Jon Anderson (* 25. Oktober 1944 als John Roy Anderson in Accrington, Lancashire, England) ist ein britischer Rockmusiker und -sänger, der vor allem durch seine Mitgliedschaft bei der Progressive Rock-Band Yes bekannt geworden ist. Charakteristisches Merkmal Andersons ist sein hoher, klarer Falsett-Gesang.

Karriere
Little John's Skiffle Group und The Warriors (1954 - 1967)
Sein musikalischer Werdegang begann 1954, als der Zehnjährige als Waschbrettspieler Mitglied der "Little John's Skiffle Group" ist, die vornehmlich Stücke von Lonnie Donegan spielte. 1962 trat er als Sänger der Band The Warriors seines Bruder Tony bei, die sich zeitweise auch The Electric Warriors nannte. Die anderen Bandmitglieder waren Michael Brereton (Leadgitarre), Rodney Hill (Rhythmusgitarre), David Foster (Bass), und der spätere King Crimson-Schlagzeuger Ian Wallace. Die Band spielte vornehmlich in Nordengland und veröffentlichte zwei Singles bei Decca: "You Came Along" und "Don't Make Me Blue". Während einer Konzertreise nach Deutschland verliess Anderson die Warriors.
Hans Christian, Gun (1968)
Anderson veröffentlichte zwei Singles unter dem Künstlernamen "Hans Christian": "Never My Love" (Eine Coverversion des damals aktuellen The Associations Hits) und "The Autobiography Of Mississippi Hobo".
Kurzzeitig war er Mitglied der Band Gun der Gurvitz-Brüder. Er hatte allerdings nur einen einzigen Auftritt, bevor er die Band verlassen musste.
Yes (seit 1968)
In diesem Jahr hielt sich Anderson mit einem Job im Londoner La Chasse Club über Wasser. Der Club-Manager Jack Barrie stellte ihn dem Bassisten Chris Squire vor, der zu dieser Zeit mit seiner Band Mabel Greer's Toyshop unterwegs war. Anderson trat Squires Band bei, die sich nach einigen Umbesetzungen im Sommer 1968 nach einem Vorschlag des Gitarristen Peter Banks in "Yes" umbenante. Die Urbesetzung war: Anderson, Squire, Banks, Bill Bruford (Schlagzeug) und Tony Kaye (Orgel). Abgesehen von zwei kurzen Unterbrechungen Anfang und Ende der 1980er Jahre ist Anderson bis heute der Sänger von Yes.
Jon & Vangelis (1975 - 1991)
Im Sommer 1975 nahm Anderson für das Album "Heaven an Hell" des griechischen Keyboarders Vangelis den Song "So Long Ago, So Clear" auf. Es war der Beginn einer langjährigen und Zusammenarbeit, die mit dem ersten Jon & Vangelis-Album "Short Stories" 1980 erfolgreich zu werden begann.
1982 kam der Jon & Vangelis-Titel I'll find my Way home bis auf Platz 6 der deutschen Single-Charts.
Olias of Sunhillow (1975/76)
1975 nahmen sich alle damaligen Yes-Mitglieder eine Auszeit, um an Soloprojekten zu arbeiten. Jon Andersons Album "Olias of Sunhillow" erschien als letztes, 1976. Anderson spielte dabei sämtliche Instrumente selbst ein. "Olias of Sunhillow" gilt neben Chris Squires "Fish out of Water" heute als das beste Solo-Album eines Yes-Musikers. Anderson trug in dieser Zeit auch zu Yes-Schlagzeuger Alan Whites Solo-Album "Ramshackled" bei.
Spätere Solo-Arbeiten
Seit 1980 veröffentlichte Anderson mehr oder weniger regelmäßig Soloalben, die allerdings die Qualität seines Debüts nicht mehr erreichen. Hervorzuheben sind vor allem "Song of Seven", der unmittelbare Nachfolger von "Olias of Sunhillow" (1980), das mit dem Titelstück noch Progressive Rock enthielt und auf dem zudem von Yes nicht verwendetes Material zu hören ist, sowie "Change we Must" (1994), mit klassisch inspiriertem Songmaterial. Die anderen Alben bieten eine große Breite verschiedener Stile, von Pop ("The More you know") üder Latin Pop ("Deseo") bis hin zu Meditationsmusik ("Toltec", "Angel's Embrace") und Weihnachtsliedern ("3 Ships").
Das Chagall-Musical
In den 80er und 90er Jahren arbeitete Anderson an einem bis heute unveröffentlichten Musical über den Maler Marc Chagall. Nur zwei Songs aus diesem Musical sind veröffentlicht worden: Picasso, ein Song über den Maler Pablo Picasso (als Bonustrack auf der Rhino-Version des Yes-Albums Tormato) und Chagall Duet auf Andersons Solo-Album Change we must.
Weitere Zusammenarbeiten
Außerdem arbeitete er neben seinen Solo-Aktivitäten auch als Gastsänger bei vielen anderen Künstlern und Gruppen (u. a. King Crimson, Mike Oldfield) mit.
Diskografie
Mit Yes
siehe Yes
Mit Jon & Vangelis
- Short Stories (1980)
- The Friends of Mr. Cairo (1981)
- Private Collection (1983)
- Page of Life (1991)
Mit Anderson, Bruford, Wakeman, Howe
siehe Anderson, Bruford, Wakeman, Howe
Singles als Hans Christian Anderson
- 1968 Never My Love / All Of The Time
- 1968 Autobiography Of A Mississippi Hobo / Sonata Of Love
Solo-Alben als Jon Anderson
- 1976 Olias Of Sunhillow
- 1980 Song Of Seven
- 1982 Animation
- 1985 3 Ships
- 1988 In The City Of Angles
- 1990 Sweet Home
- 1994 Change We Must
- 1994 Deseo
- 1995 The Deseo Remixes
- 1995 Angels Embrace
- 1996 Toltec
- 1997 The Promise Ring
- 1997 Earth Mother Earth
- 1998 The More You Know
Weitere Solo-Aktivitäten
- 1984 Soundtrack - Metropolis
- Cage Of Freedom
- 1985 Soundtrack - Scream For Help
- Silver Train
- Christie
- 1985 Soundtrack - St. Elmo's Fire
- This Time Was Really Right
- 1986 Soundtrack - Biggles
- Do You Want To Be A Hero
- Chocks Away
- 1989 Various Artists - Requiem For The America / Songs From The Lost World
- Within The Lost World
- Far Far Cry
Weblinks
- Vorlage:IMDb Name
- Offizielle Internetpräsenz
- Musik-Rezensionen zu Jon Anderson auf den Babyblauen Seiten
Personendaten | |
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NAME | Anderson, John Roy |
ALTERNATIVNAMEN | Jon Anderson |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Musiker |
GEBURTSDATUM | 25. Oktober 1944 |
GEBURTSORT | Accrington, England |