Erkrath

Stadt im Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen
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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Erkrath ist eine am Fluss Düssel im Kreis Mettmann gelegene Stadt in Nordrhein-Westfalen, unmittelbar östlich von Düsseldorf.

Geografie

Erkrath liegt an den westlichen Ausläufern des Niederbergischen Landes in der Niederrheinische Bucht. Während die westliche Stadtgrenze nach Düsseldorf 46 m über NN liegt, erhebt sich der höchste Punkt der Stadt an den Willbecker Höhen Richtung Haan-Gruiten auf 168 m. Zur Stadt gehört auch die Fundstelle des Neandertalers und der größte Teil des eiszeitlichen Wildgeheges im weltberühmten Naturschutzgebiet Neandertal.

Erkrath grenzt an die Städte Hilden, Haan und Mettmann (allesamt Kreis Mettmann), sowie im Westen an die Landeshauptstadt Düsseldorf und ist die fünftgrößte Stadt des Kreises.

Geschichte

 
Alt-Erkrath 1870
 
Alt-Erkrath heute

Erkrath ist als Stadt noch sehr jung, es erhielt erst am 15. März 1966 von der Landesregierung NRW aus der Hand des damaligen Innenministers Willi Weyer die Stadterhebungsurkunde und ist damit die jüngste Gemeinde im Kreis Mettmann mit Stadtrechten.

Der Ort hingegen ist wesentlich älter. Der Name „Erkrath“ wird erstmalig 1148 in zwei Urkunden des Stiftes Werden genannt. Bernhard von Everkrothe, ein Freischöffe, und Siegbert, ein „Freier von Everekrothe“, werden dort erwähnt. Der Zeitpunkt der eigentlichen Besiedlung, bzw. der beginnenden Rodung der großen Waldbestände lässt sich aus den vorhandenen schriftlichen Quellen nicht herausdatieren. Auch die Herkunft des Namens Erkrath ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Während die regional häufige Endung -rath auf eine Rodung hinweist, bezieht sich die erste Silbe oft auf den Namen beispielsweise eines Erstsiedlers. Die im 19. Jahrhundert entstandene Vermutung, daß der Ort bereits im 9. Jahrhundert eine Kirche gehabt haben soll ist historisch nicht nachgewiesen. Im Jahre 1237 schließlich findet der Miles (Ritter) Daniel de Erkerode Erwähnung, der als Ritter im Gefolge des Grafen Adolf III. von Berg ein Kreuzzugsteilnehmer und der Legende nach seinem sterbenden Herrn vor Damiette in Ägypten in letzter Stunde beigestanden hat. Dessen Stammsitz war vermutlich das Haus Bavier, vormals auch „Schletzgut“ genannt, welches im allgemeinen als Keimzelle des Ortes angesehen wird. Bei dem in einer Eheabrede von 1368 genannten Hof Erkenroide bei Geirensheim (gemeint ist das benachbarte Gerresheim, heute ein Stadtteil von Düsseldorf) wird es sich sehr wahrscheinlich um das Haus Bavier gehandelt haben. Die Herren von Erkerode waren vermutlich auch die Bau- und ersten Patronatsherren der katholischen Pfarrkirche und der Kirchengemeinde. Bereits 1144 wird in einer Urkunde das Herrengut Haus Morp genannt. Der dort genannte Name Morafa bedeutet in etwa Moor oder fließendes Wasser. Die Endung -afa steht für Gewässer, ehemals war Haus Morp also eine Wasserburg. Zwischen 1148 und 1241 werden neben den drei erwähnten Personen noch drei weitere Namensträger Erkerode genannt, ohne das jedoch feststellbar ist, in welchem Verwandtschaftsverhältnis sie zueinander standen oder ob sie jemals dauerhaft im Ort gelebt haben. Ursprünglich handelte es sich bei der Ansiedlung offenbar nur um den Hof Bavier, in einer Urkunde von 1377 wird Erkrath jedoch bereits ausdrücklich als Dorf bezeichnet.

Im benachbarten Unterbach (seit alters her ein Teil von Erkrath und erst seit 1975 ein Stadtteil von Düsseldorf) wird 1169 ein Heriman de Unterbeke erwähnt. Zugleich ist dies die erste Quelle des Hauses Unterbach welches für die Stadtgeschichte von Bedeutung sein wird. Diese heute noch bestehende Anlage wurde vermutlich im 10. Jahrhundert als Wehrburg gegen Wikinger- und Ungarneinfälle erbaut, einen Nachweis diesbezüglich gibt es jedoch nicht. Das Patronatsrecht über die Kirchengemeinde haben spätestens ab der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts die Herren des Hauses Unterbachs inne, was einige Beurkundungen ab ca. 1400 belegen. Das Haus Unterbach war ab dieser Zeit auch der Fronhof der verschiedenen Güter der Umgebung. Für das Jahr 1484 ist die Gründung einer Schützenbruderschaft belegt.

