Saat-Hafer

Art der Gattung Hafer (Avena)
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Hafer (1) (botanisch Avena) ist eine Gattung in der Familie der Gräser (Poaceae). Es gibt etwa 27 Arten, die in Europa, im westlichen Asien und in Nordafrika vorkommen.


Hafer (2) (botanisch (a) Avena sativa L., 'Gemeiner' Hafer, (b) Avena nuda L., Nackthafer oder Sandhafer, (c) Avena brevis Roth, Kurzhafer, (d) Avena abyssinica Hochst., Abyssinischer Hafer; Arten von Hafer (1)) sind Getreidearten.

Die Bestandteile von Avena sativa sind:

und sonst noch pflanzliches Eiweiß, Phytosterine, Alkoloide, Provitamin A, Vitamine B1, B2, B6, Pantothensäure, Niacin, Biotin, Folsäure, Kieselsäure, Linolsäure, diverse Mineralstoffe und Spurenelemente. Von allen gängigen Getreidearten enthält er den höchsten Mineralstoffgehalt. Der hohe Eisengehalt ist vergleichbar mit vielen Fleischsorten. Hinsichtlich der Inhaltsstoffe ist der Hafer die Nummer 1. unter den Getreiden. Obwohl er am Schlusslicht der Produktionsmenge steht.

Der Hafer ist als Unkraut aus der eurasischen Urheimat nach Mitteleuropa gekommen. Nach dem 2. Weltkrieg ist der Anbau zurückgegangen. Auch wegen der Motorisierung ,die die Pferdekraft abschaffte. Und damit brauchte man weniger Futter. In den letzten Jahrzehnten nimmt die Produktion wieder zu, weil der Reitsport modern geworden ist.

Jährliche Produktionsmengen:

Hafer ist gut für das Wachstum des Kindes, für den allgemeinen organischen Aufbau, für Festigkeit der Knochen, für die Blutbildung. Auch gut nach Magen- und Darmoperationen. Bei Nierenerkrankungen, Kreislauferkrankungen und Zwölffingerdarmerkrankungen. Hafer beruhigt das Herz. Die Pflanze ist auch gut gegen Müdigkeit. Haferstrohbäder helfen gegen Hautverletzungen und gegen Hexenschuss aber Haferstroh wird auch als Streu für Tiere genutzt. Haferextrakte oder Hafersaft wird auch in der Raucherentwöhnung verwendet. Und Hafer ist auch ein wertvolles Tierfutter bei Pferden und Geflügel. Produkte des Hafers sind Stroh, Haferflocken, Hafermehl, verschiedene Extrakte für die Medizin und Furfural eine Chemikalie die aus den Spelzen gewonnen wird.

Der früheste Nachweis für den Haferanbau ist durch die bronzezeitlichen Pfahlbausiedlungen in der Schweiz belegt. Bereits Germanen schätzten den Hafer. Durch seine Vitamine und Mineralstoffe verlieh er ihnen Kraft mit denen sie den Römern das Fürchten lehrten. Die Römer bezeichneten die Germanen als Haferfresser. Heute findet man noch bei deutschen Familien die Silbe Hafer, das deutet darauf hin das der Hafer für unsere Vorfahren eine wichtige Rolle gespielt hat.Der Hafer benötigt benötigt ein feuchtkühles Klima und regelmäßige Wasserversorgung. Seine Ansprüche auf dem Boden sind bescheiden.

Die Pflanze ist ein einjähriges Rispengras (Grasgattung), mit einer 15-30cm langen allseits wendigen Rispe (Blütenstand), die zum Teil wiederum verzweigte Rispen trägt, die sich sanft nach unten neigen. An der Spitze tragen die Rispen Ährchen mit 2 – 3 Blüten, von denen meist nur zwei fruchtbar sind. Hafer ist ein Selbstbestäuber. Die spindelförmigen Körner sind bei der Reife mit der kurzbegrannten Deckspelze und der Vorspelze fest verwachsen. Die Spelzen umgeben das eigentliche Korn.