Stollberg/Erzgeb.

Große Kreisstadt im Erzgebirgskreis, Sachsen, Deutschland
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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Stollberg/Erzgeb. ist die Kreisstadt des Landkreises Stollberg in Sachsen (Deutschland). Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Stollberg (Erzgebirge).

Geographie

Stollberg liegt am Nordrand des Erzgebirges, etwa 20 km südwestlich von Chemnitz und ca. 15 km nordöstlich von Aue im Tal der Gablenz. Nordwestlich von Stollberg liegt das Erzgebirgische Becken mit dem ehemaligen Oelsnitz-Lugauer Steinkohlenrevier. Südöstlich von Stollberg mit den umliegenden Höhen von 400 bis 450 m steigen Höhen bis zum mittleren Erzgebirge auf über 1000 m an.

Stadtgliederung

Ortsteile mit dem Jahr der Eingemeindung:

  • Beutha (1999)
  • Gablenz (1974)
  • Hoheneck (1923)
  • Mitteldorf (1952)
  • Oberdorf (1974)
  • Raum (1999)
  • Stollberg

Geschichte

 
Stadtansicht

Seit Jahrhunderten bildet Stollberg den Mittelpunkt einer naturräumlich-historischen Kulturlandschaft. Die Ursprünge der Stadt liegen in der Zeit der Erstbesiedlung des Erzgebirges, als die Stal(e)burc (erstmalige urkundliche Erwähnung 1244 wohl Fälschung, sicher 1267 Stal-burch) Sitz und Zentrum eines feudalen Herrschaftsgebietes war, das später in ein kurfürstliches Amt umgewandelt wurde. Die Stadt selbst wird als solche (civitas) erstmals 1343/46 urkundlich erwähnt. Im 15. Jahrhundert wandelte sich ihr Name. 1412 erscheint die Bezeichnung Stolburg, erstmals 1459 ist die der heutigen Schreibweise ähnliche Form Stolbergk bezeugt.

Unweit der einstigen Furth durch den Fluss Gablenz kreuzten sich zwei wichtige Handelsstraßen. Der Böhmische Steig führte von Altenburg kommend nach Prag. Die Chemnitzer Straße verlief zwischen der gleichnamigen Stadt und Dresden. So kamen häufig Handels- und Fuhrleute in die Stadt, die man wegen ihrer zweirädrigen Karren, mit denen sie vor allem Salz und Erze transportierten, als „Kärrner“ bezeichnete. An sie erinnert bis heute die Sage vom „Kärrner von Stollberg“.

 
Panorama: Stollberg in Richtung Oelsnitz und Hohenstein-Ernstthal mit dem Sachsenring. Gut zu erkennen ist der Aussichtsturm der „Deutschlandschachthalde“ in Oelsnitz.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

  • 1834 – 3.148
  • 1946 – 11.208 1
  • 1950 – 13.284 2
  • 1960 – 13.035
  • 1971 – 12.739
  • 1981 – 12.379
  • 1984 – 12.095
  • 1998 – 13.977
  • 1999 – 13.834
  • 2000 – 13.680
  • 2001 – 13.527
  • 2002 – 13.356
  • 2003 – 13.152
  • 2004 – 12.912
  • 2005 – 12.718
  • 2006 – 12.391
Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

1 29. Oktober
2 31. August

Politik

Stadtrat

Wappen

Das Stollberger Wappen hat seinen Ursprung im Stadtsiegel, das bereits Anfang des 15. Jahrhunderts nachgewiesen ist. Es ist horizontal geteilt und zeigt im oberen Feld ein Kirchgebäude (die Marienkirche, als älteste Kirche der Stadt) auf goldenem Grund. Das untere Feld ist rot und mit einem vertikalen Pfahl mit goldener Krone versehen.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die von weitem sichtbare Burg Hoheneck diente zunächst als Königlich-Sächsisches „Weiberzuchthaus“ und war später als größtes Frauengefängnis der DDR bekannt. Seit dem 1. Mai 2006 ist das „Gefängnis Schloss Hoheneck“ als Museum zu besichtigen.
  • Sehenswert sind zudem des Rathaus und der Marktplatz sowie die gotische Jacobikirche.
  • Die kleine katholische Marienkirche ist mit einem wertvollem Altar ausgestattet.
  • Das Carl-von-Bach-Gymnasium, das in einem Jugendstilgebäude mit sehenswerter Aula untergebracht ist, ist nur für Schüler, Lehrer und zu öffentlichen Anlässen (Chorvorführungen, Theateraufführungen) zugänglich. Es wurde 1903 als Königlich Sächsisches Lehrerseminar erbaut und beherbergte später die Hans-Beimler-Oberschule, die auch als Internat diente und nach der Wende in das Carl-von-Bach Gymnasium umgewandelt wurde.
  • Die Querenbachtalsperre am Rande der Stadt dient als Trinkwasserspeicher und Naherholungsgebiet
 