 
Katholische Kirche Erkrath

In der Zeit zwischen 1500 und 1800 bleibt Erkrath ein unbedeutendes, von Landwirtschaft geprägtes Dorf. Lediglich die Besitzerwechsel des Hauses Unterbach und des Hofes Bavier, sowie Patronatsurkunden der Unterbacher Herren bezüglich der Kirchengemeinde legen Zeugnis über das Geschehen dieser Zeit ab. In den Kartografien über das Großherzogtum Berg in der Zeit zwischen 1600 und 1750 wird die Ortschaft unter den Schreibweisen Erkrad, Erckraidt, oder Erckrat als Siedlung an der Düssel zwischen den Nachbarorten Grutten (Gruiten), Schuyler (Schöller), Medman (Mettmann) und Gerissheim (Gerresheim) aufgeführt. Über das Schicksal der Ortschaft während des Dreissigjährigen Krieges liegen zur Zeit keinerlei bekannte Fakten vor. Da in der Umgebung Ratingen nahezu vollständig zerstört wurde und das nahe Gerresheim zweimal durch Söldnertruppen überrannt und gebranntschatzt wurde, wird ähnliches nicht auszuschliessen sein.

Nachdem die Ortschaft nahezu sieben Jahrhunderte dem Großherzogtum Berg zugehörig war, fiel auch Erkrath 1815 nach dem Wiener Kongress an das Königreich Preußen und wurde Bestandteil der Rheinprovinz. Im 19. Jahrhundert wurde der bisher nur bäuerliche Ort zunehmend durch die Industrialisierung geprägt, es gründeten sich Papierfabriken, Webereien, Bergbau-, Maschinen-, Eisen- und Stahlindustrien. Um 1830 wurde Erkrath auch das bergische Nizza oder die Lunge Düsseldorfs genannt, denn durch die Erschließung einer Heilquelle wurde es vorübergehend ein gut besuchter und weithin bekannter Kurort. Das große Kurhaus aus der damaligen Zeit ist erhalten geblieben, im Kurpark finden sich noch die Liegehallen, Badehäuschen und einige Badeteiche. Als jedoch die Heilquelle um 1870 versiegte, war es mit dem Kurort, der von vielen Gicht- und Rheumakranken besucht wurde, endgültig vorbei. Es ist heute nicht mehr eindeutig klärbar ob die Quelle schwefelhaltiges Heilwasser lieferte, es wird eher von einer Nutzung als Kaltwasser-Badeanstalt ausgegangen.

Ursprünglich verwaltungsrechtlich der Samtgemeinde Gerresheim zugehörig wurde Erkrath 1898 eine selbstständige Bürgermeisterei. Zu dieser Zeit stieg die Einwohnerzahl, bedingt durch den Zuzug von Arbeitskräften der neuen Industrie in und vor allem um Erkrath (Kalkwerk Neandertal, Eisenhütte Hochdahl, Glashütte Gerresheim) stark an.

Eingemeindungen

 
Das Heiligenhäuschen auf dem Gipfel des Korresberg zwischen Erkrath und Unterbach
 
Haus Unterbach - Vorderseite
 
Haus Morp

Am 1. Juni 1898 bildete Erkrath zusammen mit den Ortschaften Unterbach, Hochdahl, Bruchhausen und Millrath eine eigene Bürgermeisterei, nachdem es aus der Landesbürgermeisterei Gerresheim ausgeschieden war. Im Jahre 1929 brachte die Neuordnung des Landkreises Düsseldorf-Mettmann wesentliche Veränderungen mit sich. Teile von Morp und Ludenberg kamen hinzu, Hochdahl und Bruchhausen mussten abgegeben werden. Am 1. Januar 1975 wurde im Rahmen der Kommunalen Neugliederung des Landes Nordrhein-Westfalen die Gemeinde Hochdahl wieder eingegliedert und der frühere Ortsteil Unterbach in die Stadt Düsseldorf eingemeindet, so dass Erkrath heute aus den drei Ortsteilen Alt-Erkrath, Hochdahl und Unterfeldhaus besteht.

