Der Zweite Weltkrieg wirkte sich unter dem Eindruck der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki sowie der strategischen Anpassungen bald auch auf die Panzerentwicklung des sich anbahnenden Kalten Krieges aus. Die Tatsache, dass das Schlachtfeld aufgrund nuklearer, biologischer und chemischer Waffen für niemanden mehr vollkommen sicher war, führte zu einigen Tendenzen, die nur wenige Jahre zuvor kaum absehbar waren. Der Umbruch in der Panzerentwicklung mündete zeitweise in eine Grundsatzdiskussion über den Kampfwert von Panzern.
Schnell musste man allerdings erkennen, dass der Kampfpanzer auch auf einem modernen Gefechtsfeld nichts von seiner Kampfkraft verloren hatte. Der Panzer bot zumindest den Vorteil, dass er als gepanzerte Einheit auch auf dem atomaren Gefechtsfeld existieren konnte. Technische Entwicklungen verbesserten mit der Zeit dann auch Beweglichkeit, Panzerschutz und Feuerkraft.
In mehreren Konflikten, vor allem im Koreakrieg und im Nahen Osten stellte der Panzer seinen Wert unter Beweis, während die Strategen in anderen Konflikten, v. a. im Vietnamkrieg oder während der zehnjährigen Besetzung Afghanistans hinnehmen mussten, dass eine neuartige Alternativen der Gefechtsführung, allen voran der Guerillakrieg, dem Panzer seine Überlegenheit im Konfliktfall streitig machte.
Wie schon im Zweiten Weltkrieg verlief die Entwicklung der Panzerwaffe nicht allein aufgrund geographischer Anforderungen je nach Land oder Region auf unterschiedliche Weise.
Die Panzerdoktrin
Um zu verstehen, wie sich der „Hauptkampfpanzer“ entwickelte, muss zwingend auf die unterschiedlichen Panzerdoktrinen der beteiligten Staaten des Kalten Krieges, also der NATO auf der einen und des Warschauer Pakts auf der anderen Seite eingegangen werden. Diese Doktrinen und Einsatzgrundlagen durchliefen seit dem Zweiten Weltkrieg massive Veränderungen und stellten die grundsätzlich unterschiedlichen Auffassung in der modernen Kriegführung dar.
Warschauer Pakt
Den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges folgend entwickelten die Planer der Roten Armee eine wirkungsvolle Taktik. Laut russischer Panzerdoktrin, die von allen Warschauer-Pakt-Staaten übernommen wurde, sollte der Angriff in drei Staffeln erfolgen. Das führende Element hierbei, die erste Staffel, war gleichzeitig das stärkste Element. Mit Kampfpanzern als Speerspitze sollte ein Einbruch in die operative Tiefe hinter die Linien des Feindes erfolgen. Anstatt dann eine Frontlinie vollständig aufzurollen, sollte die erste Staffel weiter in die Tiefe vorstoßen. Dort sollten dann Führungs – und Unterstützungselemente der gegnerischen Truppen vernichtet werden. Die Elemente der etwas schwächeren zweiten Staffel hatten die primäre Aufgabe, hinter der ersten Staffel das Gelände zu sichern und ausgefallene Elemente der 1. Staffel zu ersetzen. Reine Unterstützungsaufgaben fielen danach der relativ schwächsten, der dritten, Staffel zu. In den 1970er-Jahren wurde ein Einsatzprinzip des Zweiten Weltkrieges wieder aufgegriffen. Damals bediente man sich für tiefe Vorstöße einer sogenannten „Beweglichen Gruppe“. Innerhalb des Gefechtes der verbundenen Waffen erhielt diese neue Gruppe den Namen „Operative Manövergruppe“ (OMG). Hauptkampfmittel war auch hier der Kampfpanzer. Zur weiteren Unterstützung gehörten zur OMG aber auch mechanisierte Infanterie und Panzerartillerie.
Grundprinzip dieser Einsatztaktik war, dass nur der Angriff in eine erfolgreiche Richtung weiterentwickelt und unterstützt werden sollte. Bei einem Angriff durch ein Regiment mit drei Bataillonen bedeutete dies, dass nur dasjenige Bataillon mit frischen Kräften unterstützt wurde, welches die Schwachstelle in der gegnerischen Defensive erhalten hatte, selbst wenn die anderen beide Angriffsbataillone im Angriffsstreifen liegenbleiben sollten.
Um diese Taktik erfolgreich umzusetzen, war es nötig, eine hohe Anzahl an Panzern in der jeweiligen Hauptkampfrichtung zu konzentrieren. Daher erwiesen sich eigentlich alle russischen Panzer zu Beginn der Serienreife als verhältnismäßig einfach, aber ausbaufähig. Ein weiterer Punkt war, dass russische Panzer immer sehr hohe Reichweiten mit einer einzigen Tankfüllung erreichten. Der T-10 nahm hier beispielsweise mit nur 250 km Reichweite einen hinteren Platz ein.
NATO
Im Gegensatz zum Warschauer Pakt legte die NATO ihr strategisches Rückgrat ursprünglich nicht auf massierte Panzertruppen als Speerspitze im Gefecht verbundener Waffen. Erst in den 1960er-Jahren entwickelten die Planer der NATO die Einsatzgrundlagen, die heute noch gültig sind. Ziel der NATO-Planung war die umfassende Vernichtung schwerer angreifender russischer Verbände bereits im Vorfeld. Zu diesem Zweck wurden Eingreiftruppen gebildet. Innerhalb eines Korps konnte dieser Aufgabe als „Feuerwehr an der Front“ ganzen Divisionen zufallen. Diese Divisionen wurden in das Konzept des Gefechtes der verbundenen Waffen eingebunden. Eine Teilung in Panzerarmeen mit reinem Panzercharakter war nicht vorgesehen. Führungselement im Angriff sollten Panzer und Schützenpanzer sein, welche die Aufgabe hatten, feindliche Panzerverbände zu vernichten. Infanterie der zweiten Welle sollte schließlich das Gelände sichern. Während dieser Operationen sollten Luftangriffsverbände die Aufgabe übernehmen, gezielt Schläge gegen das rückwärtige System des Gegners zu führen. Erst wenn Panzer und Schützenpanzer, die Führungselemente der feindlichen Truppen vernichtet hatten, sollte der Angriff weiter in die Tiefe entwickelt werden.
Eine besondere Gruppe dieses Typus ist die sogenannte luftbewegliche Kavallerie (Armored Cavalry) der United States Army. Derzeit gibt es drei Regimenter. Sie sind die kleinsten Einheiten innerhalb der NATO, die das Gefecht der verbunden Waffen führen können. Üblicherweise können das sonst erst Einheiten ab Brigadegröße.
Andere Staaten
Verschiedene Staaten nutzten eigene Entwicklungen und hatten wenig oder gar nichts mit dem Kalten Krieg zu tun. Dennoch fügten sie sich in das Bild der Doktrin des kalten Krieges oder beschritten ganz und gar eigene Wege.
