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Elektrorad

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ein Elektrorad, auch Elektrofahrrad, ist ein Fahrrad mit zusätzlichem Elektromotor.

Verkehrsrechtlich motivierte Unterscheidungen

Die Art der Motorunterstützung hat unter anderem in Ländern der EU führerscheinrechtliche Folgen; deswegen wird zwischen folgenden Kategorien unterschieden:

  • Fahrräder mit limitierter Tretunterstützung, Pedelec oder E-Bike genannt.
  • Fahrräder mit unlimitierter Tretunterstützung, Pedelec oder E-Bike genannt.
  • Fahrräder mit tretunabhängigem Zusatzantrieb, E-Bike oder E-Roller genannt.
  • Räder mit unabhängigem Zusatzantrieb, E-Scooter genannt.

Daher lassen sich verkehrsrechtlich folgende Arten unterscheiden:

  • Im engeren Sinne wird oftmals nur erstere Gruppe zu den Elektrorädern gerechnet. Diese Pedelecs unterliegen in vorgenannten Ländern weder Helm-, noch Versicherungs- und Führerscheinpflicht, müssen aber ab einer Geschwindigkeit von 25 km/h die Motorunterstützung abschalten.
  • Fahrrädern mit tretabhängigem, unlimitiertem Zusatzantrieb im engeren gesetzlichen Sinne des Begriffes „Fahrrad“ sind zwar versicherungspflichtig, unterliegen aber nicht der Helmpflicht. Ein Mofa-Führerschein ist Voraussetzung.
  • Fahrrädern mit tretunabhängigem Zusatzantrieb im engeren gesetzlichen Sinne des Begriffes „Fahrrad“ dürfen nur 20 km/h schnell fahren, sind aber trotzdem versicherungspflichtig und unterliegen nicht der Helmpflicht. Ein Mofa-Führerschein ist Voraussetzung.
  • Fahrrädern mit unabhängigem Zusatzantrieb im weiteren Sinne fallen unter den gesetzlichen Begriff des Kleinkraftrades und dürfen einer Einschränkung gemäß bis 45 km/h schnell werden. Bei höheren Geschwindigkeiten ist die Bezeichnung Motorrad angebracht.

Organisationsstrukturen

1994 wurde in Deutschland ein gemeinnütziger Verein namens ExtraEnergy e.V. gegründet, in dem technikinteressierte so genannte „Powerbiker“ sich zusammengeschlossen haben. Der Verein gibt eine Zeitschrift mit regelmäßigen Testberichten und weltweiten Nachrichten zu diesem Themenfeld heraus. Die Webseite ist zweisprachig (englisch/deutsch).

Nutzer

Es gibt vor allem drei ganz unterschiedliche Nutzergruppen:

  • Leute, die häufig mit Bergen, Gegenwind oder viel Gepäck zu kämpfen haben;
  • Ältere Menschen, denen wegen nachlassender Kraftreserven eine gelegentliche Unterstützung willkommen ist. (Aufgrund der demographischen Entwicklung in Deutschland ist dies die größte Zielgruppe der Hersteller.)
  • Fahrradfahrer, die mit dem unlimitierten, tretabhängigen Zusatzantrieb schneller als jedes Mofa, aber trotzdem nicht verschwitzt vorankommen wollen.
  • Spassuchende oder Arbeitende, die schnell und wendig vorwärtskommen wollen, z. B. auf weitläufigen Arealen oder Gelände.

Anwendungsbereiche: Innerbetriebliche Verkehre, Innenstädte, Kurorte, Ferienorte, als Zubehör für LKW-Caravan-Boot, Campingplätze

Praxiserfahrungen

Bei umgerüsteten Flachlandfahrrädern mit Geschwindigkeitsbeschränkung und geringer Spreizung bei der Übersetzung sind Geschwindigkeiten über 20 km/h nur durch große Anstrengung zu erreichen. Die Tendenz geht daher dahin, dass Elektroräder gleich als solche gebaut werden, um Gewicht, Reichweite, Akkumulatorgrösse und Geschwindigkeit zu optimieren. Als Elektrofahrräder konzipierte Fahrzeuge (Pedelec) erreichen auf flacher Fahrbahn Geschwindigkeiten von etwa 30 km/h.

Die fehlende Akzeptanz für Elektrofahrrädern resultiert vor allem aus der Historie der Akku-Technologie. Gilt die Fahrradtechnik als ausgereift, so galt das lange Zeit nicht für die Akku-Technologie. Akkus mit geringer Reichweite, stark nachlassende Akkus, Memoryeffekt usw. haben das Image der Elektroräder nachhaltig beschädigt. Moderne Elektroräder haben heute NiMh-Akkus oder Lithium-Polymerakkus, die sich im Einsatz bewähren. (Reichweite, Lebensdauer, kein Memoryeffekt).

Dennoch, Elektroräder haben durch die begrenzte Stromversorgung eine beschränkte Steigungsbewältigungsfähigkeit, die Reichweite des Elektrofahrrades wird also umso kürzer, je steiler die Fahrbahn wird. Grundsätzlich dient der Elektroantrieb der Tretunterstützung, diese ist bei flacher oder ansteigender Fahrbahn gegeben. Es kann nicht wie bei einem benzinbetriebenen Fahrzeug innerhalb von wenigen Minuten wieder „vollgetankt“ werden, ein Akkuladezyklus dauert je nach Modell mehrere Stunden. Im Gegensatz zu Motorrädern beschleunigen Elektroräder jedoch lautlos und tragen lokal nicht zur Ozon- und Smogbildung bei.

Problematik des Akkumulators

Da die Lebensdauer des Akkumulators auf wenige Jahre beschränkt ist, muss er gegebenenfalls mehrmals ausgewechselt werden, was aus ökologischer Sichtweise nicht unproblematisch ist. Hochtechnologiekonzepte bringen Abhilfe bei entsprechend höheren Preisen. In den USA haben Rennkonstruktionen (motorradähnlich) bereits über 300 Volt Betriebsspannung.[1] Fortgeschrittene Batteriemanagementkonzepte mit Konditionierung einzelner Zellen im Betrieb werden die Lebensdauer durch redundante Zellen erhöhen, und neue Synchronmotoren mit Seltene-Erden-Magneten werden den Wirkungsgrad weiter steigern.

Ausblick

neuartige Akkutechnologie, [Fahrtenregler]

Literatur

  • Hannes Neupert: "Das Powerbike". Moby Dick Verlag, Kiel 2000, 165 Seiten, ISBN 3-89595-123-4

Quellen

  1. nedra.com

Siehe auch

Elektrofahrzeug, IFMA, Velomobil, Hybridantrieb, Solarmobil, Leichtkraftrad, Mofa, Moped, Leichtfahrzeug