Günther Anders

österreichischer Philosoph, Dichter und Schriftsteller
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. August 2007 um 19:51 Uhr durch AlexanderRahm (Diskussion | Beiträge) (Bibliografie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Günther Anders (* 12. Juli 1902 als Günther Stern in Breslau; † 17. Dezember 1992 in Wien) war ein bedeutender deutschsprachiger Sozialphilosoph und Essayist jüdischer Herkunft.

Anders stellte sich konsequent den neuen technischen und ethischen Herausforderungen der Gegenwart, besonders des Nachkriegszeitalters. Der Pazifist und Antifaschist war Mitbegründer und führende Persönlichkeit der Antiatombewegung und Pionier der Technikkritik und Medienphilosophie. Sein durchgehendes und noch heute aktuelles Hauptthema war die "Zerstörung der Humanität". Als Erzähler und Lyriker ist er in den USA sehr viel bekannter denn als kritischer Philosoph.

Günther Stern war zeitweise mit der politischen Philosophin Hannah Arendt verheiratet. Über seine Schwester Hilde war Günther Anders der Schwager des deutsch-jüdischen Philosophen, Philologen und Übersetzers Rudolf Schottlaender. Seit 1945 war Anders mit der österreichischen Schriftstellerin Elisabeth Freundlich (1906-2001) verheiratet, mit der er seit 1950 in Wien lebte.

Leben

Günther Stern war ein Sohn des jüdischen deutschen Psychologenehepaares William Stern und Clara Stern. In ihr renommiertes Standardwerk "Psychologie der frühen Kindheit" flochten sie viele akribische Beobachtungen über ihn und seine Geschwister ein. Als 15-jähriger erlebte er die erste prägende Zäsur seines Lebens. Während einer Einsatzfahrt mit Gleichaltrigen nach Frankreich sah er am Wegesrand verstümmelte Soldaten und andere Opfer des 1. Weltkrieges. Daher rührte, nach eigener Aussage, sein lebenslanger Einsatz als Antikriegskämpfer, Moralist und Befürworter des Völkerbundes. Schon 1917 gründete er mit zwei Jugendfreunden "Europa Unita", den Bund für ein vereinigtes Europa ohne Grenzen.

Stern studierte Philosophie bei Ernst Cassirer, Martin Heidegger und Edmund Husserl. Er promovierte als 21-jähriger bei Husserl 1923 an der Universität Freiburg über Phänomenologie. Eine Habilitation an der Universität Frankfurt scheiterte am Einspruch Theodor W. Adornos. Danach lebte er einige Jahre von philosophisch-essayistischen Vorträgen, journalistischer und belletristischer Arbeit für Fachzeitschriften, Radio und Zeitungen von Paris bis Berlin.

In Berlin lernte er 1929 Hannah Arendt kennen. Die beiden wohnten schon vor ihrer Eheschließung im selben Jahr zusammen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Heidelberg, lebte das Ehepaar ein Jahr in Frankfurt. Stern arbeitete an einer systematischen philosophischen Anthropologie sowie an Themen der Natur- und Kunstphilosophie. Er versuchte, Zugang zu einer akademischen Laufbahn in der Philosophie zu finden. Es gelang ihm, in Frankfurt bei Adorno, Max Horkheimer und Paul Tillich Interesse für eine Habilitation zur Philosophie der Musik zu wecken. 1979, im Gespräch mit Mathias Greffrath, berichtete er, dass er von den Wissenschaftlern vertröstet worden sei, ein, zwei Jahre später, wenn die Nazis abgewirtschaftet hätten, die akademischen Prozeduren in Ruhe zu durchlaufen.

Als sich abzeichnete, dass seine Habilitationsschrift von Adorno nicht sofort akzeptiert werden würde, zog das Ehepaar wieder nach Berlin. Beim "Börsen-Courier" schrieb Stern derart viel, dass der Feuilletonchef Herbert Ihering fand, er könne nicht die Hälfte aller Artikel unter seinem Namen veröffentlichen. Das war die Geburt des Pseudonyms "Günther Anders".

Anders als andere Juden, nahm er die Ankündigungen und Anfänge der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten ernst und emigrierte bereits im März 1933 kurz vor seiner Frau nach Paris. Die Machtergreifung Hitlers und die Meldung über die Einrichtung von Konzentrationslagern schildert Anders als die zweite große Zäsur seines Lebens, die ihn erbitterte und zum ausgeprägt politischen Intellektuellen und Schriftsteller machte.

In den drei Pariser Exiljahren schrieb er an dem aus Geschichten komponierten Roman "Die molussische Katakombe" über die Wirkmechanismen des Nationalsozialismus. Das einzige deutschsprachige Verlagshaus in Paris, von KPD-Anhängern geleitet, lehnte eine Publikation ab, da sein Werk nicht der Parteilinie entspreche. Auch die im Frühjahr 1933 entstandene Novelle "Learsi" über die Außenseitersituation der jüdischen Menschen wurde nicht verlegt. Allein der Vortragstext "Pathologie de la liberté" erschien 1936 in der Fachzeitschrift "Recherches Philosophiques". Jean-Paul Sartre hat diesem Text Einfluss auf die Entstehung seines Existenzialismus eingeräumt.

