Rudolf II. (HRR)
Rudolf II, * 18. Juli 1552 in Wien, † 20. Januar 1612 in Prag, Kaiser des Heiligen Römischen Reichs 1576-1612
Am spanischen Hof erzogen, wurde er nach dem Tod seines Vaters Maximilian II Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Die konfessionelle Indifferenz seines Vaters war auch bei ihm zu bemerken: man sagt, er habe seit ca. 1600 auf jede persönliche Religionsausübung verzichtet.
Von äußerem politischen Glanz ist während seiner Herrschaft wenig zu spüren - der Türkenkrieg 1593-1606 der mit dem Frieden von Zsitvatorok endete brachte keine Veränderung des Status Quo. Rudolf wurde daher immer mit dem Vorwurf der Untätigkeit konfrontiert, bis er im Bruderzwist mit Matthias 1608 auf Österreich und Mähren verzichten mußte, 1611 auch auf Böhmen. Eine seiner letzten Handlungen war 1609 die Ausstellung des Majestätsbriefes in Böhmen, der dem (vorwiegend protestantischen) Adel Religionsfreiheit und wichtige Privilegien zusicherte, was in den Ereignissen von 1618, die zum Dreißigjährigen Krieg führen sollten eine gewisse Rolle spielte.
Sein Interesse galt vielmehr den Künsten und Wissenschaften seiner Zeit: er stand in Verbindung mit Tycho Brahe und Johannes Kepler. Seine Kunstsammlungen sind legendär - der Grundstock der Breughelsammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien etwa stammt von ihm. Seine Hauskrone, die er 1602 anfertigen ließ wurde ab 1804 zur Kaiserkrone Österreichs.