Am Rande von Stollberg gelegene Trinkwassertalsperre

Parks

  • Vor dem Carl-von-Bach-Gymnasium befindet sich ein Park. Besonders beliebt bei den Besuchern ist das „Parkeichhörnchenpärchen“. Auch eine besondere Spechtart lebt hier. Außerdem gibt es ein Kriegsdenkmal mit der Inschrift „DIE TOTEN MAHNEN“, das an alle Gefallenen aus dem 1. und 2. Weltkrieg erinnert und 2005 saniert wurde. Im Gymnasium selbst sind an den Wänden des Treppenaufganges vor der Aula sechs Jugendstil-Steintafeln angebracht, die mit goldener Schrift alle Namen von Schülern des Gymnasiums, die im Krieg gefallen sind, verzeichnen.
  • Weitere Parks in Stollberg sind der Marienpark mit der Marienkirche am Ende der Herrenstraße und der Bürgerpark am Ortseingang von Stollberg aus Richtung Niederwürschnitz mit einer guten Aussicht über die umliegende Gegend. In Richtung Mitteldorf befinden sich der Walkteich mit kleinem Park und sehr schönem, neu gebauten Spielplatz.
  • Demgegenüber, Richtung Rosental, liegt der kleine, 2007 neugestaltete Pionierpark mit neu errichteter Freilichtbühne, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Downhillstrecke (Bikercross oder Four Cross) und Skihang mit Skilift am Wasserturm.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Bauernmarkt
  • Weihnachtsmarkt mit Pyramidenanschieben und Bergmannsparade
  • Walkteichfest mit Hexenfeuer
  • Altstadtfest

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

  • Stollberg besitzt zwei entwickelte Gewerbegebiete.

Verkehr

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Johannes Crellius (1590–1633), polnisch-deutscher sozinianischer Theologe und Pädagoge
  • Nikol List (1656–1699), der berüchtigte Räuber wohnte zeitweise in Beutha und betrieb zur Tarnung als Pächter den Gasthof „Grüne Tanne“ im Nachbarort Raum, im Eingangsbereich des Gasthofes findet man heute noch eine Hinweistafel
  • Karl May (1842–1912), Schriftsteller, wurde in Stollberg wegen „unbefugter Ausübung eines Amtes“ zu drei Wochen Gefängnis verurteilt
  • Ernst Venus (1880–1971), deutscher Jurist, war zeitweise Amtshauptmann und Landrat von Stollberg (1919–1926)
  • Hans Löscher (eigentlich Dr. phil. Gustav Robert Löscher, 1881–1946), Schriftsteller und Pädagoge, war zeitweise Direktor an der Bürger- und Fortbildungsschule in Stollberg
  • Edwin Bauersachs (1893–1948), Mundartdichter des Erzgebirges, verstarb in Stollberg
  • Gerhard Zippel (* 1925), seit 1960 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Stollberg
  • Edeltraud Eckert (1930–1955), deutsche Schriftstellerin, war in Hoheneck inhaftiert
  • Reiner Kunze (* 1933), deutscher Schriftsteller und DDR-Dissident, legte 1951 sein Abitur in Stollberg ab
  • Volker Kreß (* 1939), lutherischer Theologe, von 1994 bis 2004 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, war zeitweise Pfarrer in Stollberg
  • Teresa Weißbach (* 1981), deutsche Schauspielerin, wuchs in Stollberg auf

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