Apollo 13 (Film)

Film von Ron Howard (1995)
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Film
Titel Apollo 13
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1995
Länge 134 Minuten
Stab
Regie Ron Howard
Drehbuch William Broyles, Jr.,
Al Reinert,
James A. Lovell (Roman),
Jeffrey Kluger (Roman)
Produktion Brian Grazer
Musik James Horner
Kamera Dean Cundey
Schnitt Dan Hanley,
Mike Hill
Besetzung

Apollo 13 ist ein Filmdrama aus dem Jahr 1995 und die einzige filmische Umsetzung der Beinahe-Katastrophe der Mondmission Apollo 13.

Handlung

Am 11. April 1970 wird von Cape Canaveral aus das Raumschiff Apollo 13 gestartet, das auf dem Fra Mauro-Hochland des Mondes landen soll. An Bord sind die Astronauten James A. Lovell, Fred Haise sowie John L. Swigert. Swigert ersetzte kurzfristig Thomas K. Mattingly, der vom Fliegerarzt für zeitweise fluguntauglich erklärt wurde.

Die Mission nimmt am 13. April eine beinahe katastrophale Wendung, als es zur Explosion eines Tanks kommt. Die Mondlandung muss gestrichen werden, und es ist nicht sicher, ob die verbleibenden Vorräte an Atemluft und Energie sowie der technische Zustand des Fahrzeugs ausreichen, um die Astronauten lebend zur Erde zurückzubringen. Nur mit einer Vielzahl technischer Improvisationen gelingt den Astronauten und der von Gene Kranz geleiteten Flugkontrolle in Houston die sichere Wasserung der Rückkehrkapsel im Pazifischen Ozean.

Hintergrund

Der zum Teil mit Original-Dialogen inszenierte Film, der auch im Lyndon B. Johnson Space Center gedreht wurde, ist der bis heute bekannteste Film über die NASA.

Die Alternativbesetzung beinhaltete unter anderem John Cusack als John L. Swigert und Kevin Costner als James A. Lovell. Es war übrigens der Wunsch des realen James A. Lovell, dass Costner die Rolle bekommen sollte, da er Lovell zur Zeit der Raummission sehr ähnlich sah, jedoch stand Regisseur Ron Howard bereits mit Tom Hanks im Gespräch, der sich persönlich immer für Raumfahrt interessiert hatte und in der Rolle einen Herzenswunsch sah.

Der echte James Lovell ist kurz als Kapitän des Schiffes zu sehen, der die Astronauten nach ihrer Landung begrüßt. Eigentlich sollte er den Admiral spielen, aber Lovell wollte nur den Rang eines Kapitän, da er seine alte Uniform somit direkt dafür gebrauchen konnte und er nie Admiral gewesen ist.

Der Film zeichnet sich durch seine detailgetreue Nacherzählung der Ereignisse aus. Aus diesem Grund waren die Schauspieler oft bei den noch lebenden Originalcharakteren zu Besuch, drehten die schwerelosen Szenen in einem eine Parabel fliegenden Flugzeug, die Wahl der Schauspieler fiel vom Aussehen der Originalhandelnden auf ähnliche Schauspieler und der Kommandant der Mission Apollo 15 David Randolph Scott beriet das Filmteam professionell bei den Dreharbeiten.

Filmfehler

Obwohl der Film außerordentlich realistisch und detailgetreu ist, gibt es einige Fehler:

  • Der Start der Saturn V ist nicht technisch korrekt dargestellt. Einige Punkte:
    • Im Film ist zu sehen, wie die Besatzung über die Brücke (gantry) zum Raumschiff geht, während das Publikum ihnen applaudiert. In Wirklichkeit ist der Einstieg der Besatzung ins Raumschiff (crew ingress) rund zwei Stunden vierzig Minuten vor dem Start, d.h. das Publikum würde sich zwischen Einstieg und dem eigentlichen Start stundenlang langweilen. Zudem ist es sicher nicht möglich, aus mehreren Kilometern Entfernung einzelne Menschen in der Stahlkonstruktion 100 Meter über Grund auszumachen.
    • Die Treibstoffpumpen laufen tatsächlich erst während der Zündungssequenz an. Im Film ist lang vor der Zündungssequenz im Cockpit ein Rumpeln zu hören, woraufhin die „Neulinge“ Haise und Swigert den „Veteranen“ Lovell ansehen, der sie beruhigt mit der Bemerkung „Treibstoffpumpen“.
    • Die Zündungssequenz der Saturn V beginnt 8,9 Sekunden vor dem Abheben (liftoff). Im Film macht der Countdown-Sprecher diese Ankündigung einige Sekunden zu spät.
    • Die Zündung der Triebwerke erfolgt vor dem Abheben. Die Saturn V steht also für kurze Zeit mit voll laufenden Triebwerken auf der Startrampe (MLP, mobile launch platform), während sie von vier Rückhaltearmen (hold-down arms) am Abheben gehindert wird. (Der Sinn ist u.a., ein nicht korrekt zündendes oder nicht vollen Schub lieferndes Triebwerk und ähnliche Probleme schon vor dem Abheben erkennen zu können, also zu einer Zeit, wo noch problemlos abgebrochen werden kann.) Im Film erweckt der Countdown-Sprecher den Eindruck, die Zündung erfolge beim Abheben.
    • Die Uhr im Cockpit, die beschriftet ist mit „MET“ (mission elapsed time, verstrichene Missionszeit), fängt beim Abheben an zu laufen. Im Film erfolgt das vor dem Abheben.
    • Von den neun Schwenkarmen (swingarms), die vom Startversorgungsturm (LUT, launch umbilical tower) zur Rakete reichen, werden lang vor dem Start der oberste und die untersten drei beiseite rotiert. Die restlichen fünf Arme rotieren beim Abheben alle gleichzeitig weg von der Rakete. Im Film wird gezeigt, wie acht Arme kurz vor dem Abheben sich einer nach dem anderen von der Rakete lösen.
  • Im Film wurde die Saturn V mit dem Apollo (Raumschiff) am 9. April 1970 zur Startrampe gerollt. Tatsächlich geschah dies jedoch schon am 15. Dezember 1969.
  • Im Film wird gezeigt, wie sich die Familien von den Astronauten verabschieden, getrennt durch einen Streifen von ca. 5 Metern, um Ansteckungen oder Infektionen in letzter Minute zu verhindern. Diese Form des letzten Kontaktes zwischen Astronauten und Angehörigen wurde erst zur Zeit der Space-Shuttles eingeführt.
  • Der Streit zwischen Haise und Swigert hat tatsächlich nie stattgefunden.
  • Vor der Live-Übertragung wirft die Tochter von Lovell ein Beatles-Album auf das Bett. Dieses Album war zu diesem Zeitpunkt noch nicht am Markt.

Auszeichnungen

Apollo 13 erhielt 1996 zwei Oscars für den besten Schnitt und den besten Ton. Er war in sieben weiteren Kategorien nominiert. Ed Harris und Kathleen Quinlan wurden für ihr Mitwirken im Film als bester Nebendarsteller und beste Nebendarstellerin nominiert. Weitere Nominierungen gab es in den Kategorien für die besten Spezialeffekte, die beste Musik, den besten Film und für das beste adaptierte Drehbuch.