Unterfeldhaus war ursprünglich ein Bestandteil des unmittelbar angrenzenden Unterbachs und wurde bei der kommunalen Neugliederung hiervon abgespalten und Erkrath zugeschlagen. Dort befindet sich das größte Gewerbegebiet der Stadt und auch das Haus Unterbach selbst, obwohl der Ort Unterbach sich nun auf der anderen Straßenseite in Düsseldorf befindet. Jeder Ortsteil hat dazu noch eine Unzahl von historisch gewachsenen oftmals früher selbständigen Wohnplätzen, Weilern, Höfen, Rittergütern und Kirchdörfern.

Alt-Erkrath

Hier ist neben dem Stadtteil Hochdahl und der benachbarten Kreisstadt Mettmann die Grenze des Neandertals. Durch Alt-Erkrath fließt die Düssel. Sehenswert sind die Güter Haus Morp, Haus Unterbach und Haus Brück (allesamt ehemalige Wasserburgen, was man teilweise heute noch erkennen kann), sowie das Heiligenhäuschen am Römerweg, eine kleine Kapelle unbekannten Alters, welche aber sehr wahrscheinlich aus dem späten 15. Jahrhundert datiert wird. Das älteste Gebäude der Stadt, die katholische Kirche St. Johannes der Täufer entstand als dreischiffige Pfeiler-Basilika vermutlich im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts. Genaue Bau- und Fertigstellungsdaten, sowie die Bauherren sind heute nicht mehr feststellbar. Ende des 12. Jahrhunderts wird ein Kaiserswerther Kanoniker Lodewicus, Pastor der Kirche zu Erkerode erwähnt, woraus man ableiten kann, dass der zu diesem Zeitpunkt noch sehr kleine Ort bereits eine Pfarrkirche hatte, Teile der ältesten Bausubstanz sind zudem eindeutig romanisch. Die ursprüngliche Vermutung, dass eine ehemals vorhandene flache Holzdecke im 14. Jahrhundert durch ein gotisches Kreuzgratgewölbe ersetzt wurde, ist durch ein Gutachten von 1987 weitestgehend widerlegt. Hierbei wurde auch festgestellt, dass der wuchtige Westturm nachträglich an das Hauptgebäude angebaut wurde. Die heute vorhandene barocke Schweifhaube dieses Turmes datiert von 1785 und wurde nach einem Blitzschlag 1855 teilerneuert. Die Sakristei, sowie die beiden kleinen Osttürme entstanden bei einer dringend notwendigen Erweiterung und Renovierung zur Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Die wenige hundert Meter westwärts an der Bahnstraße liegende evangelische Kirche entstand im Stil einer rheinischen Pfarrkirche zwischen 1828 und 1831 und ersetzte einen Vorgängerbau, der aus Platzgründen und baulicher Mängel Ende des 18. Jahrhunderts abgetragen werden musste. Eine evangelische Gemeinde mit Pfarr- und Kirchgebäude gibt es in Erkrath nachweislich seit 1677.

In Alt-Erkrath selbst leben heute etwa 13.000 der insgesamt rund 48.500 Einwohner der Stadt.


Zu den beiden anderen Stadtteilen siehe die Hauptartikel

Einwohnerentwicklung

  • 1815: 522 Einwohner
  • 1832: 634 Einwohner
  • 1875: 1.657 Einwohner
  • 1898: 5.166 Einwohner
  • 1900: 5.784 Einwohner
  • 1910: 6.392 Einwohner
  • 1939: 6.800 Einwohner
  • 1963: 15.300 Einwohner
  • 1982: 42.000 Einwohner
  • 2002: 48.652 Einwohner
  • 2006: 46.790 Einwohner

Die Zahlen (bis 1939 durch Volkszählungen belegt, danach durch die Gemeinde) beziehen sich überwiegend nicht auf Erkrath in den heutigen Stadtgrenzen. So gelten die Einwohnerzahlen von 1815 und 1832 für das eigentliche Dorf Erkrath (heute Alt-Erkrath), die von 1875 inkl. der benachbarten Hohnschaften Unterbach und Dorp, die von 1898 für das Gebiet der neuen selbstständigen Bürgermeisterei inklusive Unterbach und Hochdahl, die von 1939 für die neuen Stadtgrenzen inklusive Morp und Ludenberg und die Zahl von 1963 für Alt-Erkrath und Unterbach. Erst die Zahlen ab 1982 gelten für die heutige, aus den drei Ortsteilen bestehende Stadt Erkrath.

