Spielmechanik

Computerspielbegriff
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Die Spielmechanik (engl. Gameplay, wortlich Spielen des Spiels oder die Spielweise) ist ein zum Computerspieler-Jargon gehöriger, etablierter Begriff, der in einer weiten Definition die Gesamtheit aller Spielererfahrungen während der Interaktion mit formalisierten Spielen wie den Computerspielen beinhaltet. Damit ist der Begriff ein Synonym für „Spielen“ bzw. das Spielerlebnis an sich.

Details

Bedingt durch das interaktive Medium Computerspiel, dessen einzelne Titel jedesmalig unterschiedliche Spielprinzipien und -strukturen aufweisen, ist der Begriff extensional sehr breit gestreut und notwendig abstrakt. Er lässt sich von daher nicht so formal definieren wie etwa eine Film- oder Musikerfahrung. Anderen Ansichten besagen, dass die Verwendung eines solchen Begriffes zeigt, wie wenig entwickelt und unvollständig noch die Theorien zu Computerspielen seien. Beispielsweise verlangt das Kino kein Film-Sehen und die Literatur kein Bücher-Lesen, weil hier die nicht interaktiven Medien klar formal beschrieben werden können.

Nach einer engeren, versuchsweise intensionalen Definition steht Gameplay für die logische Interaktion von Elementen von Computerspielen und bezieht sich auf eine andere Meta-Ebene als die zur Interaktion benutzten Techniken wie Grafik und Sound. Zum Gameplay gehören etwa ein (zu großen Teilen implizites) Regelwerk, nach dem ein Spiel abläuft, das Leveldesign und die Computertaktik (Künstliche Intelligenz), jedoch lässt sich keine genaue Definition des Begriffes finden. In aktuellen Diskussionen verwendet man deshalb immer häufiger den praktischeren Begriff Spielmechanik.

Eine gelungene Spielmechanik zeichnet sich im allgemeinen aus durch einfache Zugänglich- und Erlernbarkeit, eine langanhaltende, nicht zu steile Lernkurve, einen ausgewogenen, fairen Schwierigkeitsgrad, die Qualität der Eingabeabfrage und spielerische Feinheiten. Ferner muss sich die Mechanik eines Spiels durch innovative Elemente auszeichnen, bzw. muss sie bekannten Spiel-Verfahren einen unverbrauchten Anschein geben.

Insoweit geht der Begriff Gameplay stark über in den Begriff der Langzeitmotivation, wobei letzteres allerdings - neben dem Spielumfang - zu großen Stücken eine Folge eines gelungenen Gameplays ist.

Beispiele für ein gelungenes Gameplay auf Element-Niveau aufzuzeigen, ist nicht einfach, da, sobald das Spielsystem sinnvoll ineinander greift, das Spiel als Ganzes bewertet werden müsste. Misslungene Gameplayelemente hingegen können sich z.B. in einem Beat'em Up so darstellen, dass man nur die Hälfte aller Angriffsmanöver braucht und man diese immer wieder in nahezu identischer Performanz, egal in welcher Spielstufe und egal in welchem Schwierigkeitsgrad, verwendetet, um das Programm erfolgreich durchzuspielen. Die Hälfte des Spielsystems greift also nicht. Ein ähnliches Beispiel sind gerne verwendete, aber auch oft unterentwickelte, spielerisch nahezu nutzlose Rollenspiel-Elemente in Nicht-Rollenspiel-Computerspielen.

Siehe auch