Die Gäubahn ist die Hauptbahnstrecke von Stuttgart nach Singen am Hohentwiel. Sie verläuft durch das Gäu, entlang des Neckar und durch Ausläufer des Schwarzwalds und dann entlang der Radolfzeller Aach.
Nahverkehr
Der Abschnitt Stuttgart - Herrenberg ist in das Netz der Stuttgarter S-Bahn (siehe VVS) integriert. Auf dem Teilstück bis Stuttgart-Rohr verkehren außer der Linie S1 (weiter bis Herrenberg) die Linien S2 und S3 (weiter zum Flughafen bzw. nach Filderstadt).
Im Abschnitt Engen - Singen verkehrt der Seehas der Thurbo im öffentlichen Nahverkehr als Teilstück der S-Bahn-Strecke Engen - Singen (Hohentwiel) - Konstanz - Kreuzlingen - Weinfelden - Wil SG.
Fernverkehr
Im Fernverkehr ist die Gäubahn Bestandteil der Strecken Stuttgart - Singen - Konstanz und Stuttgart - Singen - Schaffhausen - Zürich
Unterwegsbahnhöfe
- Stuttgart Hbf
- Stuttgart Westbahnhof (aufgelassen)
- Stuttgart-Heslach (aufgelassen)
- Stuttgart-Wildpark (aufgelassen)
- Stuttgart-Vaihingen (nur S-Bahn, S1, S2, S3)
- Stuttgart-Rohr (nur S-Bahn, S1, S2, S3)
- Goldberg (S 1)
- Böblingen
- Hulb (S 1)
- Ehningen (S 1)
- Gärtringen (S 1)
- Nufringen (S 1)
- Herrenberg
- Gäufelden
- Bondorf (b Herrenbg)
- Ergenzingen
- Eutingen im Gäu
- Horb am Neckar
- Sulz am Neckar
- Oberndorf am Neckar
- Rottweil
- Spaichingen
- Tuttlingen
- Engen
- Singen (Hohentwiel)
Güterzüge umfahren Stuttgart Hbf (Kopfbahnhof) entweder zwischen dem Pragtunnel und Stuttgart-West über eine Verbindungskurve oder - und damit zugleich die Rampe zwischen Stuttgart Hbf und Stuttgart-Vaihingen - über die Umgehungsstrecke Kornwestheim - Leonberg - Renningen - Böblingen.
Ausbau
Die Strecke ist zweigleisig trassiert, teilweise jedoch nur eingleisig ausgebaut. Das zweite Gleis wurde nach dem zweiten Weltkrieg durch die französische Besatzungsmacht demontiert und später durch die Deutsche Bundesbahn nicht wieder verlegt.
Die Strecke ist elektrifiziert. Die tunnelreiche Steigungsstrecke von Stuttgart hinauf ist mit ihrer Aussicht auf die im Talkessel liegende Stadt eine der schönsten innerstädtischen Eisenbahnstrecken Deutschlands, deren Fortbestand auf diesem Teilstück allerdings durch das Umbauprojekt "Stuttgart 21" mit Aufhebung des dortigen Kopfbahnhofes und Neutrassierung der Gäubahn im Stadtgebiet gefährdet ist.
Geschichte
- 1879 Die Gäubahn ist ganz befahrbar Die Strecke wird durch die Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen betrieben.
- 1919 Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn
- 1934 Eröffnung der Verbindungskurve zwischen der Gäubahn im engeren Sinn und der Schwarzwaldbahn bei Hattingen (Baden). Das Kopfmachen in Immendingen entfiel. Die Reisezeit konnte erheblich verkürzt werden.
- 1946 Demontage des zweiten Gleises zwischen Horb und Tuttlingen durch die französische Besatzungsmacht
- 1946 Übernahme durch die Deutsche Bundesbahn
- 1977 Durchgehende Elektrifizierung
- 1980 Eröffnung des Tunnels Stuttgart-Schwabstraße - Stuttgart-Vaihingen, den die S-Bahn-Linien S1, S2 und S3 befahren. Die Züge des Fern- und Regionalverkehrs benutzen zwischen Stuttgart Hbf und Stuttgart.-Vaihingen weiterhin die so genannte Panormastrecke über den früheren Westbahnhof.
- 1995 Übernahme durch die Deutsche Bahn AG
Fahrzeuge
- Die Deutsche Bahn AG setzt im Güterzug- und Regionalverkehr Einheits-Elektrolokomotiven ein.
- Im Rgionalverkehr immer häufiger Triebwagen der Baureihe 426 ein.
- Im S-Bahn Verkehr Stuttgart verkehren Triebzüge der Baureihe 423.
- Die Thurbo AG fährt mit von der SBB angemieteten Fahrzeugen, die aber fortlaufend von neuen eigenen Triebzügen ersetzt werden.
- Im Fernverkehr verkehren auf Initiative von Ministerpräsident Erwin Teufel, der in Spaichingen wohnt, zwischen Stuttgart und Zürich ICE-T (siehe Baureihe 411.
- Zwischen Stuttgart und Mailand fahren Pendolinotriebfahrzeuge der Cisalpino.
- Durchgehende Züge zwischen Stuttgart und Konstanz gibt es derzeit nicht.
Literatur
Scharf/Wollny Die Gäubahn EK Verlag