Maxwell Lemuel Roach (* 10. Januar 1924 in Newland, North Carolina; † 15. August 2007 in New York) war ein US-amerikanischer Jazz-Schlagzeuger und Komponist. Er wurde bekannt als ein Bebop- und Hard Bop-Musiker, der mit den bedeutendsten Jazzmusikern wie Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Duke Ellington, Charles Mingus, Miles Davis und Sonny Rollins aufgetreten ist. Roach gilt als einer der einflussreichsten Schlagzeuger in der Geschichte des Jazz.
Leben und Wirken
Max Roach war der Sohn von Alphonse und Cressie Roach; seine Familie zog nach Brooklyn (New York City) um, als er vier Jahre alt war. Er wuchs in einer musikalischen Familie auf, seine Mutter war eine Gospelsängerin. Er selbst begann schon in frühen Jahren, Waldhorn in Marschkapellen zu spielen. Im Alter von zehn Jahren spielte er Schlagzeug in einigen Gospelbands.
Er studierte bis zum Abschluss 1952 an der «Manhattan School of Music» Komposition und Musiktheorie. Währendessen war Roach bereits gelegentlich in Minton’s Playhouse bei Bands eingestiegen, bevor er den Platz Kenny Clarkes in der Band von Coleman Hawkins (1943) übernahm. 1944 spielte er mit Dizzy Gillespie, aber auch kurzzeitig bei Duke Ellington und war dann ein Jahr in der Band von Benny Carter. Er war einer der ersten Bebop-Schlagzeuger: 1945 war er in der Big Band von Gillespie beschäftigt, trat aber auch mit Charlie Parker in den Clubs auf. 1946 spielte er mit Stan Getz, um anschließend bis 1949 in der Band von Parker zu arbeiten. Anschließend leitete er eigene Gruppen.
1952 gründete Roach zusammen mit Charles Mingus das Label Debut Records, das vermutlich erste Independent Label in Musikerbesitz. Dafür nahm er mit Mingus mehrere Platten auf, darunter auch das denkwürdige All-Star-Konzert 1953 in der Massey Hall mit Parker, Gillespie und Bud Powell. Anschließend arbeitete er in Kalifornien, wo er gemeinsam mit Clifford Brown ein Quintett leitete, zu dem auch Sonny Rollins und der Pianist Richie Powell gehörten.
Zu seiner Band gehörten später Musiker wie Donald Byrd, Kenny Dorham, Booker Little, George Coleman, Stanley Turrentine, Billie Harper, Mal Waldron, Ray Bryant, Odeon Pope oder Cecil Bridgewater. Für besondere Projekte integrierte er in diese Band Gesangssolisten, aber auch Chöre und ein Streichquartett. 1960 nahm er die Freedom Now Suite auf, in der er mit Coleman Hawkins, Babatunde Olatunji und der Sängerin Abbey Lincoln auf überzeugende Weise die politische Botschaft der Bürgerrechtsbewegung umsetzte. Das Stück «We Insist!» aus der «Freedom Now Suite» wurde zu einem Thema für Choreographen, Filmemacher und Off-Broadway-Bühnenstücken. Wie schon dort arbeitete er in seiner späteren Gruppe M’Boom mit weiteren Perkussionisten und Schlagzeugern zusammen. In den 1970ern und 1980ern spielte er Duos mit Archie Shepp, Anthony Braxton, Cecil Taylor und Abdullah Ibrahim. Als einer der ersten Jazzmusiker hat er mit Rappern und Break Dancern zusammengearbeitet.
Ab 1972 war Max Roach Professor an der Musikfakultät der University of Massachusetts in Amherst, bis er sich aufgrund der Alzheimer-Krankheit 2002 zurückzog. Max Roach starb im Alter von 83 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus.
Familie
In seiner ersten Ehe war er mit Mildred Roach verheiratet, mit der er zwei Kinder zeugte, seinen Sohn Daryl und Tochter Maxine, die heute Violinistin ist und das «Uptown String Quartet» begründet hat. 1954 begegnete er der Sängerin Barbara Jai (Johnson); Sohn Raoul Jordu stammt aus dieser Verbindung. Roach war von 1962 bis 1970 mit der Sängerin Abbey Lincoln verheiratet, die er auf zahlreichen Alben begleitete. Aus seiner dritten Ehe mit Janus Adams Roach kommen die Zwillingstöchter Ayodele und Dara Rasheeda.
Literatur
- Uwe Weiler: The Debut Label - A Discography, BoD, Norderstedt 1994
Weblinks
- Vorlage:PND
- Eintrag zu Max Roach bei Drummer World.com
- Detaillierte Diskograpie von Max Roach
- „Max Roach, a Founder of Modern Jazz, Dies at 83“, New York Times, 16. August 2007
Personendaten | |
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NAME | Roach, Max |
ALTERNATIVNAMEN | Roach, Maxwell Lemuell |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Jazz-Schlagzeuger, Komponist und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 10. Januar 1924 |
GEBURTSORT | Brooklyn, New York |
STERBEDATUM | 15. August 2007 |
STERBEORT | New York City |