Während Hannah Arendt Geld durch ihre Arbeit für zionistische Flüchtlingsorganisationen verdiente, konnte Anders im Pariser Exil kaum etwas zum gemeinsamen Lebensunterhalt beitragen. Unter anderem wegen der wirtschaftlich und menschlich schweren Bedingungen des gemeinsamen Lebens im Quartier Latin zerbrach schließlich die Ehe. Schon vor der Scheidung 1937 lernte Arendt ihren späteren zweiten Ehemann Heinrich Blücher kennen.

Aus Sorge vor dem sich anbahnenden neuen Weltkrieg emigrierte Günther Anders 1936 weiter nach New York City. Anders' Vater William Stern, der eine Professur in North Carolina bekommen hatte, unterstützte ihn in der ersten Zeit. Er bekam Schwierigkeiten mit der US-Bürokratie, die ihn bereits vor der McCarthy-Ära als Linken verdächtigte. Die Einbürgerungspapiere erhielt er erst nach vielen Jahren. Vielerlei Gelegenheitsarbeiten prägten die folgenden elf Jahre im transatlantischen Exil. Außer seiner früheren Frau Hannah Arendt, mit der er weiterhin in Kontakt stand, und Herbert Marcuse, so äußerte er 1979, seien alle deutschsprachigen prominenten Emigranten nicht zur englischen Sprache gewechselt, hätten vielmehr weiter deutsche Literatur verfasst, die in den USA nicht veröffentlich wurde. Die deutsche Sprache sei in 14 Exiljahren sein eigentliches Zuhause gewesen.

Günther Anders war Hauslehrer bei Irving Berlin, versuchte sich mehrfach erfolglos als Drehbuchautor für Hollywood, war in einem Museum angestellt und arbeitete zeitweise in Fabriken in Los Angeles. Über seine lebendigen, genauen Schilderungen in den Tagebüchern hinaus hat er die dort gemachten Erfahrungen in seinem Hauptwerk "Die Antiquiertheit des Menschen" fruchtbar gemacht. Um einen Job beim damaligen "Office for War Information" (OWI) anzutreten, kehrte er aus Kalifornien nach New York zurück. Diese Regierungsstelle stellte in vielen Sprachen jene Informationen zusammen, die in den von den Nazis besetzten Ländern Europas per Rundfunk verbreitet wurden. Nach mehreren Monaten stellte Anders seine Tätigkeit ein, mit der Begründung, wie Greffrath 1979 berichtete, er sei nicht vor dem Faschismus geflohen, "um nun amerikanische faschistische Broschüren für Deutschland herzustellen." Zu guter Letzt bekam Anders doch noch eine akademische Anstellung als Dozent ("Lecturer").

An der New Yorker New School for Social Research hielt er Vorlesungen zur Philosophie der Kunst. Seine Vortrags- und Seminarreihe umfasste Interpretationen zu Rembrandts Gemälde "Segen Jakobs" ebenso wie Analysen von Liedern Franz Schuberts. Sie galt zugleich als sensationell wie auch als suspekt. In der extrem arbeitsteiligen US-Tradition war diese europäische Art breiter Allgemeinbildung nicht üblich. Für die Studenten, die ständig mit einer Fülle von Zwischenprüfungen konfrontiert waren, stellte die Breite seiner Ausführungen, eine schwer zu überwindende Hürde dar. Günther Anders sprach von einer Störung der studentischen Spontaneität durch die in den 40er Jahren und folgenden Jahrzehnten übliche psychoanalytisch geprägte Ausdrucksweise, z.B. der allgemein verwendete Ausdruck Ödipus-Komplex als Schlüssel für die Beschreibung von Persönlichkeiten. Diese kritische Haltung zur Psychoanalyse verband ihn mit seiner früheren Frau Hannah Arendt. Über seine Beobachtungen der studentischen US-Jugend der 40er Jahre schrieb er das Buch "Lieben heute", unter dem Titel "Lieben gestern" auf Deutsch erstmals 1986 publiziert.

Der 6. August 1945, der Tag des Abwurfs der Atombombe über Hiroshima, markierte den dritten Wendepunkt im Leben Sterns, den "Tag Null einer neuen Zeitrechnung" (Anders in: Greffrath 1979). Er habe als Schriftsteller jahrelang nicht darauf reagieren können, weil seine Seele, sein Vorstellungsvermögen, sogar sein Körper "streikten". Denn rein intellektuell verstanden hatte er sehr wohl, da ihm ein Kernphysiker den potentiellen Sachverhalt bestätigt hatte, dass nun eine Möglichkeit in der Welt sei, das gesamte Leben auf der Erde auszulöschen. Erst nachdem er im Jahr 1950 dauerhaft nach Europa zurückgekehrt war,gelang ihm eine Darstellung des Ereignisses.

