Unter einer Partition (lat. Partitio, Teilung) versteht man einen zusammenhängenden Teil des Speicherplatzes eines geeigneten physikalischen Datenträgers.
Geeignete Datenträger sind derzeit Festplatten und sogenannte Solid State Disks. Mitunter wird für Partition auch der Begriff Slice verwendet. Partitionen sind voneinander unabhängig und können von einem Betriebssystem wie physikalische Laufwerke behandelt werden. Die Verwaltung der gespeicherten Daten wird anschließend von einem Dateisystem übernommen. Die meisten Betriebssysteme verwenden auf jeder Partition genau ein Dateisystem.
Modelle der Partitionierung (von Festplatten)
Beim Partitionieren auf BIOS-Basis können primäre und erweiterte Partitionen eingerichtet werden. Dabei werden für jede Partition Start- und Endwerte für Zylinder, Kopf und Sektor sowie Angaben zum Dateisystem in Partitionstabellen gespeichert. Aus der Anzahl der in diesem Bereich liegenden Zuordnungseinheiten und deren Größe ergibt sich die Größe der Partition. Eine primäre Partition ist bootfähig. Eine Festplatte muss keine, kann aber maximal vier primäre Partitionen umfassen. Es lässt sich dagegen höchstens eine erweiterte Partition pro Festplatte einrichten. Dann sind nur noch maximal drei primäre Partitionen möglich. In einer erweiterten Partition werden logische Laufwerke definiert. Deren Anzahl ist mitunter vom Betriebssystem beschränkt.
Beim Partitionieren auf EFI-Basis wird eine Festplatte in logische Blöcke unterteilt. Hier sind bis zu 128 Partitionen möglich. Die Partitionierungsdaten werden in einer GUID Partition Table gespeichert.
Alternativ zur Partitionierung gibt es in einigen Betriebssystemen das flexiblere Logical Volume Management.
Gründe für eine Partitionierung
Möchte man mehrere Betriebssysteme oder mehrere Instanzen eines Betriebssystems auf einem Datenträger einsetzen, muss für jede Installation eine eigene Partition verwendet werden. (Eine Alternative sind Virtuelle Maschinen.)
Günstig ist auch die Trennung zwischen Betriebssystempartition und Datenpartition. So lassen sich beide Bereiche unabhängig voneinander verwalten, schützen und sichern. Für Betriebssystem und evtl. Programme ist ein Speicherabbild zur Datensicherung gut geeignet, bei Daten werden oft einfachere Backups bevorzugt. Außerdem kann die Systempartition so geschützt werden, dass sich Schadsoftware oder Bedienfehler nicht grundsätzlich auf die Verwendbarkeit des Computers auswirken.
Da Betriebssystemdaten seltener verändert werden, tritt auf der Systempartition auch weniger Fragmentierung von Dateien auf oder kann durch eine schnelle Defragmentierung einfacher beseitigt werden. Dies wirkt sich positiv auf die Geschwindigkeit des gesamten Rechners aus.
Für größere und sich häufig verändernde Daten sind eigene Partitionen ebenfalls vorteilhaft. Viele Betriebssysteme verwenden einen Teil von Massenspeichern als virtuellen Arbeitsspeicher. Wird virtueller Arbeitsspeicher auf einer gesonderten Partition untergebracht, vermindert sich die Wahrscheinlichkeit einer Fragmentierung. Ein weiteres Beispiel ist die Videobearbeitung. Hier werden große Dateien oft nur für kurze Zeit gespeichert. Wenn ein Film geschnitten und arrangiert ist, wird er z. B. auf DVD gespeichert, die Dateien auf der Festplatte gelöscht. Auf einem solchen Laufwerk wäre der Einsatz eines Defragmentierungsprogrammes oft nicht notwendig. Für andere Daten ist regelmäßiges Defragmentieren aber empfehlenswert.
Vorteilhaft kann auch eine Partitionierung aus Organisationsgründen sein.
Bei älteren Computern und Betriebssystemen kann Partitionierung notwendig sein, um einen größeren Datenträger überhaupt nutzen zu können bzw. die Größe der Zuordnungseinheiten im Rahmen zu halten. Die meisten Betriebssysteme betrachten nur teilweise mit Daten gefüllte Zuordnungseinheiten als belegt und nutzen daher den Speicherplatz nicht aus.
Gründe gegen eine zu starke Partitionierung
Legt man zu viele kleine Partitionen bzw. logische Laufwerke an, dann kommt es erfahrungsgemäß oft zu Fällen, in denen eine Partition, die speziell für Bilder, Musik oder Videos angelegt wurde, sehr voll wird. Dann gibt es nur noch wenige Lücken zwischen den belegten Zuordnungseinheiten. Neue Dateien werden dann beim Speichern stark fragmentiert, Lese- und Schreibzugriffe verlangsamen sich.
Es gibt Programme, mit denen bestehende Partitionen verändert werden können. Bei derartigen Änderungen besteht aber immer das Risiko des Datenverlustes.
