Schmalspurbahn

Bahn mit einer Spurweite kleiner als die Regelspur (1435 mm)
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Schmalspurbahnen sind Bahnen des öffentlichen Verkehrs, deren Spurweite kleiner als die Regelspur (1435 mm) ist.

Schmalspurbahnen sind einfacher und billiger zu bauen, sie sind auch wendiger im schwierigen Gelände oder in der Stadt, ihr Nachteil ist hingegen die mangelnde Stabilität, bei höheren Geschwindigkeiten werden auch die Erschütterungen und Schwankungen viel stärker, als bei Normalspurbahnen oder gar Breitspurbahnen. Deswegen eignen sich Schmalspurbahnen besonders dort, wo das Tempo weniger wichtig ist, dafür aber kleine Kurvenradien erforderlich sind, wie zum Beispiel bei Bergbahnen oder Straßenbahnen.

Weit verbreitet sind Spurweiten von 600 mm, 750 mm, 900 mm und 1000 mm. Schmalspurbahnen sind in Afrika weit verbreitet und wurden dort von den jeweiligen Kolonialmächten erbaut. Ein Beispiel ist die Strecke, die Abdijan mit Ouagadougou verbindet.

In Indien gibt es ein Schienennetz von 3.794 km Länge mit einer Spurweite von nur 610 mm (24 Zoll) oder 762 mm (30 Zoll).

In der Schweiz besteht von der Ostschweiz bis ins Wallis ein durchgehendes Meterspurschienennetz, das von der Rhätischen Bahn, der Furka-Oberalp und der Brig-Visp-Zermattbahn benutzt wird. Zermatt wird sogar ausschließlich von der Schmalspurbahn versorgt, da im Fremdenverkehrsort ein Autofahrverbot besteht.

In Deutschland hatten Schmalspurbahnen ihre große Zeit ab den 1880er Jahren bis der Lastkraftwagen entwickelt wurde. Sie waren als Feldbahnen oder Waldbahnen in großer Zahl im Einsatz. In den Gebirgen kamen sie wegen schwieriger Geländebedingungen zum Einsatz.

In der Umgangssprache wird fälschlicherweise oft der Begriff "Schmalspurbahn" mit dem Begriff "Kleinbahn" gleich gesetzt. Eine Kleinbahn (nach dem preußischen "Kleinbahngesetz" gebaute und betriebene Bahn) kann aber auch in Regelspurweite gebaut sein.

Ausgewählte Schmalspurbahnen in:

Deutschland

Österreich

Frankreich

  • Réseau Breton 1000-mm-Schmalspurnetz in der Bretagne um die Stadt Carhaix. Etwa 425km Streckenlänge. Ab 1891 eröffnet. Letzte Schmalspurstrecken 1967 stillgelegt.
  • Chemin de fer du Blanc à Argent Eine der letzten französischen Schmalspurbahnen im Regelbetrieb (heutige Strecke Luçay-le-Mâle - Salbris, 1000 mm)

Polen

Rumänien

  • Wassertalbahn (Viseu de Sus, Dampfbahn noch weitgehend im Betrieb)
  • Wusch in Siebenbürgen (letztes Teilstück Sibiu - Agnita seit Herbst 2001 ohne Verkehr, Spurweite 760 mm)

Schweiz

siehe auch: Schmalspurbahnen in der Schweiz, Liste der Schweizer Eisenbahnen

Siehe auch: Museumseisenbahnen:

Weblinks: