Die Otosklerose ist eine Erkrankung des knöchernen Labyrinths.
Ursache
Die genaue Ursache ist noch nicht restlos geklärt. Diskutiert werden ein unregelmäßig autosomal-dominanter Erbgang sowie hormonelle Einflüße (z.B. Zunahme der Symptomatik während der Schwangerschaft).
Es kommt zu Umbauprozessen des Labyrinth-Knochens infolge von Resorption von normalem, sowie Bildung von stark vaskularisiertem bis sklerotisch-kompaktem Knochenmaterial.
Hauptlokalisation ist im Bereich des ovalen Fensters, wodurch es zu einer Fixierung des Steigbügels (= Stapesankolyse) kommt.
Auftreten
In erster Linie werden Frauen der weißen Bevölkerung im Alter zwischen 20 und 40 Jahren betroffen. Es sind etwa 1 % der Weißen - jedoch in unterschiedlichem Ausmaß - erkrankt.
Symptome
- langsam progrediente Schwerhörigkeit (Ohren meist unterschiedlich stark betroffen)
- Tinnitus - v.a. tiefere Töne
- Parakusis - Gespräche werden bei Umgebungslärm häufig besser verstanden
Diagnostik / Befunde
- Audiometrie: v.a. Schallleitungsstörung, seltener Schallempfindungsstörung
- Gellé-Versuch negativ
- Rinne-Versuch negativ
- Trommelfell otoskopisch unauffällig
Therapie
Medikamentös ist die Otosklerose kaum zu beeinflussen. Ein Hörgerät kann das Hörvermögen etwas bessern.
operative Methoden:
- Stapedotomie: Eröffnen der verknöcherten Steigbügelplatte mittels Nadel oder Laser und Einsetzen eines künstlichen Stempels.
- Stapesplastik: Operation zur Wiederherstellung der beeinträchtigten Schalleitung. Entferung des fixierten Steigbügels mit gleichzeitigem Einsetzen eines Ersatzes aus Draht. Hörverbesserung in mehr als 90 % der Fälle.