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Mügeln

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Mügeln ist eine Kleinstadt in Sachsen, im Süden des Landkreises Torgau-Oschatz. Nachbarstädte sind Oschatz (9 km), Döbeln (15 km) und Wermsdorf (12 km).

Geografie

Geografische Lage

Mügeln liegt im Döllnitztal am westlichen Rand der Lommatzscher Pflege, einem intensiv landwirtschaftlich genutzten Hügelland mit fruchtbaren Böden. Durch die Stadt fließt der kleine Fluss Döllnitz. Nördlich der Stadt beginnt der Wermsdorfer Forst, ein Waldgebiet, das sich bis zur Dahlener Heide erstreckt.

Nachbargemeinden

Mit ihren Territorien direkt angrenzend sind (im Uhrzeigersinn) die Stadt Oschatz, Naundorf, die Stadt Ostrau im Landkreis Döbeln, Sornzig-Ablaß und Wermsdorf.

Stadtgliederung

Mügeln und die Ortsteile Berntitz, Grauschwitz, Lüttnitz, Mahris, Niedergoseln, Ockritz, Oetzsch, Schlanzschwitz, Schweta, Wetitz, Zschannewitz.

Geschichte

Als im Jahre 984 die erste urkundliche Erwähnung Mügelns erfolgte, war die Umgebung noch vorwiegend slawisch besiedelt. 1064 kam Mügeln in den Besitz des Bischofs von Meißen und 1256 erfolgte die Verleihung des Marktrechts.

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  • 1261 Bau des Schlosses Ruhethal
  • 1325 wurde von Amts wegen der Gebrauch der sorbischen Sprache verboten
  • 1429 Zerstörung der Stadt durch die Hussiten
  • 1542 fand der erste evangelischer Gottesdienst in Mügeln statt
  • 1561 wurde der Stadt von Bischof Johann IX. von Haugwitz kirchliche Geleit- und Brückenrechte verliehen,
  • 1581 trat Bischof Johann IX, der letzte katholische Bischof zu Meißen zum Protestantismus über. Er lebte in Mügeln und erhielt das Schloss "Ruhethal" als "Leibrente" zur Nutzung.
  • Im Dreißigjährigen Krieg wird Mügeln geplündert. Die meisten Einwohner fallen einer Pestepidemie zum Opfer.
  • 1735 wurden die Stadtprivilegien durch Erhalt der Ober- und Erbgerichte vom kurfürstlichen Amt erweitert
  • 1834 wurde das letzte Stadttor abgebrochen
  • 1875 wurde Mügeln der Amtshauptmannschaft Oschatz zugeordnet
  • 1884 eröffnet die Schmalspurbahn nach Döbeln, Oschatz und Wermsdorf ihren Betrieb
  • Im April 1945 wurde die Stadt von sowjetischen Truppen besetzt
  • 1968 - 1975 wurden schrittweise Strecken der Schmalspurbahn stillgelegt - zunächst zwischen Mügeln und Döbeln, dann zwischen Mügeln und Wermsdorf. Nach 1975 wurde die Strecke nur noch für den Güterverkehr genutzt.
  • 1994 wurde im Zuge der Kreisreform Mügeln dem Landkreis Torgau-Oschatz zugeordnet, obwohl die Mehrheit der Bürger für eine Zuordnung in den Kreis Döbeln stimmten.
  • 1995 wurde der Personenverkehr auf der Schmalspurbahn Mügeln-Oschatz wieder aufgenommen.
  • 2007 kam es am Rande eines Stadtfests in einem Festzelt aus noch unbekannten Gründen zu einem Streit zwischen Gruppierungen von Deutschen und Indern. Daraufhin hetzten etwa 40 bis 50 meist junge Deutsche die acht ortsansässigen Inder durch Mügeln und verletzten diese dabei zum Teil schwer. Laut Angaben der Mügelner Polizei wurde dabei die Parole "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!" skandiert. Zahlreiche umstehende Personen griffen in das Geschehen nicht ein. Beim anschließenden Einsatz von rund 70 Polizisten wurden zwei Polizisten und vier der Angreifer verletzt. Wegen der besonderen Schwere des Vorfalls besuchte der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt unverzüglich den Tatort. Da die Taten als staatsbedrohende Aktivitäten zu beurteilen sind, ermittelt neben der Polizei auch der Staatsschutz.[1] Der Mügelner Bürgermeister Deuse geriet in die öffentliche Kritik, da er zu versichern versuchte, dass es in Mügeln keine Probleme mit dem Rechtsradikalismus gebe. Der Vorfall hat auf bundespolitischer Ebene eine umfangreiche Diskussion über Ausmaß und Form der Unterstützung der Kommunen und Verbände bei der präventiven Bekämpfung des Rechtsradikalismus ausgelöst.

Eingemeindungen

1959 wurden die Gemeinden Altmügeln, Crellenhain, Schlagwitz und Berntitz-Schlatitz nach Mügeln eingegliedert; 1994 folgte Schweta.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

Datenquelle ab 2002: Statistisches Landesamt Sachsen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Ruhethal
  • Schmalspurbahn "Wilder Robert"
  • Denkmal Heinrich von Mügeln auf dem Altmarkt von Joachim Zehme (2005)

Wirtschaft und Infrastruktur

Mügeln liegt ein wenig abseits der Hauptverkehrsstrecken, hat aber trotzdem eine gute Verkehrsanbindung. 10 km südlich der Stadt verläuft die Autobahn A 14, 10 km nördlich die Bundesstraße B 6 durch Oschatz.

Zwischen Mügeln und Oschatz verkehrt als Museumsbahn eine Schmalspurbahn, der "Wilde Robert".

Persönlichkeiten

  • Heinrich von Mügeln (ca. 1319–1380), Verfasser von mittelhochdeutschen Minneliedern, Gedichten, Fabeln, Chroniken und Sprüchen

Quellen

  1. Fremdenfeindliche Ausschreitungen bei Stadtfest - tagesschau.de, 19. August 2007

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