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Kgl. Harmonie Hergenrath

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Königliche Harmonie Hergenrath ist ein musikalisches Ensemble aus Belgien.

Das Ensemble

Der heute über hundertjährige Verein ist unter der Leitung von Jean-Marie Cremer, seit Dezember 2003 Ehrendirigent der Harmonie, während 28 Jahren zu einem homogenen Klangkörper gewachsen. Seit Januar 2004 steht die Harmonie unter Leitung ihres neuen Dirigenten Gerhard Sporken. Das Repertoire ist gleichermaßen der Klassik und der Moderne verbunden.

Immer wieder nutzen die Hergenrather Musiker die Gelegenheit, bei Wettbewerben im In- und Ausland ihre Fähigkeiten im Vergleich mit den Besten zu prüfen. So konnte der Verein 1980 beim nationalen Musikwettbewerb der Stadt Antwerpen die Goldmedaille erringen. 1986 wurden die Hergenrather Musiker in Löwen Landesmeister. Bei der Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb in Luxemburg erreichte die Harmonie bei starker europäischer Konkurrenz einen „Ersten europäischen Preis mit Auszeichnung“. In 1999 konnte die Harmonie einen ersten Preis in der Höchststufe beim internationalen Blasmusikfestival in Prag erringen.

Der Verein nimmt regelmäßig an den Einstufungswettbewerben von FÖDEKAM teil, wo er 1989 in der höchsten Kategorie eingestuft wurde. Seit 1999 ist die Harmonie von der Deutschsprachigen Gemeinschaft als „Ensemble mit besonderer künstlerischer Leistung“ anerkannt.

Neben den Konzerten stehen regelmäßige Auftritte im „Heimatdorf“ (Prozessionen, Patronatsfeste, Martinszug, ...) auf dem Programm.

Geschichte

Die Pionierzeit (1897–1919)

Im Juli 1897 fand die erste Generalversammlung der „Harmonie“ mit 15 Mitgliedern statt. Zum Gründungspräsident wurde Andreas Wintgens gewählt. Noch im gleichen Monat fand der erste öffentliche Auftritt statt: die Harmonie begleitet den Hergenrather Kriegerverein nach Lontzen zur dortigen Kirmes.

Ein erstes Gruppenfoto wurde am 30. April 1911 aufgenommen.

Wegen des Ersten Weltkriegs ruhte die Tätigkeit von 1916 bis 1918. Vier aktive Musiker fielen im Felde.

1919–1945

Im Februar 1919 stellte man an den Kreiskommandanten das Gesuch, die wöchentlichen Proben wieder aufnehmen zu dürfen, was dann auch zugestanden wurde. Am 11. Juni 1922 wird das 25jährige Bestehen mit Musik, Gesang und Tanz in allen drei Ortsälen gefeiert.

1945–1972

Die Kriegsjahre 1940 bis 1945 waren auch für die Harmonie schwere Jahre. Anfangs trat sie noch einige Male bei kirchlichen Festen und patriotischen Veranstaltungen auf, dann aber wurden immer mehr Mitglieder zu den Waffen gerufen und der Verein musste seine Tätigkeit vorübergehend einstellen.

1947 wurden wieder regelmäßige Proben abgehalten. Das anstehende 50jährige Vereinsjubiläum wurde wegen der Nachkriegszeit erst 1950 im kleinen Rahmen gefeiert.

Am 22. Dezember 1962 spielte die Harmonie im Saale Bauens halbe Stunde Marschmusik. Das Besondere dieses Auftritts: es war die erste Rundfunkaufnahme. Sie wurde am 11. März 1963 um 19:30 Uhr im belgischen Rundfunk, „Sendungen in deutscher Sprache“, ausgestrahlt.

Am 18. April 1970 bewies der Verein sein Können beim ersten durch „Födekam“ organisierten Einstufungswettbewerb. Er wurde in die dritte Kategorie eingestuft.

Beim zweiten Wettbewerb durch Födekam errangen die Musiker 93,5% und stiegen in die 2. Kategorie auf.

Anlässlich des 75jährigen Bestehens wurde der 1908 angeschaffte Schellenbaum durch die heutige Vereinsfahne ersetzt. Auf dem Festabend konnte Präsidenten Hans Meessen aus den Händen des beigeordneten Bezirkskommissars Hoen die Urkunde entgegennehmen, die den Jubelverein nunmehr zur Führung des ehrenvollen Titels „Königlich“ berechtigt. Einen weiteren Höhepunkt verzeichnete der gastgebende Verein mit einem Galakonzert des „Quatuor belge de Saxophones“ und der Kapelle der belgischen Seestreitkräfte.

1972–heute

1975 schien der Zeitpunkt für einen erneuten Dirigentenwechsel gekommen, wollte die Harmonie sich fortentwickeln. Nachfolger von Joseph Meessen am Dirigentenpult wurde der Welkenraedter Berufsmusiker Jean-Marie Cremer, der seine erste Probe am 1. Oktober 1975 abhielt.