Bemerkungen zu einigen Betriebssytemen
Unter DOS und Windows werden Partitionen, bzw. logischen Laufwerken, grundsätzlich Laufwerksbuchstaben zugeordnet. Mit MS-DOS und Windows 9x kann pro Festplatte nur eine primäre DOS-Partition eingerichtet und angesprochen werden. Durch die Nutzung von Laufwerksbuchstaben sind maximal 24 Partitionen und logische Laufwerke ansprechbar (das (lateinische) Alphabet hat 26 Buchstaben, die Laufwerksbezeichner A: und B: sind für Diskettenlaufwerke fest reserviert).
Unter NT-basierten Windows-Versionen (ab Version 5.0) kann bei Nutzung von NTFS auf Laufwerksbuchstaben verzichtet werden und eine Partition in einem Verzeichnis einer anderen Partition eingehängt werden. Außerdem sind A: und B: nicht mehr auf Diskettenlaufwerke beschränkt und es werden auch mehrere primäre Partitionen unterstützt.
Unter Unix und ähnlichen Betriebssystemen werden Partitionen (bzw. bei diesen Systemen genauer das Dateisystem, das sich auf der Partition befindet) in den Verzeichnisbaum eingehängt (gemountet). Unter Linux sind die Partitionen durchnummeriert. Falls beispielsweise die Festplatte unter /dev/hda liegt, heißt die erste Partition /dev/hda1, die zweite /dev/hda2 usw.
Logische Partionen beginnen mit der Zahl 5. Somit ist /dev/hda5 die erste und /dev/hda6 die zweite logische Partition der Festplatte /dev/hda.
Partitionierungsprogramme
Es gibt eine Reihe von Programmen, die das Partitionieren erleichtern. Auch einfache Konsolen- und DOS-Programme wie fdisk ermöglichen eine Partitionierung. Obwohl der Befehl unter DOS und Linux fdisk heißt, handelt es sich nicht um dasselbe Programm. Ein sehr leistungsstarker Bootmanager und Partitionierungsprogramm ist xfdisk (Freeware), welches ein Booten von mehreren Partitionen ermöglicht und auch mit mehreren angeschlossenen Festplatten umgehen kann.
Auch die Installationsprogramme der Betriebssysteme wie z. B. YaST2 für SuSE Linux bieten Partitioniermöglichkeiten an, um das neue Betriebssystem neben einem bereits installierten Betriebssystem auf der Festplatte unterzubringen. Dies ist meist jedoch nur ein Frontend für ein anderes Programm (z. B. fdisk/parted im Falle von YaST2).
- DOS
- Fdisk-Befehl (fdisk /? gibt Hilfe aus)
- FIPS
- Partition Magic (nur als Rescuesystem unter DOS)
- Windows
- Partition Magic: Partitionen erstellen, zusammenfügen, in ihrer Größe verändern etc. und dabei die Daten behalten
- Computerverwaltung (aufrufbar über die Systemsteuerung): Partitionen erstellen, löschen etc., Daten werden nicht behalten
- Befehl FIXMBR der Wiederherstellungskonsole
- Festplattenmanager
- Datenträgerverwaltung
- h2format von heise formatiert FAT32-Partitionen >32GB unter Windows (free)
- fat32format formatiert FAT32-Partitionen >32GB unter Windows (free)
- xfdisk Partitions- und Boot-Manager (kostenlos)
- Paragon Partition Manager
- Acronis Disk Director Suite
- Ranish Partition Manager (Shareware)
- GNU/Linux
- fdisk, xfdisk, sfdisk, cfdisk
- parted, gparted, qtparted bieten eine komfortablere Oberfläche um gleichzeitig die Größe einer Partition und des darauf aufgebauten Dateisystems zu verändern.
- Bootfähige Live-CDs auf der Basis von gparted - Laufen ohne installiertes Betriebssystem aus einer RAM-Disk heraus.
- GParted LiveCD ca. 50MB - Schneller Fluxbox Desktop plus Tools: fdisk, vi, ntfs-3g, partimage, testdisk, Terminal and Midnight Commander.
- Parted Magic LiveCD/USB ca. 30MB - Komfortabler XFCE Desktop plus Tools: partimage, TestDisk, fdisk, sfdisk, dd, ddrescue, ntfs-3g, etc. Programmliste
- Knoppix mit QtParted
- Ubuntu-Linux ab Version 6.10.
- Mac OS X
- Disk Utility (in das System integriert)
- iPartition von Coriolis Systems
- Konsolenprogramm pdisk (in das System integriert)
- Konsolenprogramm fdisk für DOS Partitionen (in das System integriert)
- ZETA 1.0 (BeOS Nachfolger)
- Paragon Partitioning Tool (in den Installer integriert, kann NTFS und FAT Partitionen verkleinern)
- Visopsys (Standalone OS)
Vor allem für Unix und Mac OS X gibt es eine Reihe von Tools, um Dateisysteme zu erstellen und zu verwalten. Siehe Unix-Kommandos.