Entwicklung und Konzept des Gefechtes der verbundenen Waffen
Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde durch die deutsche Wehrmachtführung und deren Strategen, wie Heinz Guderian und Erich von Manstein, eine Gefechtsordnung entwickelt, die es ermöglichte Waffengattungen gemeinsam operieren zu lassen. Dazu wurde den Infanteriedivisionen Fahrzeuge zugeführt, damit sie den schnell vorstoßendenen Panzerkräften folgen und deren Durchbrüche erfolgreich nutzen konnten. Während des Krieges wurde diese Taktik immer weiter verbessert. Die ehemals als motorisierte Infanteridivisionen bezeichneten Einheiten erhielten leicht gepanzerte Fahrzeuge, wie das Sd.Kfz. 250 und konnten so mit den schnelleren Panzern mühelos Schritt halten. Immer mehr wurde auch die Artillerie motorisiert und durch Selbstfahrlafetten aufgewertet. Grundsatz war, das alle Waffengattungen in einem Gefecht effektiv zusammen wirken konnten. Gleichzeitig wurden den einzelnen Armeen oder Heeresgruppen starke Fliegerverbände zugeordnet. Das Schlachtflugzeug nahm einen wichtigen Platz ein. Es bot Nahunterstützung für angreifende Einheiten oder konnte Nachschubrouten effektiv lahmlegen. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges war diese Taktik so weit ausgereift, das jetzt eigentlich nur noch technische Verbesserungen erfolgen konnten. Das Gefecht der verbundenen Waffen wird heute von jeder Armee trainiert und entwickelt. Natürlich sind die Schützenpanzer weiterentwickelt worden, ebenso die Kampfpanzer. Nahunterstützungsaufgaben durch die Luftwaffe übernimmt heute meist der Hubschrauber.
Kleinste Einheit, die im eigenen Rahmen das Gefecht der verbundenen Waffen führen kann ist bei den meisten Armeen die Brigade. Sie verfügt in ihrem Truppenrahmen über Artillerie, Panzer und motorisierte Infanterie. Ihr werden Fliegerkräfte nach Erkenntnissen über die Gefechtslage zugeteilt. Zusätzlich unterstellte Truppen können die Brigade zwar verstärken sind aber nicht zwingend erforderlich.
Bei der amerikanischen Armee ist die kleinste Einheit für diese Aufgabe das Armored Cavalry Regiment (eng. Gepanzertes Kavallerieregiment). Derzeit gibt es zwei Regimenter, die diese Aufgabe erfüllen können. Ziel ist es hier eine sehr kleine Einheit zu haben, die eigenständig als Speerspitze einer Brigade oder Division fungieren können und nicht von der Division oder Brigade unterstellten Einheiten abhängig sind. Die sowjetische Operative Manövergruppe ist damit nicht zu vergleichen, denn hier kann es sich um Brigaden und Divisionen handeln.
Kampfpanzer
Russland/Sowjetunion
IS-3
Obwohl schon eine Entwicklung des Zweiten Weltkrieges war der IS-3 zu spät gebaut worden, um noch aktiv am Kampfgeschehen teilzunehmen. Gleichzeitig bildete er nach dem Zweiten Weltkrieg den Kern der gepanzerten Streitkräfte der UdSSR. Zu seiner Zeit war der IS-3 ein furchterregender Gegner. Er war enorm schwer gepanzert und verfügte mit einer 122-mm-Bordkanone über eine der bis dato schwersten in Kampfpanzern genutzten Waffen. Seine Formgebung gab aber auch einen ersten Einblick in den russischen Panzerbau der nächsten dreißig Jahre. Er war das erste Gefechtsfahrzeug, das den sogenannten Schildkrötenturm, der für russische Panzer markant werden sollte führte. Diese Form des Turmes bot den Vorteil, dass sie Geschosse leichter abprallen ließ und hohe Panzerdicken erlaubte. Als der IS-3 in den 1950er Jahren aus den Reihen der russischen Panzer ausgemustert wurde, wurde er aber nicht etwa verschrottet, sondern, eine Praxis derer sich die sowjetische Führung im Verlauf des Kalten Krieges ebenso häufig bediente wie die amerikanische, an verbündete Staaten geliefert. Ein große Zahl von IS-3 Panzern wurde bei den Staaten des Nahen Ostens in den Kriegen gegen Israel eingesetzt. Hierbei zeigte sich aber, das der IS-3 den modernerem Equipment der israelischen Panzerwaffe nicht mehr gewachsen war. Ab 1970 verschwand das Fahrzeug aus den Arsenalen. Der Ersatz war der T-54/55.
T-54/55
Einer der am meisten produzierten Panzer der UdSSR war der T-54/55. Dieses Fahrzeug war so konzipiert, dass es problemlos kampfwertgesteigert werden konnte. Dazu zählt etwa reaktive Panzerung zum Schutz gegen Hohlladungsgeschosse, bessere oder modernere Feuerleitanlagen, Zielrechner und anderes. Gleichzeitig sollte der T-54/55 aber verhältnismäßig günstig sein, damit auch ärmere Staaten sich dieses Fahrzeug leisten konnten. So ist es zu erklären, das der Panzer mit zu den verbreitetsten Panzern der Welt gehört und in vielen Konflikten und Kriegen ein tragende Rolle spielt. So war das Fahrzeug an allen Golfkriegen beteiligt, ebenso an vielen Einsätzen im Nahen Osten, aber auch noch im Jugoslawien-Konflikt in den neunziger Jahren. Jeder Staat des Warschauer Paktes verfügte über diesen Panzer. Geliefert wurde das Fahrzeug aber auch nach Angola und andere afrikanische Staaten, Kuba oder an asiatische Verbündete. Ab den 1980ern war das Fahrzeug allerdings hoffnungslos veraltet. Kampfwertsteigerungen machten zwar einiges wett, konnten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der T-54 modernsten Panzern unterlegen ist. Seinem direkten Nachfolger, dem T-62 war absolut kein Erfolg beschieden. Trotz einer relativ hohen Produktionszahl wurde der Panzer nicht so lange wie der T-54 produziert.
T-64
Als der T-64 in den 1960ern in den Arsenalen der Sowjetunion auftauchte, waren die NATO wieder einmal geschockt von der Kampfkraft eines sowjetischen Kampfpanzers. Der Panzer war der erste sowjetische Panzer, der nicht dem alten Klassensystem (leicht, mittel, schwer) angehörte, sondern von vornherein als Hauptkampfpanzer konzipiert war. Er verfügte als erster Panzer über eine wegweisende Verbundpanzerung, welche einen damals hervorragende Schutz bot bei gleichzeitig niedrigem Gewicht. Ebenso war der T-64 der erste Panzer, der über einen Selbstlademechanismus verfügte. Dadurch konnte der Ladeschütze eingespart und somit der benötigte Platz im Turm verringert werden. Das führte zu einer kleineren Silhouette des Panzers.
T-72
Der Panzer, der das Bild der russischen Panzerstreitkräfte und des Warschauer Paktes am meisten prägte war mit Sicherheit der T-72. Dieses Fahrzeug wurde sowohl in der UdSSR als auch in Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn in Lizenz gefertigt. Im Gegensatz zum T-54 stellte der T-72 einen Schritt in eine völlig neue Richtung dar. Der Panzer wurde für den Einsatz in einer Wehrpflichtigenarmee konzipiert, war also sehr einfach zu bedienen und zu warten. Feuerleitrechner und ABC-Schutz waren inklusive. Der Panzer schien seiner Zeit zu genügen. Seine ersten Kampfeinsätze hatte der T-72 im Nahen Osten. Dem moderneren israelischen Merkava war das Fahrzeug allerdings nicht gewachsen. Auch heute noch ist der T-72 der Standardpanzer in vielen Staaten, die einmal zum Warschauer Pakt gehörten. In China basieren viele Panzerfahrzeuge zumindest in der Bauweise von Chassis und Fahrwerk auf dem T-54/55 und dem T-72. In seinen Grundzügen bildete der Panzer die Grundlage für die nach dem Ende des Kalten Krieges entwickelten Modelle T-80 und T-90.