Er verarbeitete es im Kapitel "Über die Ursachen unserer Apokalypseblindheit" in "Die Antiquiertheit des Menschen", Band I. Dieser Ausgangspunkt bestimmte die weiteren viereinhalb Jahrzenhnte seines Schaffens.

Günther Anders lebte ab 1950 dauerhaft in Wien und wurde österreichischer Staatsbürger. Weder das Deutschland Adenauers, noch Ulbrichts DDR wollte er als Lebensumfeld wählen. Die ihm von Ernst Bloch angetragene Professur für Philosophie in Halle in der DDR schlug er aus, da er schon seit Freiburger Tagen "unter Allergie gegen stereotype philosophische Schulausdrücke litt" und dort gar nicht seinen Mund würde aufmachen können. (Anders, in: Greffrath 1979).

Er zog es vor, als freiberuflicher Schriftsteller zu arbeiten. Außerdem war er als Rundfunkautor und als Übersetzer von Theaterstücken tätig.

Seine "ernsthafte" Arbeit allerdings sah er wie Franz Kafka nicht in der erfolgreichen Erwerbsarbeit, vielmehr in seinen Tagebüchern, philosophischen "Gedankenformgebungen" und philosophischen, politischen und litaraturkritischen Büchern. Sein Buch "Kafka pro und kontra" erschien 1951.

Er porträtierte das Nachkriegs-Wien und seine Menschen, die Verwerfungen durch den Nationalsozialismus. Der erste Band seines Magnum opus "Die Antiquiertheit des Menschen" erschien 1956.

Als politische Persönlichkeit war er Mitinitiator der internationalen Bewegung gegen Kernwaffen und fuhr 1958 zum Jahrestag nach Hiroshima. Seine Erlebnisse und Gedanken dort schilderte seine 1959 veröffentlichte Schrift "Der Mann auf der Brücke", die im 1982 publizierten Buch "Hiroshima ist überall" enthalten ist.

Er begann 1959 mit dem ehemaligen Bomberpiloten Claude Eatherly den unter dem Titel "Off Limits für das Gewissen" veröffentlichten offenen Briefwechsel . Eatherly fühlte sich nachträglich, für die nicht von ihm persönlich abgeworfene Atombombe auf Hiroshima schuldig und von den Tausenden von Toten verfolgt, unternahm zwei Selbstmordversuche und war dankbar, auf einen verständnisvollen Briefpartner zu treffen.

Einen Ruf auf einen Lehrstuhl an der Freien Universität Berlin schlug Günther Anders 1959 aus.

Bücher über George Grosz 1961 und Bertolt Brecht 1962, die er aus seiner Berliner Zeit sowie aus dem Exil persönlich kannte, folgten, verlegt in der Schweiz. In dem 1964 erschienenen "Wir Eichmannsöhne" versuchte Anders, sich mit den Massenmorden des Holocausts auseinanderzusetzen.

"Philosophische Stenogramme" 1965 brachte eine Vielzahl seiner kurzen Essays und Beobachtungs-Notate, ähnlich denen Theodor W. Adornos. Die "Tagebücher 1942-1966" wurden 1967 publiziert, im Jahr darauf "Der Blick vom Turm. Fabeln" , überwiegend nicht an La Fontaine, sondern an Brecht und Jonathan Swift erinnernde gewitzte Fabeln. Zur selben Zeit war Anders an Lord Bertrand Russells Tribunal gegen Kriegsverbrechen (Russell-Tribunal) als Juror beteiligt. Sein ebenfalls 1968 vorgelegtes essayistisches Werk "Visit beautiful Vietnam" entsprach dem Zeitgeist der 68er-Bewegung, enthielt viele Fakten und Reflexionen von einem profunden Kenner der Sache zusammengestellt.

Auf der Höhe der Technikentwicklung war sein nächstes Buchprojekt "Der Blick vom Mond. Reflexionen über Weltraumflüge" 1970, das die erste menschliche Mondlandung kulturwissenschaftlich untersuchte.

Zwei Jahre später erschien "Endzeit und Zeitenende. Gedanken zur atomaren Situation" auf den Buchmarkt, das in der zweiten Auflage 1981 in "Die atomare Drohung" umbenannt wurde.

Ein Kapitel in dem von Hans Jürgen Schultz herausgegebenen Sammelband "Mein Judentum" stammt von Anders und schildert seine Herkunftserinnerungen im liberalen Reformjudentum. 1978 kam seine "Kosmologische Humoreske. Erzählungen" heraus, 1979 "Besuch im Hades. Auschwitz und Breslau 1966".

