V-J Day in Times Square

Fotografie
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V-J Day in Times Square ist der Titel eines Fotos des deutsch-amerikanischen Fotoreporters Alfred Eisenstaedt. Es entstand am 14. August 1945, dem Tag der bedingungslosen Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg, der in den Vereinigten Staaten (USA) auch als „Victory-over-Japan-Day“ beziehungsweise kurz V-J-Day bezeichnet wird. Das Foto gilt als eine der bekanntesten Aufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg und zeigt einen Matrosen der US-Marine, der eine Krankenschwester im Arm hält und küsst. Es erschien auf dem Titelbild der Ausgabe vom 27. August 1945 des Life Magazine und wurde in den USA landesweit zum Symbol der Hoffnung und der spontanen Freude über das Ende des Krieges. Das Bild war die Vorlage für die Skulptur „Unconditional Surrender“ des Künstlers J. Seward Johnson, die am 60. Jahrestag des V-J Day am Times Square enthüllt wurde.

Entstehung des Bildes

Die fototechnischen Details waren nach Angaben von Alfred Eisenstaedt eine Belichtungszeit von 1/125 Sekunde, eine Blendenöffnung zwischen 5,6 und 8 sowie Kodak Super Double X als Filmmaterial in einer Kamera der Firma Leica. Die Entstehung des Bildes hat er folgendermaßen beschrieben:

„In Times Square on V.J. Day, I saw a sailor running along the street grabbing every girl in sight. Whether she was a grandmother, stout, thin, old, didn’t make any difference. I was running ahead of him with my Leica looking back over my shoulder. But none of the pictures that were possible pleased me. Then suddenly, in a flash, I saw something white being grabbed. I turned around and clicked the moment the sailor kissed the nurse. If she had been dressed in a dark dress I would never have taken the picture. If the sailor had worn a white uniform, the same. I took exactly four pictures. It was done within a few seconds.“

„Am V-J Day sah ich einen Matrosen am Times Square die Straße entlang laufen, der jedes Mädchen an sich zog, das er sah. Es machte keinen Unterschied (für ihn), ob sie eine Großmutter war, stämmig, dünn oder alt. Ich lief vor ihm mit meiner Leica und blickte zurück über meine Schulter. Aber keines der möglichen Bilder gefiel mir. Dann sah ich plötzlich, wie ein Blitz, wie er sich etwas Weißes griff. Ich drehte mich um und erwischte den Moment, in welchem der Matrose die Krankenschwester küsste. Wäre sie dunkel gekleidet gewesen, dann hätte ich dieses Bild nie gemacht. Ebenso, wenn der Matrose eine weiße Uniform getragen hätte. Ich machte genau vier Bilder. Es geschah in wenigen Sekunden.“

Identität der Beteiligten

Da Alfred Eisenstaedt in der Hektik der Feierlichkeiten am Times Square keine Gelegenheit hatte, von beiden Personen nähere Informationen zu erfragen, ist deren Identität umstritten. So nehmen beispielsweise verschiedene Menschen in Anspruch, die Krankenschwester auf dem Foto zu sein, unter ihnen Edith Cullen Shain aus Los Angeles, Greta Friedman aus Frederick, Maryland und Barbara Sokol aus Derby, Connecticut. Alfred Eisenstaedt selbst unterstützte dabei die Ansicht von Edith Shain.

Hinsichtlich des Matrosen gibt es rund 20 Männer, die ihren entsprechenden Anspruch in der Öffentlichkeit vertreten haben. Darunter sind zwei Personen, die aufgrund näherer Untersuchungen tatsächlich in Frage kommen, der betreffende Matrose zu sein. Für George Mendonça aus Newport, Rhode Island sprechen die Ergebnisse einer Bildanalyse, die im Jahr 2005 im Auftrag des Naval War College durchgeführt wurde. Dabei wurden unter anderem Übereinstimmungen im Bezug auf Narben und Tätowierungen festgestellt, soweit sie auf dem Foto erkennbar sind. Der seit vielen Jahren vertretene Anspruch von Glenn McDuffie aus Houston wird durch eine 2007 von einer Expertin der Houstoner Polizeibehörde durchgeführte physiognomische Untersuchung der Körperproportionen und weiterer biometrischer Merkmale unterstützt.

Literatur