen gibt es Möglichkeit zu gezielter Stimmbildung und außerschulischen Auftritten im CANTiLENE-Kinderchor. Dieser Chor wirkte u.a. schon mit in der Bundesreihe des Arbeitskreises für Musik AMJ "Komponisten schreiben für Kinderchöre" (1998 in Halle/S.), in CD-Produktionen, in Musiktheaterproduktionen der Hamburger Musikhochschule und in der Oper Carmen, die 2006 in der Color Line Arena aufgeführt wurde. Im Juni 2007 trat er wie schon oft zusammen auf mit dem Franz Schubert Chor, diesmal im Hamburger Medienbunker. Regelmäßig in jedem Schuljahr wirken alle Chöre in internen Vorstellungen mit: in Chor-Elternabenden, Weihnachts- und Sommerkonzerten, Chorbegegnungen, Bandkonzerten oder in der alljährlichen "Mitmachmusik" für die jüngsten HLGler und ihre Eltern. Für Schüler ab der 10. Klasse ist es möglich Chor als Kursfach zu wählen. Alle Chöre sind z. Zt. unter der Leitung von Jan Rainer Bruns.
Schullandheim Wenningstedt
1920 gründete das Bismarck Gymnasium ein Schullandheim in Wenningstedt auf Sylt. Doch nachdem das Bismarck Gymnasium geschlossen wurde und seine sämtlichen Einrichtungen vom Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer und dem Helene-Lange-Gymnasium übernommen wurden führen diese beiden Schulen zusammen das Schullandheim. Für die fünften Jahrgänge wird jedes Jahr eine Klassenfahrt nach Wenningstedt organisiert.[7] [8] [9]
Partnerschulen
Auf Grund der Tatsache, dass das Helene-Lange-Gymnasium eine bilinguale Schule ist und das eine Großzahl der Fächer auf Englisch unterrichtet wird, haben sich im Lauf der Jahre einige internationale Kontakte entwickelt. So wurden mehrere Schulen im englisch sprachigem Ausland zu Partnerschule und regelmäßig finden Austäusche statt. Zu den Schulen, welche regelmäßig als Austauschpartnern zur Verfügung stehen, zählen die Lake Part Highschool (in Chicago)[10], die City of London School (London)[11] und die Schule "Seven Oaks" in Kent. Außerdem wird ein Austausch zur John F. Kennedy School in Berlin organisiert. [12]
Schulverein
Der Schulverein ist eine Institution innerhalb der Schule, welche gegründet wurde, um gesellschaftlich schwachen Schülern eine Möglichkeit zu geben an Veranstaltungen wie Austäuschen, Klassenfahrten oder Wandertagen teilzunehmen. Der Verein wird von einer Elternvertreterin geleitet und finanziert sich aus Spenden und Beiträgen, welche auf freiwilliger Basis von Eltern bezahlt werden.
Kantine
Die Schule besitzt eine Kantine. Da sich durch das 8-Stufige Abitur die Schulzeiten der Schüler verlängern und deshalb eine Mittagspause eingeführt wurde, sind neue Aufenthaltsorte geschaffen worden. Einer dieser Orte ist der Sitzbereich der Kantine. Dieser kann von allen Schülern genutzt werden, wird aber von dem Service Haus Eimsbüttel gepflegt. Außerdem gibt es noch einen Computerraum und eine Leseecke. Der Umbau des ganzen Kellers, der Kantine um diese Aufenthaltsorte zu schaffen und das Mobiliar kosteten zusammen über 500.000 €. Die Kosten wurden von der Schule getragen, bzw. mit Fördergeldern unterstützt. Für diesen Umbau wurde ebenfalls ein Teil eines veranstalteten Sponsored Walks verwendet.