Nach "Holocaust 1979", das sich mit der Erinnerungskultur an den Orten des vergangenen Terrors und Mordens "im Heute" befasste. Ebenfalls 1979 kam das biografisch relevante Buch "Die Zerstörung einer Zukunft. Gespräche mit emigrierten Sozialwissenschaftlern" von Mathias Greffrath auf den Markt.

Der zweite Band seines Hauptwerks "Die Antiquiertheit des Menschen: Über die Zerstörung des Lebens im Zeitalter der dritten industriellen Revolution" erschien 1980. Es enthält nach einer Einleitung, in der "Die drei industriellen Revolutionen" erläutert werden, insgesamt 25 Essays zur zeitgenössischen Technik, Wissenschaft und Humanitätsvorstellungen. Die Themen reichen von Aussehen, Produkten, Sinn über Materialismus, Arbeit, Privatheit, Freiheit bis hin zu Raum und Zeit, Sterben und philosophischer Anthropologie. Die Essays widmen sich jeweils der Untersuchung und Beweisführung, wieweit eine "Antiquiertheit" der überkommenen, bislang für gültig gehaltenen Begriffe und Vorstellungen zu diesen Pfeilern der Wirklichkeitskonstruktion vorliegt. Wertschätzung und öffentliche Aufmerksamkeit für Günther Anders stiegen. Dennoch erreichten einige seiner Bücher, angesichts der teilweise schwierigen Gedankengänge und Ausdrucksweisen, nur kleine Auflagen.

Neben Zweitauflagen früherer Bücher zu Hiroshima und Atomzeitalter unter neuen Namen erschienen Anfang der 1980er Jahre die "Ketzereien" 1982, die der erlebten Begegnung und Auseinandersetzung mit Vertretern der Religionen und Weltanschauungen heitere, undogmatische Seiten abgewannen. Zwei Jahre später wurden "Mensch ohne Welt. Schriften zur Kunst und Literatur" sowie "Das Günther Anders Lesebuch" veröffentlicht, welches einen exzellenten Einstieg und Querschnitt in Anders' Formen- und Themenvielfalt ermöglicht. "Tagebücher und Gedichte" kam 1985 auf den Buchmarkt, danach die essayistische Studie "Lieben gestern. Notizen zur Geschichte des Fühlens" 1986. Eine weitere literarische Facette bot "Mariechen. Eine Gutenachtgeschichte für Liebende, Philosophen ..." 1987. Günther Anders war mit seinen Veröffentlichungen nicht an einen Verlag gebunden, sondern publizierte bei mehreren renommierten Verlagen Deutschlands und der Schweiz.

Das voluminöse Frühwerk aus den 1930ern, der aus Geschichten komponierte Roman "Die molussische Katakombe" kam erst 1992 in die Buchläden und Bibliotheken, dem Jahr, an dessen Ende Günther Anders sein langes, produktives Leben beschloss. Es bietet eine tiefschürfende Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, den psychologischen Wirkmechanismen, die ihm zu Grunde lagen und die ehemalige Prognosen widerlegten.

Posthum aus dem Nachlass veröffentlicht folgte 2001 "Über Heidegger", die Auseinandersetzung mit seinem Hochschullehrer vor 1920/21, der damals in der deutschen akademischen Philosophenzunft als führend galt und heute sehr umstritten ist. 2002 erschien mit "Übertreibungen in Richtung Wahrheit. Stenogramme, Glossen, Aphorismen" eine Aphorismensammlung, herausgegeben von Ludger Lütkehaus. Eine Edition der frühen anthropologischen Schriften ist in Vorbereitung.

Philosophie

Falscher Name der Vorlage:Nur Liste.
Um Suchvorgänge und automatische Auswertung zu gewährleisten, ist in Artikeln ausschließlich die Bezeichnung Nur Liste zulässig.

Methodische Ansätze

Anders als Husserl nimmt Anders bei Phänomenen eine Zeitdimension an, demnach verändert sich ihr Wesen im Laufe der Zeit. Einzelne Gegenstände lassen Rückschlüsse auf die gesamtgesellschaftliche Situation zu, z.B. das Fernsehen oder die Atombombe.

