Greiz

Kreisstadt des Landkreises Greiz, Thüringen, Deutschland
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Die Stadt Greiz liegt im Südosten von Thüringen, unmittelbar an der Landesgrenze zu Sachsen. Die Stadt ist die Kreisstadt des Landkreises Greiz.

Geographie

 
Blick über Teile der Stadt

Das Zentrum von Greiz liegt im engen Tal der Weißen Elster, unterhalb der Mündung der Göltzsch.

Nachbargemeinden

Die nachfolgenden Gemeinden grenzen an die Stadt Greiz.

Im Landkreis Greiz: Vogtländisches Oberland, Langenwetzendorf, Neumühle/Elster (die Stadt Greiz ist erfüllende Gemeinde), Teichwolframsdorf, Mohlsdorf

Im Vogtlandkreis (Sachsen): Reichenbach im Vogtland, Mylau, Netzschkau, Elsterberg

Die wichtigsten größeren Städte in der Nähe von Greiz sind Gera, Zwickau und Plauen.

Weitere benachbarte Städte sind Berga/Elster und Zeulenroda sowie in Sachsen die Städte Reichenbach im Vogtland, Mylau, Netzschkau, Elsterberg und Werdau.

Stadtgliederung

Stadtteile sind Caselwitz, Dölau, Gommla, Irchwitz, Kurtschau, Moschwitz, Obergrochlitz, Pohlitz, Raasdorf, Reinsdorf, Rothenthal, Sachswitz, Schönfeld, Thalbach und Untergrochlitz.

Geschichte

 
Greiz erlebte sein schnellstes Wachstum während der Industrialisierung im Deutschen Kaiserreich

Bereits seit der jüngeren Steinzeit war der Talkessel der Weißen Elster bewohnt. Das heutige Greiz, ehemals Grewcz, ist wahrscheinlich slawischen Ursprungs und wurde 1209 erstmals urkundlich erwähnt (siehe: Gradec). 1359 erhielt es Stadtrecht. 1449 wurde die Stadt von den Grafen von Reuß, die seit 1306 in Greiz residierten, in Unter- und Obergreiz aufgeteilt. Aus diesem Grund gibt es auch zwei Residenzschlösser in der Stadt. Erst 1768 vereinigten sich die beiden Linien wieder zur Grafschaft Reuß ältere Linie, die 1778 zum Fürstentum wurde. Ein großer Brand zerstörte Greiz im Jahr 1802 fast gänzlich. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt zu einem bedeutenden Industriestandort. Mit der Errichtung eines Zweigwerkes 1871 verlagerte eines der führenden sächsischen Textilunternehmen, die Reichenbacher Firma Georg Schleber, ihren Standortschwerpunkt nach Greiz. Seit 1920 gehört die Stadt zum Freistaat Thüringen. Während der DDR-Zeit war sie eine Kreisstadt im Bezirk Gera. Greiz gilt als die „Hauptstadt des Thüringer Vogtlandes“, zu dem neben ihr unter anderem auch noch die Städte Weida, Zeulenroda-Triebes und Schleiz gehören.

Eingemeindungen

  • 1856: Tannendorf
  • 1921: Pohlitz
  • 1922: Dölau (mit Sachswitz und Rothenthal), Gommla, Irchwitz (mit Aubachtal und Thalbach), Kurtschau (mit Silberloch), Obergrochlitz (mit Caselwitz, Moschwitz und Untergrochlitz), Raasdorf, Schönfeld
  • 1994: Reinsdorf (mit Waltersdorf)

Religionen

Folgende Konfessionen unterhalten in Greiz eine Gemeinde:

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

 
Bevölkerungsentwicklung

1800 bis 1960

1971 bis 1998

1999 bis 2006

Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

1 29. Oktober
2 31. August

Politik

 
Rathaus

Stadtrat

Bei den letzten Kommunalwahlen am 27. Juni 2004 errang die SPD 12 Sitze, die CDU 9, die Linkspartei.PDS 5 und die FDP-IWA 4 Sitze im Greizer Stadtrat.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
Das Obere Schloss
 
Das Untere Schloss
 
Sommerpalais im Greizer Park
 
Turm der Stadtkirche

Greiz verfügt über ein Theater, mehrere Museen und eine umfangreiche Bibliothek.

Bauwerke

Stadtprägend ist der Schlossberg mit dem Oberen Schloss. Es ist im Kern mittelalterlich, musste aber nach einem Brand im Jahre 1540 wiedererrichtet werden und wurde im 18. Jahrhundert weiter ausgebaut. Ein bekanntes Fotomotiv ergibt sich vom Bahnhof aus; durch den Schlossberg wurde ein Tunnel für die Bahnstrecke nach Gera gegraben. In dem Oberen Schloss befand sich ein bedeutender Teil des Thüringer Staatsarchivs. Nach dem Umzug des Archivs auf das unterhalb des Schlossbergs liegende Gelände des ehemaligen VEB Herdas werden die ehemaligen Archivräume auf dem Oberen Schloss restauriert.

Das Untere Schloss ist neueren Datums: im 16. Jahrhundert erbaut und nach dem Brand von 1802 in den Jahren danach bis 1809 im klassizistischen Stil neu aufgebaut. Das Untere Schloss beherbergt heute das Heimatmuseum, Musikschule und Stadtinformation.

Weitere Sehenswürdigkeiten:

  • Stadtkirche
  • Sommerpalais

Parks

 
Der Binsenteich im Greizer Park

Der Greizer Park, zu DDR-Zeiten in „Leninpark“ umbenannt, zählt zu den schönsten Landschaftsparks Thüringens. Er entstand bereits um 1650 als Küchengarten und wurde später mehrmals umgestaltet. Seine heutige Gestalt erhielt der Greizer Park in den Jahren 1873 bis 1876. Wie bei anderen höfischen Parkanlagen dieser Zeit ist er im englischen Stil angelegt. In diesem Park befinden sich das Sommerpalais und das Küchenhaus. Zu DDR-Zeiten wurde das Küchenhaus als Wohnhaus benutzt. Heute befindet sich nach umfangreicher Sanierung darin ein Café.

