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Film | |
Titel | Dornröschen |
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Originaltitel | Sleeping Beauty |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1959 |
Länge | 71 Minuten |
Stab | |
Regie | Clyde Geronimi, Les Clark, Eric Larson, Wolfgang Reitherman |
Drehbuch | Joe Rinaldi, Winston Hibler, Bill Peet, Ted Sears, Ralph Wright, Milt Banta, Erdman Penner, Charles Perrault (Märchenvorlage) |
Produktion | Walt Disney |
Musik | Pjotr Iljitsch Tschaikowski, George Bruns |
Schnitt | Roy M. Brewer jr., Donald Halliday |
Besetzung | |
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Dornröschen ist der 16. abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios aus dem Jahr 1959, dem das Märchen Die schlafende Schöne im Walde von Charles Perrault zugrunde liegt. Der Film startete in 1959 in deutschen Lichtspielhäusern unter dem Titel Dornröschen und der Prinz, welcher heute allerdings nicht mehr verwendet wird.
Handlung
Der Film handelt von der Prinzessin Aurora, die durch einen schrecklichen Fluch dazu verdammt war, sich bis zu ihren 16. Geburtstag an einer Spindel zu stechen und tot umzufallen. Aber drei gute Feen setzten all ihre Zauberkräfte ein, um diesen Bann zu brechen. Sie nehmen sie bei sich auf und Aurora wächst versteckt im tiefen Wald bei den dreien zu einer jungen Frau heran. Ihre einzigen Freunde sind die Tiere des Waldes. Eines Tages begegnet sie dem jungen Prinzen Phillip. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Am Tage ihres 16. Geburtstages kommt sie auf das Schloss ihrer Eltern, die sie, seit dem sie im Wald versteckt wurde, nicht mehr gesehen hat. Dort verführt sie die böse Hexe Malefiz sich an die Spindel zu setzten und sofort sticht sie sich und fällt, dank der Zauberkräfte der guten Feen, nur in einen tiefen Schlaf, anstatt zu sterben. Nur allein der Kuss des geliebten Prinzen Phillip kann sie erwecken. Doch zuvor muss der Prinz gegen die böse Malefiz, die grausamste und gemeinste aller Hexen, kämpfen. Er gewinnt den Kampf und erweckt die Prinzessin aus ihrem Schlaf, sie leben glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.
Hintergrund und Rezeption
Wie schon bei Cinderella (1950) wählten die Disney-Studios auch diesmal eine Märchenvorlage von Charles Perrault als Grundlage ihres Films (der Märchenstoff ist in Deutschland besser bekannt als Dornröschen in der Version der Brüder Grimm). Durch die Liebe des Malers Eyvind Earle zu der Architektur und Malerei des Mittelalters sticht der Film künstlerisch heraus. Die Stilelemente der Gotik und der Renaissance verschmelzen miteinander. Aufgrund der stilistischen Zäsur wich der Maler ab von den bis dahin beliebten runden und sanften Formen (wie bei Schneewittchen) und ließ Aurora kantig und eckig erscheinen.
Der Film kam nicht nur mit Stereo-Ton in die Kinos, sondern wurde zudem im Breitwand-Verfahren Technirama 70 präsentiert. Der Disney-Filmtechniker und Spezial-Effekt-Experte Ub Iwerks entwickelte für die Aufnahmen ein eigenes anamorphotisches Weitwinkelobjektiv.
Bei genauem Hinsehen erkennt man, dass einige Charaktere des Dornröschenfilms Vorbilder der Shrek-Figuren sind. Zum Beispiel das von einem Wolkenwirbel gekrönten Schloss der schlafenden Prinzessin, die Gestaltung des Drachens und der Sangeswettstreit der Prinzessin und der Vögel.
Dies und das
- Dornröschen ist die einzige Disney-Prinzessin, deren beide biologische Eltern in einem Film gemeinsam auftauchen.
- Sowohl die englische als auch die deutsche Synchronsprecherin von Auroras Mutter sind bis heute unbekannt.
- Aurora ist nach Dumbo der Disney-Hauptcharakter, der im eigenen Film am wenigsten spricht.
Premieren
Die Welturaufführung war am 29. Januar 1959 in den USA, die deutsche Premiere am 30. Oktober 1959 in der Bundesrepublik beziehungsweise am 10. Oktober 1969 in den Kinos der DDR. In den USA gab es zudem 1970, 1979 und 1986 Wiederaufführungen. Auf Video war der Film erstmals 1986 in den USA und 1996 in Deutschland erhältlich.
