Remington Arms

Führender US-amerikanischer Waffenhersteller
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Remington Arms ist eine führende amerikanische Waffenmanufaktur. Zur Produktpalette gehören Gewehre, Schrotflinten, Revolver und Pistolen, sowie Munition. Ebenfalls wird der Name Remington auch für eine Kollektion an Jagdbekleidung und Jagdzubehör verwendet. (Vornehmlich USA)

Das Unternehmen wurde 1816 von Eliphalet Remington in Ilion, New York, unter dem Namen E. Remington and Sons gegründet. Es ist das älteste Unternehmen der USA, welches seit der Unternehmensgründung, ohne Unterbrechung Waffen herstellt. Außerdem ist es das einzige Unternehmen in der USA, welches Waffen und Munition ausnahmslos im Inland herstellt.

Remington zählt zu den größte Produzent in der USA für Schrotflinten und Gewehren. Zur Zeit stellt Remington keine Faustfeuerwaffen her, die letzte dieser Waffengattung war die Pistole Remington XP-100 (Einstellung der Produktion war 1998). Remingtons Produkte werden in mehr als 60 Ländern der Welt exportiert.

Remington war auch führend in der Entwicklung bzw. Verbesserung von Munition.

Minderheitsanteile an Remington werden von Clayton, Dubilier, and Rice gehalten.

Geschichte

Beginn des 19. Jahrhundert

Die langjährige Geschichte von Remington begann im Jahre 1816. Eliphalet Remington II war davon überzeugt, er könne eine bessere Waffe bauen, als er jemals kaufen könnte. Die damaligen Farmer Gemeinden in der Region waren dafür bekannt, dass sie vielfältige handwerklichen Fähigkeiten hatten und sich autark, selbst versorgen konnten. Die Winter Saisonen wurden damals dazu genutzt, benötigte Güter des täglichen Bedarfs selber herzustellen. Diese waren für den Eigengebrauch oder wurde auch oft auf Märkten verkauft.

Der Vater von Eliphalet war ein Schmied und wollte seine Produktpalette erweitern, indem er Läufe für Gewehre herstellte. Zu jener Zeit stellten der Großteil der Leute ihre Gewehre aus Kostengründen selbst her. Der Schaft bzw. Kolben des Gewehres wurde selber geschnitzt, der Lauf und das Zündschloss wurden dazugekauft.

Um Sich das Wissen über die Laufherstellung anzueignen, wurde Eliphalet von seinem Vater in eine Stadt zu einem bekannten Hersteller von Läufen geschickt. Er hatte die Aufgabe dort einen Lauf zu kaufen und nebenbei die Produktionstechniken zu beobachten. Zu jener Zeit bestand die Methode einen Lauf herzustellen darin, lange, flache, erhitzte Eisenbarren um einen Metallstange des gewünschten Kalibers zu wickeln. Diese wurden dann immer wieder erhitzt und zusammengehämmert, so lange bis die Barren sich verbanden und zu einem soliden Zylinder wurden. (Daher früher auch die populäre Achtkant Form der Läufe) War der Zylinder komplett, wurde die Metallstange in der Mitte herausgezogen und der Lauf war fertig. Nachdem der junge Mann nach Hause zurückgekehrt war, wurde in der Schmiede seines Vaters, in Ilion-Gorge, New York, eine erfolgreiche Lauf-Manufaktur eröffnet

Eliphalet Remington entwarf für sich ein Steinschlossgewehr und baute dieses. Im Herbst des selben Jahrs nahm er an einem Schießwettbewerb teil, wo er den zweiten Platz belegte. Seine sehr gut verarbeitete Waffe beeindruckte einige der anderen Schützen. Viele der Schützen waren von der Qualität des Gewehres dermaßen überzeugt, dass sie sofort ein Gewehr in Auftrag gaben. Am Ende des Tages hatte Eliphalet Remington so viele Bestellungen erhalten, dass er ab sofort, dass er ab sofort, offiziell im Waffenschmied Geschäft war.

Im Jahre 1828 übersiedelte das Werk in die Nähe von Ilion, New York, und zwar an genau jenen Standort wo noch heute das moderne Remington Werk zu finden ist.

Mitte des 19. Jahrhunderts und Jahrhundertwende

Während des Sezessionskrieges (1861 – 1865) konnte Remington die Union von seinem Revolver den Remington New Model Army im Kaliber 44 überzeugen, der hauptsächlich als Ordonnanzwaffe und Waffe für Offiziere eingeführt wurde.

1865 wurde Remington in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Danach begann Remington auch in anderen Geschäftszweigen Fuß zu fassen.

1873 wurde z. B. die Produktion von Schreibmaschinen eingeführt. Dieser Zweig wurde aber 1886 an die Standard Typewriter Company verkauft, wo aber auch die Rechte zum Gebrauch des Namens Remington enthalten war.

1902 wurde die Standard Typewriter Company in Remington Typewriter Company umbenannt.

1927 fusionierte die Remington Typewriter Company mit Rand Kardex Company und wurde anschliessend unter dem Namen Remington Rand weitergeführt. Remington Rand hat weiterhin Schreibmaschinen gefertigt und wurde zu einem der grössten Computerhersteller (UNIVAC) seiner Zeit.

Die Feuerwaffenproduktion wurde in Remington Arms Company umbenannt. Diese wurde im Jahre 1888 von Marcus Hartley and Partners gekauft, ein führendes Unternehmen, das eine Kette an Sport Zubehör Geschäften betrieb und auch im Besitz der Union Metallic Cartridge Company war. Die UMC in Bridgeport, Connecticut wurde somit zu Remington's Munitions-Firma.