USA
M47 Patton 1 und M48 Patton 2
Die USA stand nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vor einem massiven Problem. Die Masse der amerikanischen Panzerstreitkräfte war mit M4 Sherman Panzern ausgerüstet. Den schweren russischen Panzern hatten die amerikanischen Truppen nichts entgegen zu setzen. Das Problem konnte kurzfristig mit dem M26 Pershing behoben werden. Diese Lösung war allerdings nicht zufriedenstellend. Mit dem M24 Chaffee verfügte man über einen leichten Panzer, der seine Wirkung durch neuere Munition auch nicht einbüßte aber auch dem Alter zum Opfer fiel. Es musste dringend ein völlig neuer Panzer konzipiert werden. Zumal man erkennen musste, dass auch die Einteilung in leichte, mittlere und schwere Panzer überholt war. Auch die Überlegung der atomaren Abschreckung wirkte spätestens da nicht mehr, als die Sowjetunion ebenfalls über diese Waffe verfügte. Die erste wichtige Entwicklung nach dem M26 Pershing war der M47/48 Patton. Der M47 hatte allerdings noch mit großen Problemen zu kämpfen. Sein Benzinverbrauch war enorm. Zwar konnten abwerfbare Zusatztanks installiert werden, aber das war nur eine minimale Hilfe. Erste richtige Veränderungen kamen aber erst beim M48 Patton 2 auf. Der M 48 wurde bereits entwickelt, als die Serienproduktion des M47 gerade anlief. Der M48 basierte in seinen Grundzügen auf dem M47, hatte aber einige Neuerungen aufzuweisen. Um den astronomischen Benzinverbrauch von 9 Litern pro Kilometer zu vermindern, wurde ein neues Antriebsaggregat entwickelt. Der M48 bekam als erster Panzer der Welt eine ABC-Schutzanlage. Der M48 erhielt in einer Ausführung zu Testzwecken sogar einen Wiegenturm. Wiegentürme unterscheiden sich von konventionellen Türmen nur in einem sehr wesentlichen Punkt. Die Kanone ist festinstalliert und der Turm selbst liegt auf einem Lagerzapfen. Dadurch muss zum Höhenrichten der gesamte Turm nach oben oder unten gesenkt werden. Das erhöht den Panzerschutz enorm. Grundsätzlich wurde allerdings ein konventioneller Turm verwendet.
M 60
Der amerikanische M60 war einer der am meisten produzierten Kampfpanzer der USA seit dem Zweiten Weltkrieg. Er wies eindrucksvoll den Weg, den die Panzer der NATO in Zukunft nehmen würden. Auch heute noch setzen viele Staaten und auch die USA den M60 ein. Zwar basierte das Grundprinzip auf den Erfahrungen der Entwicklung von M 47/48, der Panzer war jedoch eine völlige Neuentwicklung. Einer der ersten Prototypen hatte noch die 90-mm-Kanone M36. Aber bereits in der Testphase wurde entschieden, dass mindestens das Kaliber 105 mm notwendig sei. Der M60A1 erhielt in seiner Ausführung die 105-mm-Kanone L7. Dazu wurden APSFDS-Geschosse genutzt. Der Panzerschutz war verbessert und auch das Reichweitenmanko des M48 wurde beseitigt. Das Turm-Maschinengewehr wurde ebenfalls unter einer Panzerkuppel verborgen, was teilweise zu der falschen Schlussfolgerung führte, es handele sich um einen Multiturmpanzern. Tatsächlich war das Maschinengewehr im Kuppelstand aber hervorragend geeignet, dem Kommandanten Schutz bei der Bekämpfung feindlicher Ziele zu bieten, eine Möglichkeit, die offen laffettierte Maschinengewehre nicht bieten können. Beim M60A2 entschied man sich zu einem Versuch, die Kanone zu vergrößern. Statt der 105-mm-Kanone wurde ein 152-mm-Kanone/FK-Startgerät eingebaut. Diese Waffe konnte den M551 „Shillellagh“ Panzerabwehrlenkflugkörper verschießen. Diese Konstruktion erwies sich als überhaupt nicht erfolgreich und wurde auch bald wieder eingestellt. Der Nachfolger M60A3 verfügte über ein verbessertes Zielsystem, Laserentfernungsmesser und einen verbesserten Antrieb. Bis zum Erscheinen des M1 Abrams blieb dieser Panzer das Hauptmodell der amerikanischen Panzerstreitkräfte. Der M60 wurde, sofern keine eigenen Entwicklungen zur Verfügung standen, in viele verbündete Staaten exportiert, wo er zum Teil auch heute noch im Dienst ist. Ebenso verwendet die amerikanische Nationalgarde das Fahrzeug noch.
M1 Abrams
Der M1 Abrams stellte die letzte Entwicklung der amerikanischen Panzer im Kalten Krieg dar. Seit 1980 werden die Panzer von Chrysler produziert. Die erste Version M1 Abrams erhielt noch die ausgezeichnete 105-mm-Kanone des M60. Völlig anders war indes, dass man eine wesentliche leistungsstärkere Gasturbine statt eines Diesel – oder Mehrstoffmotors installierte. Das erhöhte zwar das notwendige Treibstoffvolumen, gab dem Panzer aber eine ausgezeichnete Beweglichkeit. Die Panzerung ist so verstärkt worden, dass selbst Geschosse mit hoher kinetischer Energie, etwa APSFDS-Geschosse modernster Produktion, Schwierigkeiten haben, sie zu durchbrechen. Der M1 Abrams waren aber für viele Exportländer ohne eigene Panzerproduktion viel zu teuer, so das der Kampfpanzer nur von den USA eingesetzt wurde. Die kampfwertgesteigerte Variante ist der M1A1 Abrams. In Lizenz fertigte die USA die Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone nach und setzte sie in den Turm des M1. Mit Recht kann der M1 als einer der besten Kampfpanzer angesehen werden. Ein Ende der Produktion ist derzeit nicht abzusehen.
Großbritannien
Großbritannien entwickelte auch nach dem Zweiten Weltkrieg eigene Panzer und übernahm keine Konstruktion der amerikanischen Verbündeten. Auch keine anderer Verbündeter, was sich erst mit der 120-mm-Glattrohrkanone von Rheinmetall änderte, die seit den 1980er Jahren in Großbritannien in Lizenz gefertigt wird.
Centurion und Conqueror
Das Hauptmodell der britischen Panzerstreitkräfte war lange Zeit der Centurion, der als eine der erfolgreichsten Panzerentwicklungen der Nachkriegszeit gilt. So war maßgeblich an den Kriegen im Nahen Osten beteiligt, wo er sich erfolgreich gegen russische Modelle durchsetzen konnte. Hohe Beweglichkeit, guter Panzerschutz und die problemlos vorzunehmende Kampfwertsteigerung ließen den 1945 entwickelten Panzer ähnlich erfolgreich und verbreitet wie den T-55 werden. Selbst als bereits der Chieftain entwickelt war, wurde der Centurion noch von vielen Armeen benutzt. Der Centurion AVRE, eine amphibische Variante, wurde sogar noch im Falklandkrieg 1982 eingesetzt.
