Josef "Pips" Priller (* 27. Juli 1915 in Ingolstadt; † 20. Mai 1961 in Böbing, Oberbayern) war ein deutscher Jagdflieger und Fliegerass im Zweiten Weltkrieg.
Leben
Jugend
1935 trat er als Fahnenjunker in das Infanterieregiment 19 ein. Im Oktober 1936 wechselte er zur Luftwaffe und begann sein Flugtraining in Salzwedel. Nach seiner Ausbildung wurde Priller am 01. April 1937 zur I. Gruppe des Jagdgeschwaders 135 versetzt, das im November 1938 zum Jagdgeschwader 233 umorganisiert und im Mai 1939 schließlich Teil des neuaufgestellten Jagdgeschwaders 51 wurde.
Zweiter Weltkrieg
Seinen ersten Luftsieg erzielte er über Dünkirchen am 28. Mai 1940 als Staffelkapitän des Jagdgeschwaders 51.
Er erhielt das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 19. Oktober 1940 für seinen 20. Luftsieg, das Ritterkreuz mit Eichenlaub als 28. Soldat der Wehrmacht am 20. Juli 1941 für seinen 41. Luftsieg und das Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern am 2. Juli 1944 als 73. Soldat der Wehrmacht. Am Neujahrstag 1945 führte Priller, er war inzwischen Kommodore des Jagdgeschwaders 26, seine Einheit im Rahmen des Unternehmens Bodenplatte gegen alliierte Flugplätze an der Westfront, wobei das Geschwader erhebliche Verluste hinnehmen mußte.
Am 28. Januar 1945 wurde er zum Inspekteurs der Jagdflieger Ost befördert und flog ab da keine Einsätze mehr.
Insgesamt erzielte er 101 Luftsiege, ausschließlich gegen Flugzeuge der Westalliierten. Darunter waren 68 Siege gegen Spitfires, die höchste Zahl, die ein deutscher Pilot je erreicht hat.
Nachkriegszeit
Nach dem Kriege wurde er der Direktor der Augsburger Privatbrauerei Riegele, in deren Familie er eingeheiratet hatte. In seinem Büro hing immer eine Karte, die alle seine Abschüsse markierte.
Tod
Er verstarb am 20. Mai 1961 an einem Herzinfarkt. Er wurde in Augsburg mit allen militärischen Ehren beigesetzt; ihm zu Ehren flogen Düsenjäger der Luftwaffe über sein Grab.
Mehrere Straßen in Bayern tragen seinen Namen. Unter anderem die Josef-Priller Straße in Augsburg-Universitätsviertel.
Trivia
Berühmt geworden ist Priller dadurch, dass er zusammen mit seinem Flügelmann mit seiner Focke-Wulf Fw 190 als einziger einen dokumentierten Kampfeinsatz gegen die landenden Truppen am D-Day geflogen hat. Im Film Der längste Tag wird diese Begebenheit wiedergegeben. Priller wird dort von Heinz Reincke gespielt.
Auszeichnungen
- Frontflugspange für Jäger in Gold mit Anhänger Einsatzzahl "300"
- Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen
- Deutsches Kreuz in Gold 9. Dezember 1941
- Verwundetenabzeichen in Bronze
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern
- Zweimalige Nennung im Wehrmachtsbericht
Siehe auch
Quellen
- Cornelius Ryan, Der längste Tag
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Priller, Josef |
ALTERNATIVNAMEN | Josef Pips Priller |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg |
GEBURTSDATUM | 27. Juli 1915 |
GEBURTSORT | Ingolstadt |
STERBEDATUM | 20. Mai 1961 |
STERBEORT | Böbing, Oberbayern |