Synchronisation
Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1959 in den Ateliers der Simoton Film GmbH Berlin. Für Dialogbuch und Synchronregie zeichnete Hans F. Wilhelm verantwortlich. [1]
Rolle | Originaler Synchronsprecher | Deutsche Synchronisation |
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Aurora | Mary Costa | ?? |
Malefiz | Eleanor Audley | Gisela Reißmann |
Prinz Philipp | Bill Shirley | Rainer Brandt |
Flora | Verna Felton | Erna Sellmer |
Fauna | Barbara Jo Allen | Alice Treff |
Sonnenschein | Barbara Luddy | Anneliese Würtz |
König Stefan | Taylor Holmes | Werner Peters |
König Hubert | Bill Thompson | Eduard Wandrey |
Knecht | Candy Candido | Benno Hoffmann |
Erzähler | Marvin Miller | Heinz Petruo |
Kritiken
- "Der Film besticht durch seine zeichentricktechnische Virtuosität, aber die Anhäufung von Kamerafahrten und Effekten verrät eher Künstlichkeit und Sterilität, die in starkem Kontrast zum Witz und zu der Wärme früherer Meisterwerke standen. Besondere Distinktion sollte „Sleeping Beauty“ durch die adaptierte Musik von Tschaikowsky erhalten, und doch vermißten viele die frischen, originellen Lieder früherer Filme, wie zum Beispiel das Jodellied der Zwerge aus „Snow White“." - Reinhold Reitberger: Walt Disney. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt. Rowohlts Monographien. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1987, ISBN 3-499-50226-7, S. 130
- "Der letzte der großen Märchenfilme Disneys sollte seinerzeit sein Werk krönen, wurde jedoch von der Kritik verschmäht. Aus heutiger Sicht ist festzustellen, daß dem Studio nie zuvor eine bessere Umsetzung menschlicher Figuren im Zeichentrickfilm (es kommen kaum Tiere vor) gelang. Tschaikowskis Musik bewährt sich außerordentlich gut, vor allem aber ist das Werk des Hintergrund-Malers Eywind Earl hervorzuheben, der sich vom Stundenbuch des Duc DuBerry anregen ließ. Malefiz, die böse Fee, ist eine der finstersten Disney-Figuren überhaupt. Sie und zahlreiche Gruselszenen lassen den Film für kleinere Kinder weniger geeignet erscheinen." - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat wertvoll.
Medien
DVD-Veröffentlichung
- Dornröschen. Special Collection - Deluxe-Edition. Doppel-DVD. Buena Vista Home Entertainment 2002
Soundtrack
- Peter Iljitsch Tschaikowsky, George Bruns, Tom Adair, Sammy Fain, Ted Sears, Jack Lawrence, Winston Hibler, Erdman H. Penner: Sleeping Beauty. An Original Walt Disney Records Soundtrack. Classic Soundtrack Series. Walt Disney Records, Burbank 1996, Tonträger-Nr. 60881-7/ISBN 1-55723-770-0
Literatur
- Charles Perrault: Die schlafende Schöne im Walde (Originaltitel: La Belle au bois dormant), in ders.: Sämtliche Märchen (Originaltitel: Contes de ma mère l'Oye [etc.]). Deutsch von Doris Distelmaier-Haas. Mit 10 Illustrationen von Gustave Doré. Reclam, Stuttgart 2001, 141 S., ISBN 3-15-008355-9
- Leonard Maltin: The Disney Films. 3. Auflage, 384 S. Hyperion, New York 1995, ISBN 0-7868-8137-2
- Christopher Finch: Walt Disney. Sein Leben - seine Kunst (Originaltitel: The Art of Walt Disney. From Mickey Mouse to the Magic Kingdoms). Deutsch von Renate Witting. (Limitierte Exklusivausgabe.) Ehapa-Verlag, Stuttgart 1984, 457 S., ISBN 3-7704-0171-9 (aktuelle englischsprachige Ausgabe: The Art of Walt Disney. From Mickey Mouse to the Magic Kingdoms. Abrams, New York 2004, 504 S., ISBN 0-81094964-4)
- Elmar Biebl, Dirk Manthey, Jörg Altendorf et al.: Die Filme von Walt Disney. Die Zauberwelt des Zeichentricks. 2. Auflage, 177 S. Milchstraße, Hamburg 1993, ISBN 3-89324-117-5
- Frank Thomas, Ollie Johnston: Disney Animation. The Illusion of Life. 575 S. Abbeville Press, New York 1981, ISBN 0-89659-698-2
- Daniel Kothenschulte: Schlafende Schönheit – Walt Disneys „Dornröschen und der Prinz“ wieder im Kino, in: film-dienst 17/1995