Inhalte

Negative Anthropologie

Ausgangssituation des Menschen:

  • Strukturale historische Wandelbarkeit
  • Ontologische Differenz zur Welt
  • Freiheit erlaubt ihm nicht, mit sich identisch zu sein
Identität des Menschen besteht darin, keine "ein-für-allemal"-Identität zu haben
Voraussetzung der Freiheit und zur Schaffung einer eigenen Welt/Umwelt, Wissenschaft, Kunst, Technik, Historizität

Prometheische Scham - Technikphilosophie

  • Scham, in der sich das ICH als Maschine des ICHs als Mensch schämt
  • Wir sind invertierte Utopisten. Dies also ist das Grund-Dilemma unseres Zeitalters: Wir sind kleiner als wir selbst, nämlich unfähig, uns von dem von uns selbst Gemachten ein Bild zu machen. Insofern sind wir invertierte Utopisten: Während Utopisten dasjenige, was sie sich vorstellen, nicht herstellen können, können wir dasjenige, was wir herstellen, nicht vorstellen.“ (Aus: Die atomare Drohung, S. 96)
  • Zentrales Motiv ist die durch die technische Entwicklung entstandene Diskrepanz zwischen Herstellen und Vorstellen, die Differenz/das Gefälle zwischen Mensch und Produkt, sein Prometheisches.
  • Die Diskrepanz wird größer, seit das Werkzeug als Verlängerung und Verbesserung menschlicher Organe durch die Maschine und deren Eigendynamik ersetzt wurde --> Beginn der Antiquiertheit des Menschen.
  • Das Mensch Sein - Leben überhaupt - beginnt als antiquierte Daseinsform zu erscheinen --> der Mensch erzeugt Produkte, mit denen er sich selbst überflüssig macht.
  • Techniken sind keine wertneutralen Mittel: Durch die Vorgabe der Geräte ist ihre Form der Anwendung bereits festgelegt.
  • Spezifische ökonomische, soziale und politische Verhältnisse produzieren Maschinen, die ihrerseits spezifische ökonomische, soziale und politische Veränderungen nach sich ziehen --> Technik wird selbst zum Subjekt der Geschichte.
  • Der Mensch kann strukturierende Kraft der Geräte nicht mehr durchschauen, kann Sachzwänge emotional und kognitiv nicht mehr bewältigen: Mensch ist gegenüber den Arbeitsweisen und Effekten seiner Geräte geistig und seelisch blind geworden
  • Der Mensch ist, gemessen am Standard seiner Produkte, als Einzelner unwiderruflich und sterblich = Malaise der Einzigartigkeit, Mensch humpelt seinen Produkten hinterher, er empfindet sich als mangelhaft.

Überlegenheit der Geräte

Folgen der strukturellen Überlegenheit der Geräte sind:

  • die Erleichterung der Arbeit
  • die tendenzielle Freiheit von Arbeit
  • die Arbeit als antiquierte Kategorie
  • der Arbeiter wartet nur – auf Defekte - , er ist „Objekthirte“
  • Ziel, Plan, Tätigkeit der Arbeit verschwindet

--> Eine Kompensation der Folgen erforderlich, vergleiche Freizeitkultur, (Extrem-) Sport

Beispiele

  • Der Empfänger wird der Urteilsarbeit enthoben, ihm wird Objektivität vorgegaukelt, er könne über Abwesendes verfügen (Machtzuwachs); von einem Sachverhalt wird immer nur etwas ausgesagt, nie alles.
  • Ontologische Zweideutigkeit: Die Differenz zwischen Ereignis und Abbild wird ausgelöscht --> strukturelle Täuschung über Abhängigkeit des Konsumenten von bereits gefällten Urteilen.
  • TV produziert als Maschine einen bestimmten Typ des Menschen: den Masseneremiten
  • TV wird zu negativem Familientisch: kein gemeinsamer Mittelpunkt, sondern individueller Fluchtpunkt
  • Es ist gleichgültig, was gezeigt wird, relevant ist, dass es gezeigt wird: Das Fernsehbild als Abbild wirkt als Vorbild für jene Realität, die es dann wieder abzubilden vorgeben wird

--> Bumerang-Effekt: Wenn die Welt sich nach dem Bild richtet, und wenn die Wirklichkeit zum Abbild verzerrter Bilder wird, dann stimmt es plötzlich, was im Fernsehen zu sehen war. Die Lüge hat sich wahr gelogen.

  • Drei Fragenkomplexe
    • Was für ein Wesen – phänomenologisch betrachtet – ist das eigentlich, die Bombe? Welche Maximen lassen sich aus ihr ableiten und was bedeutet das für die Weltpolitik?
    • Was bedeutet die Existenz der Bombe und das damit verbundene Vernichtungspotenzial geschichtsphilosophisch für das Selbstverständnis des Menschen?
    • Was hindert die Menschen eigentlich daran, die atomare Situation angemessen wahrnehmen zu können, welchen Verharmlosungsstrategien unterliegen sie mehr oder weniger bereitwillig, und wie lässt sich dieser Blindheit begegnen?
  • Die Bombe kann in keine Zweck-Mittel-Kategorien eingeordnet werden: als Mittel ist sie nur einsetzbar, wenn sie nicht eingesetzt wird – zur Abschreckung; nicht eingesetzt wird sie, wenn jederzeit mit ihrer Einsetzbarkeit gedroht werden kann beziehungsweise gerechnet werden muss --> schon die bloße Existenz ist die Form des Einsatzes
  • Die Allmacht der Bombe: Entweder werden alle oder keiner erpresst (stets Selbsterpressung der gesamten Menschheit)

