Unter einer Partition (lat. Partitio, Teilung) versteht man einen zusammenhängenden Teil des Speicherplatzes eines geeigneten physikalischen Datenträgers. Partitionen sind voneinander unabhängig und können von einem Betriebssystem wie physikalische Laufwerke behandelt werden. Man bezeichnet solche Partitionen daher auch als logische Laufwerke. Die Verwaltung der gespeicherten Daten wird anschließend von Dateisystemen übernommen. Die meisten Betriebssysteme ordnen jeder Partition bzw. jedem logischen Laufwerk genau ein Dateisystem zu.
Partitionierung ist die Unterteilung eines physikalischen Datenträgers in verschiedene logische Bereiche. So können beispielsweise mehrere Betriebssysteme auf eine Festplatte installiert werden, obwohl verschiedene Dateisysteme verwendet werden.
Verwendung
Die Definition der Partitionen erfolgt in der Partitionstabelle des MBR des Datenträgers. Dabei werden lediglich die Informationen über Start, Ende, Typ (bzw. Dateisystem) und Bootfähigkeit der Partitionen vermerkt.
Im MBR können maximal vier Partitionen eingetragen werden. Eine davon kann eine erweiterte Partition sein. Eine erweiterte Partition dient als Rahmen für beliebig viele weitere logische Laufwerke. In modernen Betriebssystemen werden primäre Partitionen und logische Laufwerke in erweiterten Partitionen im Wesentlichen gleich behandelt.
Um einen MBR-Datenträger als bootfähigen Datenträger nutzen zu können, muss wenigstens eine primäre Partition eingerichtet werden.
Die einfachste Art der Partitionierung ist, nur eine Partition zu erstellen, die sich über die ganze Festplatte erstreckt.
Folgende Gründe sprechen für die Verwendung mehrerer Partitionen:
- Mehrere Betriebssysteme: Partitionen erlauben, mehrere Betriebssysteme auf einer Festplatte zu installieren.
- Dateisysteme: Da jede Partition ihr eigenes Dateisystem besitzt, kann man durch Partitionierung verschiedene Dateisysteme trennen.
- Organisation: Man kann seine Daten dem Zweck nach in verschiedenen Partitionen speichern. So können die Daten des Systems, die Anwendungsprogramme und die Benutzerdaten auf unterschiedlichen Partitionen liegen, was beispielsweise Datensicherungen erleichtert.
- Datensicherheit: Sollte das Dateisystem einer Partition Fehler aufweisen, so sind die anderen Partitionen in der Regel davon nicht betroffen.
Zugriff und Nutzung
Unter DOS und Windows werden Partitionen, bzw. logischen Laufwerken, grundsätzlich Laufwerksbuchstaben zugeordnet. Mit MS-DOS und Windows 9x kann pro Festplatte nur eine primäre DOS-Partition eingerichtet und angesprochen werden. Durch die Nutzung von Laufwerksbuchstaben sind maximal 24 Partitionen und logische Laufwerke ansprechbar (das (lateinische) Alphabet hat 26 Buchstaben, die Laufwerksbezeichner A: und B: sind für Diskettenlaufwerke fest reserviert).
Unter NT-basierten Windows-Versionen (ab Version 5.0) kann bei Nutzung von NTFS auf Laufwerksbuchstaben verzichtet werden und eine Partition in einem Verzeichnis einer anderen Partition eingehängt werden. Außerdem sind A: und B: nicht mehr auf Diskettenlaufwerke beschränkt und es werden auch mehrere primäre Partitionen unterstützt.
Unter Unix und ähnlichen Betriebssystemen werden Partitionen (bzw. bei diesen Systemen genauer das Dateisystem, das sich auf der Partition befindet) in den Verzeichnisbaum eingehängt (gemountet). Unter Linux sind die Partitionen durchnummeriert. Falls beispielsweise die Festplatte unter /dev/hda liegt, heißt die erste Partition /dev/hda1, die zweite /dev/hda2 usw.
Logische Partionen beginnen mit der Zahl 5. Somit ist /dev/hda5 die erste und /dev/hda6 die zweite logische Partition der Festplatte /dev/hda.
Beispiel
In der folgenden Beispielpartitionierung wurden für eine Festplatte auf der sofohl Windows als auch Linux betrieben wird, mehrere Partitionen angelegt. In der 1. Partition eine primäre Partition mit NTFS-Betriebssystem für das Windows-Betriebssystem und in der 2. Partition eine erweiterte Partition angelegt, welche 4 logische Laufwerke enthält. Die ersten beiden logischen Laufwerke der erweiterten Partition sind eine NTFS- und eine FAT32-Partition und zum sichern von Dateien gedacht, die anderen beiden Partitionen sind eine ext3-und eine Swap-Partition für das Linux-Betriebssystem.