Weit weniger erfolgreich war der Conqueror. Der schwere Panzer sollte mit seinem Geschütz Langstreckenunterstützung für angreifende Centurionverbände geben. Das Chassis des Conqueror war eine vereinfachte Form des Fahrwerks des Churchill-Panzers. Obwohl die Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges den Schluss nahe legten, das zu viele Laufrollen die Beweglichkeit behinderten, wurden trotzdem acht Laufrollen pro Seite installiert. In der Folge waren Geschwindigkeit und Beweglichkeit stark eingeschränkt. Tatsächlich konnte der Conqueror nur 34 km/h auf der Straße erreichen, im Gelände entsprechend weniger. Das Gewicht von etwa 65 Tonnen führte zu starker Untermotorisierung des Fahrzeugs. Dadurch entstanden zusätzliche Probleme mit dem Motor. Die Wartung war aufwendig, man benötigte entsprechend mehr Nachschub – und Unterstützungstruppen. Ähnlich wie der noch unglücklichere M103 der Amerikaner konnte der Conqueror nicht überzeugen. Nachdem klar wurde, das man den Centurion beinahe problemlos auf den Kampfwert des Conqueror aufwerten konnte, wurde der Panzer quasi über Nacht obsolet, sodass auch nur knapp 200 Conqueror gebaut wurden. Diese wurden, ähnlich wie das amerikanische Gegenstück M103, lediglich in Deutschland eingesetzt. Als die meisten Panzer den Status eines Hauptkampfpanzers erreichten – der Centurion ab den 1960er Jahren, so wie auch der M60 – wurde das Prinzip des schweren Panzers aufgegeben. Die Panzer wurden ausgemustert und verschrottet.
Chieftain und Challenger
Chieftain und Challenger lösten nacheinander die altehrwürdigen Centurions ab. Der Chieftain zählt zu den Panzern der zweiten Generation. Bei den Anforderungen zur Nachfolge wurde in aller erster Linie wert auf starken Panzerschutz gelegt und erst in zweiter und dritter auf Feuerkraft und Beweglichkeit. Damit war der Chieftain seinen Konkurrenten Leopard 1 und AMX-30 hinsichtlich Panzerung zwar überlegen, dafür aber wesentlich langsamer und mit weit geringerem Fahrbereich. Hauptkritikpunkt ist die für die damalige Zeit inadäquate Zielerfassungsanlage. Der Chieftain bildete ab 1968 das Rückgrat der britischen Panzerstreitkräfte. Einige Fahrzeug sollten in den Iran exportiert werden.
Das entsprechend den iranischen Anforderungen modifizierte Fahrzeug, der Shir 1, erreichte allerdings nicht die Serienproduktion als die Revolution im Iran ausbrach und der Schah gestürzt wurde. Die bisher produzierten Chassis blieben liegen, bis man Jordanien als neuen Kunden gewinnen konnte. Die Jordanier wollten allerdings noch zusätzliche Modifikationen. Aus diesem, als „Khalid“ ausgeliefertem Fahrzeug entstand der Challenger. Bereits 1983 waren 50 Prozent der britischen Rheinarmee mit Challengern ausgerüstet. Beide Panzer verwenden die 120-mm-Zugrohrkanone L/11. Nachteilig ist, dass die Kanonen für getrennt zu ladende Munition ausgelegt ist. In nächster Zeit werden alle Chieftain und Challenger mit einer neuen Hochdruck-Zugrohrkanone ausgerüstet, um auch wirkungsvollere APFSDS-Geschosse verfeuern zu können.
Deutschland
Leopard 1
Der Leopard 1 erinnert in seinem Aufbau stark an den Panther des Zweiten Weltkrieges. Seine Entwicklung begann schon im Jahr 1957 mit einem Militärabkommen zwischen Frankreich und Deutschland für einen gemeinsamen Standardpanzer. Die Turmkonstruktion war ebenfalls abgeschrägt und bot so trotz fehlender Dicke einen hohen Panzerschutz. Wie in Deutschland üblich, war auch der Leopard 1 diversen Kampfwertsteigerungen unterworfen. Das letzte Modell der Leopard-1-Reihe war der Leopard 1A5. Hauptaugenmerk wurde vor allem auf die Verbesserung der Feuerleitung und Feinderkennung gelegt. Die Fahrzeugfamilie des Leopard 1 ist sehr groß. Neben dem Flakpanzer Gepard wurde auch Pionierpanzer, Brückenlegepanzer und Bergepanzer auf Basis des Leopard 1 entwickelt und gebaut. Neben dem englischen Centurion und dem amerikanischen M48 gilt der Leopard 1 als meist exportierter Kampfpanzer der NATO.
Projekt Kampfpanzer 70
Das Projekt Kampfpanzer 70 war in den siebziger Jahren eine Gemeinschaftsprojekt der Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik Deutschland. Das daraus entstehende Fahrzeug sollte wegweisend für die Zukunft der Kampffahrzeuge der NATO sein. Das zeitgleich zur Leopard 1-Fertigung laufende Projekt erwies sich indes als wenig erfolgreich. Neben Querelen zwischen amerikanischen und deutschen Entwicklern war auch der enorme Kostenaufwand und die komplizierte Technik ein Problem, das dazu führte, dass das Projekt eingestellt wurde. Dennoch führten die Ergebnisse dieses Projekts zu zwei Panzern, die heute zu den besten der Welt zählen: dem Leopard 2 und dem M1A1 Abrams.
Leopard 2
Nach dem Scheitern des Projektes Kampfpanzer 70 mussten sowohl die Amerikaner als auch die Deutschen einen neuen Weg suchen, ihre Panzerwaffe zu modernisieren. In den USA entschied man sich den M1 Abrams zu bauen. In Deutschland dagegen wurde ein Fahrzeug aus der Produktion von Krauss-Maffei und Rheinmetall verwendet.
So wurde in den 1980er Jahren ein Nachfolger für den mittlerweile überalterten Leopard 1 konstruiert. Der Leopard 2 lehnte sich nicht mehr am Panther an, sondern man kehrte wieder zur geraden Bauweise der Panzerplatten zurück. Dank der neuen Mehrschicht-Panzerung, die im Panzerbau Einzug gehalten hatte, sank der Panzerschutz aber nicht, sondern wurde noch gesteigert. Auch der Leopard 2 wurde im Verlauf seiner Existenz immer wieder kampfwertgesteigert. Der Leopard stellt heute einen der besten Kampfpanzer der Welt dar. Seine letzte Version 2A6 mit verstärkter Frontpanzerung wurde in viele NATO-Staaten exportiert. Auch vom Leopard 2 wurde eine Fahrzeugfamilie gebaut, um den schwereren Panzer zu unterstützen. Der Leopard 2 verfügt über einen Vielstoffmotor, welcher hauptsächlich mit Diesel betrieben wird. Im Notfall kann aber auch ein Großteil anderer vorhandener Treibstoffe verwendet werden. Die 120-mm-Kanone wurde von Rheinmetall entwickelt und findet heute in vielen Fahrzeugen, wie etwa dem M1A1 Abrams oder dem israelischen Merkava Verwendung.
