KkStB 18
Die Dampflokomotivreihe kkStB 18 war eine Schnellzug-Schlepptenderlokomotivreihe der kkStB, die ursprünglich von der Galizischen Carl Ludwig-Bahn (CLB) , der Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn (LCJE) und der Böhmischen Westbahn (BWB) stammte.

Geschichte
Die Lokomotiven der Baureihen IIa, und IIb der Galizischen Carl-Ludwig-Bahn (CLB) wurden in den Jahren 1859 bis 1862 von der Lokomotivfabrik Sigl in Wien Währing und in der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik gebaut. Sie erhielten alle eine Namenstafel sowie die Betriebsnummern 9 bis 40. Im Jahre 1868 wurden nochmals vier Lokomotiven von Sigl / Wiener Neustadt nachgeliefert, welche die Reihenbezeichnung IIc und die Nummern 5 bis 8 erhielten. Die Bezeichnung a, b oder c bei der Reihenbezeichnung dient der Unterscheidung der einzelnen Kesselbauarten. Die Namenstafeln an den Lokomotiven wurden ab 1873 entfernt. Nach der Verstaatlichung der CLB im Jahre 1892 gelangten die Lokomotiven in den Bestand der kkStB, welche sie der Reihe 18 zuteilten.
Auch die Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn (LCJE) bestellt bei der Lokomotivfabrik Sigl in Wien Währing fünf Lokomotiven der späteren kkStB Baureihe 18. Die Lokomotiven erhielten die Reihenbezeichnung III und wurden in zwei Lieferlosen 1866 (Lokomotivnummern 24 bis 26) und 1867 (23 und 27) gebaut. Nach der Verstaatlichung der Bahngesellschaft im Jahre 1889 gelangten die Lokomotiven in den Bestand der kkStB. 1890 erfolgte in den Werkstätten der kkStB eine Rekonstruktion der Lokomotiven. Sie erhielten dabei einen Tauschkessel der Kesselreihe 13, erkennbar am Dampfdom, welcher unmittelbar nach der Rauchkammer angeordnet ist. Weiters wurde der Sandkasten, welcher ursprünglich am Umlauf befestigt war, am Kessel hinter dem Dom angebracht. Im Zuge der Rekonstruktion wurde das Führerhaus erweitert sowie eine Vakuumbremse für den Wagenzug eingebaut. Die letzten Lokomotiven dieser Baureihe blieben bis 1908 im Betriebstand der kkStB.
Dem damaligen Zeitgeist entsprechend, beschaffte auch die Böhmische Westbahn (BWB) in den Jahren 1861 bis 1864 insgesamt 11 Stück Schnellzuglokomotiven der Achsfolge 1B. Sie wurden als Baureihe I bezeichnet und erhielten die Betriebsnummern 1 - 3, 9 - 15 sowie 26. Die Lokomotiven 1 - 3 wurden von der Lokomotivfabrik Sigl in Wien Währing im Jahre 1861 geliefert (FabNr.: 24 - 26 / 61). Auch die Lokomotiven 13 bis 15 stammten aus Wien Währing (FabNr.: 49, 29 und 30 / 62), währen die Lokomotive 26 im Jahre 1864 bereits am Standort Wiener Neustadt gebaut wurde (FabNr.: 417 / 64). Die restlichen vier Maschinen wurden 1862 bei Maffei in München gebaut. Nach der Verstaatlichung der Bahngesellschaft im Jahre 1894 gelangetn die Lokomotiven in den Bestand der kkStB und erhielten die Nummern 18.51 bis 18.61 zugeteilt.
Literatur
- Die Dampflokomotive – Geschichte der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik 1842 – 1930, Verlag Weilburg, Autor Franz Pinczolits, Auflage 1987
- Karl Gölsdorf: Lokomotivbau in Alt-Österreich 1837–1918, Verlag Slezak, 1978. ISBN 3-900134-40-5
- Johann Stocklausner: Dampfbetrieb in Alt-Österreich, Verlag Slezak, Wien, 1979, ISBN 3-900134-41-3