Politik

Gemeinderat

 
Rathaus Erkrath
Zusammensetzung des Rates (40 Sitze)
Partei 1999 Sitze 2004 Sitze
Christlich-Demokratische Union (CDU) 51,0 % 21 44,4 % 18
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 28,2 % 11 28,3 % 11
Bündnis 90/Die Grünen (Grüne) 8,1 % 3 11,2 % 4
Bürgerliche mit Umweltverantwortung (BmU) 7,6 % 3 9,3 % 4
Freie Demokratische Partei (FDP) 4,8 % 2 6,9 % 3

Bürgermeister

  • Otto Bender (1878–1898) (noch Samtgemeinde Gerresheim, zu der Erkrath damals gehörte)
  • Johann Kaiser, (1898–1907) (Bau des alten Rathauses 1899)
  • Franz Zahren, (1907–1930)
  • Dr.Werner Hallauer (1930–1935)
  • Heinrich Rasche NSDAP, später FDP (1935-1945)
  • Wilhelm Broch (1945-1946) (wechselt ins Amt des Gemeindedirektors)
  • August Westerholz SPD (1946)
  • Hermann Moritz CDU (1946–1949)
  • Alex Bendt SPD (1949–1954)
  • Gertrud Thomé (später verh. Küpper) CDU (1954-1956)
  • Alex Bendt SPD (1956–1961) (zum 2. Mal)
  • Gertrud Küpper (geb. Thomé) CDU (1961–1963) (zum 2.Mal)
  • Johannes van Oost Zentrumspartei, später UWG (1963-1964)
  • Gertrud Küpper (geb. Thomé) CDU (1964–1972) (zum 3.Mal)
  • Hans Weyer SPD (1972-1974)
  • Dr. Aloys Kiefer CDU (1975-1983)
  • Gloria Ziller CDU (1983–1989)
  • Rudolf Unger SPD (1989-1999)
  • Arno Werner CDU (1999-heute / Gewählt bis 2009)

Gemeinde-/Stadtdirektoren (1946-1999)

  • Wilhelm Broch (1946-1953)
  • Albert Peters (1953-1982)
  • Helmuth Günter (1982-1990)
  • Bernd Sundhoff (1990-1999)

Wappen

Datei:Wappen Erkrath-1938-1977.jpg
Wappen 1938 und 1977

Das alte Wappen der Gemeinde (Alt-)Erkrath, entworfen vom Heraldiker Wolfgang Pagenstecher aus dem Jahre 1938 zeigt den Bergischen Löwen und die 1935 erbaute Neandertalbrücke, die ein grünes Tal, das Neandertal überwindet. Aus diesem Wappen und dem 1939 ebenfalls von W. Pagenstecher entworfenen Hochdahler Wappen mit dem "Millrather" Mühlrad wurde das Wappen der neuen Stadt Erkrath im Juni 1977 vom Heraldiker Lothar Müller-Westphal aus Düren neu entworfen (rechts). Die heraldische Beschreibung des Wappens lautet: "In einem Tal, gebildet aus zwei an den Schildflanken aufsteigenden Bergen, ein rotes Mühlrad überhöht von einem schreitenden, blaugekrönten und blaubewehrten roten Löwen im Schildhaupt".

Kirchen, Freikirchen, Religionsgemeinschaften

 
Katholische Kirche Alt-Erkrath, Sakristei und Osttürme
 
Kath. Kirche Westturm, im Hintergrund Turm der Evang. Kiche

Evangelische Kirchen

  • Neanderkirche (Hochdahl)
  • Paul-Schneider-Haus (Millrath)
  • Gemeindehaus Sandheide (Sandheide)
  • Evangelische Kirchengemeinde Hochdahl
  • Evangelische Kirche Alt Erkrath
  • Evangelisches Gemeindezentrum Unterfeldhaus

Katholische Kirchen

  • St. Franziskus (Trills)
  • Hl.-Geist-Kirche (Sandheide)
  • St. Antonius-Kapelle (Falkenberg)
  • St. Johannes der Täufer (Alt-Erkrath)
  • Gemeindezentrum Unterfeldhaus (Ableger der Pfarre St. Mariä Himmelfahrt, Unterbach)

Freikirchen

Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften bestehen mit dem französischen Cergy-Pontoise – diese Stadt ist genau wie Hochdahl eine in den 1960er Jahren gebaute New Town – und mit dem britischen Distrikt West Lancashire. Des Weiteren besteht eine „Städtefreundschaft“ mit Leinefelde in Thüringen, dem Geburtsort von Johann Carl Fuhlrott (1804-1877), des Entdeckers des Neandertalers.