Frankreich
AMX-13
Nach dem Zweiten Weltkrieg konstruierten die Franzosen eine große Familie aus leichten Panzern. Neben den importierten M48 aus den USA und M24 Chaffee bildete der AMX-13 das Rückgrat der französischen Panzerstreitkräfte. Die übliche Gliederung in einem Bataillon sah 5 Kompanien vor, in denen die ersten vier Kompanien mit der Grundversion des AMX-13 ausgerüstet waren. Die fünfte Kompanie erhielt einen modifizierten AMX-13, der in der Lage war Lenkflugkörper zu verschießen. Als der M48 ausgemustert wurde, stand der AMX-30 noch nicht zur Verfügung. Also musste der AMX-13 weiter modifiziert werden. Statt der bisher verwendeten 75-mm-Kanone wurde eine 90-mm-Kanone eingebaut. Dazu musste der Turm modifiziert werden. Als der M24 Chaffee ausgemustert wurde, versuchte man den Turm des Chaffee auf dem Fahrgestell des AMX-13 zu bauen. Diese Fahrzeuge wurden vorwiegend in Algerien eingesetzt. Noch heute finden Fahrzeuge auf Basis des AMX-13 Verwendung. Dazu zählen Mörserträger, Pionierpanzer, Brückenlegepanzer und Führungspanzer. Obwohl eigentlich ein klassischer Leichtpanzer, hat sich der AMX-13 bei vielen Armeen, nicht zuletzt wegen seines vergleichsweise günstigen Preises, in verschiedenen Konflikten bewährt. Sein Nachfolger wurde der AMX-30.
AMX-30
Der AMX-30 war der erste Hauptkampfpanzer der französischen Streitkräfte und Gegenstück des Leopard 1, der über einen sogenannten Vielstoffmotor verfügte. Er konnte sowohl Diesel, Benzin aber auch Öl oder Paraffin tanken. Ansonsten war der AMX-30 eine sehr konventionelle Konstruktion. Der Panzer verfügte über eine 105-mm-Kanone und eine starke Mehrschichtpanzerung. Um die Panzerung zu verbessern, wurden die Panzerplatten geneigt. Unüblich war der hohe Beobachtungsaufbau des Kommandanten für die Rundumsicht. Feuerleitung und Feuerkontrolle erfolgen über Computer, die Entfernungsmessung durch ein Lasersystem. Mit 600 km verfügt der Panzer über eine respektable Reichweite. Mit Panzern der neuesten Generation kann er sich allerdings nicht mehr messen. Auch die Kampfwertsteigerungen brachten keine herausragendenen Ergebnisse. Der AMX-30 wird momentan durch den modernen Kampfpanzer Leclerc ersetzt. Dennoch werden Fahrzeuge basierend auf dem Chassis des AMX-30 wie die Panzerhaubitze AMX-30 AuF1 weiterhin bei den französischen Streitkräften eingesetzt.
Israel
Israel hatte bei seiner Gründung direkt schwere Kriege mit seinen Nachbarn auszutragen. Dabei bot das Terrain alle Möglichkeiten zur Entwicklung wirkungsvoller Panzertaktiken. Zuerst bediente sich Israel vor allem englischer und amerikanischer Kampfpanzer. Die Israelis entwickelten aber schnell eigene Ideen, so zum Beispiel die Verwendung des Centurion Kampfpanzerturms mit der 105-mm-Kanone L7 auf dem Fahrgestell des Kampfpanzer M 48 was eine nicht unerhebliche (und unorthodoxe) Kampfwertsteigerung bedeutete. Da dies aber auch nur eine Übergangslösung war, führten die weiteren Überlegungen zu einem so unkonventionellen Fahrzeug wie dem Merkava.
Merkava
Israel kann ohne Zweifel als Land mit der meisten Erfahrung im Panzerkampf der Neuzeit bezeichnet werden. Kein anderer Staat hatte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges soviele Kriege mit reinen Panzerschlachten zu führen wie Israel. Auch dies war ein Grund, weshalb Israel einen der besten Kampfpanzer der Neuzeit baute. Während in der Anfangszeit der britische Centurion-Panzer die Hauptwaffe der israelischen Armee darstellte, wurde ab der Produktion des Merkava ein völlig neuer Weg beschritten. Anders als Kampfpanzer aus der Produktion der UdSSR oder der USA wurde der Merkava im Hinblick auf das mögliche Kampfterrain entworfen. Das führende Element war der gute Panzerschutz. So wurde der Motor nach vorn gesetzt, um zusätzliche Panzerung zu schaffen. Die komplette Besatzung wurde dafür nach hinten gesetzt. Verwendet wird als Bewaffnung die ausgezeichnete 120-mm-Rheinmetall-Glattrohrkanone. Die Ketten wurde für den Betrieb im Wüstensand verbreitert. Die Kampfzuladung beträgt beachtliche 92 Patronen für die Hauptwaffe. In einem gepanzerten Abteil können Verwundete transportiert werden oder aber, ungewöhnlich für einen Kampfpanzer, eine Mannschaft mit einem 60-mm-Mörser. Damit ist der Merkava der einzige Panzer, der seine eigene Artillerie mit sich führen kann. Mit weit über 60 Tonnen ist der Merkava auch der deutlich schwerste Panzer der Neuzeit.
China
Chinesische Panzer werden üblicherweise von Norinco gebaut. Bis zum Bruch der Beziehungen zwischen China und der UdSSR verwendete die chinesische Armee sowjetische Modelle, wie den T-54. Der gesamte chinesische Panzerbau orientierte sich schließlich an den russischen Kampfwagen. Bis heute zum Typ 90 hat man nicht vom Schilldkrötenturm der russischen Panzer abgelassen. Die Qualität der Fertigung darf ebenfalls bezweifelt werden. Trotz allem stellen chinesische Panzer schon allein wegen der schieren Masse einen ernstzunehmenden Gefechtsfaktor dar. Bis zum T-90 agieren chinesische Kampfpanzer auf dem Level des T-54 oder T-72. Sie sind moderneren Kampfpanzer sowohl an Panzerung, Feuerkraft und Beweglichkeit unterlegen. Der T-90 und auch sein baldiger Nachfolger sind schließlich erste vollständig eigene Konstruktionen und suchen den Anschluss an den Bau der modernen Kampfpanzer.
Beim Bau anderer Panzertypen, für das Gefecht der verbundenen Waffen versuchten die chinesischen Entwickler stets auf Material zurückzugreifen, das bereits vorhanden war. So waren die ersten Flugabwehrpanzer Type 63 auf dem Fahrgestell des T-34 aufgebaut.
Schweden
Schweden beschritt einen eigenen Weg. Beeindruckt vom Projekt MBT 70 wurde der Stridsvagn 103 entwickelt. Dieser war nach dem Vorbild der Jagdpanzer gebaut. Das heißt der Panzer war turmlos. Zum Seitenrichten musste das ganze Fahrzeug bewegt werden. Das Höhenrichten war ebenfalls völlig unkonventionell. Da eine Blende fehlte, wird das Fahrzeug zum Höhenrichten hydraulisch angehoben oder abgesenkt. Allerdings bewährte sich das einmalige Konzept wegen verschiedener technischer Probleme nicht in der Praxis. Der Strv 103 wurde durch den Leopard 2 in der schwedischen Ausführung ersetzt.
Andere Staaten
Selbstverständlich wurden viele Panzer aus den führenden Nationen des Panzerbaus exportiert, aber auch kleinere Staaten entwickelten eigene Kampfwagen. Ansonsten werden die meisten exportierten Fahrzeuge entsprechend den Anforderungen der Nutzerländer modifiziert. Als Beispiel mögen hier die spanische und die schwedische Variante des Leopard 2A6 dienen.
