Haberman Feeder
Der Haberman Feeder (eingetragenes Warenzeichen) ist eine nach seiner Erfinderin, Mandy Haberman, benannte Spezial-Trinkflasche für Säuglinge mit Saugschwäche (insbesondere bei Gaumenspalten. Aufgrund seines speziellen Designs ermöglicht er dem Baby, anders als bei herkömmlichen Trinksaugern, ohne Aufbau eines Saugvakuums zu trinken, und zwar mit dem gleichen, optimalen Bewegungsmuster wie beim Stillen.
Zur Entstehung
Die Tochter der britischen Designerin Mandy Haberman wurde mit einer angeborenen Störung der Kieferentwicklung geboren, der sog. Pierre-Robin-Sequenz, die meistens auch mit einer Gaumenspalte und entsprechenden Trinkschwierigkeiten einhergeht. Um ihrer Tochter zu helfen, studierte Haberman in den 1980er Jahren anhand von Röntgenstrahlfilmen stillender Babys die Mechanik des Stillens und das physiologische Bewegungsmuster beim Stillen. In Zusammenarbeit mit Ärzten und Hebammen entwickelte sie das erste Trinkhilfsmittel eigens für saugschwache Babys. Ihr besonderer Verdienst liegt in der Aufnahme der damals noch neuen Erkenntnis, dass das Trinken an der Brust hauptsächlich durch melkende Bewegungen von Zunge und Unterkiefer funktioniert, wobei die Saugkraft des Babys lediglich die Brustwarze in eine günstige Form bringt, während das Trinken aus der Flasche vor allem auf reinem Saugen beruht.
Funktionsweise
Der Feeder wird nicht durch Saugen geleert, sondern durch Melkbewegungen von Zunge und Kiefer in einer exakten Imitation des Bewegungsmusters beim Stillen. Ein Einwegventil trennt das Milchreservoir ("Sauger") von der Flasche. Vor dem Füttern wird durch Druck auf das Reservoir die Luft hinausgepresst. Durch Kopfüberhalten der Flasche läuft dann automatisch Muttermilch oder Säuglingsnahrung ins Reservoir. Aufgrund des Ventils kann die Milch nicht zurück in die Flasche fliessen. Während das Baby trinkt, läuft kontinuierlich Milch aus der Flasche nach, so dass das Reservoir gefüllt bleibt und vom Baby ausgemolken werden kann. Die schlitzförmige Öffnung oben am Ventil verschliesst sich automatisch zwischen den Melkbewegungen des Kiefers, um ein Überfluten des Mundraums zu verhindern. Die Stärke des Milchflusses kann durch Drehen des Reservoirs (anhand von Markierungen) dreistufig reguliert werden.