Der erste Weltkrieg

1912 wurden Remington und die Union Metallic Cartridge zu einem Unternehmen fusioniert und firmierten ab sofort unter dem Namen Remington UMC. Sogar heute produziert Remington noch Munition unter dem Markennamen U.M.C.

1915 wurde das Werk in Ilion erweitert. Seit dieser Erweiterung entspricht das Areal den heutigen Ausmaßen.

1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Remington wurde von einigen der alliierten Mächten unter Vertrag genommen, Waffen für sie zu produzieren. Unter diesen Ländern waren Frankreich, Britannien, und das zaristische Russland.

Remington produzierte für seine Auftraggeber folgende Modelle:

Mit der Ausdehnung und Intensivierung des Krieges wuchsen auch die Produktionszahlen bei Remington.

Ein bemerkenswerter Beitrag war damals die Entwicklung und Produktion des US Gewehres Model 1917, welches nichts anderes war, als eine vereinfachte Version der Britischen Enfield Mod. 1914. Außerdem wurde damals, auf experimenteller Basis, das sogenannte Pedersen System entwickelt – ein Aufsatz für das M 1903 Springfield Gewehr, um dieses von einem manuellen Repetiergewehr zu einem halbautomatischen zu konvertieren.

1917, gegen ende des Krieges kam es zur Russischen Revolution. Diese hatte schreckliche Auswirkungen auf die Finanzlage von Remington. Vor der Revolution, wollte das zaristische Russland die Zahlungen verzögen, da es angeblich Defekte an den gelieferten Waffen gab. Als die Bolschewiken, 1918 die Macht übernahmen, zahlten diese nicht mehr, da es ja keine Verträge zwischen ihnen und Remington gab. Sitzen gelassen mit einem riesigen Lager an Kriegs Materialien und keine Aussicht auf Zahlungen, musste die US Regierung eingreifen um das Unternehmen vor dem Bankrott zu bewahren. Die Regierung verkaufte den Überschuss der Mosin-Nagant Gewehre als Sport/Jagdwaffen am zivilen Markt. Aufgrund des niedrigen Preises von nur 3,00 US Dollar pro Stück lies dieses Gewehr zum beliebtesten Sportgewehr der 1920er Jahre avancieren.

Aufgrund des stark ansteigenden Geschäftes am Kriegsbeginn und dem fast Bankrott am ende des Krieges, entschied Remington sich aus der Militärwaffenproduktion zurück zu ziehen und wieder im Bereich der Sport- und Jagdwaffen Fuß zu fassen. Dieser Geschäftszweig galt als stabil.

Der Zweite Weltkrieg

In den 1930er Jahren, währen der Rezession wurde Remington von DuPont gekauft. DuPont forschte lange an der Verbesserung des Schießpulvers, was dem Unternehmen auch gelang und es somit sehr erfolgreich werden ließ. Ein Jahr später kaufte Remington die Peters Cartridge Company; Heute kann man bei den Remington Prägungen immer noch das Kürzel "R-P" finden, welches für Remington-Peters steht.

1940 machte sich das US Militär sorgen um die lückenlose Versorgung der Truppen mit Munition. Daher trat die Regierung an Remington mit der Bitte heran, mit Hilfe der Regierung national zu expandieren um die Munitionsproduktion sicher zu stellen. Mit der Hilfe der US Regierung und Unterstützung von DuPont und baute Remington zwei Munitionswerke: das Lake City Arsenal und die Denver Ordnance. (Später folgten noch drei Werke) Diese Werke gehörten offiziell der US Regierung, Remington jedoch hatte die Aufgabe die Qualität und Stückzahlen der Produktion zu überwachen.

Zu den Waffen die Remington für die US Armee im Zweiten Weltkrieg herstellte gehörten das berühmte M1903 Springfield Repetiergewehr.

Nach den Kriegen

1970 schloss Remington das Munitionswerk in Bridgeport, Connecticut, aber eröffnete gleichzeitig ein neues Werk in Lonoke, Arkansas. Ein weiteres Werk für Schiesscheiben und Zielobjekte aus Ton wurde in Athens, Georgia errichtet.

1993 wurde Remington von DuPont an ein Investment Unternehmen verkauft, welches sich Clayton, Dubilier, and Rice“ nennt, kurz CD&R.

Standorte

Remington verfügt heute über mehrere Produktionsstätten:

Das Firmenhauptquartier befindet sich in Madison North Carolina.

Waffenwerke: das größere und ältere befindet sich am historischen Standort in Ilion, New York, ein neues modernes Werk befinde sich in Mayfield, Kentucky.

Munitionswerke und Teil-Produktionsstätten: Jede von Remington angebotenen Munition wird im 35 Jahre alten Werk in Lonoke, Arkansas entwickelt und produziert. Ebenfalls findet man dort Remingtons Powdered Metal Products Division, Industrial Products Division, sowie der Ammunition Product Services.

Werke für Spezialanfertigungen: diese Waffen werden heute noch, von professionellen Waffenschmieden (Büchsenmacher) handgefertigt und zwar im Werk in Ilion, New York.

Technik- und Forschungszentrum; dieses befindet sich in Elizabethtown, Kentucky.

Produktionsstätten für Zielobjekte; hier gibt es zwei Werke eines in Findlay, Ohio und eines in Ada, Oklahoma

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