Österreich

Staat in Mitteleuropa
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Die Republik Österreich ist ein Staat in Mitteleuropa mit der Staatsform einer parlamentarischen Demokratie Das Land ist seit 1955 Mitglied in der UNO und seit 1995 in der Europäischen Union. Es grenzt an Deutschland und Tschechien im Norden, die Slowakei und Ungarn im Osten, Slowenien und Italien im Süden und die Schweiz und Liechtenstein im Westen.

Flagge Österreichs

Österreichisches Wappen

(Details) (Details)
Amtssprachen Deutsch; regional: Kroatisch, Slowenisch, Ungarisch
Hauptstadt Wien
Staatsform Bundesrepublik
Bundespräsident Heinz Fischer
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel
Gliederung 9 Bundesländer
Fläche 83.858,3 km²
Einwohnerzahl 8,1 Mio. 2001
Bevölkerungsdichte 97 Einwohner pro km²
Staatsgründung Republik: 1918; 2. Republik: 1945 (souverän ab 1955)
Nationalfeiertag 26. Oktober
Währung Euro
Zeitzone UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März - Oktober)
Nationalhymne Land der Berge, Land am Strome
Kfz-Kennzeichen A
Internet-TLD .at
Vorwahl +43
Bundesländer

Die österreichischen Bundesländer: 1 Burgenland, 2 Kärnten, 3 Niederösterreich, 4 Oberösterreich, 5 Salzburg, 6 Steiermark, 7 Tirol, 8 Vorarlberg, 9 Wien

Österreich mit Nachbarländern
Österreich mit Nachbarländern
Österreich in Europa

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Österreichs

Einst als Grenzmark Ostarrichi (Mark im Osten des Reiches) ein bairisches Herzogtum im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, wurde das Land im Verlauf der deutschen Geschichte unter der Herrschaft der Habsburger ein bedeutender Machtfaktor innerhalb des Reichsverbandes. Kurz vor dem Ende des mittelalterlichen Reiches 1806 krönte sich der letzte Kaiser (Franz II., HRR) 1804 im Reich gleichzeitig zu einem Kaiser von Österreich. Sein neues Kaiserreich Österreich war ein Vielvölkerstaat mit Wien als Hauptstadt und Machtzentrum. Bis 1866 war die Habsburger Monarchie danach mit ihren früheren deutschen Reichsgebieten Mitglied im neu gegründeten Deutschen Bund und dominierte ihn bis zum kriegerischen Zerwürfnis mit dem Königreich Preußen und dem Ausscheiden aus der gesamtdeutschen Politik.

1867 wandelte sich das Habsburgerreich in eine österreich-ungarische Monarchie, die 1914 aufgrund seiner Nationalitätenprobleme zusammen mit seinem Verbündeten, dem 1871 gegründeten (klein-)deutschen Kaiserreich, den Ersten Weltkrieg mit auslöste.

Nach der Kriegsniederlage wurde die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie durch den Friedensvertrag von Saint Germain aufgelöst und auf seinem Territorium entstanden neue Nationalstaaten und Deutsch-Österreich. Die Verwendung des Namens Deutsch-Österreich, wie auch der Anschluss an das neue republikanische Deutsche Reich wurde der Republik allerdings im Vertrag von St. Germain untersagt. 1920 wurde die Verfassung der Republik Österreich beschlossen. 1933 entstand eine Diktatur in Form eines autoritären Ständestaates nach faschistischem Vorbild. 1938 erfolgte der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich des Diktators und gebürtigen Österreichers Adolf Hitler. Danach, im großdeutschen Reich, wurde der Name Österreich für kurze Zeit durch den Namen „Ostmark” und bald danach durch „Donau- und Alpengaue” ersetzt. Nach der Niederlage und dem Untergang des „Dritten Reiches” im Zweiten Weltkrieg wurde das Deutsche Reich 1945 von den Alliierten besetzt und aufgeteilt. Die Donau- und Alpengaue wurden wieder als eigenständiges Land Österreich errichtet, aber in vier Besatzungszonen aufgeteilt mit einer provisorischen Regierung und einem Parlament.

Nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages am 15. Mai 1955 verließen die Alliierten das Land; als ersten souveränen Schritt erklärte Österreich am 26. Oktober 1955 die „immerwährende Neutralität”. Mit dem Staatsvertrag wurde Österreich, weitgehend in den Grenzen der ersten Republik, staatlich unabhängig und souverän. Dem Staat wurde aber ein nochmaliger Anschluss untersagt. Der 26. Oktober wurde von 1955 bis 1965 als "Tag der Fahne" in den österreichischen Schulen gefeiert und mit Bundesgesetz vom 26. Oktober 1965 unter ausdrücklicher Bezugnahme auf die Neutralitätserklärung zum Nationalfeiertag erklärt; seit 1967 gilt für den Nationalfeiertag die Feiertagsruhe.

Im Jahr 1960 war Österreich Mitbegründer der EFTA, die nur einen Wirtschaftszusammenhalt anstrebte und daher der Neutralität nicht widersprach. Die dem Staat auferlegte strikte Neutralitätspolitik wurde erst nach 1991, nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Ende des Kalten Krieges, gelockert. 1995 trat Österreich der Europäischen Union (EU) als Vollmitglied und 1999 der Europäischen Währungsunion bei. Die angemessene Interpretation der Neutralität in der geänderten Weltordnung ist seit dem Ende des Kalten Krieges ein umstrittenes Thema in der österreichischen Innenpolitik.

Politik

Hauptartikel: Politisches System Österreichs

Österreich ist nach der Bundesverfassung von 1920, die 1945 wieder eingeführt wurde, eine föderale, parlamentarisch-demokratische Republik, bestehend aus neun Bundesländern. Staatsoberhaupt ist ein Bundespräsident, der für 6 Jahre direkt von der Bevölkerung gewählt wird. "Regierungschef" bzw. Vorsitzender der Bundesregierung ist ein Bundeskanzler, der vom Bundespräsidenten de facto entsprechend den Mehrheitsverhältnissen im Nationalrat ernannt wird. Die Bundesregierung kann durch ein Misstrauensvotum des Nationalrates abberufen werden.

Das österreichische Parlament besteht aus zwei Kammern. Die Zusammensetzung des Nationalrates mit seinen 183 Mitgliedern wird alle 4 Jahre durch freie und allgemeine Bürgerwahlen bestimmt. Eine 4-Prozent-Hürde verhindert ein zu große Zersplitterung der Parteienlandschaft im Nationalrat. Der Bundesrat wird von den einzelnen Landtagen (Parlament der Bundesländer) beschickt. Der Nationalrat ist die dominierende Kammer in der österreichischen Gesetzgebung. Der Bundesrat besitzt in den überwiegenden Fällen nur ein aufschiebendes Vetorecht, das durch einen Beharrungsbeschluss des Nationalrates außer Kraft gesetzt werden kann. Seit 1. Juni 2003 tagt ein Verfassungskonvent ("Österreich-Konvent"), der Vorschläge für eine Reform der österreichische Bundesverfassung bis 31. Dezember 2004 erarbeiten soll.

Siehe auch: Politische Parteien in Österreich, Endogene Regionalentwicklung, Bundesverfassung (Österreich)

Bundesländer und Städte

Die neun österreichischen Bundesländer sind in Bezirke aufgeteilt.

Die größten Städte in Österreich sind...

   Name  Bundesland  Einwohner       Name  Bundesland  Einwohner
1 Wien Wien 1.550.123 11 Steyr Oberösterreich 39.340
2 Graz Steiermark 226.244 12 Wr. Neustadt Niederösterreich 37.627
3 Linz Oberösterreich 183.504 13 Feldkirch Vorarlberg 28.607
4 Salzburg Salzburg 142.662 14 Bregenz Vorarlberg 26.752
5 Innsbruck Tirol 113.392 15 Leoben Steiermark 25.804
6 Klagenfurt Kärnten 90.141 16 Wolfsberg Kärnten 25.301
7 Villach Kärnten 57.497 17 Klosterneuburg Niederösterreich 24.797
8 Wels Oberösterreich 56.478 18 Baden bei Wien Niederösterreich 24.502
9 Sankt Pölten Niederösterreich 49.121 19 Krems Niederösterreich 23.713
10 Dornbirn Vorarlberg 42.301 20 Traun Oberösterreich 23.470

Quelle für Einwohnerzahlen: Statistik Austria - Volkszählung 2001

Siehe auch: Städte in Österreich

Geographie

Hauptartikel: Geographie Österreichs

Etwa 60 Prozent von Österreich sind gebirgig und haben Anteil an den Ostalpen (vor allem Tiroler Zentralalpen, Hohe Tauern und Niedere Tauern, Nördliche Kalkalpen, Südliche Kalkalpen und Wienerwald). In Ober- und Niederösterreich liegt - bereits nördlich der Donau - die Böhmische Masse, ein altes Rumpfgebirge, das auch nach Tschechien und Bayern hinüberreicht, und an der Ostgrenze die Kleinen Karpaten.


Die 5 Großlandschaften Österreichs

  1. Österreichisches Granit- und Gneisplateau, Anteil Österreichs am Mittelgebirgsland der Böhmischen Masse (8500 km², 10,1% der Staatsfläche)
  2. Österreichs Anteil am Alpen- und Karpatenvorland (9500 km², 12,3%)
  3. Österreichs Anteil an den Ostalpen (52600 km², 62,8%)
  4. Österreichs Anteil am Wiener Becken (3700 km², 4,4%)
  5. Vorland im Osten, österreichischer Anteil an Randgebieten des Pannonischen Tieflands (9500 km², 12,3%)


Von der Gesamtfläche Österreichs (84000 km²) entfällt nur etwa ein Viertel auf Tief- und Hügelländer. Nur 32% liegen tiefer als 500 m.

Die sechs höchsten Berge Österreichs sind:

   Name  Höhe  Gebirge
   1 Großglockner    3.797 m Hohe Tauern
   2 Wildspitze    3.768 m Ötztaler Alpen
   3 Weißkugel    3.739 m Ötztaler Alpen
   4 Großvenediger    3.674 m Hohe Tauern
   5 Similaun    3.606 m Ötztaler Alpen
   6 Wiesbachhorn    3.571 m Hohe Tauern


Die großen Ebenen liegen im Osten entlang der Donau, vor allem das Alpenvorland und das Wiener Becken, sowie in der südlichen Steiermark.

tiefster Punkt: Hedwighof (Gemeinde Apetlon - Burgenland) 114 m

Große Nebenflüsse der Donau sind (von Westen nach Osten):

Erst außerhalb Österreichs münden folgende Flüsse in die Donau:

Der äußerste Westen (Vorarlberg) entwässert zum Rhein, und das nördlichste Waldviertel zur Elbe.

Das Klima wird vom Westen nach Osten immer trockener (Niederschlag ca. 100 bis 50 cm) und erreicht in den östlichen bzw. südöstlichen Landesteilen das pannonische Kontinentalklima. Die schneereichen Winter bringen dem Tourismus eine zweite Saison. Die Sonnenscheindauer ist 10 bis 20 Prozent länger als im Norden von Deutschland - insbesondere im Süden

Wirtschaft

Hauptartikel: Österreichische Wirtschaft

Alle Angaben beziehen sich - sofern nicht anders angegeben - auf das Jahr 2001.

  • Bruttosozialprodukt (2002): 216.343 Mio. EUR
  • Bruttosozialprodukt pro Einwohner (2002): 23.860 $
  • Bruttoinlandsprodukt (2002): 204.066 Mio. $
  • Anteil: Industrie 33 %; Landwirtschaft 2 %; Dienstleistungen 65 %
  • Erwerbstätigkeit (2003): Industrie 27 % Landwirtschaft 1 % Dienstleistungen 68 %
  • Arbeitslosigkeit (2003): 7,0%
  • Wintersport: 5 % des BIP hängen direkt oder indirekt mit dem Wintersport zusammen
  • Lebenserwartung: 82 (Frauen), 76 (Männer) (2002, bei der Geburt)
  • Kindersterblichkeit: 0,5 %

Siehe auch: Tourismus in Österreich, Liste österreichischer Eisenbahngesellschaften, Liste der österreichischen KFZ-Kennzeichen

Rechtswesen

Die zentrale Privatrechtskodifikation Österreichs, das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch 1811 (ABGB), baut vor allem auf römischem und heimisch-deutschem Recht auf.