Der M48 stand Pate bei der Entwicklung des schweizer Panzers 68. Der deutsche Marder, respektive dessen Fahrgestell wurde für die ersten Versionen des argeninischen TAM verwendet. Später dann das Fahrgestell des Leopard 1. Der Leopard 1 stand ebenfalls Pate für den italienischen OF-40, einen Panzer der nur für den Export bestimmt war. Der israelische Sho't ist eigentlich ein britischer Centurion mit einer völlig veränderten Feuerleitanlage, eine andere Laserentfernungsmessungseinheit und anderer Panzerung. Der russische T-72 war das Grundmodell für japanische und südkoreanische Modelle, die vor allem vom Design mit Schildkrötenturm überzeugt waren, jedoch westliche Technik für ihre Panzer nutzten.
Allen diesen Panzern ist gemein, das sie in vielen Komponenten ihren Gegenstücken gleichen aber durch so viele Merkmale verändert wurden, das sie eigenständige Fahrzeuge sind. Sie wurden, mit Ausnahme des OF-40, alle für eine Nutzung durch den Entwickler und für dessen Bedürfnisse konzipiert und waren so in ihrem Grundaufbau angepasst. Die Stückzahlen der Produktion erreichten bei allen diesen Modellen nie vergleichbare Werte, wie bei den oben beschriebenen Modellen.
Obwohl die Staaten des Warschauer Paktes im Großen und Ganzen von der russischen Panzerproduktion abhängig waren, beschritten trotzdem einige Staaten eigene Wege. Im Grunde blieben es aber russische Panzer. In Rumänien und der Tschechoslowakei wurden T-72 modifiziert und den eigenen Anforderungen angepasst.
Schützenpanzer
Bereits im Zweiten Weltkrieg konnten die Soldaten der Deutschen Wehrmacht mit dem Konzept der mechanisierten Infanterie überzeugen. Nach dem Krieg mussten vor allem die Sowjetunion und ihre Verbündeten dieses fehlende Glied erkennen. Die Sowjetunion nutzte zum Transport ihrer Infanteristen maximal Lkw. Die deutschen Soldaten fuhren aber mit leicht gepanzerten Halbkettenfahrzeugen, den Sd.Kfz. 250 und deren Abarten ins Gefecht.
Nach dem Krieg entwickelte man in der Sowjetunion eine ganze Reihe von Schützenpanzern. Der erste echte Schützenpanzer war ohne Zweifel der BMP-1. Er verband die taktische Beweglichkeit der Kampfpanzer und deren Panzerschutz mit der Möglichkeit, eine Kampfgruppe Infanteristen aufzunehmen. Er verfügte über eine 73-mm-Kanone und war in der Lage, einen Panzerabwehrlenkflugkörper zu verschießen. Die sowjetischen Konstrukteure entwickelten allerdings eine ganze Serie von Schützenpanzern. Darunter den MB-LT, der auch als Artillerieschlepper genutzt werden kann. Dieser Wagen wird vor allem im hohen Norden genutzt, wo sich seine breiten Ketten hervorragend bewähren. Sein Nachfolger BMP-2 erhielt eine neue Kanonenbewaffnung und neue Flugkörper. Den Doktrin des Warschauer Paktes entsprechend wurden auch luftverlastbare Modelle, wie der BMD entwickelt.
Auf NATO-Ebene war lange Zeit der M113 Standard. Auch heute haben noch viele Armeen dieses in den 1950er Jahren entwickelte Fahrzeug in Benutzung. So zum Beispiel die deutsche Bundeswehr. Die Fahrzeugfamilie dieses „Allroundtalents“ ist enorm groß. Neben einem Schützenpanzer gibt es Sanitätsfahrzeuge, Flakpanzer, Pionierpanzer und Mörserträger. Natürlich war der M113 kein Schützenpanzer im heutigen Sinne. Er wurde aber lange so genutzt.
Der erste echte Kampfschützenpanzer der NATO war der deutsche Marder 1. In einem Zweimanndrehturm war eine 20-mm-Kanone und ein Turmmaschinengewehr im Kaliber 7,62 mm lafettiert. Nach seiner ersten Kampfwertsteigerung war er ebenfalls in der Lage einen MILAN Panzerabwehrflugkörper zu verfeuern und verfügt seit 2002 in der neueste Variante 1A5 über eine Minenschutzausstattung. Amerikanischerseits folgte der M2/M3 Bradley mit einer 25-mm-Hauptbewaffnung sowie der britische Warrior mit seiner 30-mm-Bordmaschinenkanone. Diese drei Fahrzeuge stellen am Anfang des 21. Jahrhunderts noch immer die Standardschützenpanzer der gepanzerten NATO-Infanterietruppen dar.
Der Schützenpanzer ist sicherlich ein wichtiges Element der Kriegführung, kann aber nicht die Aufgaben des Kampfpanzers erfüllen. Als sich gegenseitige unterstützende Elemente sind beide allerdings nicht von einander zu trennen.
Jagdpanzer
Im Zweiten Weltkrieg hatten alle Mächte Erfahrungen mit Sturmgeschützen und Jagdpanzern gemacht, allen voran die Deutsche Wehrmacht. Mit elementaren Modellen wie dem Jagdpanther oder dem Hetzer wurden effektive Jagdpanzer geschaffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg galt dieses Konzept weitgehend als überholt. Dennoch setzte die deutsche Bundeswehr auf das Konzept und entwickelte den „Jagdpanzer Kanone“. Auch dies war ein turmloser Panzer mit frontlafettierter Kanone und ohne echten Seitenrichtbereich. Mit der Weiterentwicklung der Panzerabwehr stellte auch die Bundeswehr um und steigerte das Chassis vom Kanonenmodell zum Raketenjagdpanzer. Der Jagdpanzer Rakete verfeuerte den HOT-Flugkörper.
Heute hat man von diesem Prinzip Abstand genommen, denn schon Schützenpanzer können Aufgaben der Panzerjagd wahrnehmen. Eine Ausnahme bildet vielleicht der amerikanische M50 Ontos. Auf Basis eines leichten Panzers wurden sechs rückstoßfreie Geschütze montiert. Als Panzerjäger war der Ontos ein Fehlschlag, als Infanterieunterstützer aber sehr wertvoll. Noch heute werden Ontos beim amerikanischen Marine Corps eingesetzt.
Neben dem M551 Sheridan wurde der M50 entwickelt um den vorrückenden Marineverbänden gepanzerte Unterstützung zu Teil werden zu lassen. Während der M551 unter dem 152-mm-Kanone/Fk-Startgerät litt, der kleine Panzer konnte einfach nicht genügend Munition aufnehmen, war der M50 zwar mit sechs rückstoßfreien Leichtgeschützen bewaffnet; hier lag aber das Manko. Das Prinzip der Geschütze basiert auf dem nicht vorhandenen Rückstoß. Die Treibladungen erzeugen dabei eine große Rauchwolke und verraten so die Stellung des Panzerjägers. Für einen Panzerjäger ist das absolut nicht vertretbar. In Vietnam bewährte sich das Fahrzeug nur als Infanterieunterstützer.
Ein weiterer noch aktiver Jagdpanzer ist der österreichische Kürassier. Das Fahrzeug ist deshalb so auffällig, weil das Fahrzeug eine eigentümliche Tumkonstruktion aufweist. Die Kanone ist turmlafettiert. Sie muss allerdings von außen nachgeladen werden. Die Munition wird in einem Kastenmagazin zugeführt. Die Hülse der verschossenen Patrone wird ebenfalls nach außen ausgeworfen. Taktisch kann das ein Nachteil sein, wenn die Nachfuhr von Munition unter Feindfeuer durchgeführt werden muss.