Das HLG als UNESCO-Projektschule
UNESCO-Projektschule
- Hauptartikel: UNESCO-Projektschule
"„UNESCO-Projektschule“ heißen Schulen in Deutschland, die Mitglied am Associated Schools Project der UNESCO sind, das 1953 gestartet wurde, um Bildungsinstitutionen direkt in die Arbeit der UNESCO einzubinden. Die UNESCO-Projektschule versuchen die Ziele der UNESCO im Unterricht und durch außerschulischen Aktivitäten publik zu machen und bei der Erfüllung der Ziele mitzuarbeiten. An den außerschulischen Aktivitäten und Projekten nehmen sowohl die Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern teil. Die Art der Arbeit an den Zielsetzungen ist sehr verschieden und den Schulen selbst überlassen. Um effektiv zu sein, kooperieren viele Schulen zusammen, schließen Patenschaften und nehmen an, teils internationalen, Seminaren teil. Für viele Schulen ist der Höhepunkt ihrer Arbeit der alle zwei Jahre stattfindende internationale Projekttag. In Deutschland gibt es ungefähr 160 solcher Schulen, in Österreich ungefähr 50 und in der Schweiz ungefähr 70, weltweit ca. 7800."
Arbeit am Helene-Lange-Gymnasium
Für das Helene-Lange-Gymnasium stehen die Ziele Menschenrechte zu verwirklichen, Toleranz und Interkulturelles Lernen zu fördern. Es wird jährlich ein Weihnachtsbasar veranstalten, wessen Erlös die eigenen Projekte zugute kommt. Außerdem nahmen die Schüler an weiteren, teils externen teils internen Projekten teil, um Geld zum Spenden zu sammeln. So wurden schon Sponsored Walks organisiert und die Teilnahme am Sozialen Tag ermöglicht. Die Schule nimmt außerdem an den alle zwei Jahre stattfinden Internationalen Projekttagen teil. Es werden Projekte in der Schule durchgeführt und an der im Michel stattfindenden Feier mitgewirkt und zugeschaut. Es gibt an der Schule zwei "UNESCO-Arbeitsgemeinschaften", eine nur für Schüler und eine "Lehrer-Eltern-Schüler-AG". Damit wird das Ziel verfolgt möglichst viele an der Schule beteiligten Personen in die Arbeit einzubinden. Außerdem wird es mehrmals jährlich einigen Schülern ermöglicht, an internationalen Seminaren teilzunehmen.
Projekt Sri Lanka
Nach der Tsunami-Katastrophe 2004 rief das Helene-Lange-Gymnasium zu Spenden auf. Das Geld wurde genutzt um persönlichen Kontakt zu den betroffenen Personen in den betroffenen Regionen aufzunehmen. So wurde ein Treffen am Holy Cross College in Kalutara und an der St.Sebastian's Girls School in Moratuwa (beides Sri Lanka) möglich. Ziel ist es das betroffene Gebiet langfristig zu unterstützen und eine Patenschaft zu einer der Schulen aufzubauen.
Projekt Kuba
Seit Jahren besteht eine Patenschaft zwischen dem Helene-Lange-Gymnasium und der Schule CamiloCienfuegos in Havanna. Es war viele Jahre üblich, dass Schüler einen Austausch mit Gastfamilienaufenthalt dorthin machen konnten. Ziel war es einen kulturellen Austausch zu ermöglichen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Außerdem sollte so der Nutzen und die Anlegung der Spenden kontrolliert werden, denn in vielen Jahren wurde der Erlös der Weihnachtsbasare für Restaurierungen der kubanischen Schule verwendet. Da es 2005 Probleme mit den kubanischen Behörden gab, die frühere Kontaktperson nicht mehr zur Verfügung steht und die Notwendigkeit weiterer Finanzierungen sinkt gab es im April 2005 den vorerst letzten Besuch. Da die Schule eine Partnerschule in Lateinamerika hat, gehört sie zu dem "Eine Welt Schulnetz".[13]
Projekt Tansania
Jahrelang wurde ein Projekt in Sambia unterstützt. Dieses war von einer externen Person an die Schule herangetragen. Da es zu größeren Abstimmungsproblemen kam, sah sich die Lehrer-Eltern-Schüler-UNESCO-Ag gezwungen dieses Projekt abzubrechen. Da aber der Wunsch besteht ein Projekt in Afrika zu unterstützen fand im Herbst 2006 ein Treffen mit einer Schule in Daressalam in Tansania statt, mit dem Ziel eine langjährige Partnerschaft aufzubauen. Deshalb nahmen an diesem ersten Treffen zwei Mitglieder der Schulleitung und Schüler der 11. Klasse teil. Diese Partnerschaft ist auch deshalb von besonderer Interesse, da Hamburg und Daressalam eine Städtepartnerschaft aufbauen wollen.[14] Deshalb besteht auch von seiten der Botschaften und Regierungsmitglieder Interesse an der Partnerschaft zwischen dem Helene-lange-Gymnasium und der Schule in Daressalam.
