Fritz Schulz (Schauspieler)

deutscher Schauspieler (1896-1972)
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Fritz Schulz (* 25. April 1896 in Karlsbad (heute Tschechien); † 9. Mai 1972 in Zürich) war ein deutscher Film- und Bühnenschauspieler, Regisseur und Sänger.

Leben

Nach einer bürgerlichen Ausbildung begann er in den 1910er Jahren seine eigentliche Karriere beim Film (wahrscheinlich um 1914). In der Stummfilmzeit war er hauptsächlich Nebendarsteller. Erst mit dem Tonfilm konnte er seine Talente voll entfalten. In den Jahren von 1930 bis 1933 war er einer der meistbeschäftigten deutschen Filmdarsteller und machte in Berlin Aufnahmen für acht Schallplatten (Schellackplatten). Verheiratet war Schulz mit der Schauspielerin Gräfin Agnes Esterhazy. 1933 wirkte er in zwei englischen Filmen mit. Nach seiner Rückkehr in Deutschland wurde er aus der Reichsfilmkammer ausgeschlossen, da er vermutlich Jude war.

Er ging nach Wien, wo er Mitbegründer der ersten unabhängigen Filmgesellschaft wurde. Er drehte weiterhin Filme und nahm 1937 erneut drei Schallplatten auf. Vom Anschluss Österreichs wurde er überrascht und kam vermutlich in das KZ Buchenwald. Dank der Bemühungen seiner Frau wurde er aber entlassen und flüchtete in die Schweiz, wo er nur mit Mühe seine Karriere fortsetzen konnte. Er machte nur wenige Filme, beteiligte sich aber als Autor an Bühnenstücken. Nach dem Krieg kam er nur noch zu Theater- bzw. Filmengagements nach Deutschland, sein ständiger Wohnsitz wurde Porto Ronco (Ronco sopra Ascona). Insgesamt muss Fritz Schulz in über 150 Filmen mitgewirkt haben, davon gelten die meisten allerdings als verschollen. Im Alter von 76 Jahren starb er 1972 in Zürich.