La muerte y la doncella (deutscher Titel: Der Tod und das Mädchen) ist ein Theaterstück des in die USA emigrierten Chilenen Ariel Dorfman.
Es wurde 1991 unter dem Originaltitel Death and the Maiden in London, im Royal Court Theatre, uraufgeführt. Das Stück wurde ein großer Erfolg, gewann viele renommierte Preise und wurde aus diesem Grund in 25 Sprachen übersetzt. Neben dem Theaterstück wurde es auch als Buch herausgegeben und ein Film wurde nach dieser Vorlage gedreht. Der Film Death and the Maiden wurde 1994 unter der Regie von Roman Polanski mit Sigourney Weaver, Ben Kingsley und Stuart Wilson gedreht.
Das Stück handelt von Paulina Salas, ihrem Mann Gerardo Escorbar und dem Arzt Roberto Miranda. Das Stück spielt fast ausschließlich im Strandhaus der Escorbars, wobei Paulina in Roberto Miranda ihren Peiniger aus der Zeit der Diktatur (motiviert durch Chile unter Augusto Pinochet) erkannt haben will und ihn daher als Geisel festhält. Die Schuldfrage des Arztes bleibt das Buch hindurch größtenteils ungeklärt. Zum Schluss versucht sie mittels einer Finte, bei der sie ihren Mann mit geringfügig falschen Informationen versorgt, das von ihm initiierte Schein-Geständniss so zu manipulieren, dass einzig der wahre Täter diese Fehler korrigiert haben könnte. Sie sieht die Korrekturen als Beweis seiner Schuld an, wobei anbetrachts ihrer wie Mirandas sehr instabiler mentaler Lage von einer konsequente Beweisführung im anerkannten Sinne nicht ausgegangen werden kann. Trotz dieses Sachverhalts beschließt Paulina den Arzt am Leben zu lassen und versucht auf diese Weise mit ihrer Vergangenheit abzuschließen, um ein neues Leben in der Demokratie zu erschaffen.
Das Buch
Handlung
Gerardo Escobar, ein Anwalt, hat während einer Autofahrt eine Reifenpanne, da er keinen Wagenheber hat und der Ersatzreifen auch platt ist, um sein Auto wieder zu reparieren, muss er auf Hilfe warten. Die Hilfe, in Form des Arztes Roberto Miranda, kommt schnell. Er fährt Gerardo nach Hause und besucht ihn noch in der gleichen Nacht. Beide schließen in dieser Nacht Freundschaft. Roberto ist sehr an Gerados Tätigkeit als Leiter einer Kommission zur Aufklärung und Veröffentlichung der Verbrechen zur Zeit der Diktatur interessiert.
Während sich beide unterhalten, erkennt Gerardos Frau, Paulina Salas, an der Stimme und dem Lachen, dass Roberto derjenige war, der sie vor fünfzehn Jahren, damals noch während der Diktatur, vergewaltigt hat.
Um ihre Erlebnisse besser verarbeiten zu können, will sie einen Schlussstrich ziehen, d.h. Roberto soll die Tat bereuen und ein Geständnis ablegen. Er, der sie, während Schuberts Der Tod und das Mädchen lief, mehrfach vergewaltigte und folterte.
Sie fesselt ihn, bedroht ihn mit einem Revolver und führt einen Monolog. Gerardo versteht nicht, was in seine Frau gefahren ist und versucht sie vergeblich davon zu überzeugen, dass sie ihn laufen lassen soll, um spätere Folgen zu vermeiden. Nach einer längeren Diskussion entschließen sich beide, dass Roberto seine Geständnisse auf einem Tonband festhalten solle und dann würden sie ihn freilassen. Um ihm ein "faires Verfahren" zu sichern, überredet Paulina Gerado Robertos Anwalt zu spielen.
Da Roberto aber ständig seine Unschuld beteuert, soll Roberto, auf Gerardos Drängen, ein Scheingeständnis ablegen, damit seine Frau, die davon nichts wissen soll, Roberto freilässt. Weil Roberto aber nicht weiß, was er gestehen soll, fragt Gerardo seine Frau über die Folterungen aus und so gibt er seine Informationen an Roberto weiter. Gerardo glaubt, dass aus seiner Anwaltstätigkeit eine Pflicht für ihn besteht, Miranda anständig zu behandeln und daher verschwört er sich quasi gegen seine Frau.
Paulina jedoch ahnt davon und erzählt Gerardo absichtlich ein paar Unwahrheiten, so ändert sie zum Beispiel einen der Namen geringfügig ab.
Als Roberto Miranda dann sein Scheingeständnis ablegt, ändert er unbewusst die vermeintlichen in die wahren Namen und Paulina weiß nun, dass er wirklich ihr Peiniger war.
Sie zählt einen Countdown und will ihn erschießen, jedoch endet die Geschichte, bevor sie zu Ende gezählt hat.
Am Ende des Buches sitzen Paulina, Roberto und Gerado im Theather und hören das Stück der Tod und das Mädchen von Schubert, wobei Roberto Paulina ansieht, während die Lichter ausgehen. Paulina jedoch schaut nach vorne zur Bühne (was der Zukunft entspricht).