Der Blick nach Rechts ist ein monatlich im Internet erscheinender deutscher Informationsdienst über den Rechtsextremismus. Sein Anliegen ist die zeitnahe „Aufklärung über rechtsextreme Aktivitäten“ (Untertitel), die nach Ansicht der Initiatoren in den gewöhnlichen Medien nicht gebührend beachtet werden.
Geschichte
Gegründet wurde der “Blick nach Rechts” als Antifa-Blatt vom westdeutschen Stasi-Mitarbeiter[1] Kurt Hirsch. Wie u.a. der Historiker Hubertus Knabe in seinem Buch „Der diskrete Charme der DDR: Stasi und Westmedien“ schreibt, nutzte die Stasi vielfältige Kanäle zur Propaganda in Westdeutschland, darunter auch den Blick nach rechts. Den äußerst links stehenden Politaktivisten Kurt Hirsch, der zeitweilig auch Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) war, hatte die Stast 1970 „auf ideologischer Basis“ als Inoffiziellen Mitarbeiter (Deckname „Helm“) angeworben.
1983 erklärte Hirsch unerwartet den Bankrott der Zeitung. Durch die Hilfe der SPD, die sein Archiv aufkaufte und ihm fortan ein monatliches Gehalt für seine publizistische Arbeit zahlte, konnte Hirsch den Blick nach Rechts 1984 wiederbeleben.
Heutiger Herausgeber ist der Journalist Helmut Lölhöffel vom „Institut für Information und Dokumentation e.V.“, Träger die „Berliner Vorwärts Verlagsgesellschaft mbH“, Schirmherrist die stellvertretende Parteivorsitzende der SPD, Ute Vogt. Mitarbeiter sind verschiedene Politologen, Journalisten und Experten im Themenbereich, darunter Armin Pfahl-Traughber und Gernot Modery. Die Zeitschrift erschien von 1984 bis 2004 als gedruckte Ausgabe und erscheint seither als online-Magazin.
Kritik
Die Preußische Allgemeine Zeitung schrieb über den Blick nach Rechts:
- "Von Beginn an diente der Blick nach rechts nicht allein der Aufklärung über extremistische oder neonazistische Umtriebe, was ja durchaus anerkennenswert wäre. Hirsch machte deutlich, daß er genauso konservative Persönlichkeiten bekämpfen wollte, indem er sie mit Kampagnen überzog."[2]
Siehe auch
Belege
- ↑ Archiv der Berliner Zeitung
- ↑ Preußische Allgemeine Zeitung, 24.01.2004