Eine „Patenschaft“ hat Erkrath für Port-de-Paix (Haiti) übernommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereine und Verbände

Brauchtumsvereine

  • Heimatverein Ercroder Jonges 1982 e. V.
  • St. Sebastanius Bruderschaft 1484 e. V.
  • Karnevalsgesellschaft "Die letzten Hänger 1963"
  • "Die Erkrather" e. V. Geschichte, Heimat, Brauchtumspflege mit Jugendarbeit

Hilfsgesellschaften

  • Freiwillige Feuerwehr der Stadt Erkrath
  • Deutsches Rotes Kreuz - Ortsverband Erkrath e. V.
  • Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Erkrath e. V.

Sport

  • SC Rhenania Hochdahl 1925 e.V.
  • Schwimm und Sport-Club Hochdahl e. V.
  • TSV Hochdahl e. V.
  • TUS Erkrath 1930 e. V.
  • SSV Erkrath 1919 e. V.
  • SRG Erkrath e. V.

Theater

  • Laienspielbühne Unterfeldhaus e.V.

Naturdenkmäler

  • Naherholungsgebiet Neandertal inkl. Fundort und Wildgehege

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Karnevalsumzug Erkrath (jeden Samstag vor Altweiber)
  • Karnevalsumzug im ehemaligen Stadtteil Unterbach (jeden Karnevalssonntag)
  • Schützenfest der St. Seb. Bruderschaft (jedes Fronleichnam)

Wirtschaft und Infrastruktur

Frühere Wirtschaftsstruktur

Erkrath war lange landwirtschaftlich geprägt. Noch heute sind einige Herrensitze und große Güter zu finden oder werden noch in Straßennamen erinnert (Haus Bavier). Mit der Industrialisierung und der Eisenbahn kamen erste Betriebe ins Tal der Düssel, so besonders die Papierfabriken Bernsau (1868-1974), Rheinische Buntpapierfabrik (1907-1967) und Pose-Marré (später von 1919-2000 Edelstahlgießerei), die Textilindustrie mit Webereien (bis 1931) und die Bergbau-, Eisen- und Stahlindustrie und Maschinenbau (Dr. Werner 1912-1927, Carl Schwemmann 1918-1975, MAE seit 1931, Carl Pack 1897-1953, Hermann Steingass 1892-1965, die Eintrachtshütte in Hochdahl 1838-1912 und die Fa. Gebrüder Lüngen seit 1909, die anfangs Erkrather tertiäre Sande und Tone für Gießereiformen fabrizierte. Aber auch viele andere kleine Betriebe stellten aus einheimischen Gruben Ziegel her oder gruben Sande ab. Auch die benachbarte Kalkindustrie in Hochdahl bis 1945 und Wülfrath sowie die Gerresheimer Glashütte (bis 2005) zogen Arbeitskräfte aus Erkrath an. Bis in die 1990er Jahre hinein waren in Alt-Erkrath die Kosmetik-Betriebe Helena Rubinstein (Verwaltung) und Chicogo (Produktionsstätten) ansässig. Zudem hat seit Sommer 2007 S. C. Johnson & Son seinen Firmensitz in Erkrath.

Freizeit und Tourismus

 
Der Rabenstein im Neandertal

Erkrath bietet sich mit seiner Lage zwischen dem Rand des Bergischen Landes und der Großstadt Düsseldorf auch überörtlich für Besucher an. Das Naturschutzgebiet Neandertal mit seinem modernen, 1997 an anderer Stelle neueröffneten Neanderthal Museum für Ur- und Frühgeschichte mit Repliken der dort 1856 von Johann Carl Fuhlrott gemachten Knochenfunde des Neandertalers hat weltweites Renommée. Erwähnenswert ist der Evolutionspfad, ein als Zeitstrahl eingerichteter Wanderweg an der Düssel vorbei zum nur über die Eintrittskarte des Museums zugänglichen Bereich des Fundortes des Neandertalers. In näherer Umgebung befindet sich auch das 1935 gegründete, 23 Hektar große Eiszeitliche Wildgehege Neandertal, in dem Tarpane, Wisente und Auerochsen ihre Heimstatt haben und weitere selten gewordene Tiere zu beobachten sind. Aus dem ehemaligen, mitten im Wald gelegenen Museumsgebäude wurde eine Steinzeitwerkstatt. Das Neandertal wird touristisch vom Kreis Mettmann und seinen zehn Städten als Neanderland gemeinsam vermarktet.

