Gustav Haestskau war als Landvermesser und Kataster-Controlleur im frühen 18. Jahrhundert in Preußen tätig. In der Stadt Spandau erstellte er von 1724 bis 1728 im Auftrag der preußisch-kurmärkischen Kriegs- und Domänenkammer ein achtteiliges Katasterwerk der damals selbstständigen Stadt Spandau und der umliegenden Ländereien. Hiermit wurde für die befestigte Stadt Spandau erstmalig ein komplettes Liegenschaftskataster mit den großmaßstäblichen Karten Spandau Intra moenia und Spandau extra moenia sowie entsprechenden Eigentümerverzeichnissen geschaffen, welches heute noch vorliegt (Stadtarchiv Spandau, Vermessungsamt Spandau). Bemerkenswert ist die Präzision der Grenzdarstellungen in den Karten, die sich mit heutigen Katasterkarten in Deckung bringen lassen.
Haestskau verehelichte sich 1728 in der Nikolaikirche in Spandau. Viel ist weder von seiner Herkunft, seiner Ausbildung und seinem weiteren Lebensweg nach der Tätigkeit in Spandau nicht bekannt. Er war um 1735 bei Joachimsthal tätig (aus dieser Zeit sind von ihm noch Kartenwerke bekannt) und soll danach in Magdeburg gearbeitet haben.
Nach ihm ist seit dem 15. Juni 2000 in einem Geodätenviertel anlässlich des Kongresses INTERGEO 2000 des Deutschen Vereins für Vermessungswesen und des Deutschen Vereins für Kartographie in Berlin die Gustav-Haestskau-Straße im Bezirk Spandau (Siedlung Havelblick, Gatow) benannt.