Screening

systematisches Testverfahren
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. November 2003 um 01:43 Uhr durch Nerd (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Unter Screening (engl. Durchsiebung", "Rasterung", "Selektion") versteht man ein Verfahren, dass zur Identifizierung bestimmter Risiken oder Gefahrenstoffe eingesetzt wird. Ein Screening ist somit ein auf bestimmte Kriterien ausgerichteter orientierender "Siebtest".

Formen

Dabei können zwei Formen unterschieden werden. Das Screening wird

  1. bei einer einzelnen Person durchgeführt (z.B. als Harnuntersuchung bei Verdacht auf Drogenmissbrauch) bzw.
  2. als Reihenuntersuchung zur Früherkennung bedeutsamer Erkrankungen konzipiert.

Bei einem medizinischen Screening werden symptomlose Personen untersucht, man will also gesunden Menschen "etwas antun", müssen Screeningprogramme bestimmte Anforderungen erfüllen:


  1. die Krankheit muss für die Volksgesundheit von Bedeutung sein
  2. sie muss gut bzw. bei früherer Erkennung deutlich besser behandelbar sein
  3. das Testverfahren soll eine hohe Sensitiviät und Selektivität aufweisen, d.h. der Test soll die gesuchte Erkrankung (oder die vermutete Drogeneinnahme) mit möglichst großer Sicherheit nachweisen oder ausschließen können.
  4. die Untersuchung soll zeit- und kostengünstig sein.
  5. die Untersuchung soll den zu Untersuchenden möglichst wenig belasten.

Wenn mehrere mögliche Verdachtsdiagnosen zutreffen oder aufgrund diskreter Symptome keine Verdachtsdiagnose möglich ist, können Einzeluntersuchungen nur unzureichende Ergebnisse liefern. Erst durch eine Testreihe (dem Screening) können mehrere unterschiedliche Ursachen ausgeschlossen und eine praktikable Eingrenzung des tatsächlich vorhandenen Sachverhalts erreicht werden.


In der Medizin ist ein Screening eine Untersuchung, die in großer Zahl durchgeführt wird, um bei asymptomatischen Menschen eine Früherkennung von Krankheiten oder Risikofaktoren zu erreichen. Ein Screening kann auch eine breitgestreute Untersuchung eines Menschen sein, bei dem man auf Grund eines Symptomes eine Krankheit ausschließen oder nachweisen will.

Die Untersuchungen bei einem Screening sind in der Regel technisiert und/oder automatisiert.

Ein Screeningtest sollte nur mit einem geringfügigen oder gefahrlosen Eingriff (z.B. Blutzuckermessung) verbunden sein. Er sollte wenig kosten. Er muss über eine hohe Sensitivität und Spezifität verfügen, denn der Vorhersagewert sinkt mit der Prävalenz der Krankheit, problematisch ist jedoch das beide miteinander indirekt zusammenhängen.

Ein Beispiel ist der Nachweis von Drogenkonsum, wenn eine Befragung des (möglichen) Konsumenten Zweifel nicht ausräumen kann. Da mit einem Alkoholtest kein Kokain nachgewiesen werden kann, ist ein Screening zum Nachweis aller infrage kommenden Substanzen erforderlich.

Weitere Beispiele:

Siehe auch: falsch positiv