Das Museum Lokschuppen, unmittelbar an der Steilrampe der Eisenbahnstrecke Düsseldorf-Wuppertal gelegen, dokumentiert die Geschichte der ersten Eisenbahn im Westen Deutschlands. Ansehnlich sind auch die Wasserburgen und Festen Häuser. Auch das Naturschutzzentrum Bruchhausen hat überörtliche Bedeutung. Ein traditioneller Ausflug für die ganze Familie zum Speisen führt zur Stinder Mühle in ein Nebental der Düssel. Aber auch ein Spaziergang durch den Rathelbecker Busch hinauf zur Rathelbeck ist empfehlenswert.

Der Unterbacher See ist eine traditionelle Freizeitanlage der Erkrather mit vielen Angeboten für Wassersportler und Sonnenanbeter.

Auf den Willbecker Höhen am östlichen Rande Hochdahls befindet sich das Observatorium der Sternwarte Neanderhöhe (snh), mit mehreren Beobachtungstürmen für praktische astronomische Beobachtung, Werkstätten, Fotolabor, einer Amateurfunkstation, einer Meteosat-Empfangsanlage für Wetterbilder und ein professionelles Tonstudio mit Seminarräumen sowie einer Fachbücherei. Die snh bietet ein breites Spektrum an Weiterbildungs- und Jugendarbeit zu astronomischen Themen, Physik, Elektrotechnik, Computer- und Nachrichtentechnik sowie Fotografie. Bekannt wurde die snh 1970 als im dortigen Schulungszentrum an der Hildener Straße erstmals in Europa einiges von den Mondlandemissionen Apollo 11 und Apollo 12 mitgebrachtes Mondgestein gezeigt wurde.

Seit 1980 betreibt die snh im Hochdahler Bürgerhaus eines der nur acht Planetarien Nordrhein-Westfalens.

An mehreren Stellen in Erkrath, z.B. am südlichen Ortsende von Alt-Erkrath auf der Bergkuppe am Römerweg oder von einigen Stellen in Hochdahl und Millrath hat man bei entsprechender Witterung eine Fernsicht nicht nur auf Düsseldorf, Leverkusen und den Kraftwerken Niederaußem und Grevenbroich-Neurath; bei klarem Wetter geht die Sicht sogar bis zum Kölner Dom, zur Eifel und dem Siebengebirge.

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Verkehr

Schienenverkehr

 
Als Denkmal in Hochdahl aufgestellte Umlenkrolle des Seilzugbetriebes
 
Beginn der Steilstrecke am S-Bahnhof Erkrath

Zwischen Düsseldorf und Erkrath wurde am 20. Dezember 1838 von der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft die erste Eisenbahnstrecke im Westen Deutschlands eröffnet.

Im weiteren Verlauf dieser Strecke wurden zwischen den Bahnhöfen Erkrath und Hochdahl (wo in knapp 2,5 km Entfernung ein Höhenunterschied von 82 Meter zu überwinden ist) von 1841 bis 1926 die Eisenbahnzüge auf der Steilrampe Erkrath-Hochdahl mit einem Seil von zwei stehenden Dampfmaschinen und seit 1855 mit einer Umlenkrolle von einer herunterfahrenden Lokomotive hochgezogen. Nach 1926 wurden leistungsfähige Drück- und bei Güterzügen auch Vorspannlokomotiven eingesetzt. Es war schon beeindruckend, wenn sich auf „Pfiff“ bis zu vier Dampflokomotiven mit „Anlauf“ den Berg hinauf quälten.

Erst seit der Elektrifizierung der Steilstrecke 1963 und der Gesamtstrecke 1964 schaffen es die Züge ohne weitere Hilfe den Weg hinauf zum Hochdahler Bahnhof. Damit war der Zwangshalt auch aller Schnellzüge in Erkrath, mit dem man für eine Ansiedlung im Ort warb (1914 täglich 84 Züge), vorbei. Pünktlich zum 150-jährigen Jubiläum der Bahnlinie im Jahr 1988 wurden die alten Nahverkehrszüge abgeschafft und die neue S-Bahn-Linie S 8 zwischen Mönchengladbach und Hagen eingeführt. Auch heute noch ist diese Strecke die steilste, ohne Zahnradstange betriebene Hauptstrecke Deutschlands.