Partitionierungsprogramme können dieses Partitionsschema zum Beispiel so darstellen:
Primäre Partition (NTFS) Erweiterte Partition + Logisches Laufwerk 1 (NTFS) + Logisches Laufwerk 2 (FAT32) + Logisches Laufwerk 3 (ext3) + Logisches Laufwerk 4 (SWAP)
Windows ordnet diesen Partitionen normalerweise Laufwerksbuchstaben zu und würde diese typischerweise so anzeigen:
C: (Windows-Betriebssystem, NTFS) D: (Daten 1, NTFS) E: (Daten 2, FAT32)
Da Windows mit dem Linux-Partitionen nicht umgehen kann, werden diese normalerweise nicht angezeigt. Würden diese vom Betriebssystem lesbare Dateisysteme verwenden, würden diesen standardmäßig die Laufwerksbuchstaben F: und G: zugewiesen werden.
Ein Linux-Betriebssystem könnte die Partitionen dagegen so anzeigen:
/dev/hda1 (Windows-Betriebssystem, NTFS) /dev/hda2 (Erweiterte Partition) /dev/hda3 (Leer) /dev/hda4 (Leer) /dev/hda5 (Daten 1, NTFS) /dev/hda6 (Daten 2, FAT32) /dev/hda7 (Linux, ext3) /dev/hda8 (Linux-Swap)
/dev/hda1 bis /dev/hda4 sind hier die 4 möglichen MBR-Partitionen, von denen nur die ersten beiden verwendet werden. Die restlichen logischen Laufwerke ab /dev/hda5 befinden sich in der erweiterten Partition.
Partitionierungsprogramme
Es gibt eine Reihe von Programmen, die das Partitionieren erleichtern. Auch einfache Konsolen- und DOS-Programme wie fdisk ermöglichen eine Partitionierung. Obwohl der Befehl unter DOS und Linux fdisk heißt, handelt es sich nicht um dasselbe Programm. Ein sehr leistungsstarker Bootmanager und Partitionierungsprogramm ist xfdisk (Freeware), welches ein Booten von mehreren Partitionen ermöglicht und auch mit mehreren angeschlossenen Festplatten umgehen kann.
Auch die Installationsprogramme der Betriebssysteme wie z. B. YaST2 für SuSE Linux bieten Partitioniermöglichkeiten an, um das neue Betriebssystem neben einem bereits installierten Betriebssystem auf der Festplatte unterzubringen. Dies ist meist jedoch nur ein Frontend für ein anderes Programm (z. B. fdisk/parted im Falle von YaST2).
- DOS
- Fdisk-Befehl (fdisk /? gibt Hilfe aus)
- FIPS
- Partition Magic (nur als Rescuesystem unter DOS)
- Windows
- Partition Magic: Partitionen erstellen, zusammenfügen, in ihrer Größe verändern etc. und dabei die Daten behalten
- Computerverwaltung (aufrufbar über die Systemsteuerung): Partitionen erstellen, löschen etc., Daten werden nicht behalten
- Befehl FIXMBR der Wiederherstellungskonsole
- Festplattenmanager
- Datenträgerverwaltung
- h2format von heise formatiert FAT32-Partitionen >32GB unter Windows (free)
- fat32format formatiert FAT32-Partitionen >32GB unter Windows (free)
- xfdisk Partitions- und Boot-Manager (kostenlos)
- Paragon Partition Manager
- Acronis Disk Director Suite
- Ranish Partition Manager (Shareware)
- GNU/Linux
- fdisk, xfdisk, sfdisk, cfdisk
- parted, gparted, qtparted bieten eine komfortablere Oberfläche um gleichzeitig die Größe einer Partition und des darauf aufgebauten Dateisystems zu verändern.
- Bootfähige Live-CDs auf der Basis von gparted – Booten ohne installiertes Betriebssystem aus einer RAM-Disk heraus.
- GParted LiveCD ca. 50 MB – Schneller Fluxbox Desktop plus Tools: fdisk, vi, ntfs-3g, partimage, testdisk, Terminal and Midnight Commander.
- Parted Magic LiveCD/USB ca. 30 MB – Komfortabler XFCE Desktop plus Tools: partimage, TestDisk, fdisk, sfdisk, dd, ddrescue, ntfs-3g, etc. Programmliste
- Knoppix mit QtParted
- Ubuntu-Linux ab Version 6.10.
- Mac OS X
- Disk Utility (in das System integriert)
- iPartition von Coriolis Systems
- Konsolenprogramm pdisk (in das System integriert)
- Konsolenprogramm fdisk für DOS Partitionen (in das System integriert)
- ZETA 1.0 (BeOS Nachfolger)
- Paragon Partitioning Tool (in den Installer integriert, kann NTFS und FAT Partitionen verkleinern)
- Visopsys (Standalone OS)
Vor allem für Unix und Mac OS X gibt es eine Reihe von Tools, um Dateisysteme zu erstellen und zu verwalten. Siehe Unix-Kommandos.
Andere Konzepte der Partitionierung
- Unter manchen Betriebssystemen wie Linux gibt es das flexiblere Logical Volume Management.
- Bei Partitionen auf EFI-Basis wird eine Festplatte in logische Blöcke unterteilt. Hier sind bis zu 128 Partitionen möglich. Die Partitionierungsdaten werden in einer GUID Partition Table gespeichert.
- BSD verwendet sogenannte Slices.