Facilitymanagement
Facility-Management Vorlage:Lautschrift bezeichnet die Planung, Verwaltung und Bewirtschaftung von Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen (facilities) in einem Unternehmen. Stark vereinfacht entspricht es den Aufgaben der Hausverwaltung und des Hausmeisters. Seit kurzem hat sich Facility-Management als eigene Wissenschaft etabliert und wird als Studiengang an verschiedenen Hochschulen angeboten. Durch die zunehmende Auslagerung verschiedener Aufgaben eines Unternehmens wächst der Markt für Dienstleistungen in diesem Bereich.
Einleitung
Obwohl es viele der eigentlichen Tätigkeiten, die der Begriff Facility-Management (FM) umschreibt, schon genauso lange gibt wie die Unternehmen und die dazugehörige Infrastruktur selbst, entwickelte sich das FM erst in jüngster Zeit zu einer eigenständigen und anerkannten Management-Disziplin. Vorlage:Lit
Noch vor wenigen Jahren war Facility-Management nur einigen Experten vertraut. Diese Situation hat sich geändert. Inzwischen haben verschiedene Unternehmen und öffentliche Einrichtungen Facility-Management gleichberechtigt neben anderen Management-Methoden etabliert. Vorlage:Lit
Begriffliche Herleitung
- facility; facilities: Einrichtungen, Anlagen
- Management: Handhabung, Verwaltung, Leitung, (Geschäfts-)Führung, geschickte Behandlung
Definition
Für Facility-Management existiert bisher noch keine einheitliche Definition. Stattdessen gibt es einige unterschiedliche Auffassungen und somit variierende Definitionsansätze darüber, was alles in dieses Themengebiet hineingehört und was nicht:
- Facility-Management integriert die Grundlagen der Betriebswirtschaft, der Architektur sowie der Verhaltens- und Ingenieurwissenschaften bei der Koordination des physischen Arbeitsplatzes mit den Menschen und mit der Arbeit der Organisation. Vorlage:Lit
- Facility-Management (FM) ist eine Managementdisziplin, die durch ergebnisorientierte Handhabung von Facilities und Services im Rahmen geplanter, gesteuerter und beherrschter Facility Prozesse eine Befriedigung der Grundbedürfnisse von Menschen am Arbeitsplatz, Unterstützung der Unternehmens-Kernprozesse und Erhöhung der Kapitalrentabilität bewirkt. Vorlage:Lit
- Facility-Management ist ein strategisches Konzept zur Bewirtschaftung, Verwaltung und Organisation aller Sachressourcen innerhalb eines Unternehmens. Vorlage:Lit
- Facility-Management umfasst auf der strategischen Managementebene eine kompetente Outputorientierung für betriebsunterstützende Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts. Vorlage:Lit
Erläuterung
Man erkennt sehr schnell, dass die Priorität der Betrachtung je nach Autor variiert. So steht beispielsweise bei der Definition der German Facility Management Association (GEFMA) der Mensch als solches im Mittelpunkt der Betrachtungen, wohingegen Nävy den Schwerpunk bei den Sachressourcen des Unternehmens sieht.
Diese teilweise unterschiedlichen Definitionsansätze sind für den einen oder anderen Kritiker des Facility-Managements und die Frage nach der Daseinberechtigung von FM mitverantwortlich - denn diese Uneinheitlichkeit ist für Kritiker ein scheinbares Indiz dafür, dass eine klare Abgrenzung zu anderen Management-Disziplinen fehlt und somit als ein eigenständiges Fachgebiet in Frage gestellt werden muss.
Betrachtet man jedoch die Gesamtheit der Definitionsansätze und bildet eine Art "kleinsten gemeinsamen Nenner", erkennt man, dass es einige zentrale Komponenten gibt, die in mehr oder weniger starker oder zumindest sinngemäß gleicher Ausprägung von allen Autoren genannt werden:
- "strategisch" (Facility-Management als ein langfristiges und zielgerichtetes Konzept)
- "innerhalb eines Unternehmens" (Statt lediglich starr auf nur ein einzelnes Gebäude - Immobilie - bezogen)
- "Managementaufgabe" (Gleichwertig mit anderen Management-Disziplinen)
- "Nicht-Kernprozesse" (Fokus der Betrachtungen liegt auf den nicht-wertschöpfenden Prozessen)
Der Begriff des Facility-Managements ist auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff des reinen Gebäudemanagement (DIN 32736) bzw. Hausmanagement. Gleichwohl beinhaltet FM diese Bereiche - man spricht dabei auch von der "operativen Komponente" des Facility-Managements:
- Das operative Facility-Management beinhaltet die operative Umsetzung aller Aktivitäten, die auch bisher bei der Gebäudebewirtschaftung erforderlich waren. Das strategische Facility Management beschäftigt sich dagegen mit den Managementaufgaben. Vorlage:Lit
Auch die Frage nach dem "wer" ist zu beantworten - soll das Facility-Management per outsourcing an externe Anbieter abgegeben werden oder will man eine eigens dafür zuständige, interne Instanz einrichten? Beide Varianten haben (wie bei allen Fragen zum Thema outsourcing - ja oder nein?) sicherlich Ihre Vor- und Nachteile und sind somit den individuellen Überlegungen und Vorlieben des jeweiligen Unternehmens überlassen.
Organisationen, Verbände, Vereine
- IFMA, IFMA Deutschland: Besonderes Augenmerk wird auf das Thema qualifizierte Ausbildung gelegt (Kompetenzentwicklung).
- GEFMA: Ein Schwerpunkt der Aktivitäten liegt bei der Erstellung von Richtlinien.
Literatur
- H.-D. Lochmann, R. Köllgen: Facility Management - Strategisches Immobilienmanagement in der Praxis. Wiesbaden 1998.
- J. Nävy: Facility Management - Grundlagen, Computerunterstützung, Einführungsstrategie, Praxisbeispiele, 2. Aufl. Berlin 2000
- IFMA, International Facility Management Association
- GEFMA, German Facility Management Association, hier: Richtlinie GEFMA 100-1 Facility Management; Grundlagen. (Entwurf 2004-07)
- Dipl.-Ökonom Erhard Rossig: Facility Management. Foliensatz WS2003/2004, FH Bochum, 2003
- H.-P. Braun, E. Oesterle, P. Haller: Facility Management - Erfolg in der Immobilienbewirtschaftung. 2. Aufl. Berlin Heidelberg New York 1999