Den Beinamen Park- und Schlossstadt trägt Greiz zu recht: Es gibt ebenfalls den Stadtpark, eine Parklandschaft in der Nähe des Greizer Krankenhaus und den Park um den Hirschteich am Ortsausgang in Richtung Mohlsdorf. Außerdem gibt es noch den Goethepark in der Nähe das Bahnhofes, der im Zuge des geplanten Neubaus der Stadthalle umgestaltet werden soll.

Sommerpalais mit der Kupferstichsammlung und dem Satiricum

Das Sommerpalais im Greizer Park beherbergt eine europaweit einmalige Sammlung von historischen Kupferstichen und das Satiricum. Das Satiricum ist eine bedeutende Sammlung und Ausstellung von Karikaturen und Plastikaturen. Einzigartig ist die Vielfalt der Exponate aus der DDR-Zeit. Viele bekannte Künstler, die in der Zeitschrift „Eulenspiegel“ veröffentlichten, stellten hier ihre Originale aus. Heute sind hier neben Arbeiten von bekannten DDR-Künstlern auch gleichberechtigte Arbeiten von Kollegen, die in der Zeitung Titanic veröffentlichen, zu sehen. Die Räume im Erdgeschoss werden zur Zeit in den Sommermonaten für verschiedene Sonderausstellungen genutzt.

Weitere touristische Sehenswürdigkeiten rund um Greiz

In der Nähe von Greiz befinden sich mehrere besuchenswerte Orte im Vogtland.

Sport

Sportliches Aushängeschild der Stadt ist der RSV Rotation Greiz (Ringen). Der 1931 gegründete Verein stieg im Jahre 2000 in die 1. Ringer-Bundesliga auf und schaffte 2002 mit dem Erreichen des Playoff-Halbfinales um die deutsche Meisterschaft den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Nach dem Rückzug in die Drittklassigkeit aus finanziellen Gründen ist der Verein seit Herbst 2006 wieder in der 2. Bundesliga zu finden. Weitere größere Vereine sind der in der Bezirksliga spielende 1.FC Greiz (Fußball), der VfB Greiz (Tischtennis und Badminton), die Hainberger Füchse (Eishockey), der 1.SSV Greiz (Basketball), der Tauchclub TC Chemie Greiz sowie der 1.Schwimmklub Greiz. Auch der Schachsport hatte in Greiz eine lange Tradition und brachte den internationalen Großmeister Lutz Espig und weitere herausragende Spielerpersönlichkeiten hervor.

Wirtschaft und Infrastruktur

Greiz war ein bedeutender Standort der Textilindustrie mit Webereien (z.B. Firma Arnhold) und der Textilveredelung (Firma Georg Schleber AG). In der DDR war Greiz ein wichtiger Industriestandort. Von Bedeutung waren Textilindustrie (Greika), der Maschinen- und Fahrzeugbau sowie die chemische Industrie.

Verkehr

 
Bahnhof

Bereits 1865 wurde eine Eisenbahnlinie von Greiz-Aubachtal nach Brunn in Sachsen eröffnet, die 1879 zum Bahnhof Greiz und 1886 nach Neumark verlängert wurde. Diese Strecke wurde 1999 stillgelegt, nachdem schon seit dem 01.06.1997 kein planmäßiger Zugverkehr mehr stattfand.

Die Elstertalbahn von Gera über Greiz nach Plauen unterer Bahnhof und Weischlitz wurde 1875 eröffnet. Sie durchquert den Greizer Schloßberg und den Bahnhof Greiz-Dölau. Heute verkehren auf dieser Linie die Deutsche Bahn AG und die Vogtlandbahn. Der wichtigste Bahnhof dieser Strecke ist Gera Hbf.

Der nächstgelegene Bahnhof an der Sachsen-Franken-Magistrale liegt in Reichenbach. Diese Bahnstrecke wurde durch die Göltzschtalbrücke, die größte Ziegelsteinbrücke Europas, und durch deren „kleinere Schwester“, die Elstertalbrücke bei Jocketa, bekannt. Die Göltzschtalbrücke befindet sich in unmittelbarer Nähe an der Landesgrenze im sächsischen Netzschkau und ist vom Greizer Ortsteil Reinsdorf aus sichtbar.

In Greiz kreuzen sich die Bundesstraßen 92 von Gera nach Plauen und 94 von Schleiz nach Reichenbach. Ferner existieren Landesstraßen nach Werdau (in Richtung Zwickau), Mylau und Neumühle. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle liegt an der A 72 bei Reichenbach im Vogtland. Wenn man von Greiz nach Mylau entlang der Göltzsch fährt, durchquert man die Göltzschtalbrücke, bevor man später nach Reichenbach und dort auf die Bundesstraße 94 und die A 72 fahren kann.

Ansässige Unternehmen

  • Chemiewerk
  • Papierfabrik
  • Maschinenbaubetriebe, Werkzeugmaschinenbau
  • High-Tech-Unternehmen (Sensortechnik, Klimasimulation, Mikrochip-Fertigung)
  • Umwelttechniken
  • Kunststoffherstellung, Plastverarbeitung
  • Holzbearbeitung
  • Medizintechnik, Sanitärtechnik
  • Autozulieferindustrie
  • 3 Druckereien
  • 2 Brauereien

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die in Greiz gelebt und gearbeitet haben

Commons: Greiz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien