Benutzer:Josef Zauner/Entwurf1

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Klosterwinkel bezeichnet Teile der Gemeinde Kloster.

Geographie

Die Katastralgemeinde Klosterwinkel umschließt den Schwarzkogel halbkreisförmig von Südost über Nord bis Südwest.

 
Das heutige Klosterwinkel am Nordosthang des Schwarzkogels ist in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts als „Kloster“ ausgewiesen

Im Norden grenzt sie auf dem Höhenzug der Hebalm an die Gemeinden Pack und Modriach, die nördöstliche Grenze gegen die Gemeinde Bad Gams bildet der Wildbach. Im Osten liegt Freiland. Im Süden bildet der ost-westliche Kamm des Schwarzkogels die Grenze zur Katastralgemeinde Rettenbach. Im Westen und Südosten grenzt sie an Osterwitz und im Westen an Kärnten.

Die Katastralgemeinde Klosterwinkel hat in der Digitalen Katastermappe-DKM die Nummer 61027.[1]

Sowohl das Gemeindezentrum mit dem Ort St. Oswald als auch das wirtschaftlich wichtige gemeinsame Almgebiet (Agrargemeinschaft) der Freiländer Alm liegen in ihr. Die zweite Katastralgemeinde in der Gemeinde Kloster, Rettenbach, wird von ihr auf drei Seiten umschlossen.

Im Urbar des Stiftes Admont aus 1548 ist das Gebiet des heutigen Klosterwinkel eines der drei Siedlungsgebiete der Besitzungen dieses Klosters im Bereich von Freiland: „im unteren Ort“ (= das heutige Freiland), „im Rötenpach“ und „im Kloster“.[2]

 
Auf einer Karte 1:25.000 (sog. „Messtischblatt“) Ende des 19. Jh. reicht das Gebiet der Gemeinde Mitterspiel (heute: Freiland) weiter nach Westen als später.

Das bestätigt, dass zumindest die Gemeinde Kloster schon bei ihrer Gründung 1849 aus zwei Siedlungsgebieten bestand und nicht aus einem Gebiet, aus dem Rettenbach - aus welchen Gründen immer -, später herausgelöst worden wäre. Dies ist auch nicht mit schriftlichen Quellen belegbar.[3] Teile der Urbare, die über die Entwicklung der Siedlungsgebiete in der frühen Neuzeit Auskunft geben könnten, dürften 1865 beim Brand des Stiftes Admont vernichtet worden sein[4]

Die Josefinische Landesaufnahme 1797 bezeichnet den östlichen Teil des heutigen Klosterwinkel als „Im Kloster“ und den Talschluss des Wildbaches als Klosterwinkel.[5]

Die Grenzen der Katastralgemeinde zur KG Rettenbach und zur Gemeinde Freiland sind in älteren Landkarten unklar: Auf einer Karte vom Ende des 19. Jahrhunderts wird ein Gebiet südlich des Ortes St. Oswald, welches heute zur KG Klosterwinkel gehört, der damaligen Katastralgemeinde Mitterspiel zugeschrieben.

Namen

In manchen Karten[6] wird das Gebiet von Klosterwinkel als „Kloster“ bezeichnet. Die Namensvariante ist bereits in den kartographischen Unterlagen aus dem 19. Jahrhundert vorhanden[7].

Der Name leitet sich nicht von der (nur auf dem Katasterplan leicht erkennbaren, mehrfach verwinkelten) Ausdehnung ab, sondern davon, dass Klosterwinkel am Oberlauf, also im letzten, hinteren Teil des Wildbachtales liegt und dass dieses Gebiet klösterlicher Besitz war. Die Bezeichnung eines Talschlusses als Winkel ist in Österreich verbreitet und findet sich auch in einem Ortsteil in Osterwitz oder Heiligenblut.

Diese Situation besteht seit der Übergabe des Gemeindegebietes an das Stift Admont im Jahr 1203. Das nördlich von Klosterwinkel gelegene Gebiet war damals schon im Besitz der Klöster Rein bei Graz und Admont, sodass das Gebiet nicht bloß selbst Klosterbesitz war, sondern auch an solchen grenzte.

Gratzen

Gratzen leitet sich ab von „grad“ = Burg auf Altkirchenslawisch, slowenisch und kroatisch „Gradec“ bedeutet „kleine Burg“ auf slowenisch.[8] Die Schreibweise des Hofnamens ist unterschiedlich: Graz, Gratz, Klosterwinkel-Gratzen, Gratzn, Gratzer usw. meinen denselben Bauernhof. Zu unterscheiden ist der Hof von dem Bauernhof mit dem gleichen Namen in Rettenbach.

Kautz

Gratzen

In der Mitte der Katastralgemeinde Klosterwinkel im Norden des Schwarzkogels befindet sich ein ehemaliger Bauernhof „Gratzen“, dessen Name auf das Vorhandensein eines befestigten oder zumindest der Obrigkeit zugerechneten Gebäudes hindeutet Vorlage:Koordinate Artikel

Die heutige, erst nach 1938 errichtete Klosterwinkelstraße (L 645) verläuft südlich abseits dieses Anwesens.

Früher lag der Hof an einer örtlich zentralen Stelle mit weiter Aussicht in das Tal des Wildbaches: Die Josephinische Landesaufnahme 1787[9] belegt, dass das Haus an einem der ehemaligen Durchzugswege von Deutschlandsberg auf die Hebalm lag. Von seinem Standort konnte nicht nur diese Wegeverbindung, sondern auch eine der kürzesten Verbindungen von Deutschlandsberg über das Schrogentor nach Modriach und damit in das Packgebiet kontrolliert werden. Ein weiterer Weg verlief östlich über den Bergrücken zwischen Klosterbach und Wildbach (Sterzriegel) in das Tal des Wildbachs.