--> Ein menschlicher Traum wurde erfüllt: die Allmacht (aber negativ); wir besitzen die Macht, der Welt das Ende zu bereiten: Herren der Apokalypse

  • Grundstruktur der Epoche: Durch die Möglichkeit der Auslöschung der Menschheit ist es definitiv die letzte Epoche (Ende der Zeiten)
  • Differenz zwischen der Menschheit als potentiellem Opfer und jener Pluralität von Mächten, die als Täter in Frage kommen
  • Der Prozess der massenhaften Vernichtung des Menschen gleicht sich immer mehr der industriellen Produktion an
  • Mit Einsatz der Bombe: Vernichtung von Vergangenheit und Zukunft (Formel vom zweiten Tod)
  • Apokalypsenblindheit: Unfähigkeit, diese Situation und ihre immanente Gefahr angemessen wahrzunehmen, dem Überschwelligen, Monströsen angemessen kognitiv und emotional zu begegnen --> keiner macht etwas Böses, jeder nur seine Arbeit (vergleiche Briefwechsel mit Hiroshima-Piloten Claude Eartherly)
  • Verharmlosungsstrategien: Vernüchterung des Entsetzlichen: wissenschaftlicher Jargon, Termini technici, Abkürzungen, falsche Vergleiche, Witze

Die Moral

  • Die technisch veränderte Welt hat bisherige Moralen liquidiert.
  • Anspruch einer neuen Moralität: Humanität = Fortbestand des Menschen
  • Weder Moral noch Existenz der Gattung Mensch lassen sich logisch begründen --> praktische Humanität.
  • Produkt und Herstellung des Produkts werden auseinander gerissen: Der moralische Status eines Produkts (beispielsweise Giftgas, Wasserstoffbombe) wirft keinen Schatten auf den moralischen Status dessen, der arbeitend an dessen Produktion teilnimmt --> moralische Entlastung des Arbeitenden
  • Aufgaben unserer Epoche: Den Menschen der Maschine gegenüber Souveränität zu verleihen und drohende atomare (und technisch induzierte, ökologische) Katastrophen abzuwenden

--> keine blinde Technikfeindlichkeit, sondern vernünftige Reflexion, wichtig: Aktion, notfalls mittels Gewalt

  1. Schritt: Ausbildung moralischer Phantasie (das Gefühl für die Wahrnehmung des Undenkbaren schulen, um Folgen abschätzen zu können; Überdehnung der gewohnten Phantasie)
  2. Schritt: Produktstreik – universeller hippokratischer Eid:

--> „Keine Arbeiten anzunehmen und durchzuführen, ohne diese zuvor darauf geprüft zu haben, ob sie direkte oder indirekte Vernichtungsarbeiten darstellen,; die Arbeiten, an denen wir gerade teilnehmen, aufzugeben, wenn diese sich als solche direkten oder indirekten Vernichtungsarbeiten erweisen sollten.“ - (Die atomare Drohung, S. 137)

Einordnung und Würdigung

Günther Anders gehört zu den bedeutenden kritischen politisch engagierten deutschsprachigen Philosophen und Essayisten des 20. Jahrhunderts. Auf eine glückliche Kindheit vor dem ersten Weltkrieg folgten schaffensfrohe, anregungsreiche junge Erwachsenenjahre in der Weimarer Republik, die radikale Zäsur durch die Zeit des Nationalsozialismus, seine Emigrantenjahre in Paris an der Seite Hannah Arendts, später in den USA, seine Selbstverpflichtung zur Bewahrung der Welt vor der Auslöschung nach Hiroshima, sein überaus produktives literarisches, politisches und philosophisches Schaffen in gut viereinhalb Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Zweimal schlug er den Beamtenstatus eines Professors aus. Er bevorzugte die Arbeit als freiberuflicher Autor. Abseits von Tradition und Moden vertrat er selbständige nicht opportunistische Positionen. Auf der Grundlage von Pflicht und Ethos strebte er an, sich selbst und der Wahrheit nach bestem Wissen und Gewissen treu zu bleiben.

Als Philosoph bewegte er sich abseits der Schulen und Traditionslinien. Seine Betonung der Autonomie beeinflusste Jean-Paul Sartre (s.o.). Sein Pflichtethos erinnert an Kant und Marc Aurel, seine kämpferische aufklärerische Grundhaltung, Politikkritik und Weltoffenheit an Voltaire, seine Liebe zum Detail an seinen Phänomenologie-Lehrer Husserl.

Er bearbeitete Bereiche der Erkenntnistheorie, Ethik, "Conditio Humana" und Philosophie der Lebenskunst, die sich aus den historisch neuen technischen und industriegesellschaftlichen Rahmenbedingungen nach dem 2. Weltkrieg ergaben. Anders kann als einer der Pioniere der Technikkritik und der Medienphilosophie gelten.

