Erich Kürschner (Widerstandskämpfer)
Relevanz für eigenen Personenartikel nicht ersichtlich, RK Personen werden nicht erreicht. (Dieser LA stellt keine Abwürdigung der Lebensleistung der genannten Person dar!) --EscoBier Mein Briefkasten 18:12, 9. Aug. 2007 (CEST)
Erich Kürschner (* 7. November 1889 in Leszaimen; † 3. Januar 1966 in Ostberlin) war ein Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, religiöser Sozialist und evangelischer Pfarrer
Leben
Der Sohn eines Volksschullehrers studierte von 1908 bis 1913 in Königsberg, Wien und London Theologie, Philosophie und Kunstgeschichte. Ende 1913 wurde er zum Pfarrer in der Evangelische Landeskirche der älteren Provinzen Preußens ordiniert und nahm bis 1928 Pfarstellen in Eydtkuhnen, Zinsdorf und Mehlauken wahr. Kürschner schloss sich früh der religiös-sozialistischen Bewegung an, war seit 1921 Mitglied der SPD und wurde 1922 auf Grund seiner politischen Aktivitäten von der Kirchenleitung abgemahnt, was ihn nicht davon abhielt, sich der Bruderschaft sozialistischer Theologen anzuschließen und erfolglos 1924 für den Reichstag zu kandieren.
1928 siedelte Kürschner nach Berlin über, wo er als Gefängnispfarrer in der Strafanstalt Tegel arbeitete und in der Berliner Gruppe des Bundes der religiösen Sozialisten Deutschlands (BRSD) aktiv war. In der Kontroverse im BRSD über den Übertritt Erwin Eckerts zur KPD 1931 gehörte er zur Organisationsmehrheit im BRSD, welche für eine enge Verbindung mit der SPD eintrat. Gleichzeitig nahm er Kontakte mit der Leninistischen Organisation (ORG), dem Kreis um Walter Loewenheim auf, in welchen er 1932 aufgenommen wurde.
1933 nach der Machtübernahme der NSDAP wurde Kürschner im Rahmen des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Staatsdienst entlassen und arbeitete in den Folgejahren unter anderem als Bestattungsredner, Heilpraktiker und Transportarbeiter, daneben übernahm er eine wichtige Funktion in der illegalen Widerstandstätigkeit der sich nun Neu Beginnen nennenden ORG und den mit dieser in Verbindung stehenden illegalen Strukturen der Berliner religiösen Sozialisten. 1934 bis 1935 für einige Monate in „Schutzhaft“, gehörte er nach dem Führungswechsel in „Neu Beginnen“ 1935 ab 1936 gemeinsam mit Fritz Erler, Kurt Walter Schmidt und Oskar Umrath zur Inlandsleitung der Organisation. Im Rahmen der Zerschlagung der Berliner Volksfront-Gruppe um Otto Brass und Hermann Brill entdeckte die Gestapo auch die verbliebenen, mit Brass und Brill kooperierenden Neu-Beginnen-Strukturen in Berlin, was zur erneuten Verhaftung Kürschners im November 1938 und zu seiner Verurteilung zu sieben Jahren Zuchthaus führte.
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945 arbeitete er zunächst im Berliner Magistrat und leitete danach zeitweise die öffentlichen Bibliotheken Berlins. Kürschner schloss sich der SED an und lebte nach deren Gründung in der DDR für deren Außenministerium er ab 1959 einige Jahre arbeitete.
Literatur
- Jan Foitzik: Zwischen den Fronten. Zur Politik, Organisation und Funktion linker politischer Kleinorganisationen im Widerstand 1933 bis 1939/40. Bonn 1986. ISBN 3-87831-439-6 (zur Aktivität in Neu Beginnen S. 73 und 84f, Kurzbiographie auf S. 292)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Kürschner, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, religiöser Sozialist und evangelischer Pfarrer |
GEBURTSDATUM | 7. November 1889 |
GEBURTSORT | Leszaimen |
STERBEDATUM | 3. Januar 1966 |
STERBEORT | Berlin (DDR) |