Autofreier Tag

Tag, an dem das Zirkulieren des motorisierten Verkehrs eingeschränkt wird
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Der Autofreie Tag ist ein Aktionstag, der von verschiedenen Organisationen (zum Beispiel Umweltverbänden und Kirchen) initiiert und unterstützt wird. Er findet jährlich am 22. September statt - in Kommunen die an der Europäischen Woche der Mobilität teilnehmen, wird von diesem Datum jedoch auch gelegentlich um wenige Tage abgewichen.

Der Gedanke, einen Tag pro Jahr generell auf den Gebrauch des Autos zu verzichten, wird bereits von fast allen Staaten der Europäischen Union und darüber hinaus von den meisten Kommunen und Städten unterstützt. Tausende Gemeinden in Deutschland, hunderte in der Schweiz und in Österreich und ebenso in anderen Ländern haben entsprechende Aufrufe erlassen.

Der Grundgedanke wird von manchen - vielleicht etwas zu euphemistisch - etwa so formuliert: Geben wir den Menschen ihre Städte zurück.

Durchführungsarten des "autofreien Tages"

Viele Städte und Orte sperren ihre Zentren für die Dauer dieses Tages für den gesamten motorisierten Verkehr. In anderen wird genau das heftig kritisiert - vor allem von Autofahrerclubs und Wirtschaftsvertretern.

Neben Umweltschutz-Verbänden, alpinen und anderen Vereinen und Organisationen, verschiedensten Politikern usw. treten auch einige Verkehrsclubs für solche Bedenktage ein - etwa der VCD und der VCÖ. Letztere propagieren auch sonst immer wieder den möglichst häufigen Verzicht auf den fahrbaren Untersatz sowie einige der möglichen Alternativen zum Auto.

Alternativen zum Auto

  • stärkere Förderung des Öffentlichen Verkehrs
  • vermehrtes Radfahren und Fußgehen für Strecken bis zu 10 km bzw. 2 km
  • Bildung von Fahrgemeinschaften privater Natur - v. a. für den Berufsverkehr in öffentlich (noch) wenig erschlossenen Stadtrandgebieten
  • und gleichzeitig die Förderung von nachbarschaftlicher Hilfe und Umweltbewusstsein
  • Carsharing im Familien- und Freundeskreis
  • gezielte Einschränkungen des innerstädtischen Autoverkehrs, etwa wenn nur eine Person befördert wird
  • Abbau von allfälligen flächendeckenden Begünstigungen des Autoverkehrs.

Effekte des Autoverzichts

Im Zuge der Vorbereitung des autofreien Tages 2004 wurde angemerkt, dass im Durchschnitt für jede Person, die pro Familie ganzjährig auf den Autogebrauch verzichtet, der CO2-Ausstoß um 490 Kilogramm pro PKW sinkt. Ein ähnlicher Wert dürfte auch dann gelten, wenn sich etwa in Gruppen von Carsharing einzelne zum "motorisierten Ausstieg" entscheiden - falls die verbleibenden Personen den Gebrauch dieses PKW (wegen ja ohnehin sinkender Auslastung) nicht vermehrt nützen.

Neben der Reduzierung des Treibhausgases Kohlendioxid sind eine Reihe anderer positiver Effekte - auch schon an einem einzelnen Tag wie dem 22. September - zu verzeichnen. Einige davon sind:

  • Verringerung anderer Schadstoffe
  • Verringerung von Lärm
  • positiver Einfluß auf Gesundheit der Anwohner
  • Erhöhung des Freizeitwertes
  • Förderung des Umweltgedankens

Autofreier Tag konkret

Einige Stadtverwaltungen im deutschsprachigen Bereich Europas lehnen es generell ab, sich am 22. September an autofreien Zonen zu beteiligen. Andere ziehen ringförmige Verkehrseinschränkungen um die Altstädte vor wie z. B. Wien. Die inneren Bereiche vieler Städte werden zumindest für einige Stunden autofrei gehalten und die Hauptverkehrsrouten teilweise "den Leuten zurückgegeben". Rad- und Fußgängerverkehr sowie öffentlicher Verkehr werden davon nicht nur ausgenommen, sondern verstärkt ermöglicht - unter anderem

  • durch Gratisaktionen von Straßenbahn und Bus,
  • Feste und andere Veranstaltungen,
  • Speakers Corners von Abgeordneten, Stadträten, Bürgermeistern, Ministern oder anderen Politikern,
  • vorübergehende Begehbarkeit von innerstädtischen Bundesstraßen in einigen jener Kommunen, die den autofreien Tag ablehnen