Diese Situation ist auch noch in Karten aus den 30er-Jahren des 20.Jahrhunderts wiedergegeben (siehe Bild).

Sterzriegel

Der Sterzriegel ist ein Bergrücken in der Mitte von Klosterwinkel. Er beginnt am Nordhang des Schwarzkogels, verläuft nach Südosten, trennt das Quellgebiet des Wildbaches vom Lauf des Klosterbaches und endet dem entsprechend an der Mündung des Klosterbaches in den Wildbach. Auf ihm lagen die Grundstücke der Bauernhöfe Gratzen und Rambacher (Reinbacher).

Über den Sterzriegel führte eine alte, heute für Fahrzeuge nicht mehr nutzbare Wegverbindung von der Hebalm über das Wildbachtal und weiter in das Gebiet des Rosenkogels nach Gams und Stainz. Für seinen Namen werden mehrere Erklärungen gegeben:

 
Kapelle der Fam. Horvath beim Steffelbauer in Klosterwinkel
  • Der Name des Rückens soll auf seine (im Vergleich zu den anderen Bereichen des Gebietes) klimatisch begünstigte Lage hinweisen, die früher zum Anbau von Kukuruz (Mais) genutzt wurde. Aus Mais-Grieß wurde Sterz zubereitet.
  • Eine andere Deutung verweist darauf, dass der Rücken eine Form wie ein Maiskolben hat, der im Tal des Wildbaches liegt. Diese Deutung geht davon aus, dass der Rücken früher Felder - wenn schon nicht mit Mais, so doch - mit Getreide (Gerste, Roggen, Hafer) trug, die im Sommer im Vergleich zu den umliegenden Wäldern gelb leuchteten.

Steffelbauer-Kapelle

Diese Kapelle befindet sich im Ostteil der Katastralgemeinde. Sie ist der Hl. Maria gewidmet und wurde von den damaligen Grundbesitzern, der Familie Horvath, 1962 erbaut.

Naturdenkmal

Einige Hundert Meter östlich der Freiländeralmhütte befindet sich auf einem Felsstock eine einzeln stehende, mächtige Weißbirke, die zum Naturdenkmal erklärt ist.[10]

Geologie

Der Untergrund von Klosterwinkel besteht im nordwestlichen Teil aus einem Gestein, das stark mit Glimmer durchsetzt ist (Gneisglimmerschiefer[11]). Die Glimmerplättchen bringen manche Gesteinsblöcke und Sandstrecken bei starkem Sonnenschein besonders dann zum Glänzen, wenn ein vorheriger Regenguss den Staub gebunden hat.

 
Glimmerplättchen auf einer Naturstraße

Bei Straßenbauten und Hangrutschungen an den Bächen und Flüssen wurden bis zu handgroße Glimmerplatten und Kristalle freigelegt. Allgemein verbreitetes Gestein des Gebietes ist Gneis.

Referenzen

  1. Digitale Katastralmappe - DKM, Geografisches Informationssystem GIS des Landes Steiermark im Rahmen des Digitalen Atlas Steiermark.
  2. Maximilian Riederer, Gunther Riedlsperger, Johann Tomaschek: Freiländer Ortschronik. Eigenverlag der Gemeinde Freiland bei Deutschlandsberg, 1988. Seite 51 und 55.
  3. Quelle (2005-07): mündliche Mitteilungen. Eine schriftliche Ortschronik ist in Arbeit, ihre Ergebnisse werden nach Erscheinen hier zitiert werden.
  4. Maximilian Riederer, Gunther Riedlsperger, Johann Tomaschek: Freiländer Ortschronik. Eigenverlag der Gemeinde Freiland bei Deutschlandsberg 1988. Seite 47.
  5. Josephinische Landesaufnahme, Geografisches Informationssystem GIS des Landes Steiermark im Rahmen des Digitalen Atlas Steiermark. Karte wählen unter Historische Karten „Joseph. Landesaufn. 1787“.
  6. Freytag-Berndt Wanderkarte mit Kurzführer. Blatt 41, Graz-Koralpe-Eibiswald. 1:100.000 Auflage 1983 - 1183841137, Verlag Freytag-Berndt und Artaria, Wien. ISBN 3-85085-641-5.
  7. Karte 1:75.000 Zone 18 Col XII aus 1881 und Messtischblatt 1:25.000 Sektion 5254/2 der Landesaufnahme bzw. deren Blatt 5254 D.Landsberg und Wolfsberg 1:75.000. Herausgegeben vom Militärgeographischen Institut in Wien.
  8. Namensherkunft siehe Graz.
  9. Josephinische Landesaufnahme, Geografisches Informationssystem GIS des Landes Steiermark im Rahmen des Digitalen Atlas Steiermark. Karte wählen unter Historische Karten „Joseph. Landesaufn. 1787“
  10. Curt Fossel, Hermann Kühnert: Naturschutz-Handbuch IV. Naturkundliche Besonderheiten in steirischen Gemeinden. Herausgeber: Österreichischer Naturschutzbund, Landesgruppe Steiermark. Leopold Stocker Verlag Graz-Stuttgart 1994. ISBN 3-7020-0692-3. Seite 237.
  11. Geologische Karte der Republik Österreich 189 Deutschlandsberg. Herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt, Wien 1991