Wedeler Au

Nebenfluss der Elbe in Norddeutschland
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Wedeler Au
Länge: 12,6 km
Quelle: in Hamburg-Sülldorf
Quellhöhe: 21 m ü. NN
Mündung: westl. Wedel in die Elbe
Mündungshöhe: 1 m ü. NN
Höhenunterschied: 20 m
Länder: Hamburg, Schleswig-Holstein
Großstadt: Hamburg
weitere Städte und Gemeinden: Wedel
Zuflüsse: mehrere Gräben, Rüdigerau, Hetlinger Binnenelbe
Schiffbarkeit: -

Die Wedeler Au ist ein Bach in Norddeutschland von 12,6 km Länge, davon 6 km auf Hamburger und 6,6 km auf schleswig-holsteinischem Gebiet. Sie entspringt in Sülldorf, einem Stadtteil im Bezirk Hamburg-Altona, unmittelbar an der Grenze zu Schenefeld und Iserbrook; westlich des bebauten Stadtgebietes von Wedel mündet die Wedeler Au in die Elbe.
Sie ist damit der längste in Hamburg entspringende Elbnebenfluss, weil die Quellen der längeren Fließgewässer Bille, Alster, Tarpenbek und Este sämtlich in Schleswig-Holstein bzw. Niedersachsen liegen.

Wedeler Au: Verlauf und Einzugsgebiet

Die Breite der Wedeler Au schwankt zwischen 0,5 m am Ober- und 3 m am Unterlauf, wo sie mit gut 1 m auch ihre größte Tiefe erreicht. Bei einem mittleren Gefälle von 0,02 ‰ weist sie nur eine geringe Strömungsenergie auf. Ihr Einzugsgebiet umfasst 55,85 km², von denen 21,64 km² (entsprechend 39 %) auf Hamburger und 34,21 km² auf Wedeler Stadtgebiet liegen; es grenzt östlich und nördlich an das Einzugsgebiet der Düpenau, südlich und westlich an dasjenige der Elbe an.

Verlauf

Die Wedeler Au entspringt auf rund 21 m ü. NN in der Sülldorfer Feldmark, einem Geestgebiet, und fließt zunächst in nordnordwestlicher Richtung entlang der Stadtgrenze zwischen Hamburg und Schenefeld, wobei sie gegenwärtig noch bereits nach wenigen Metern verrohrt an einem Rückhaltebecken und dem inzwischen stillgelegten „Klärwerk West“ an der Straße Ellernholt vorbeigeführt wird, denen sie bei Überlauf infolge Starkregens als Vorfluter dient. Von dort aus beschreibt sie, wieder offen und überwiegend durch Grün- und Ackerland fließend, einen nur leicht mäandrierenden Halbbogen in westsüdwestlicher Richtung. Nach rund 3,5 km – östlich des Klövensteenwegs – verlässt sie das landwirtschaftlich genutzte Gebiet und verläuft zwischen dem Waldgebiet Klövensteen und der südlich angrenzenden Einzel- und Reihenhausbebauung des Stadtteils Rissen. Nach einem kurzen, scharfen Knick nach Süden (westlich der Gernotstraße) fließt sie auf Höhe des Geländes der Hanna-Reemtsma-Stiftung wieder in westsüdwestlicher Richtung weiter, wobei sie nach 6 km, am Schulauer Moorweg, das Hamburgische Staatsgebiet verlässt.

 
Blick auf Wedeler Au und
Mühlenteich aus westlicher Richtung

Von da ab verläuft die Wedeler Au weitgehend parallel zur S-Bahnstrecke Altona–Wedel (S1) durch Wiesengelände, bis sie sich nördlich von Wedeler Bahnhof und Stadtzentrum zum Mühlenteich aufweitet, der durch ein erstmals 1314 urkundlich erwähntes Wehr aufgestaut wird. Hinter dem Wehr tritt sie in die Wedeler Marsch ein, wo an der Unterquerung der Schulauer Straße der ehemalige Auhafen liegt; in diesem ankert heutzutage das Theaterschiff Batavia. Die letzten 2,1 km fließt die ab hier tidebeeinflusste Au zunächst vor dem alten Elbdeich (Broocksdamm) in südwestlicher Richtung durch das Marschland. Seit dem Ausbau des Hamburger Yachthafens an der Elbe wird sie kurz vor ihrer historischen Mündung nach Nordwesten geführt, wo sie am Zusammenfluss mit der Hetlinger Binnenelbe erneut scharf nach Süden abknickt und durch ein sturmflutsicheres Sperrwerk in der neuen Deichlinie in die Unterelbe entwässert.

Zuflüsse

Die meisten Zuflüsse sind anthropogen zu Gräben überformte, kurze Wasserläufe.[1] Noch in der Feldmark fließen der Wedeler Au linksseitig Iserbrook-, Ellernholt-, Schlankweg- und Panzergraben zu. Bachabwärts folgen die rechtsseitigen Zuflüsse Lauf- (mit Seggen-) und Rissener Moorgraben sowie die Rüdigerau, die allerdings gleichfalls hauptsächlich aus Entwässerungsgräben (Sandbargsmoor- bzw. Schnaakenmoorgraben) gespeist wird. Nahe der Stadtgrenze münden, wiederum am linken Ufer, der Schulauer Moorgraben (mit Steenbarg- und Rissener Dorfgraben) sowie kurz vor ihrer eigenen Mündung die rechtsseitige Hetlinger Binnenelbe in die Wedeler Au.

Gewässergüte

Flora und Fauna

Schutzgebiete

Sehenswürdigkeiten und Bauwerke

ehem. Klärwerk West, Hanna-Reemtsma-Stiftung, (Mühlenteich), Auhafen, Theaterschiff Batavia, Wedeler Marsch, (Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm-Höft), Sperrwerk Wedel

Brücken

Regionalpark Wedeler Au

Literatur

Gedruckte Quellen

  • Amt für Umweltschutz (Freie und Hansestadt Hamburg): Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Landesinterner Bericht zum Bearbeitungsgebiet Wedeler Au. Bestandsaufnahme und Erstbewertung. (Stand: 20. September 2004)
  • Naturschutzamt (Freie und Hansestadt Hamburg): Natur in der Stadt. Die Hamburgischen Naturschutzgebiete. Hamburg 2002 (insbesondere S. 56/57)
  • Josef Nyary: Die Naturwunder der Wedeler Au. Hamburger Abendblatt vom 25. August 2006
  • Schaper/Steffen/Runtsch Garten- und Landschaftsarchitekten (im Auftrag des Fachdienstes Stadt- und Landschaftsplanung der Stadt Wedel und des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung im Bezirksamt Hamburg-Altona): Regionalpark Wedeler Au / Rissen-Sülldorfer Feldmark. Rahmenkonzept Kurzfassung. (Stand: 16. April 2007)
  • Verordnung über das Naturschutzgebiet Schnaakenmoor vom 31. Oktober 2006

Anmerkungen

  1. Detailkarte des Gewässersystems unter http://www.regionalpark-wedeler-au.de/index.php?id=82

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