Niveau
Das Niveau am Helene-lange-Gymnasium gilt als hoch. Ein Grund ist der viele Englisch, bzw. auf Englisch unterrichtete Unterricht. Weiter schneiden die Schülerinnen und Schüler beim Zentralabitur seit 2001 sehr gut ab. So konnten die Abiturienten des Helene-Lange-Gymnasiums zusammen mit den Abiturienten des Christianeums mit einem Notendurchschnitt von 2,1 den besten Durchschnitt Hamburgs im Schuljahr 06/07 bilden (Vgl. Notenschnitt Hamburg: 2,56). [15]
Dies und Das
- Das Helene-Lange-Gymnasium wird oft auch als HLG abgekürzt.
- Das Helene-lange-Gymnasium ist die älteste UNESCO-Projektschule Deutschlands.
- Die Schülerzeitung "HaLoGen" erscheint monatlich und kann für 0,20 € gekauft werden.
- Die benachbarte Ida-Ehre-Gesamtschule (früher Jahn-Schule) war früher die Jungsschule und das HLG die Mädchenschule für den Bezirk.
Berühmte Ehemalige
Schüler:
- Jan Delay [16]
- Nina Petri [17]
- Laszlo Goerke [18]
- Hedwig Wallis [19]
- Mathias Lorenz
- Magnus-Sebastian Kutz
- Carola Schulzke
- Philipp Michaelis
- Marlene Stadie
Lehrer:
Quellen
- ↑ a b Vgl. Forum 3/2003 Zeitung der UNESCO-Projektschulen S. 9
- ↑ Liste der Ganztagsschulen in Hamburg auf. www.ganztagsschulen.org
- ↑ Vgl. Hermann Hipp, DuMont Kunst-Reiseführer für die Freie und Hansestadt Hamburg "Geschichte, Kultur und Stadtbaukunst an Elbe und Alster" (S.387)
- ↑ Uwe Schmidt, Aktiv für das Gymnasium S.677
- ↑ Eine Schule mit Weltniveu auf Welt Online vom 9. September 2003
- ↑ Wir machen ein Abitur, das auf der ganzen Welt gilt auf abendblatt.de vom 27. April 2004
- ↑ Hier gucken
- ↑ Info über Sylt auf www.sylt-dienst.de
- ↑ Wenningstedt-Braderup (Sylt) auf .tauchen-tauchurlaub.info
- ↑ Lake Park
- ↑ London
- ↑ Homepage der John F. Kennedy School in Berlin
- ↑ Liste der Schule in Eine Welt Schulnetz
- ↑ Tansania- zwei Wochen zu Gast in Hamburg www.abendblatt.de Hamburger Abendblatt vom 26. November 2005
- ↑ Abitur 2007: Weniger Durchfaller auf abendblatt.de vom 10. Juli 2007
- ↑ [sViewPointer=7&tx_ttnews[catSelection]=32&tx_ttnews[tt_news]=3179&cHash=1842d8f063 Sagen Sie jetzt nichts, Jan Delay] auf Süddeutsche Zeitung Magazin vom 12. Juli 2007
- ↑ Åsa LARSSON: Weisse Nacht auf literaturzirkel.eu vom August 2007
- ↑ Werdegang von Prof. Dr. Laszlo Goerke auf wiwi.uni-tuebingen.de
- ↑ Disseration Vgl S. 69
- ↑ Biografie von Beckmann auf biografien-news.blog.de
Weblinks