In verfassungsrechtlicher Hinsicht ist im Besonderen das Bundes-Verfassungsgesetz 1920/29 (B-VG) zu nennen.

Das Strafrecht folgt dem Leitgedanken Nulla poena sine lege (Keine Strafe ohne Gesetz, § 1 StGB) sowie dem Schuldprinzip (§ 4 StGB).

Die Gerichtsbarkeit wird in Zivilrechts- und Strafrechtssachen von Bezirksgerichten, Landesgerichten und Oberlandesgerichten und dem Obersten Gerichtshof als höchste Instanz wahrgenommen. Unabhängig davon und unabhängig voneinander bestehen für Angelegenheiten der Verfassung der Verfassungsgerichtshof und für Angelegenheiten der Verwaltung der Verwaltungsgerichtshof.

Bevölkerung und Sprache

 
Bevölkerungsentwicklung x1000

Deutsch ist die offizielle Amtssprache in Österreich und wird als Muttersprache von etwa 95% der Bevölkerung gesprochen, vielfach in Form eines der vielen oberdeutschen Dialekte, die zu den Mundartfamilien des

Daneben werden slawische und andere Sprachen von autochthonen Minderheiten gesprochen. Die alteingesessenen kroatischsprachigen, slowenischsprachigen und ungarischsprachigen Bürger Österreichs haben einen Anspruch auf einen muttersprachlichen Schulunterricht. Auch die alteingesessene Roma-Bevölkerung hat ihre eigene Sprache.

Das Land beherbergt viele Menschen aus fremden Kulturen, die hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen nach Österreich gekommen sind. Diese Zuwanderer stammen vornehmlich aus dem ehemaligen Jugoslawien (Serben, Kroaten und andere), dem euro-asiatischen Raum (Türken, Kurden, Iraner, Iraker, usw.), aber auch aus anderen Weltregionen. Deren Anteil an der einheimischen Bevölkerung beträgt etwa 8,8 % (2002).

Siehe auch: Minderheitssprachen in Österreich

Religion

Datei:Wegkreuz in Winterlandschaft bei Wagrain .jpg
Wegkreuz

73,6% der einheimischen Bevölkerung bekennen sich zum römisch-katholischen Glauben und 4,7% zum Protestantismus (überwiegend Augsburger Bekenntnis). Etwa 12% der Bevölkerung gehören keiner Kirche oder Glaubensgemeinschaft an. Von den zugewanderten Personen sind etwa 180.000 Mitglieder christlich-orthodoxer Kirchen, etwa 7.300 Mitglieder der israelitischen Kultusgemeinde und rd. 300.000 Menschen Mitglieder verschiedener muslimischer Religionsgemeinschaften.

Siehe auch: Anerkannte Religionen in Österreich

Kultur

Persönlichkeiten

Siehe: Liste bedeutender Österreicher

Festspiele

Sport

Österreich kann trotz seiner Größe im Sport viele Erfolge aufweisen. Besonders in den Disziplinen des alpinen Schi-Sports beweisen österreichische Sportler immer wieder ihr Können. z.B.:

Aktuelle Sieger bei den Olympischen Sommerspielen (2004):

Siehe: Liste bedeutender Österreicher

Gesetzliche Feiertage

Siehe: Österreichische Feiertage

Verkehr

Siehe: Straßensystem in Österreich, Liste der Autobahnen in Österreich, Liste von Eisenbahnstrecken in Österreich

Höchstes Bauwerk

Sendemast des Mittelwellensenders Bisamberg, 265 Meter

Schule und Ausbildung

Siehe: Schultypen in Österreich, Liste bedeutender Österreicher, Österreichische Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen, Schülerzeitung

Siehe auch

minnan:Tang-kok