Rüstungsindustrie

Industriezweig, der sich auf die Herstellung von Waffen und militärischen Geräten spezialisiert hat
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Die Rüstungsindustrie entwickelte sich sehr schnell mit dem Beginn der Industrialisierung in Mitteleuropa im 19. Jahrhundert. Neben der Produktion von Handfeuerwaffen gewann immer mehr die Herstellung von Großgeräten für die Infantrie an Bedeutung.

Die Aufstellung einer kaiserlichen Marine vor dem ersten Weltkrieg sicherte in Deutschland den aufstrebenden Firmen Aufträge und Ausbau ihrer Kapazitäten. 1898 beschloss der Reichstag ein neues Flottengesetz, welches den weiteren Ausbau festlegte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden der Rüstungsindustrie Deutschlands im Versailler Vertrag enge Grenzen gesetzt, da die Waffenproduktion international überwacht und der Waffenexport vollständig verboten wurde. Der Nationalsozialismus bescherte der Rüstungsindustrie mit seiner Aufrüstungs- und Kriegspolitik ein enormes Wachstum. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Rüstungsindustrie 1945 im Rahmen der Demilitarisierung Deutschlands aufgelöst. In der BRD erlebt die Rüstungsindustrie im Rahmen von Westintegration und Wiederbewaffnung in der Mitte der 1950er Jahre eine neue Blüte.

Rüstungsindustrielle nahmen und nehmen immer wieder Einfluss auf das politische Geschehen, um die Bedingungen für ihr Gewerbe zu verbessern. Dabei kam es auch zu illegalen Schmiergeldzahlungen von Rüstungslobbyisten an politische Beamte wie im Flick-Skandal oder bei den Machenschaften des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber mit dem Staatssekretär Ludwig-Holger Pfahls und anderen Politikern.

In den Reihen der Friedensbewegung, der Friedensforschung aber auch der Gewerkschaften werden seit den 1980er Jahren Konzepte der Rüstungskonversion entwickelt, wie der Übergang von militärischer zu ziviler Produktion gestaltet werden kann.

Waffenindustrie-Artikel

Bei Waffenindustrien handelt es sich um Firmen zur Herstellung von Kriegsgerät wie Kriegsschiffswerften, Panzerschmieden und Luft- und Raumfahrtindustrien.

Man unterscheidet drei Hauptkategorien:

  1. Firmen zur Herstellung von schwerem Gerät:
    Stellt Panzer, Artillerie, Kriegsschiffe und sonstiges schweres Kriegsgerät her.
  2. Firmen zur Herstellung von leichtem Gerät:
    Stellt Gewehre, Pistolen, Feldausrüstung und sonstige leiche Waffen und Infanterieausrüstung her.
  3. Firmen zur Herstellung von ABC-Waffen
    Stellt atomare, biologische und chemische Waffen her.

Viele Staaten der Welt besitzen zur Zeit (noch) keine eigene Waffenindustrie und sind so auf den sogenannten Waffenimport angewiesen. Die größten Waffenlieferanten der Welt sind zur Zeit allen voran die USA gefolgt von Großbritannien, Russland, Frankreich und China [1]. All diese Länder besitzen hochentwickelte Rüstungsbetriebe und stehen im gegenseitigen Konkurrenzkampf um die neusten und wirkungsvollsten Waffensysteme.

Für viele der Armen- und Entwicklungsländer besteht eine der Möglichkeiten sich von Rüstungsimporten unabhängig zumachen darin, sich auf die dritte Kategorie zu konzentrieren, die ABC-Waffen. Zum Entwickeln von chemischen und biologischen Kampfstoffen sind keine allzu großen Anstrengungen notwendig und im Vergleich zu konventionellen Waffensystemen sind ABC-Waffen nicht sehr kostenintensiv.

Die Waffenindustrie entwickelte sich im Laufe der Industrialisierung stetig weiter, am Anfang standen einzelne Betriebe wie Kanonengießereien oder Büchsenmacher, daraus entwickelten sich im Laufe der Jahre große und sehr vielseitige Großbetriebe wie zum Beispiel die Rheinmetall GmbH, Boeing und andere Rüstungsbetriebe.

Traditionelle Rüstungsbetriebe sind:

Deutschland

Belgien

Großbritannien

Italien

Russland

  • MiG - Flugzeuge
  • Mil - Hubschrauber


USA

Schweiz

Afrika

Siehe: Rüstungsindustrie in Afrika