Bergamo

italienische Gemeinde und Hauptstadt der Provinz Bergamo
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Wappen Karte
Wappen der Stadt Mainz Karte Mainz in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Ehem. Regierungsbezirk: Rheinhessen-Pfalz
Kreis: Kreisfreie Stadt
Geografische Lage: 50° 00' n. Br.
8° 16' ö. L.
Fläche: 97,75 km²
Einwohner: 202.441 (31.12.2002)
Bevölkerungsdichte: 2.071 Einwohner/km²
Höhe: 85 m (Rhein) bis 285 m
über NN (Mainz-Ebersheim)
Postleitzahlen: 55001-55131 (alt: 6500)
Vorwahlen: 06131 / 06136 (Mainz-Ebersheim)
Kfz-Kennzeichen: MZ
Gemeindeschlüssel: 07 3 15 000
Stadtgliederung: 15 Ortsbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Jockel-Fuchs-Platz 1
55116 Mainz
Offizielle Website: www.mainz.de
E-Mail-Adresse: stadtverwaltung@stadt-mainz.de
Politik
Oberbürgermeister: Jens Beutel (SPD)
Stärkste Fraktion: CDU


Bergamo ist eine Stadt in der italienischen Region Lombardei und Hauptort der Provinz Bergamo. Sie liegt etwa 50 km östlich von Mailand äußerst malerisch am Fuß der Alpen an der Grenze zur Poebene und hat ca 150.000 Einwohner. Die Altstadt (Città Alta) liegt 380 m ü. M. auf einem Hügel, der zu den letzten Ausläufern der Alpen gehört, bevor diese in die fruchtbare Poebene übergehen. Die Neustadt (Borghi) und einige Vorstädte erstrecken sich um den Altstadthügel, sowohl in der Ebene als auch über angrenzende Hügel.

Bergamo, Blick auf die Città alta (Altstadt)

Die Altstadt zieht sich wie ein Amphitheater an einer Anhöhe empor und ist vollständig mit einer Stadtmauer umgeben. Die heutigen Mauern stammen aus dem 16. Jahrhundert und beinhalten mehrere Bastionen. In der Mitte der Altstadt liegt die Piazza Vecchia, an der die wichtigsten Gebäude der Altstadt liegen: das mittelalterliche Rathaus Palazzo Vecchio (della Ragione) mit dem Stadtturm, dahinter der Dom (ursprünglich von Ant. Filarete erbaut, im 17. Jahrhundert gänzlich umgestaltet) mit Kuppel, die Kirche Santa Maria Maggiore, ein schöner romanischer Bau (von 1173) mit den Denkmälern und Gräbern der Musiker Gaetano Donizetti und Simon Mayr, und die darangebaute prachtvolle Cappella Colleoni mit den Grabmälern des Generals Bartolomeo Colleoni und seiner Tochter Medea.

Bergamo, Ansicht

Vom alten Kastell auf dem Hügel San Virgilio, nordwestlich über der Altstadt, genießt man eine ausgedehnte Fernsicht. In der unteren Stadt liegen die Accademia Carrara, eine Gemäldesammlung mit Werken von Botticelli, Rubens,Raffael, Pisanello und weiteren, und die so genannte Fiera, ein großes Steingebäude mit 540 Buden und einem großen Saal in jeder Ecke, in dem jährlich die berühmte Bartholomäusmesse abgehalten wird. Die beiden Stadtteile sind durch die Viale Vittorio Emanuele verbunden, außerdem gibt es zwei Aufzüge (Funicolare).

Die Stadt hatte 1881 23.819, mit den Borghi 33.977 Einwohner.

Schon früh haben sich die Bergamasker durch gewerbliche Tätigkeit ausgezeichnet: sie haben zuerst die Seidenraupenzucht in Oberitalien eingeführt, erlangten durch Schafzucht weiten Ruf, lieferten den besten Eisendraht und leisteten sogar im Orgelbau Ungewöhnliches.

Geschichte

 
Bergamo, obere Stadtmauer

Die erste Siedlung wurde um 1200 vor Christus von einem Stamm von Liguriern gegründet und hieß "Barra". Um 600 vor Christus wurde sie von den Etruskern besetzt und vermutlich zum ersten Mal befestigt. Die Gallier fielen um 550 zum ersten Mal ein und nannten die Stadt keltisch "Berghem", von "Berg" für Berg und "Hem" für Heim. Noch heute nennen die Bergamasker ihre Stadt im Dialekt "Berghem".

Von den Römern wurde der Ort 196 vor Christus nach einigen Versuchen endgültig erobert und Bergomum genannt. Nach der Unterwerfung durch die Römer wurde Bergomum Munizipium mit einem beträchtlichen Territorium. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches blieb die Geschichte sehr wechselvoll: nach verschiedenen Einfälle durch die Goten, der Zerstörung durch die Hunnen unter Attila (450 nach Christus), weiteren Angriffe von Vandalen und Alaunen, Besetzung durch die Byzantiner wurde Bergomum Residenz eines langobardischen Herzogtums. 774 geriet Bergomum unter die Herrschaft der Franken. Ab 904 regierten Bischöfe, deren Herrschaft ab 1098 durch eine Bürgergerichtsbarkeit abgelöst wurde. 1128 begannen die Feindseligkeiten mit der nahe gelegenen Stadt Brescia, die viele Jahre andauerte. 1165 lehnten sich die Bergamasker gegen Kaiser Barbarossa auf und verbündeten sich mit den Veronesern. 1183 wurde auf dem Konstanzer Frieden diese Auflehnung wieder beendet.

Im Mittelalter ghibellinisch gesinnt, hielt die Stadt zu Como, wurde aber 1332 nach schweren Parteikämpfen von Azzo Visconti mit Mailand verbunden. 1402 wurde der herzogliche Vikar von den Guelfen vertrieben und Roger Suardi zum Statthalter erwählt, welcher Bergamo an Pandolfo Malatesta verkaufte (1407), unter dessen Regierung die Stadt rasch aufblühte.

1419 kam sie wieder an Philipp Maria Visconti von Mailand und nach dessen Tod 1428 an die Venezianer. Nach mehrmaligen Eroberungen durch die Franzosen und die Spanier, bei denen den Venezianern jeweils die Rückeroberung gelang, befestigten die Venezianer ab 1561 insbesondere die Oberstadt stark und hielten sie bis 1796. 1814 wurde Bergamo österreichisch und teilte das Schicksal des lombardisch-venezianischen Königreichs. So wurde es 1859 Teil des Königreichs Sardinien und ging damit im Königreich Italien auf.

Literatur

Reiseführer: Bergamo schritt für schritt ISBN 8872010160