Am 30. November 1980 konnte die Harmonie vom „Nationalen Musikturnier“ der Stadt Antwerpen eine Goldmedaille mit nach Hause bringen.

August 1984: Konzert Reise der Harmonie nach Meransen (Südtirol).

In Trier, wo sich die Deutschsprachige Gemeinschaft vom 27.9 bis 12.10.1985 vorstellte, fand die Harmonie bei einem Konzert auf dem Hauptmarkt in unmittelbarer Nähe des Doms, am 12. Oktober 1985, nicht nur eine grandiose Kulisse, sondern auch starken Anklang bei der Bevölkerung. Diesem Freiluftkonzert folgte ein zweiter Auftritt am Spätnachmittag im Sitzungssaal des Rathauses.

In Löwen konnte unser Verein am 2. März 1986 in der höchsten Kategorie den Titel „Landesmeister“ erringen.

Am 19. April 1986 übernimmt Arnold Zinzen das Amt des Präsidenten und übt diesen Posten in die nächsten 17 Jahren aus.

In Ettelbrück (Luxemburg) stellte sich die Harmonie am 31. Mai 1987 dem internationalen Vergleich beim Musikwettbewerb der UGDA (Union Grand-Duc Adolphe), wobei sie einen ersten Preis mit Auszeichnung erhielt.

Beim einem europäischen Wettbewerb für Harmonieorchester in der luxemburgischen Hauptstadt am 24. Mai 1990, erreichte die Königliche Harmonie einen „Ersten europäischen Preis mit Auszeichnung“ sowie den Pokal der Stadt Luxemburg.

In Bramberg im Pinzgau (Österreich) vom 8. bis zum 12. Mai 1991 bot sich die Möglichkeit, Vereinsausflug und musikalische Darbietung zu verbinden.

In Marsberg/Essentho im Sauerland (Deutschland) gab die in der Nähe stationierte belgische Raketeneinheit (62. Artilleriebataillon) vor ihrem Abzug am 27. März 1993 ein Wohltätigkeitskonzert, das von den Hergenrather Musikern mit einem ansprechenden Programm in der Aula des Gymnasiums gestaltet wurde. „950 Jahre Essentho“ und „25 Jahre belgische Militärgarnison“ waren der Anlass eines weiteren Matinee-Konzertes in der Schützenhalle von Essentho.

1994 führte eine dreitägige Konzertreise die „Harmonie“ nach Calw in den Schwarzwald, wo sie vom 19. bis zum 21. August das Weinfest musikalisch verschönerte.

1997 konnte die Harmonie ihr 100jähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlass produzierten wir am 4. und 5. Januar 1997 unsere erste CD „Kleine Perlen Großer Meister“ und feierten das Jubiläum vom 7. bis zum 11. Mai mit einem großen Musikfest.

Beim Internationalen Blasmusikfestival in Prag vom 7. bis zum 9. Januar 1999 konnte die Harmonie einen ersten Preis in der Höchststufe erringen. Zusätzlich wurde unser Dirigent Jean-Marie Cremer zum besten Dirigenten des Festivals gekürt.

Anlässlich der Einführung des Euro in der Euregio Maas-Rhein konzertierte die Harmonie am 28. Dezember 2001 im Krönungssaal des Aachener Rathauses.

Am 7. Juli 2002 nahm die Harmonie am „Musik-Marathon“ in Eupen teil. Das Konzert stand unter dem Thema „amerikanische Werke“. Unter anderem begleitete sie Veronique Solhosse (Gesang), im Jahr 2000 Finalistin beim renommierten „Concours Reine Elisabeth“ in Brüssel, bei ihrer Interpretation von bekannten Gershwin-Melodien.

Seit dem 28. Februar 2003 ist Sylvia Klinkenberg Präsidentin der Harmonie.

Am 7. Dezember 2003 wird Jean-Marie Cremer nach 28 erfolgreichen Jahren zum Ehrendirigenten der Kgl. Harmonie ernannt.

Seit Januar 2004 steht die Harmonie unter der Leitung von Gerhard Sporken.

Am 8. Oktober 2004 hatten wir die Ehre neben unserem eigenen Programm bei einem Konzert in Fouron zwei exellente Solomusiker bei Ihrem Auftritt zu begleiten. So stand die Welturaufführung des "Concerto for Alto Saxophone and Band" von Derek Bourgeois mit der Solistin Suzanne Welters und die "Walzer-Arie N°6 for Trombone & Wind Band" von Jos. Serafini-Alschausky mit José Schyns, Soloposaunist der belgischen Guiden und Posaunenprofessor am Kgl. Konservatorium in Brüssel, auf dem Programm.

Bei der Födekam-Einstufung am 5. und 6. November 2005 bestätigte die Harmonie Hergenrath mit einem Resultat von 95,9% in der Höchstufe ihre Klasse und erhält wieder das Prädikat "mit besonderer künstlerischer Auszeichnung". Das ist die bis dato höchste Punktzahl, die bei einer Einstufung für Harmonien in Ostbelgien zuerkannt worden ist.