Josef Kramer (1906 – 1945) war KZ-Kommandant.
Josef Kramer wurde 1906 in München geboren, trat 1931 in die NSDAP ein, um ein Jahr später SS-Mitglied zu werden. Seine Anstellung 1934 als Aufseher im Konzentrationslager Dachau markierte eine erste Etappe seines nun beginnenden „Aufstieges“ im nationalsozialistischen Konzentrationslagersystem. Er wurde zunächst in die Lager von Sachsenhausen und Mauthausen versetzt, um schließlich 1940 in Auschwitz Rudolf Höss’ Vertreter zu werden. Im April 1941 wurde er Lagerkommandant des im Elsass gelegenen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof, wo er bis Mai 1944 blieb. In diesem Lager ließ er jüdische Gefangene vergasen, um die berüchtigte "Schädel- und Skelettsammlung" des Anatomieprofessors August Hirt, an der Reichsuniversität von Straßburg, zu vervollständigen.
Im Mai 1944 kehrte Kramer nach Auschwitz zurück, um in Auschwitz-Birkenau die massiven Vergasungsaktionen, denen die ungarischen Juden zum Opfer fielen, zu leiten. Er wurde im Dezember 1944 nach Bergen-Belsen versetzt, wo er als Lagerkommandant bis Kriegsende blieb. Als die britischen Truppen das Lager im Frühjahr 1945 befreiten, wurde er verhaftet, vor ein britisches Militärgericht gestellt und im Dezember 1945 hingerichtet.