Das Konzept des klassischen Jagdpanzers wird seit den 1970er Jahren nicht mehr verfolgt. In den meisten Armeen ist der Typ ausgemustert. Ersetzt wurde er durch leichtere, mit Panzerabwehrraketen bewaffnete, Panzerjäger-Fahrzeuge und Schützenpanzer. Auch Kampfhubschrauber haben diese Rolle übernommen.
Leichte Panzer
Obwohl eine feste Einteilung in leichte, mittlere und schwere Panzer seit dem Fiasko mit dem britischen Conqueror und dem amerikanischen M103 nicht mehr zeitgemäß erschien, benötigte man geeignete Modelle für den Einsatz in leichten Verbänden. Sowohl in der Sowjetunion als auch in den USA waren dies meist luftbeweglichen Verbände. Einer der ersten Vertreter eines luftverlastbaren Panzers war der sowjetische ASU-57. Zwar mehr Selbstfahrlafette als echter Kampfpanzer war er doch luftverlastbar und amphibisch. Später entwickelten die sowjetischen Konstrukteure den Panzer PT-76, dessen zuverlässiges Fahrgestell und gutes Chassis als Grundlage für viele weitere Versionen diente. Die letzte Reihe luftverlastbarer sowjetischer Panzer waren die Kampfwagen der BMD-Familie. Sie erinnerten im Aufbau an den Schützenpanzer BMP und sicher waren auch einige Komponenten übernommen worden, aber dennoch war es ein völlig eigenständiges Fahrzeug.
Für die amerikanischen Luftlandedivisionen (82. Airborne Division, 101. Airborne Division „Airmobile“) sowie das amerikanische Marine Corps sollte der M551 Sheridan genutzt werden. Das Fahrzeug wies aber derart gravierende Mängel auf, dass er heute nur noch zu Aufklärungszwecken verwendet wird. Um dennoch die Feuerkraft der leichten Truppen zu erhöhen, wurde das CCV-L entwickelt. Zwar schon in den 1980er Jahren produktionsreif befindet sich das Fahrzeug noch in der Truppenerprobung. Für die britischen Paras wurde der Vickers FMC Mk V entwickelt, aber dann nur für den Export bestimmt, denn die britische Armee zog den „Scimitar“ als Einsatzpanzer vor und setzte sonst auf Radpanzer.
Die Bedeutung der leichten Panzer kann nur im Rahmen der leichten Division erklärt werden. Einem offenen Gefecht mit modernen Hauptkampfpanzern ist keines der Modelle gewachsen.
Selbstfahrartillerie
Zum Gefecht der verbundenen Waffen und den Anforderungen der einzelnen Mächte gehörte auch stets schnell verlagerbare Artillerie. Bereits im Zweiten Weltkrieg wurden Geschütze mit mehr oder weniger großem Erfolg auf Fahrgestelle von Kampfpanzern montiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieses Konzept als richtig erkannt. Ein herausragender Vertreter dieser Kategorie ist sicherlich die Panzerhaubitze M109. Sie wurde von beinahe allen NATO-Truppen verwendet. Sie verfügt über einen Rundumschutz und ist schwer gepanzert. Ebenso wurde das Geschütz an viele verbündete Staaten geliefert und ist trotz neuerer Entwicklungen heute noch im Einsatz. Das verwendete Geschütz ist eine 155-mm-Haubitze. Diese Haubitzen wurden deshalb immer weiter entwickelt, um die schnellen Panzerverbände begleiten zu können und diese effektiv zu unterstützen. Es wurden allerdings auch offene Fahrzeuge verwendet, wie die M110 Haubitze.
Hierbei wurden sehr große Kaliber genutzt und weittragende Geschütze eingebaut. Deshalb konnte man auf einen umfassenden Panzerschutz verzichten. Sonderkonstruktionen gab es aus der Tschechei und Südafrika, die Haubitzen wie die südafrikanische G-6 auf Radgestelle montierten. Diese waren leichter zu warten. Gleichzeitig waren sie günstiger und für den Export besser geeignet als teure und komplizierte Kettenfahrzeuge. Kraftzugartillerie ist bei vielen Staaten gänzlich aus den Arsenalen verschwunden und durch mobile Selbstfahrlafetten ersetzt worden. Ebenso wurden gerade durch die NATO mit dem System MLRS auch gepanzerte Raketenwerfer konstruiert. Auch in China wurde mit dem Typ 70 ein gepanzerter Raketenwerfer entwickelt.
Die Sowjetunion und damit der Warschauer Pakt begannen erst relativ spät mit der Entwicklung selbstfahrender Artillerie. Dennoch war die Artillerie des Paktes niemals zu unterschätzen. Seit dem Zweiten Weltkrieg setzten die Streitkräfte des Warschauer Paktes auf fahrende leicht Raketenartillerie. Kanonen und Haubitzen wurden entsprechend der Doktrin als Angriffsvorbereiter gewertet, Raketenartillerie als Begleiter der Kampftruppe. Erst in den 1960er Jahren entwickelten die sowjetischen Ingenieure wirkliche Selbstfahrartillerie. Ausnahme hierbei bildet die ISU-152. Sie konnte sowohl als selbstfahrende Artillerie aber auch als Jagdpanzer eingesetzt werden. Gegenüber entsprechenden Modellen der NATO und anderer Staaten war sie aber in den 1960er Jahren vollkommen unterlegen. Die israelische Armee erbeutete etliche ISU-152 während der Nahost-Kriege.
Als gepanzertes Konzept wurden auch Raketenwerfer auf Panzer montiert. Etwa der chinesische Typ 70 oder das brasilianische Avibras-System. Gleichzeitig ist auch das berühmte MLRS-System der Amerikaner auf Grundlage eine Kettenfahrzeuges gebaut. Damit wurde errreicht, das sich die Besatzung solcher Werfer, die ein sehr hohes Risiko eingehen müssen um feuern zu können, im Panzerschutz zurückziehen können.
Flugabwehrpanzer
Die ersten Flugabwehrpanzer entwickelte die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Der "Wirbelwind" war der erste echte Flugabwehrpanzer. Er war sehr erfolgreich eingesetzt worden und bewies, das gepanzerte Fahrzeuge ebenso zur Flugabwehr eingesetzt werden konnten. Nach dem Zweiten Weltkrieg erkannten alle Armeen, das es absolut zwingend erforderlich war, das die Kampfpanzer gegen Luftangriffe geschützt werden mussten. Vor allem seit der Hubschrauber als Panzerjäger immer mehr an Bedeutung erlangte. Zumeist wurden schon bestehende Chassis von Kampfpanzern verwendet. Ein sehr gutes Beispiele ist der deutsche Gepard auf Basis des Leopard 1.
Der russische ZSU 23-4 Shillka wurde auf Basis des T-54/55 entwickelt. Auf amerikanischer Seite war der M163 Vulkan auf Basis des Schützenpanzers M113 entwickelt worden. Der Flugabwehrpanzer zeichnet sich dadurch aus, das er de facto ohne fremde Radaranlage auskommt. Seine eigene Anlage und ein moderner Feuerleitrechner sind in der Lage anfliegende Feindobjekte zu orten, den Zeitpunkt für die Eröffnung des Feuerkampfes und dessen Beendigung zu berechnen. Mit Kanonen bewaffnete Flugabwehrpanzer sollen im Nahbereich wirken. Andere mit Raketen bewaffnete Flugabwehrpanzer, wie der deutsche Roland, der britische Tracked Rapier oder die russischen SA-Raketenpanzer haben naturgemäß eine höhere Reichweite und sollen anfliegende Feinde bereits bekämpfen, bevor sie in den Wirkungsbereich ihrer eigenen Waffen gelangen. Fast alle modernen Flugabwehrraketen wurden so umgebaut, das sie auf gepanzerten Fahrzeugen eingesetzt werden konnten.