Da er politisch immer klar Stellung bezog, nahmen die Massenmedien und damit auch die Öffentlichkeit Anders als "schwierig" wahr. Seine Arbeiten fanden wenig Beachtung. In der zeitgenössischen akademischen Philosophie galten viele seiner Themen als unwissenschaftlich. Erst in jüngerer Zeit findet die philosophische Beschäftigung mit Medientheorie, Technik und Krisenerfahrung, auf die sich Günther Anders' Denken vornehmlich bezog, erhöhtes wissenschaftliches Interesse.

Viele Texte im Nachlass beziehen sich auf Kunstphilosophie und philosophischen Anthropologie, Gebiete, in denen er eine wissenschaftliche Laufbahn hätte einschlagen können.

Auszeichnungen

Anders erhielt zahlreiche Literaturpreise und Auszeichnungen, unter anderen den Amsterdamer Novellenpreis der Emigration (1936), den Premio Omegna der Resistanza Italiana (1962), den Deutschen Kritikerpreis (1967), den Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1978), den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik (1979), den Preis der Stadt Wien für Kulturpublizistik (1980), den Theodor-W.-Adorno-Preis der Stadt Frankfurt (1983) sowie 1992 den Sigmund-Freud-Preis.

Bibliografie

  • Über das Haben. Sieben Kapitel zur Ontologie der Erkenntnis. Bonn 1928 Cohen Vlg. (unter: Günther Stern)
  • Une Interprétation de l'Aposteriori. In: "Recherches Philosophiques", 1935 (unter: Günther Stern)
  • Pathologie de la Liberté. In: "Recherches Philosophiques", 1936 (unter: Günther Stern)
  • On the Pseudo-Concreteness of Heidegger's Philosophy. In: Philosophy and Phenomenological Research Vol. 3, 1948 (unter: Günther Stern-Anders)
  • Kafka pro und kontra, München 1951, C.H. Beck Vlg.
  • Die Antiquiertheit des Menschen: Über die Seele im Zeitalter der zweiten industriellen Revolution [Band I] (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-47644-9 - (Erstpublikation 1956)
  • George Grosz, Zürich 1961, Arche-Vlg.
  • Bert Brecht. Gespräche und Erinnerungen. Zürich 1962, Arche-Vlg.
  • Wir Eichmannsöhne. München 1964, C.H. Beck Vlg.
  • Philosophische Stenogramme (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-37231-7 - (E 1965)
  • Die Schrift an der Wand. Tagebücher 1941-1966. München 1967, C.H. Beck Vlg.
  • Visit Beautiful Vietnam. ABC der Aggressionen heute. Köln 1968, Pahl-Rugenstein-Vlg.
  • Der Blick vom Turm. Fabeln. Mit 12 Abb. von A. Paul Weber (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-00336-2 - (E 1968)
  • Der Blick vom Mond. Reflexionen über Weltraumflüge (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-37446-8 - (E 1970)
  • Kosmologische Humoreske. Erzählungen. Frankfurt 1978, Suhrkamp-Vlg.
  • Besuch im Hades. Auschwitz und Breslau 1966. Nach "Holocaust" 1979. (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-41744-2 - (E 1979)
  • Mathias Greffrath (Hg.), Günther Anders (Mitverfasser): Die Zerstörung einer Zukunft. Gespräche mit emigrierten Sozialwissenschaftlern. Erstausg., Reinbek 1979 (Rowohlt), ISBN 3-499-25123-X & Frankfurt/Main, New York 1989 (Campus), ISBN 3-593-34076-3
  • Die Antiquiertheit des Menschen: Über die Zerstörung des Lebens im Zeitalter der dritten industriellen Revolution [Band II] (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-47645-7 - (E 1980)
  • Die atomare Drohung. Radikale Überlegungen zum atomaren Zeitalter (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-49449-8 - (E 1981)
  • Hiroshima ist überall (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-39212-1 - (E 1982)
  • Ketzereien (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-39265-2 - (E 1982)
  • "Das Günther Anders Lesebuch". Zürich 1984, Diogenes-Vlg.
  • Mensch ohne Welt. Schriften zur Kunst und Literatur (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-37401-8 - (E 1984)
  • Tagebücher und Gedichte (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-30875-9 (E 1985)
  • Lieben gestern. Notizen zur Geschichte des Fühlens (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-42477-5 - (E 1986)
  • Mariechen. Eine Gutenachtgeschichte für Liebende, Philosophen ... (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-37403-4 - (E 1987)
  • Gewalt - ja oder nein. Eine notwendige Diskussion. Hg. v. Manfred Bissinger. (Knaur TB 3893), ISBN 3-426-03893-5 (E 1987)
  • Die molussische Katakombe. Roman (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-36473-X - (E 1992)
  • Über Heidegger (Vlg. C.H. Beck), ISBN 3-406-48259-7 (aus dem Nachlass veröffentlicht, München 2001)

