Kertsch (ukrainisch Керч, wissenschaftliche Transliteration Kerč, krimtatarisch Kerç) ist eine Hafenstadt auf der Krim, Ukraine mit 157.000 Einwohnern. Von hier aus besteht eine Fährverbindung über die Straße von Kertsch nach Noworossijsk in Russland. Kertsch liegt auf der nach der Stadt benannten Halbinsel Kertsch die im Südosten der Halbinsel Krim liegt.


Geschichte
An der Stelle der Stadt Kertsch befand sich das antike Pantikapaion, eine griechische Koloniestadt, die im 7. Jahrhundert v. Chr. von Milet aus gegründet worden war und war der Sitz der Könige des Bosporanischen Reichs.
In den 1830er Jahren begannen planmäßige Ausgrabungen in Kertsch. Der Ort ist zudem namengebend für den Kertscher Stil, ein charakteristischer Stil von Keramik aus Athen, die speziell in die griechischen Kolonien am Schwarzen Meer exportiert wurden.
Im Zweiten Weltkrieg war Kertsch hart umkämpft. Die Stadt war ein sowjetischer Brückenkopf und wurde erstmals nach hartem Widerstand im November 1941 von der Wehrmacht erobert. Am 30. Dezember wurde die Kertsch von der Roten Armee durch eine Seelandung zurück erobert. Im Mai 1942 wurde Kertsch abermals von der Wehrmacht erobert, aber Partisanen leisteten in den Klippen und Katakomben bis Oktober 1942 weiterhin Widerstand. Am 31. Okober 1943 scheiterte eine weitere sowjetische Seelandung. Während der deutschen Besetzung wurden 15,000 Einwohner getötet und weitere 14,000 deportiert. Diese Ereignisse wurden auch als Beweise im Nürnberger Prozess verwendet. Die grösstenteils zerstörte Stadt wurde schlussendlich am 11. April 1944 befreit und wurde 1973 zur Heldenstadt erklärt.
Sehenswürdigkeiten
- Ruinen der Akropolis von Pantikapaion aus dem 6. Jahrhunder v. Chr. auf dem Berg Mitridad
- Kurgan (Grabhügel) der Skythen aus dem 6. Jahrhunder v. Chr.
- Berg Mitridad mit Ausblick auf die Stadt, die Straße von Kertsch, die Insel Tusla und die russische Taman-Halbinsel
- Katakomben aus dem Zweiten Weltkrieg in einem ehemaligen Bergwerk
- Türkische Festungsanlage Jenikale aus dem 17. Jahrhundert
Weblinks
- www.kerchrada.gov.ua (russisch)