Schloss Moyland ist ein mittelalterliches Wasserschloss bei Bedburg-Hau (Nordrhein-Westfalen), das heute eine umfangreiche Kunstsammlung beherbergt.
Überblick
Erstmals erwähnt wurde Moyland 1307 als Lehen der Grafen von Kleve. 1661 erwarb Alexander von Spaen das Schloss. Die mittelalterliche Anlage wurde in seinem Auftrag Ende des 17. Jahrhunderts von Pieter Post im Stil des Barock erweitert und fiel 1740 an Preußen. Friedrich der Große traf hier zum ersten mal mit Voltaire zusammen. Auf der Rückfahrt von Schloss Moyland soll der Preußenkönig dann im Kamper Terrassengarten den Plan für Schloss Sanssouci entworfen und aufgezeichnet haben.
Von 1766(/67) an befand sich das Schloss im Besitz der Familie von Steengracht. Adrian van Steengracht hatte das Schloss als naturale Entschädigung für Kredite im Siebenjährigen Krieg von besagtem Friedrich erhalten. Ab 1854 wurde es von Ernst Friedrich Zwirner im Stil der Neu-Gotik neu gestaltet. Bei den letzten Kämpfen des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss bis zum Einmarsch der Alliierten am 25. Februar schwer beschädigt. Eine provisorische Reparatur 1954 wurde dann von einem Brand 1956 wieder zunichte gemacht, sodass das Schloss allmählich verfiel.
Erst 1987 begann mit notwendigen Sicherungsarbeiten das Interesse am Schloss wieder Raum zu gewinnen. Am 11. Juli 1990 wurde schließlich die Stiftung Museum Schloss Moyland zum Wiederaufbau begründet. Am 24. Mai 1997 konnte das bis dahin vollständig renovierte Gebäude samt Gartenanlagen wiedereröffnet werden. Das Schlossgebäude selbst beherbergt heute die ehemalige Kunstsammlung der Brüder Hans und Franz van der Grinten. Die über 60.000 Exponate umfassende Sammlung enthält unter anderem Stücke von Erwin Heerich, Willem de Ouden, Rudolf Schoofs und Hermann Teuber.
Hinzu kommt eine Sammlung von Stücken des einst mit den Stiftern befreundeten Joseph Beuys. Im eigens geführten Joseph Beuys Archiv , das mit dem Forschungsinstitut der Kunstakademie Düsseldorf zusammenarbeitet, werden um die 100.000 Archivalien des Künstlers aufbewahrt. Ein kleiner Teil des Bestandes befindet sich zudem stets in der Ausstellung. Einen weiteren Überblick über Beuys' Leben und Werk bietet die 50.000 Bände umfassende Kunst-Bibliothek der Stiftung.