Rabat

Hauptstadt von Marokko
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Rabat (arabisch الرباط Ar-Ribat für Befestigter Ort) ist die Hauptstadt Marokkos und mit 1.622.860 Einwohnern (Stand: 2004) nach Casablanca zweitgrößte Stadt des Landes.

Rabat (Marokko)
Rabat (Marokko)
Rabat ohne Koordinaten
Satellitenphoto von Rabat

Rabat ist Sitz des Ober- und Unterhauses Marokkos, Sitz der Regierung und Residenzstadt des marokkanischen Königs. Rabat ist die vierte der so genannten Königsstädte, Städte in denen die Sultane und Könige Marokkos im Laufe der Jahrhunderte abwechselnd residierten, so dass diese sich zu Großstädten entwickeln konnten.

Geschichte

Das Mündungsgebiet des Oued Bou-Regreg war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Bereits in der Zeit um 300 v. Chr. existierte im Gebiet der Chellah ein punischer Hafen, über den Handel mit Karthago betrieben wurde.

Rabats eigentliche Geschichte beginnt jedoch mit der Errichtung einer Klosterburg, eines Ribat, an der Stelle der heutigen Kasba im 10. Jahrhundert. Etwa einhundert Jahre später wurde auch die Stadt Salé am anderen Ufer des Bou-Regreg gegründet. Im Jahre 1146 wurde die Küstenregion Marokkos durch den Almohaden Abd al-Mumin annektiert. Er ließ Salé zerstören, Rabat jedoch ausbauen, wobei auch die Oudaïa-Kasbah entstand.

Kalif Yaqub al-Mansur (1184-1199) ließ den Rabat großzügig ausbauen, eine große Hassan-Moschee errichten und Rabat zur Hauptstadt seines Reiches erheben. Er ließ die mächtige über 5 km lange Stadtmauer errichten sowie eine gigantische Moschee, die allerdings nie vollendet wurde. Noch heute beeindruckt der Wald von Säulen vor dem wuchtigen Turm. Nach Yaqubs Tod wurden dessen Pläne nicht länger verfolgt und die Residenz der Almohaden wieder nach Marrakech verlegt. Aus jener Epoche existieren heute noch der Hassan-Turm und Reste der damaligen Stadtmauer Rabats. Unter den nachfolgenden Herrscherdynastien des Landes – insbesondere den Meriniden – kam es zu einer Vernachlässigung Rabats und Salés, die sich auch in der wirtschaftlichen Situation der Städte niederschlug.

 
Königspalast

Zu einem unerwarteten Aufschwung Rabats und Salés kam es im 17. Jahrhundert, als moriskische Flüchtlinge aus Spanien sich in den Städten ansiedelten. Beflügelt durch die wirtschaftliche Blüte schlossen sich Rabat und Salé 1627 zur unabhängigen Republik Bou-Regreg zusammen. In der Folge stieg der Reichtum der Städte durch Freibeuterei und Sklavenhandel, so dass in diese Epoche auch die Errichtung der Medina von Rabat fällt. 1666 wurde die Republik Bou-Regreg von den Alawiden eingenommen, die Freibeuterei stellte sich jedoch nicht ein, so dass die Freibeuter von Salé auch in den folgenden hundert Jahren fremde Schiffe kaperten. 1755 wurden große Teile der Stadt durch ein Erdbeben zerstört. Zehn Jahre später, im Jahr 1765, folgten weitere Zerstörungen in Form eines französischen Vergeltungsschlages auf Grund der nicht enden wollenden Piraterie.

Mit dem sich daraufhin einstellenden Niedergang der Piraterie kam es abermals zum Niedergang von Rabat und Salé, aus dem sich Rabat – nicht jedoch Salé – erst im 20. Jahrhundert befreien konnte, da es unter dem französischen Protektorat 1912 vom General Lyautey zum Verwaltungshauptsitz Marokkos bestimmt wurde. Sultan Mulai Abd al-Hafiz verlegte daraufhin den Sitz des Alawidenhofes von Fes nach Rabat. Wie sein Vater, so residiert auch der derzeitige König, Mohammed VI. den größten Teil des Jahres in Rabat.

Sehenswürdigkeiten

Auf einem Felsen hoch über der Flussmündung liegt die Festungsanlage Kasbah des Oudaїa, die einen kleinen Palast (heute ein Museum), eine Moschee und einen zauberhaften Garten birgt. Die Mauren brachten die Gartenkunst aus Spanien nach Marokko. Deshalb heißen die Gärten auch heute noch Andalusische Gärten.

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Wiktionary: Rabat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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