Radantrieb
Der Radantrieb stellt eine kostengünstige Alternative zu den schweren, teuren und komplizierten Fahrzeugen mit Kettenantrieb dar. Nach dem zweiten Weltkrieg wuchs durch verbesserte Technik die Geländefähigkeit des Radantriebes an. Großer Vorteil von Radpanzern ist die einfache Wartung und Bedienung.
Radkampfpanzer
Problematisch war bei den relativ kleinen Fahrzeuge lange Zeit die schwache Bewaffnung. Schwere panzerbrechende Geschosse konnten nicht einfach verschossen werden, da die verwendeten Türme nicht in der Lage waren, die großen Kanone aufzunehmen. Dieses Problem wurde im Verlauf der Entwicklung nach 1945 aber behoben. Schon die Deutsche Wehrmacht konnte Achtradspähpanzer mit einer kurzen 75-mm-Stummelkanone ausrüsten. Trotzdem wurden im zweiten Weltkrieg Radpanzer lediglich für Späh- und Verbindungsaufgaben gebraucht. Spätestens mit der Entwicklung der Hornet Malkara wurde dieser Umstand allerdings obsolet. Die Hornet Malkara basierte auf dem Humber Pig 4x4 Transporter. Die Malkara Raketen waren in der Lage, auf 2000 Meter jeden bis dato existierenden Panzer zu vernichten. Mittlerweile werden diese Fahrzeuge mit Kanonen bis zu 105 mm Kaliber angeboten, so etwa der italienische Centauro. Panzerabwehrlenkraketen wurden wie beim BRDM-2 montiert.
Zwar verwenden beinahe alle großen Armeen für diverse Aufgaben Radpanzer, aber der Hauptaugenmerk der Produzenten liegt im Export für kleinere Armeen. Ärmere Staaten vor allem in Asien und Afrika haben beinahe nur Radpanzer als gepanzerte Macht. Die schnellen Fahrzeuge eignen sich auch in Umgebungen, die unwirtlicher sind, wie etwa Regenwäldern. Im Gegensatz zu schweren Kampfpanzern sind die meisten Radpanzer noch dazu voll amphibisch. Das heißt, dass Wasserhindernisse vielfach ohne Vorbereitung überwunden werden können. In einigen Varianten erfolgt hierbei der Antrieb über Räder. Aber es wurden auch Varianten produziert, die über ein Staustrahltriebwerk oder Schrauben verfügten. In der Zukunft wird dem Radpanzer wohl auch mehr Bedeutung zugedacht werden. Das moderne Kampffeld scheint für diese wesentliche kleineren Fahrzeuge besser geeignet als für schwere Kampfpanzer. In einer urbanen Umgebung sind Radpanzer schneller, wendiger und dank neuer Bewaffnung ebenso schlagkräftig wie ihre großen Verwandten.
Radschützenpanzer
Vor allem bei den leichten Infanterietruppen, wie etwa den Fallschirmjägern oder den Gebirgsjägern finden häufig leichte Radschützenpanzer Verwendung. Neben den Leichten Panzern bilden sie die gepanzerte Macht dieser Einheiten. Wie ihre kettenangetrieben Equivalente bei den Panzergrenadieren sind sie mit einer leichten Kanone im Kaliber 20 bis 30 mm bewaffnet. Das Mannschaftsabteil fasst 6 bis 12 Soldaten. Sie sind luftverlastbar, vollständig amphibisch und ebenso kostengünstig wie die Radkampfpanzer. Ein wichtiger Vertreter ist der südafrikanische Ratel. Ebenso der amerikanische LAV, der beim US-Marinekorps im Einsatz ist. Radschützenpanzer stellen ausserdem einen ernstzunehmenden Faktor im urbanen Gefechtsfeld dar. Sie können problemlos Patroullien übernehmen, sind dank des Radantriebes schneller und wendiger auf der Straße als kettengetriebene Schützenpanzer. Gleichzeitig können sie mehrere Soldaten unter Panzerschutz in ihr Aufgabengebiet befördern. Im Rahmen internationaler Einsätze, etwa im Kosovo oder in Bosnien, ist der Radschützenpanzer mit eines der wichtigsten Elemente der dort stationierten Truppen.
Erkenntnisse
Während des Kalten Krieges rüsteten alle beteiligten Nationen ihre Panzerstreitkräfte massiv auf. Man erwartete die große Panzerschlacht in Mitteleuropa. Dafür war der Kampfpanzer ein probates Mittel, was seine Entwicklung entsprechend den dargestellten Doktrin und Einsatzgrundlage auch beeinflusste. Nach dem Ende des Kalten Krieges hat sich das Aufgabenbild der Panzerstreitkräfte aber gewandelt. Die große Panzerschlacht in Mitteleuropa war nicht mehr zu erwarten. Stattdessen werden die eingesetzten Truppen in den diversen Konflikten auf dieser Welt immer wieder in eine asymetrische Kriegführung gezwungen. Kleine schnelle Kampfverbände aus Infanterie und Schützenpanzern unterstützt von starken Luftverbänden übernehmen mehr und mehr die Kampffelder. Auch das Kampffeld selbst hat sich geändert. Im Kalten Krieg ging man von Schlachten auf offenem Gelände aus. Im asymetrischen Krieg ist das Kampffeld aber urbaner Natur. Hier erweist sich der Panzer als zu schwerfällig. Mehr und mehr wird der Panzer in diesem Umfeld bedroht durch kleine Panzerabwehrtrupps. Diese können mittlerweile dank der neuen Technik bei der Panzerabwehr, so agieren, dass sie zuschlagen und das Kampffeld verlassen können, noch bevor eine Panzereinheit dies verhindern kann. Sicher wird der Panzer aus modernen Streitkräften nicht wegzudenken sein, doch seine Entwicklung wird mehr und mehr durch die Veränderung der Kriegführung beeinflusst werden.
Siehe auch
Literatur
- Shelford Bidwell u. a.: Landkrieg im 20. Jahrhundert: Geschichte, Technik, Strategie. Hrsg. von: Ray Bonds, Gondrom Verlag, Bayreuth 1978, ISBN 3-8112-0148-4. (dt. Übersetzung; engl. Originaltitel: The encyclopedia of land warfare in the 20th century)
- Ian Hogg: Artillerie des 20. Jahrhunderts. 1. Aufl., Gondrom Verlag, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1878-6. (dt. Übersetzung)
- David Miller, Christopher F. Foss: Moderne Gefechtswaffen. Hrsg. von: Horst W. Laumanns, 3. Aufl., Sonderausg., Stocker Schmid Verlag, Dietikon/Zürich 1998, sowie auch: Motorbuch-Verl., Stuttgart 1998, ISBN 3-7276-7092-4. (dt. Übersetzung; engl. Originaltitel: Modern land combat)
- Roger Ford: Panzer von 1916 bis heute. 1. Aufl., Karl Müller Verlag, Erlangen 1997, ISBN 3-86070-676-4. (dt. Übersetzung)