Félix-Gustave Saussier (* 16. Januar 1828 in Troyes; † 1905 in Thimecourt, Département Seine-et-Oise) war ein französischer General und Abgeordneter.
Saussier trat 1850 als Offizier in ein Infanterieregiment ein, nahm teil am Krimkrieg, am Krieg in Italien 1859, an der mexikanischen Expedition und an einigen Feldzügen in Afrika. 1869 wurde er zum Obersten ernannt.
Im Deutsch-Französischen Krieg 1870 befehligte er das 41. Infanterieregiment, das zur Besatzung von Metz gehörte. Nach Deutschland in die Gefangenschaft abgeführt, entfloh er über Österreich und Italien und trat in Frankreich in die Loirearmee ein. Am 5. Januar 1871 wurde er zum Brigadegeneral befördert und später mit dem Kommando einer mobilen Kolonne in Algerien betraut.
Als er im November 1873 gegen den monarchistischen Kandidaten im Département Aube zum Deputierten gewählt wurde und sich dabei für republikanische Grundsätze erklärte, wurde er abgesetzt. In der Nationalversammlung gehörte er zum linken Zentrum und beteiligte sich besonders an den Verhandlungen über die Militärreform.
Im Mai 1876 wurde er wieder zum Kommandeur einer Brigade in Marseille ernannt, 1878 zum Divisionsgeneral befördert (6. Juli) und erhielt 1879 den Oberbefehl über das 19. Korps in Algerien, 1880 das des 6. in Châlons. 1881 wurde er zum Oberbefehlshaber der Armee in Algerien und 1884 zum Militärgouverneur von Paris ernannt. 1898 nahm er seinen Abschied aus dem aktiven Dienst.