Eine zweite Bahnlinie der Rheinischen Eisenbahngesellschaft von Düsseldorf über Mettmann nach Dortmund, gebaut 1873-1879, führte nördlich an Erkrath vorbei. Das kleine Erkrath hatte deshalb schon sehr früh mit dem Haltepunkt (Bahnhof seit 1. Mai 1914) Erkrath Nord einen echten Hauptbahnhof und einen Nordbahnhof. Diese Konkurrenz zur Düsseldorf-Elberfelder, der späteren Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft wurde überwiegend für Güterzüge des nahegelegenen Kalkwerkes Neandertal und für Schienenbusse und im Fernverkehr für die Kohlengruben im südlichen Ruhrgebiet genutzt.

Aber auch der Tourismus zum Neandertal und der Aufschwung Erkraths mit neuen Baugebieten um Erkrath Nord wurde gefördert. Der vor wenigen Jahren durch die private Regiobahn-Gesellschaft durchgeführte Ausbau der Strecke und die damit einhergehende Neueinführung der Regiobahnlinie S 28 ließ aber auch diese Strecke bezüglich Fahrgastzahlen und Attraktivität immens an Bedeutung gewinnen.

Folgende S-Bahnhöfe liegen auf dem Stadtgebiet Erkraths: Erkrath (S 8), Erkrath Nord (S 28), Hochdahl (S 8) und Hochdahl-Millrath (S 8) (siehe hierzu S-Bahn Rhein-Ruhr). Der Bahnhof Neandertal (S 28) liegt unmittelbar jenseits der Stadtgrenze.

Straßenverkehr

 
Die A 3 über dem Neandertal in Erkrath

Die Autobahn A 3 führt unmittelbar östlich über die Neandertalbrücke an Alt-Erkrath vorbei. Die ursprünglich 1935 erbaute Stahl- und Betonbrücke, die man beinahe als Wahrzeichen Alt-Erkraths bezeichnete (und auch im alten, 1938 eingeführten Wappen von Erkrath an zentraler Stelle zu sehen ist) wurde nach 50-jähriger Nutzung im Laufe des Jahres 1985 im Zuge der Verbreiterung der A 3 auf drei Spuren innerhalb einiger Monate spektakulär abgerissen.

 
Neandertalbrücke (Ausschnitt)

Die heute vorhandene und auf den Bildern abgebildete standardisierte Betonbrücke versieht ihren Dienst nun seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die Zufahrt zum Autobahnnetz erfolgt in der Regel über die A 46 mit der Anschlussstelle Erkrath, Kreuz Hilden und Haan-West/Haan-Hochdahl oder über die Anschlussstelle der A 3 Düsseldorf / Mettmann.

Bundesstraßen tangieren Erkrath nicht, die B7 zwischen Mettmann und Düsseldorf verläuft einige Kilometer nördlich hinter der Stadtgrenze.

Öffentliche Einrichtungen

 
Neanderbad
  • Bibliotheken Erkrath und Hochdahl
  • Stadthalle Erkrath
  • Bürgerhaus Hochdahl (mit dem Planetarium), eröffnet 1981
  • Neanderbad - Im Jahr 2006 in Hochdahl eröffnetes Schwimmbad mit Acht-Bahn-Sportbecken, Rutsche, Solebecken und Außenanlagen.


Medizin

Erkrath verfügt über kein eigenes Krankenhaus. Die Versorgung wird durch die Krankenhäuser in Mettmann und Düsseldorf-Gerresheim, sowie für Hochdahl durch das Krankenhaus Hilden sicher gestellt.

Bildung

  • Gymnasium am Neandertal
  • Gymnasium Hochdahl
  • Realschule Rankestraße
  • Realschule Karlstraße
  • Hauptschule Hochdahl (Carl-Fuhlrott-Schule)
  • Hauptschule Erkrath (Albert-Schweitzer-Schule)
  • Grundschule Millrath
  • Grundschule Trills (Sechseckschule)
  • Grundschule Willbeck
  • Grundschule Sandheide
  • Grundschule Kempen (Regenbogenschule)
  • kath. Grundschule Hölderlinstraße (Johannesschule)
  • Grundschule Falkenstraße
  • Grundschule Düsselstraße (Bavierschule)
  • Grundschule Unterfeldhaus
  • Schule für Lernbehinderte (Friedrich-Fröbel-Schule)