Sekundärliteratur

  • Gabriele Althaus: Leben zwischen Sein und Nichts. Drei Studien zu Günther Anders. Berlin 1989 (Metropol), ISBN 3-926893-78-8
  • Die Antiquiertheit des Menschen – Günther Anders. Mit Beiträgen von Ludger Lütkehaus, Ernst Schraube, Volker Kempf, Christophe David und Dirk Röpcke. Handlung, Kultur, Interpretation. Zeitschrift für Sozial- und Kulturwissenschaften (Themenschwerpunkt). H. 2, Frankfurt/Main 2003 (Humanities Online), ISSN 0942-8356 [1]
  • Raimund Bahr (Hg.): Urlaub vom Nichts. Dokumentation des gleichnamigen Symposiums zum 100. Geburtstag von Günther Anders im Juni 2002 in Wien. Mit Beiträgen von Wolfgang Beck, Konrad P. Liessmann, Ernst Schraube, Armin Anders, Karin Maire, Wendelin Schmidt-Dengler, Dirk Röpcke u. Werner Deutsch. St. Wolfgang 2005 (Ed. Art & Science), ISBN 3-902157-13-5
  • Christian Dries: Technik als Subjekt der Geschichte? Technik- und Gesellschaftsphilosophie bei Günther Anders. Darstellung und Kritik, Freiburg 2004. http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/1382/pdf/Technik_als_Subjekt.pdf
  • Oliver G´schrey: Günther Anders - "Endzeit"-Diskurs und Pessimismus. Cuxhaven 1991 (Junghans)
  • Martin A. Hainz: Trojanisches Pferd, Negativ oder: Günther Anders als falscher Feind Paul Celans. In: arcadia, Bd 38, 2003·1, S.66-76
  • Ders.: Von der Subtilität des Moralischen – zwei Kantlektüren-Lektüren. In: Wiener Jahrbuch für Philosophie, Bd XXXVI / 2004, S.27-38
  • Frank Hartmann: Von der Reproduktion zur Simulation. Günther Anders Kulturapokalypse. In: Frank Hartmann: Medienphilosophie. Wien 2000 (WUV), S. 213-236, ISBN 3-825221-12-1
  • Gerhard Kaucic: Günther Anders' "Sprache und Endzeit" oder Antiquiertheit anders. - In: Die GRÜNE F Abyss Nr. 2/September 1989, S. 14-18.
  • Volker Kempf: Günther Anders - Anschlußtheoretiker an Georg Simmel? Frankfurt a. M. (2000), ISBN 3-631-36021-5
  • Konrad Paul Liessmann: Günther Anders zur Einführung. 1. Aufl., Hamburg 1988 (Junius), ISBN 3-88506-843-5 & 2., überarb. u. erw. Aufl., Hamburg 1993 (Junius), ISBN 3-88506-891-5
  • Margret Lohmann: Philosophieren in der Endzeit: zur Gegenwartsanalyse von Günther Anders. München 1996 (Fink) ISBN 3-7705-3112-4
  • Ludger Lütkehaus: Philosophieren nach Hiroshima. Über Günther Anders. Frankfurt/Main 1992 (Fischer)
  • Ders: Schwarze Ontologie. Über Günther Anders, 2. Aufl., Lüneburg 2002 (zu Klampen), ISBN 3-934920-17-9 (Neuauflage von Philosophieren nach Hiroshima. Über Günther Anders, Frankfurt/Main 1992)
  • Nach Tschernobyl - regiert wieder das Vergessen? Zeitschrift Psychosozial (Schwerpunktthema). Weinheim 1986 (Beltz), ISBN 3-930096-01-3
  • Sabine Palandt: Die Kunst der Vorausschau. Günther Anders methodische und psychologische Ansätze zur Technikkritik. Berlin 1999 (Wissenschaft- & Technik-Vlg.), ISBN 3-89685-313-9
  • Werner Reimann: Verweigerte Versöhnung. Zur Philosophie von Günther Anders. Wien 1990 (Passagen), ISBN 3-900767-60-2
  • Dirk Röpcke (Hg.): Geheimagent der Masseneremiten - Günther Anders. Hamburg 2003 (VSB), ISBN 3-934993-39-7 (Buchbeschreibung, Rezension Süddeutsche Zeitung)
  • Thierry Simonelli: Günther Anders. De la désuétude de l’homme, Paris, Éditions du Jasmin, Serie « Désaccords », 2004, ISBN 2912080770 (Rezension 1, Rezension 2, Buchbeschreibung)
  • text + kritik, Zeitschrift für Literatur, hg. von Heinz Ludwig Arnold: Günther Anders, Heft 115, 1992, ISBN 3-88377-415-4 [2]

Siehe auch