Persönlichkeiten

Bedeutende Persönlichkeiten, die in Erkrath leb(t)en (sortiert nach Geburtsdatum)
  • Julius Schimmelbusch (* 1826 in Düsseldorf, † 1881), Pionier des Hüttenwesens und Direktor des Hochdahler Hüttenwerkes
  • Prof. Karl Sudhoff (* 26. November 1853 in Frankfurt am Main, † 8. Oktober 1938) Begründer der Medizingeschichte als wissenschaftliche Disziplin in Deutschland war von 1885 bis 1905 Hüttenarzt der Hochdahler Eisenhütte und Armenarzt, später auch Gemeinderatsmitglied von Hochdahl-Millrath
  • Toni Turek (* 18. Januar 1919 in Duisburg; † 11. Mai 1984 in Neuss), Nationaltorwart und Weltmeister von Bern 1954, wohnte während seiner Jahre bei Fortuna Düsseldorf und seines WM-Titels in Erkrath.
    50 Jahre nach Bern und 20 Jahre nach seinem Tod wurde das Erkrather Stadion nach ihm benannt
  • Dieter Prochnow (* 22. Mai 1939 in Berlin), Schauspieler, Bruder von Jürgen Prochnow
  • Aleksandar Ristic (* 28. Juni 1944) längjähriger Fußball-Bundesliga Trainer, u.a. dreimal bei Fortuna Düsseldorf, lebte zu dieser Zeit in Alt-Erkrath
  • Wolfgang Seel (* 21. Juni 1948) Fußball-Bundesliga- (361 Spiele, 79 Tore) und Nationalspieler (6 Spiele), langjähriger Teamkollege der Gebrüder Allofs bei Fortuna Düsseldorf, 2 x DFB-Pokal Sieger wohnte zu dieser Zeit in Alt-Erkrath
  • Fritz Behrens (* 12. Oktober 1948 in Göttingen) ehemaliger Regierungspräsident Düsseldorf und Innen-, sowie Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen lebte zu dieser Zeit in Erkrath. Aktuell ist er Landtagsabgeordneter für Neuss
  • Flemming Lund (* 6. Oktober 1952) Dänischer Fußball-Bundesliga- (96 Spiele, 7 Tore) Spieler für Fortuna Düsseldorf und Rot-Weiß Essen, lebt(e) in Hochdahl
  • Klaus Allofs (* 5. Dezember 1956 in Düsseldorf) Fußball-Bundesliga- (424 Spiele, 177 Tore) und Nationalspieler (56 Spiele, 17 Tore), Europameister 1980, Vize-Weltmeister 1986, 5 x DFB-Pokal Sieger, 1 x Deutscher Meister, 1 x Französischer Meister, 1 x Cup der Pokalsieger, wohnte lange Zeit in Erkrath-Unterfeldhaus. Aktuell ist er Manager von Werder Bremen
  • Thomas Allofs (* 17. November 1959 in Düsseldorf) Fußball-Bundesliga- (378 Spiele, 142 Tore) und Nationalspieler (2 Spiele), 2 x DFB-Pokal Sieger, wohnt aktuell in Erkrath-Unterfeldhaus und leitet ein Entsorgungsunternehmen in Düsseldorf

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Johann Heinrich Bongard: Wanderungen zur Neandershöhle - Eine topographische Skizze der Gegend von Erkrath an der Düssel. , Arnz & Comp., Düsseldorf 1835 (als Faksimile erhältlich unter ISBN 3-92205-519-2)
  • Fritz und Joseph Hünermann: Erkrath und seine Umgebung, Düsseldorfer Tageblatt GmbH, 1907, ohne ISBN
  • Franz Josef Brors: Unterbach - Eine ortsgeschichtliche Plauderei und zugleich ein Beitrag zur Geschichte des Bergischen Landes. Eigenverlag, 1910, ohne ISBN
  • Erkrath - Verkehrs- und Verschönerungsverein für die Bürgermeisterei Erkrath und Umliegend - 1914 - ohne ISBN
  • Stadt Erkrath (Hrsg.): Erkrath. 1986, ISBN 3-88913-097-6
  • Stadt Erkrath (Hrsg.) Erika Stubenhöfer: Die Erkrather Bürgermeister 1898-1999 - Stadtgeschichte im Spiegel von Biografien. 2004
  • Gottfried Bander (Hrsg.): Von Milroyde zur neuen Stadt Hochdahl. 2004, ohne ISBN
  • Stadt Erkrath (Hrsg.) Peter Dietz: Erkrath in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 2007 , ISBN 978-3-9810701-1-8
Commons: Erkrath – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien